Aus bekannten Gründen lassen wir die Größen unserer Gesellschaft lieber für sich selbst sprechen, wie zum Beispiel hier in der Welt:
Präsident Theo Zwanziger war begeistert vom „Aushängeschild des deutschen Fußballs“. Die Mannschaft habe nicht nur gut gespielt, sondern gleichzeitig ein Zeichen für die Gesellschaft gesetzt. „Sie hat den Menschen gezeigt, was möglich ist, wenn man seine Leistung abruft“, sagte Zwanziger.
Mir hat das Spiel eigentlich eher gezeigt, was möglich ist, wenn man selbst ein Mal den Ball ins Tor schießt und die andere Mannschaft nicht: Man gewinnt ein Fußballspiel.
Es wäre auch wenig sinnvoll, wenn jetzt 25 Millionen arbeitsfähige Menschen in diesem Land alle gleichzeitig nur noch Berufsfußballer wären, täglich trainierten und abends mittags nach getaner Arbeit in dicken Auto nach Hause führen. Ich sach mal: So würde ein Land nicht funktionieren, egal was sonst noch so möglich sein könnte.
Ständig diese überflüssige Überhöhung dessen, was da auf dem Platz passiert. Hatte man nicht gerade erst die Überhöhung des Sportes zu einem Wettkampf zweier unterschiedlicher Systeme abgehakt? Muss man da freiwillig, ungezwungen und trotzdem in vollem Bewusstsein eine durch nichts zu beweisende Behauptung aufstellen, nämlich dass Leistung und noch mal Leistung und noch mal Leistung schließlich und endlich natürlich zum Erfolg führen würden, ganz gleich, wie die Weltwirtschaftslage oder die persönlichen Voraussetzungen sind und auch vollkommen unabhängig davon, in welchem Zweig man diese Leistung erbringen möchte?
Man könnte es auch so formulieren: auf die Launen des Herren Busacca, zu pfeifen oder gerade nicht zu pfeifen, darauf hat auch die abgerufenste Leistung keinen Einfluss.
Die immer wieder gern propagierte Leistungsgesellschaft, jaja… solche Töne erinnern mich immer an Lautsprecherwagen, die durch die Straßen fuhren und Parolen in die Gehörgänge rotzten.
Glücksritter ist hart. Aber realistisch.
Das hat doch Bimbes-Helmut Kohl 1996 nach dem siegreichen Finale der EM in England schon losgelassen, weil einige Spieler leicht angeschlagen ins Spiel gingen: „In einem Land, in dem sich die Leute wegen Husten schon mal vier Tage ins Bett egen…“ oder so ähnlich. Natürlich ist das peiunlich, wenn so offensichtlich Blinde von der Farbe reden. Aber ich glaube, hierzulande nennt man das dann „Macher“…
„Glücksritter“ ist ein schöner Film, weil Jamie Lee Curtis mitspielt. Dan Aykroyd als sturztrunkener Weihnachtsmann hat auch was.
„Und keine Elefantensülze mehr!“ Sollte man auch mal dem Zwanziger sagen.
Wenn ich mal Janus ergänzen darf: zwischen „Jamie Lee Curtis“ und „mitspielt“, hat Janus sicherlich das „obenohne“ vergessen. Dann macht`s Sinn.
War mir nicht sicher, ob der Blog jugendfrei ist. Aber natürlich hast du Recht. Immerhin mochte ich sie auch noch in Fisch namens Wanda und True Lies, obwohl sie da frecherweise noch was anbehielt. Zum Glück nicht viel.