Lange Zeit lag sie brach, die Kategorie „Zahl der Woche“. Heute bin ich mal wieder in den Keller gegangen und hab das Licht angeknipst. Siehe da, eine neue Zahl der Woche hat sich dort eingefunden.
Sie lautet 7.956.
Auf diesen Wert beläuft sich die Zahl der Einlaufkinder, welche in einer einzigen Bundesligasaison an der Hand der jeweils 22 Spieler und 4 Schiedsrichter ins Stadion geführt werden und nach einer kurzen Begrüßung wieder zu ihren Betreuern zurücksprinten. Im Laufe von 50 Jahren erhalten also 397.800 kleine und mittelkleine Kinder diese besondere Form der Jugendweihe.
Zum Vergleich: Im Durchschnitt lernt ein Deutscher nur etwa 1.700 Menschen im Laufe seines Lebens kennen.
Seit wann gibt es denn diese „Tradition“ des Einlaufkindes? Die Vorstellung, dass es bereits in den 60er so ablief, fällt mir schwer.
Okay, da fehlte ein „werden“ in dem Satz. „Werden erhalten.“ In den kommenden 50 Jahren.
Seit wann es das gibt, weiß ich auch nicht.
[…] Da ist sie wieder. Trainer Baade und die Zahl der Woche. Stichwort: […]
Zumal die Begrifflichkeit „Einlaufkinder“ in ihrer Doppeldeutigkeit nicht eben jungfräulich daherkommt. Weisse B`scheid.
@BUFC Genauso übrigens auch bei der Alternative von den den „Auflaufkindern“.
Ohne die Zahl großartig in Frage zu stellen, nur eine kurze Anekdote zu meinem Erlebnis als Einlaufkind anno 1998 (glaube ich).
Da es im Vorfeld vermutlich gewisse Abspracheschwierigkeiten gab, standen die Betreuer und Verantwortlichen vor dem Spiel vor dem Problem, viel zu viele Einlaufkinder für viel zu wenige Fußballer zu haben. Undenkbar, die vielen Kinder, mich eingeschlossen, die sich so darauf gefreut haben, mit den Stars einzulaufen, abzusagen.
So ergab es sich am Ende, dass beinahe jeder Spieler mit zwei Einlaufkindern auf den Platz lief. Ich erinnere mich noch immer an die kalte linke Hand und die resolute Nichtbeachtung des damaligen Rostockers Oliver Neuville im Hamburger Volkspark.
Heutzutage läuft das Ganze sicherlich deutlich professioneller ab. Somit dürfte deine (trotzdem außerordentliche) Zahl zumindest für die letzten paar Jahre Bestand haben.
Damals liefen wir übrigens sogar noch mit unseren eigenen Vereinstrikots ein.
Die schon angesprochene, etwas heikle Doppeldeutigkeit des Terminus „Einlaufkinder“ wurde beim FC Zürich mittlerweile beseitigt, seit dieser Saison nennt man besagte Gruppe „Line-Up Kids“.
Wann denken die anderen Vereine endlich mal an die Kinder?
Noch heikler wird die Doppeldeutigkeit bei der dritten Bedeutung, die Wiki kennt: Eskortenkind.
Line-Up-Kids find ich davon unabhängig aber auch recht mäßig gelungen.
Nember, Du an der Hand eines späteren
WeltmeistersVizeweltmeisters – man hätte es kaum besser treffen können, nicht wahr?Mit dem Laufe der Jahre wurde ich immer stolzer darauf, dass ich an der Hand eines vermeintlich unbeliebten Rostockers einlaufen durfte, ja :)