… das sagte der Mann, der letztens in der Kneipe neben mir stand. Wir schauten ein Champions-League-Spiel, und er drängte mir seine Geschichte auf. „Wolfgang Overath, dat issen“.
Und zwar hatte er, der Kneipennachbar, mit seinem Verein angeblich irgendwo in der Nähe der Mosel ein Benefiz-Spiel organisiert, Anfang der 1980er, zugunsten eines Behindertenheims. Man lud Stars ein, über eine Agentur. Uwe Seeler kam, Wolfgang Weber kam, und auch Wolfgang Overath kam. Die ersten beiden verzichteten aber auf ihre Gage für das Benefiz-Spiel, ließen sich lediglich die Spesen ersetzen. Wolfgang Overath hingegen bestand auf seiner Gage von einigen DM. Und äußerte sich, behauptete der Kneipennachbar, auf Anfrage der Organisatoren, ob er nicht wie Seeler und Weber auf seine Gage verzichten möge, folgendermaßen: „Dann kann ich ja jetzt nur noch umsonst spielen.“
Der Mann in der Kneipe neben mir sagte dann aber auch, dass er trotzdem nach dem Spiel zusammen mit Wolfgang Overath geduscht habe, denn angetreten sei er immerhin, immerhin für seine einige DM. Ein, da war sich der Mann in der Kneipe neben mir sicher, sei Wolfgang Overath aber auf jeden Fall.
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Es gibt dann auch noch andere Zeitzeugen, die sicher nicht verneinen würden, dass. Der SPIEGEL zum Beispiel enthält sich zwar einer Wertung, berichtet aber wortwörtlich, wie sich Wolfgang Overath zu folgendem Thema verhielt:
Wolfgang Overath, […] wurde in seiner 14jährigen Profi-Laufbahn zum Rasen-Rassisten: Der Fußballer spielte nicht gern gegen Farbige und fürchtete sich vor zornigen schwarzen Gegnern, weil sie „beim Spiel keine Miene verziehen, wenn sie etwas vorhaben“. „Hinter einem undurchsichtigen Gesicht verbergen sie ihre Gedanken und Stimmungen“, zitierte die „Kölnische Rundschau“ den Star in einer Sonderbeilage zum Abschiedsspiel, „urplötzlich bricht es aus ihnen heraus: Sie spielen verrückt oder kämpfen, als ginge es um ihr Leben … Dabei sind sie beweglich wie Gummi und können einen Gegenspieler schnell lächerlich machen.“
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Wer Wolfgang Overath in genau jener Zeit, nämlich kurz nach seinem Abschied als Aktiver, mal in Aktion sehen möchte, in Aktion mit dem Mund meint das hier, der höre zu, wie der 1. FC Köln ein Jahr nach Overaths Abschied Meister wird, während Wolfgang Overath (zusammen mit seiner Ehefrau!) Dieter Kürten im Aktuellen Sportstudio Rede und Antwort steht. Durchaus hörenswert, wie er sich in jener Zeit verkauft. Natürlich hatte er schon längst mit allem abgeschlossen und hätte zum Beispiel auf keinen Fall mit den noch aktiven Spielern tauschen mögen.
Vielleicht auch, weil man da ja noch auf den einen oder anderen Farbigen hätte stoßen können, der einen lächerlich macht.
Aber natürlich ist es unfair, solche Zitate aus einer anderen Zeit in die Gegenwart zu transportieren, als derartige Ansichten noch Teil des Mainstreams waren und Overath mit seinen Äußerungen beileibe nicht alleine war, was sie natürlich kein Stück besser, aber eben auch nicht vom Rande der Gesellschaft kommend macht.
Ob Overath inzwischen kein Rasen-Rassist mehr ist, wie ihn der SPIEGEL nannte, könnte man ihn ja eigentlich mal fragen, er hatte doch jetzt gerade ganz oft mit Reportern zu tun, welche ihm zum Geburtstag gratulierten. Hat aber wohl keiner dran gedacht. Naja, dann eben zum 75. Geburtstag noch mal bei Wolfgang Overath nachhorchen.
Fand und finde die eh alle nich gut …
[…] Trainer Baade berichtet vom Rasen-Rassisten Wolfgang […]
Was ganz anderes: für einen Moment dachte ich, Overath wäre mit Commander Ripley verheiratet… (die hat’s ja auch nicht so mit Aliens)