Man hat es ja in Zeiten der Überwachung nicht leicht und muss sich hüten, nur noch Negatives zu schreiben. So war das hier auch nie gedacht. Wenn es aber nötig ist, dann ist es nötig. Und ein Trauerflor ist überhaupt nicht nötig.
Wo ist denn da eine Verbindung zwischen einem Amokläufer, seinen Opfern, und den Teams der Bundesliga?
Contra das Aufspringen auf Züge, die in ganz anderen Regionen fahren.
sorry trainer. klares veto.
es geht hier um eine gesellschaftliche tragödie dessen sich auch der fussball nicht verschließen darf.
denn im endeffekt ist doch fussball volkssport nummer 1 und die bundesliga quasi schon ein kulturgut.
ich finde es eine schöne geste, die zeigt, dass der deutsche profifussball nicht außen vor steht!
Sehe ich auch so. Es ist eher als nationale Tragödie zu begreifen. Und der Fußball hat in unserer Gesellschaft natürlich einen bedeutenden Stellenwert. Eine Geste, mit der ich gut leben kann.
Trainer, wenn du damit sagen willst, dass du da absolut keine Verbindung siehst und ich das also richtig verstehe, dass du das überhaupt nicht nachvollziehen kannst, dann sind wir bezüglich der ersten Frage absolut 100%ig einer Meinung. Eine Verbindung gibt es allerdings, eine ziemlich offensichtliche sogar, und da die Satire bekanntlich alles darf, schreibe ich das Wort: schießen.
Manfred, ein Kalauer ist noch keine Satire.
Da hat man einfach eines der Motive des Täters nicht verstanden.
Ich steh dahinter dem Trainer Was hat das mit der Bundesliga zu tun?
Der Junge hat Tischtennis gespielt, nicht Fußball.
Sofort verbieten! Tischtennis! Und Fussball auch!
Wenn bundesweit Trauerbeflaggung angeordnet wird, kann die Bundesliga auch mit Trauerflor spielen.
Oder wo ist der genau Zusammenhang zwischen „meinem“ örtlichen Finanzamt, der Sparkasse und den Opfern?
Da spricht mir jemand aber schon so was aus der Seele! So schlimm, wie dieses Unglück auch für die Betroffenen ist, so scheinheilig ist der durch die Medien aufgebaute Betroffenheitswahnsinn. Und wehe, einer macht nicht mit.
Was haben ein Fußballspiel, dazu noch ein europäisches, mit dem Amoklauf im schwäbischen zu tun?
Es gibt so viel Unglück auf der Welt, das Niemanden bei uns interessiert. Wo sind da denn die Beileidsbekundungen?
Zu Finanzamt oder Sparkasse gibts auch keinen Zusammenhang.
Mich würde mal interessieren nach welchen Kriterien das Reichsbetroffenheitsministerium einem das Trauern befiehlt. Wenn 2 junge Leute wegen Schlamperei beim U-Bahn-Bau draufgehen ist das nicht wichtig, aber wenn ein Durchgeknallter rumballert schon? Gedöns, heuchlerisches.
Das liegt in der Exklusivität des Ereignisses. Häuser stürzen alle Nase lang ein, wenn Du da jedesmal Trauerflor anlegst, kannste gleich nen schwarzen Trikotsatz auf den Markt bringen, damit Du immer richtig liegst.
Also, wer hier 5 Minuten kollektiver Staatstrauer anordnet, weil in Amerika zwei Türme umgefallen sind, der kann sich dem auch nicht entziehen, wenn ein deutscher Bengel mal demonstriert, was ein deutscher Brauchtums-Papi so alles vom Schützenverein mit nach Hause bringt.
Mein Mitgefühl gilt all denjenigen, die dagegen keine Chance hatten, und deren Angehörigen. Egal ob mit Trauerflor oder ohne.
Trauerflor und Fahnen auf Halbmast sind deshalb Unsinn, weil Trauer eine subjektive Emotion ist, kollektive Trauerbekundung dagegen ist ein Inklusionsmechanismus sozialer Art. Dieser setzt potentiell alle Mitglieder der Betroffenen-Gemeinschaft unter Druck, sich der Inklusion anzuschließen und das subjektive Gefühl zur Schau zu stellen. Wenn man mit der Begründung des subjektiver Emotion eine kollektive Darstellung eingefordert wird, man aber wie der Trainer so ehrlich ist, zu sagen, dass man diese Emotion gar nicht teil, dann erscheinen auch andere Darstellung schnell als zweifelhaft. Das gilt dann auch für das Finanzamt oder die Bundesliga. Die Darstellung ist einfach unglaubwürdig, weshalb es schon wieder unmoralisch sein kann, sich der kollektiven Moral anzuschließen.
Trainer, ich bin deiner Meinung: Bitte nur in Zügen fahren, in denen tatsächlich die subjektive Emotion sitzt.
@ zechbauer: hastes nicht ein bißchen kleiner als ‚nationale Tragödie‘?
Ein Trauerflor, den man geben kann, aber nicht muss.
In Südbadischen Fußballverband mussten alle Spiele am Wochenende inkl. Jugendspiele mit einer Trauerminute beginnen, war eine Anordnung des Präsidenten. Einerseits fühlt man sich etwas bevormundet in seinen Gefühlen, andererseits wurde die Minute bei allem Beteiligten auf den Sportplätzen gut angenommen. Ist fand es richtig in all dem Trubel eine Minute inne zu halten und zu Gedenken.
Es ist eher als nationale Tragödie zu begreifen.
National: genau das ist es nicht. Es ist eine lokale Tragödie. Der durchgeknallte Jugendliche hat eine mörderische Spur durch die Provinz gelegt, aber nicht durch die Republik. Vor Ort macht jede Anteilnahme Sinn, je weiter man sich davon entfernt, nicht mehr.
PS: In den Zügen, in denen ich bisher saß, haben mir höchstens mißvergnügte Mitreisende den Platz streitig gemacht, aber keinesfalls dort sitzende subjektive Emotionen.
PPS: Schweigen vor dem Trubel eines Fußballspiels finde ich auch eindrucksvoll. Nur schade, dass dafür immer mindestens einer sterben muss.