Ein Film aus und über Irland, der zur Zeit der WM 1990 spielt, bei der die irische Nationalmannschaft bekanntlich ihren größten Erfolg erreichte, indem sie bis ins Viertelfinale vordrang, u. a. durch ein 1:1 in der Gruppenphase gegen England. Zudem war Irland zusammen mit den Niederlanden die erste Mannschaft, über deren finale Platzierung in der Gruppe tatsächlich das Los entschied. Im Zuge der deutschen Erfolge zur selben Zeit ging dieses Ereignis hierzulande vielleicht etwas unter.
Das ist allerdings nur der fußball-statistische Teil des Rahmens für den Film „The Van“, in dem die Ereignisse bei der WM aus irischer Sicht eine große Rolle spielen. Und tatsächlich für die Handlung bedeutsam sind und nicht reine Staffage. Wann hat man das schon mal bei Filmen, die nicht explizite Fußballfilme sind? Außerdem empfehlenswert, da man so einmal eine WM aus den Augen der Fans einer anderen Nation wahrnehmen kann, was ebenfalls hierzulande, wo man bis vor Kurzem mit Erfolgen bei großen Turnieren verwöhnt war bis zum Gehtnichtmehr, durchaus eher selten gesehen wird.
Dass einer der Hauptdarsteller aus einer gänzlich anderen Produktion bekannt sein dürfte, ist nur eine Randnotiz bei diesem schicken Kleinod an Film, der das leistet, was man letztlich doch am meisten goutiert: eine Geschichte zu erzählen. Film ab!
„The Van“ ist der dritte Teil der Verfilmung der Romane der „Barrytown Trilogy“ über einen fiktiven Stadtteil Dublins am Ende der 1980er Jahre aus der Feder von Roddy Doyle. Vielleicht noch ganz nützlich zu wissen, dass „Bimbo“ auf Englisch nichts mit der deutschen Bedeutung derselben Buchstabenkombination zu tun hat und hier schlicht der Rufname eines der Protagonisten ist.
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