Ich würde es ja nicht erwähnen, wenn es nicht gerade Wolfsburg wäre:
[…] der VfL Wolfsburg ist Deutscher Meister 2009. Die Stadt stand kopf. Zehntausende Menschen feierten bis tief in die Nacht in der Innenstadt […]
Das schreibt Lars Wallrodt um 18.29h in der Welt. Wir gehen mal nicht davon aus, dass 18.29h für Lars Wallrodt schon tief in der Nacht ist, sondern nehmen natürlich an, dass er eben auch irgendwann Feierabend haben wollte, um mitzufeiern, in Wolfsburg, tief in der Nacht, mit Zehntausenden anderen.
Ich sage ja, wenn es nicht Wolfsburg wäre, hätte ich gar keine Zweifel, dass es auch so wie von Lars Wallrodt prophezeit kommen würde. Bei nur 120.000 Einwohnern bin ich mir allerdings nicht sicher, ob es wirklich hinhaut, dass der Plural von Zehntausend bis tief in die Nacht überhaupt Zeit hat, sich zu besaufen. Magath ist ja schließlich auch schon quasi weg. Und morgen ist bestimmt Schicht. Und die Kindergärtnerinnen streiken ohnehin. Wer ein Lokal betreibt oder eine Tankstelle, muss leider dann arbeiten, wenn andere feiern. Der Sohn bekommt plötzlich Schweinegrippe, die Tochter Vogelgrippe, man hat vergessen, zu Hause das Wasser abzudrehen. Und ruckzuck sind aus den 30.000 im Stadion nur noch 15.000 geworden. Da wäre der Plural leider nicht mehr zulässig.
Dann fängt’s plötzlich auch noch an zu regnen, das kennt man, dann gehen die Weicheier nach Hause, und dann steht Lars Wallrodt alleine da mit seinem Bier und den 9.000 anderen (Menschen) und weiß nicht, wie er das jetzt noch zurechtbiegen soll in seinem Text aus der Zukunft.
Wie gut, dass ich für solche Informationen, die ich mir auch selbst ausdenken könnte, nicht mehr bezahlen muss.
Glückwunsch Wolfsburg zur Meisterschaft und zu Lars Wallrodt. Auch wenns da um 18.29 Uhr dunkel wird, verdient ist verdient.
Nur ne kleine Anmerkung vom Unterschichtenfußball: Fortuna Düsseldorf steigt in die 2. Liga auf, vor der Kleinigkeit von 50.095 Zuschauern. Also im Stadion, nicht danach. Und es ist immer noch hell. Zumindest sind alle Lampen an.
Fortuna!
Ich lächel still vergnügt vor mich hin und erinnere mich jetzt auch, wo du uns so charmant auf die Notwendigkeit hingewiesen hast, an der Wirklichkeit schreibend zu arbeiten, jetzt auch an die zehntausenden Duisburger, die nach dem UEFA-Cup-Sieg des FCR 2001 Duisburg am Freitagabend bis tief in die Nacht hinein um den Dellplatz herum gefeiert haben.
Das werden immer mehr. 100.000 sind es inzwischen. Wahnsinn…
Ich habe beim Halt des Zuges immerhin drei Menschen mit Meister-Shirts gesehen. Die sahen aber ziemlich erholt aus. Die haben sicher um 21 Uhr im Bettchen gelegen. Außerdem fehlen dann ja noch so ungefähr 9997 andere. Von denen war aber nichts zu sehen…
Du hast früher für die Welt bezahlt?
Öhm, jetzt, wo Du es sagst: Nein.