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Vor 8 Jahren: Das letzte Spiel am Bökelberg

Heute vor 8 Jahren: Arie van Lent köpft das letzte Tor am altehrwürdigen Bökelberg. Woraufhin Gegner TSV 1860 München absteigt, alle beiden Mannschaften und Fans eine ganze Menge Tränen vergießen und einige Zeit später, das stand allerdings vorher schon fest, das Stadion abgerissen wird.

Alle drei Tore für Borussia Mönchengladbach an diesem Tag per Kopf, Jeff Strasser steht während des Spiels bei den Fans in der Nordkurve und wenn mich meine alten Augen nicht täuschen, macht Max Eberl beim Warmmachen mit den Fans die Welle.



(Die Daten zum Spiel.)

Wenn man es ohne Fußballerbrille betrachtet, war am Bökelberg zwar überhaupt nix altehrwürdig, es war ein heruntergekommenes Etwas, auf dem man sich gerne schon mal das Haupt nassregnen lassen musste und beim Treppensteigen auf der Gegengerade den Hauch von Reinhold Messners Bruder im Nacken spürte — aber an dieser Stelle hier, also hier im Blog, schaut halt niemand ohne Fußballerbrille auf diese Dinge.

Deshalb altehrwürdig.

Und so steile Stehränge mit den kleinen Wellenbrecherchen hätte man ja doch gerne mal wieder. Was ich nie verstanden habe: Wieso die Spieler immer aus jener Ecke gegenüber der Haupttribüne aufs Spielfeld kamen. Klar, weil da die Kabinen waren, aber warum waren sie dort?

Wie auch immer, 8 Jahre ist es schon her, dass die letzte Partie im Mai 2004 am Bökelberg gespielt wurde. Nur wenige Monate später, im November 2005, wurde dieses Blog hier aus der Taufe gehoben und das ist dann das eigentlich Beängstigende an dem ganzen Jubiläum und seinem Weitentferntsein.

8 Kommentare

  1. Faszinierend, wie Michael Steinbrecher es geschafft hat, in 8 Jahren keinen einzigen Tag zu altern. Oder eine Maskenbildnerin mit überirdischen Fähigkeiten einzustellen.

  2. Gunnar Gunnar

    Großartig, Trainer. Als Gladbacher geht einem das Herz auf.

    Erstaunlich, dass 1860 nun schon seit 8 Jahren in der 2.Liga spielt – fast schon Fürther Verhältnisse.

    Noch eine kleine Anekdote, wo das Thema Platzsturm gerade so „in“ ist:
    Beim Platzsturm nach Kamps vier gehaltenen Elfern (siehe etwa 1:20 im Video) wurde Rolf Töpperwien, der sich wie üblich ins Getümmel gestürzt hatte, um Kamps zu interviewen, seine Brieftasche entwendet. Noch Jahre später wurde er von der Nordkurve mit gezücktem Portemonnaie begrüßt und er winkte fröhlich mit seinem (neuen) zurück…

  3. Fohlenfreundin Fohlenfreundin

    Der Bökelberg… ich kann tatsächlich aus vollem Herzen (mit)singen „In Eicken auf dem Bökelberg eine Liebe war gebor‘n“. Fand Fußball immer doof (außer vielleicht mal zur WM oder EM). Irgendwann kam ich aber doch mal mit zum Bökelberg, nachdem mir von der tollen Atmosphäre vorgeschwärmt wurde und sah am 03. Februar 2004 das grottenschlechte Pokalspiel gegen Duisburg, was 6:5 n. E. ausging. Sternenklar und kalt, Flutlicht und dann doch noch ein Sieg. Da war meine Liebe zur Borussia aus Gladbach tatsächlich „gebor‘n“. Und hält bis heute – auch im neuen Stadion!

  4. Wer seine ersten Spiele auf dem Bökelberg erlebt hat, glaubt Nick Hornby jedes Wort in puncto verlieben, keine Gedanken verschwenden, Frauen usw.

    Die Kabinen waren, wenn ich mich recht erinnere, im Gebäude der Geschäftsstelle untergebracht und das stand so halb hinter der Nordkurve. Die Spieler gingen erst aus dem Gebäude raus, dann ein Stück im Freien und anschließend in den Wellblechtunnel.

    Die Haupttribüne ragte aus der Hintersicht ja nur zur Hälfte aus der Erde. Man hätte die Kabine dort also wirklich unterirdisch bauen müssen. An dieser Stelle war der Bökelberg tatsächlich ein Berg, was heute auch noch gut zu erkennen ist. Sollte man mal vorbeifahren, wenn man als Nicht-Borusse aber Fußball-Bekloppter zufällig in Mönchengladbach ist (was zugegeben selten vorkommen wird).

  5. netzberg netzberg

    Meine Farben wehen woanders, aber wo es so knistert, möchte ich auch eins geben: Heute wurde erstmals im Kleingarten meines Vertrauens eine Borussia-Fahne gehißt … wenn da nun noch ein Portemonnaie hochgezogen worden wäre …

  6. Danke. Die Haupttribüne stand auf einem Berg und besaß kein Innenleben, das ist die Antwort, jetzt weiß ich mehr.

    Und die Töpperwien-Geschichte ist natürlich auch nett. Ebenfalls Danke.

  7. Sirrenski Sirrenski

    PLATZSTURM?

    1970?

    Kann doch gar nicht sein; das wurde doch erst vor 14 Tagen in Duesseldorf erfunden

  8. Dominik Dominik

    Auch meine Liebe wurde eben dort geboren. Bei einem 0-1 gegen Uerdingen (mit Brian Laudrup!), danach wurde zum ersten mal überhaupt bei Borussia der Trainer entlassen: Wolf Werner. Womit mir wieder bei Düsseldorf wären… Vom letzten Block der Ostgraden (Block 23) konnte man auf das von Jannik angesprochene Stück im freien Schauen (zwischen Tunnel und Kabinenzugang), und sogar durch ein Fenster in die Gästekabine.

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