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Schlagwort: Wayne Rooney

Alle FIFA-xx-Cover-Stars

Gerade erst ging ein Ruck durch Deutschland, als Millionen Menschen gleichzeitig ihre Postpakete öffneten, in welchen sie ihre aktuelle Ausgabe der FIFA-xx-Serie von EA Sports erhielten. Andere stiegen zeitgleich in den Keller und fanden die 97er-Version dieser Reihe, welche auch die erste war, die einen real existierenden Star auf dem Cover trug.

Einen kurzen Tweet später.

Merkwürdigerweise ist es die Seite bundesliga.de, die die kompletten Cover zum Durchklicken anbietet. Des Merkens würdig sind dabei vielleicht vor allem die Stars, die sich jeweils darauf befinden. Deshalb hier der Link, aber auch hier die Auflistung:

1997 David Ginola
1998 Andreas Möller
1999 Olaf Thon
2000 Mehmet Scholl
2001 Lothar Matthäus
2002 Gerald Asamoah
2003 Roberto Carlos, Ryan Giggs, Edgar Davids
2004 Alessandro del Piero, Thierry Henry, Ronaldinho
2005 Patrick Vieira, Fernando Morientes, Andrij Schewtschenko
2006 Wayne Rooney, Lukas Podolski, Ronaldinho
2007 Lukas Podolski, Ronaldinho
2008 Miroslav Klose, Ronaldinho
2009 Ronaldinho, Kevin Kuranyi
2010 Bastian Schweinsteiger, Wayne Rooney
2011 Mesut Özil, René Adler
2012 Lukas Podolski, Mats Hummels
2013 Lionel Messi

Offensichtlich gibt es deutsche, aber auch Versionen aus anderen Ländern, hier sind dann wohl nur die Coverstars der deutschen Version aufgelistet. Möglicherweise ist die Zusammenstellung aber auch falsch.

(Alle Angaben wie immer ohne Gewähr und Korrekturen sind willkommen — ich hoffe, das ist selbstverständlich.)

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Pro 3pm

Andere Länder, andere Namen, die Forderungen aber sind die gleichen. Je mehr Zeit verging, desto mehr dachte ich, immer einsamer zu werden hier in der Raucherecke des Linksspießertums als einziger Sentimentalist, der diese Kacke der Terminansetzungen rund um die Wochenend-Uhr gerne abschaffen würde.

Aber: Ich bin nicht alleine. Es gibt prominente Unterstützung.

Aufgefallen ist mir das übrigens nur, weil Wayne Rooney es retweetet hat. Der echte, mit diesem Häkchen am Twitter-Account. Toll, wenn man mit den ganz Großen gemeinsame Forderungen teilt. Wird zwar eh nix ändern, fühlt sich aber gut an.

(Die Ironie in ihren Tweets, in einem ihrer komplett gekauften Straßenzüge verfasst, mit Blick auf den Mitarbeiter, der einzig zur Wartung des Rasenmähers eingestellt ist, lassen wir heute mal unbetrachtet. Pro 3pm!)

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Der schnellste Torwart der Geschichte

Hatten wir gerade erst gesehen, wie ein Torwart einen Ausflug erfolgreich absolviert, sehen wir hier, wie ein weiterer Torwart eine andere Art von Erfolg nach dem Verlassen seines Tores feiert.

Es geht ja immer in zwei Richtungen.



Ob dieses Video nicht doch irgendwie manipuliert ist, ist nicht sicher. Ist es das nicht, sollte man dem werten Mann vielleicht ohnehin eher einen Job als Feldspieler anbieten. Konterspezialist.

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Ein Mann sah Rot

So unsportlich es auch sein mag, so schlecht es für die Ausgeglichenheit der Entwicklung des Fußballs, für seine Verbreitung unter den anderen Chromosomenträgern, für die Einnahmen beim Turnier, die ja dann auch den Einheimischen dort zugute kommen sollen, so wahnwitzig absatzschädigend bei einem der großen Artikelhersteller es alles sein mag, genauso wenig Zweifel gibt es hier daran, was trotzdem richtig ist:

Wenn Wayne Rooney aufgrund der von Cristiano Ronaldo bei der WM 2006 gegen ihn geforderten Roten Karte im Spiel Englands gegen Portugals nun hofft, dass sich Ronaldo und sein Portugal lieber nicht für die WM in Südafrika qualifizieren mögen, dann

kann man nur aus voller Inbrunst ein lautstarkes „Ja!“ vor sich hinnicken.

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Live! Champions-League-Finale: FC Barcelona — Manchester United

[Update] Das Rätsel um Eto‘os Jubelgeste ist anscheinend geklärt:

Eto‘o then explained his gesture of slapping his arm after the goal as he stated that it means „el sangre de mi padre“ (my father’s blood). „I dedicate this cup to my father, I am very happy, I helped my team to win and that’s fantastic,“ he added.

So zu lesen bei goal.com, wie seriös diese Information ist, bleibt unklar. Via surfguard.

Als letztes Fazit bleibt für heute, dass wir (ich meine Euch und mich) nur begrüßen können, dass die Champions League für andere Teams durchlässiger werden soll, zumindest auf dem Papier. Einwände anyone? Ich hoffe nicht.

Noch offener ist die Frage, was da mit meinem Server los war. Ohne diesen Schmock hätte ich vielleicht auch mehr vom Spiel mitbekommen. Angeblich, so sagt all-inkl jedes Mal, wenn ich mich beschwere, läge es daran, dass WordPress zu viele Datenbankabfragen öffnet, aber nicht schließt, weshalb schon bei vergleichsweise geringer Auslastung der Ofen aka Datenbank aus ist. Kann das irgendjemand bestätigen oder ist das einfach nur Geschwaller von all-inkl?

Offen bleibt die Frage, was die Geste von Eto‘o nach seinem Tor bedeuten sollte. Wir werden es morgen auf diversen Radsportseiten lesen.

Fazit Nicht langweilig, durchaus ein ansehnliches Finale. Verdienter Sieger Barcelona. Manchester kam nicht zur Entfaltung, weil es sich von dem 0:1 total von der Rolle bringen ließ. So einen Bruch hat man selten bei Teams dieser Qualität gesehen.

Spielende Barcelona gewinnt die Champions League dank eines nicht aus den Puschen kommenden Manchester United und dank Herrn Övrebrö. Ansonsten hätte Ballack hier, und so weiter. Ganz enttäuschende Leistung – von meinem Server.

90′ So, noch 102 Sekunden. Ungefähr. Aber die Anspielung hat sich auch schon totgelaufen. Traurige Engländer im Stadion tun einem ungefähr gar nicht leid: 12x Meister seit Gründung der Premier League: Man muss auch mal erfahren, wie das ist mit dem Verlieren. Yin, Yang.

85′ Man hat nicht den Eindruck, dass hier noch was passieren könnte. Berbatov über das Tor. Natürlich, Berbatov. Darauf hätte man auch früher kommen können.

82′ „Messi verlor seinen Schuh, weil er so schräg in der Luft lag.“ Wir beneiden all jene, die schon vor geraumer Zeit auf „stumm“ geschaltet hatten.

71′ 2:0 für Barcelona Thomas Häßler Lionel Messi köpft das 2:0 für Barcelona. Eine Flanke scheint ewig unterwegs zu sein, Messi dennoch in der Mitte frei wie ein Vogel, der allerdings ziemlich klein ist. Trotzdem das Tor.

70′ Schönes Duell nach Eckball von Manchester: Rooney verteidigt erfolgreich im Laufduell gegen Lionel Messi.

65′ Immer zerfahrener das Ganze jetzt. Hoffentlich wird die zweite Halbzeit besser. Eine Schwalbe reiht sich an den nächsten Versuch, einen Freistoß zu schinden an. Ronaldo ist ein ganz widerlicher Braten. Heute.

60′ Ein Fitzelchen zu steil für Rooney in den Strafraum gespielt, sonst hätten drei Mancunians frei vor dem Tor gestanden. Die Partie erinnert an einen Mittwoch Abend im Mai 2009.

56′ Konsequent wäre es, wenn Manchester jetzt wie Barcelona in der ersten Halbzeit ohne größeren Ansatz nach diversen Chancen für Barcelona den Ausgleich erzielen würde. Allerdings ist weder Fußball konsequent noch die Realität.

50′ Manchester hat anscheinend nicht richig zugehört in der Halbzeitpause, obwohl die Legende geht, dass es schwer sei, Fergusons Organ zu überhören. Barcelona jetzt mit 3 guten Strafraumszenen in Folge.

46′ Wer 1:0 führt, der stets … und so weiter. Jetzt zeigt den Millionen vor dem Fernseher noch mal … was man hier nicht lesen konnte.

Immer noch Halbzeit Puh, das ist aber langweilig hier.

Halbzeit Bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Ronaldo hat ein paar Mal neben das Tor geschossen. Danach hat Eto‘o ins Tor geschossen. Deshalb Halbzeitstand Barcelona – Manchester 1:0. Hoffentlich ist in der zweiten Halbzeit mehr los. Auf dem Feld. Zugriffe hier dürften es gerne auch weniger sein, dann könnte man vielleicht auch mal wieder was schreiben.

20.45h „Fluch“? Ich denke da eher an das Bermudadreieck oder Montezumas Rache. Aber es sind doch gerade mal 17 Jahre Champions League.

20.31h Sehr sympathisch, wie Ottmar Hitzfeld immer noch beim Barzelona bleibt, während sich alle Welt mit dem ç einen abbricht. Ich wäre ja auch für Zent statt Cent, aber nun gut, çurück çum Thema.

20.24h Eine beliebte und oft gehörte Antwort auf die Frage, die Herr Wieland gerade stellte: Für die, bei denen nicht Ronaldo mitspielt. Waberte hier jedenfalls gerade durch den Raum. Da kann man weder von Fachwissen noch von keinem Fachwissen sprechen.

20.20h Herr Wielands Twtpoll zum Spiel:
Heute Abend quetsche ich meine Däumchen für … http://twtpoll.com/r/l2ss7b

20.12h Vielleicht nicht ganz so bekannt, wie dass Deutschland in diesem Stadion Weltmeister wurde: 1980 wurde man hier auch Europameister. Eric Gerets, Rene Vandereycken, Francky van der Elst. You name it.

20.06h Michael Ballack spielt bekanntermaßen nicht mit. Der Ausgang der Partie ist also völlig offen. Den Job mit den Bildern von tränenüberströmten Gesichtern nach Abpfiff könnte Cristiano Ronaldo übernehmen. Bei der EM 2004 hatte er das schon ganz passabel gemacht.

19.57h Guardiola wäre der erste Trainer, der in seiner ersten Saison die Champions League gewinnt. „Intelligenz ist wichtiger als Erfahrung“, sagt Guardiola mit Blick auf seine 13 Spiele als Trainer bei Champions-League-Spielen im Vergleich zu Fergusons über 150 Partien. „Intelligenz ist wichtiger als Erfahrung“, dieses Mantra betet just in diesem Moment auch Jürgen Klinsmann bei der Gartenarbeit herunter.

19.48h Für kurze Zeit herrschte Verwirrung, welches Champions-League-Finale heute eigentlich stattfindet: das von 2007, 2008, 2009, 2010, 2011 oder 2012. Anhand der relativen Altersmilde im Auftreten Alex Fergusons konnte aber 2009 als zweifelsfrei richtiges Jahr ermittelt werden. Nächstes Jahr dann wieder Manchester United gegen Chelsea. Oder Arsenal. Oder Arsenal gegen Barcelona.

19.37h Busacca, der schweizer Schiedsrichter der Partie, hat seinen Fluchtplan schon genau ausgeklügelt. Spätestens nach dem 5. verweigerten Strafstoß wird dieser wohl auch zum Einsatz kommen müssen. Auf Knopfdruck in der Sicherheitszentrale kann seine Emailadresse geändert werden, zudem liegen in der Schiedsrichterkabine anklebbare Bärte und Kotletten bereit.

19.27h Warum man bei dieser inzwischen doch enormen Auswahl an reinen Fußballstadien immer wieder sogar bei einem Finale Stadien mit Laufbahn auswählt, bleibt unerklärlich. Man hat doch sowieso nur noch 2 statt früher 3 Endspielen pro Saison. Muss man jetzt in Frankfurt z. B. noch ein halbes Leben lang auf ein Endspiel warten, während wir die Laufbahn in Rom beglotzen dürfen?

19.12h Die ersten Messerattacken in der Nacht zuvor liegen schon hinter uns. „Stab-City“ war da als Bezeichnung für Rom nicht völlig verkehrt. Eins der Opfer war ein US-Amerikaner, welchen die Täter irrtümlich für einen Manchester-Fan hielten. Sagten sie zumindest. Erstens schützt US-Amerikaner-Sein nicht davor, Manchester-Fan zu sein und zweitens ist es doch ohnehin eher irrelevant, wenn man schon beschlossen hat, mit einem Messer aus dem Haus zu gehen in der Absicht, es auch zu benutzen.

Heute Abend wird hier live aus dem Olympiastadion in Rom vom Champions-League-Finale geschrieben. Wenn die Zeit reicht, gibt es im Laufe des Tages auch noch ein paar Vorinformationen. Ansonsten ab ca. 20h live und koloriert, hier bei mir. Bis dann!

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Die k.u.k. Saison

Was gibt’s Neues auf dem arg begrenzten Planeten deutscher Fußball?

Zunächst wäre da die Rückkehr von Supermario als Aktivem, spielte er doch im Paul-Janes-Stadion am Wochenende 32 Minuten für die TuS Koblenz im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das ist auch nicht viel weniger, als er sich zur Hochzeit seiner Karriere bewegt hat, aber wie wir nicht erst seit dem Film mit George Bests Füßen wissen, kommt es nicht so sehr darauf an, wie viel man läuft, sondern wann und wohin. Und da kann man noch so billig nörgeln, Basler war immerhin mal Torschützenkönig. Dass er später im Leben nicht immer alles getroffen hat, was man treffen könnte, muss man ihm nicht vorwerfen: Co-Trainer bei TuS Koblenz ist wesentlich mehr, als er ohne den Fußball hätte werden können.

An anderer Stelle hat man Angst um den Fußball, der in seiner Existenz bedroht sei, nur weil weiterhin keine Stars in der Bundesliga spielen könnten, man Fernsehgelder nicht hat wie andere und sowieso alles unfair sei. Ein altes Thema, das eigentlich keiner mehr hören kann, in einem Land, dessen Fußballbegeisterung in Kombination mit finanziellen Möglichkeiten alles übertrifft, was es woanders gibt. Zugegeben, Ribéry hielt größtenteils, was die Kloppelklöpper vorher versprachen. Doch würden wir wirklich Woche für Woche Ronaldinho, Cristiano Ronaldo oder Wayne Rooney in unseren Stadien sehen, wir wären doch schneller ernüchtert als uns lieb ist. 90 Minuten Fußball sind eben kein Werbeclip. Zudem halten wir der vermeintlichen Existenzbedrohung des Fußballs in diesem, unseren Lande entgegen, dass auf Schalke mal eben schlappe 80.000 kamen, nur um die Saisoneröffnung zu sehen. So tot wäre Roy Black Zeit seiner Karriere gerne mal gewesen, was er dann wiederum erst posthum geschafft hat.

Dem in Bezug auf Trends stets aktuellen Kicker ist inzwischen auch aufgefallen, was Public Viewing ursprünglich bedeutet und er füllt damit eine ganze Viertelseite, die mit dem Synonym „NICK“ unterschrieben ist und wohl so etwas wie eine Kolumne darstellen soll. In Zukunft will der kicker sogar eine „Rangliste des deutschen Fußballs“ eröffnen, in der abgetakelte Bundesligastars die von Redakteuren nach nicht einsichtigen Kriterien zufällig erwürfelten Ranglisten kommentieren dürfen. „xy meiner Meinung nach zu hoch, aber ansonsten chapeau, kicker!“ Auch ein Toni Schumacher freut sich schließlich, wenn er mal wieder angerufen wird. Dass Miroslav Klose in einer jener Ranglisten in der Kategorie Stürmer gänzlich fehlt, kann nur bedeuten, dass die Würfel runtergefallen sind, als sein Name gerade dran war.

Zu guter Letzt wird in ein paar Tagen die k.u.k.-Saison der Bundesliga eingeläutet und mit ein bisschen Nervenflattern an den richtigen Stellen ist es auch schon die letzte: die Klopp-und-Klinsmann-Saison. Klopp war zwar schon mal in der Bundesliga, 3 Jahre gar, aber an so exponierter Stellung wie dem Westfalenstadion mit einem riesigen Haufen Lemminge hinter sich noch nicht. Wobei der Dortmunder Lemming an und für sich auch gerne mal die Gefolgschaft verweigert. Ob das tatsächlich nur am mangelnden Talent der Röbers und Dolls gelegen hat oder ob es dem Dortmunder Lemming wesensimmanent ist, werden wir bald wissen. Und der gute Laune-Onkel, der mit dem kessen Spruch auf den Lippen, hat sich möglicherweise schneller verbraucht als Klinsmann es ins bajuwarische buddhistische Nirwana schafft. Wo früher oder später Sepp Maier auf ihn treffen wird, was ungemütlich werden könnte.

Ungemütlich wird es aber immer erst nach ein paar Spieltagen, nämlich dann, wenn die ersten Niederlagenserien vollbracht sind. Hoffen wir, dass wir uns dann und auch vorher schon kaiserlich und königlich amüsieren werden, wenn es wieder heißt:

Et hatt noch immer jott jejange
Den Bongartz beißen die Hunde
Helau und Alaaf, die Närrinnen und Narralesen sind da!

Achja, und der Unaussprechliche möchte weiter versuchen, an sich zu arbeiten. Aber das ist ja nichts Neues.

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Eine EM ohne Star

Das ist toll.

Endlich hat die hurende Zunft mal keinen Typen, den sie in den Himmel schreiben kann. Es bietet sich einfach niemand an, und selbst der bräsigste Event-Fan würde merken, dass das nicht ganz richtig sein kann, wenn man plötzlich Wayne Rooney zum Star dieses Turniers schreiben würde.

Es ist ja richtig, selbst die Fußballfans wissen es: Menschen sind Menschen sind Menschen und sie orientieren sich an Menschen. Deshalb hatte auch keiner etwas dagegen, Gerd Müller zum Star der WM 1970 zu schreiben, Oliver Bierhoff zum Star des Finales 1996 zu machen oder Miroskloff Klose eben WM-Torschützenkönig 2002 2006 werden zu lassen. Und auch wenn die Idee des „man of the match“ der Grundidee des Spiels zuwider läuft, weiß jeder, dass ein Mittelstürmer (oder ein Torhüter) nun mal eine andere Rolle spielt als der Außenverteidiger.

Dieses Jahr wird es aber schwieriger und Arschwieriger, einen echten Star der EM zu finden. Jene, die in der Champions League dominieren, sind meist früh ausgeschieden, die übrig gebliebenen Deutschen spielen zu unkonstant, der Russe ist ausgeschieden und Verlierer mag nun mal keiner so wirklich, während bei den Spaniern das alles so gesichtslos daherkommt, dass man gar nicht weiß, wie die Leute alle heißen, zumal „Wat Villa?“ jetzt auch noch verletzt ist. Casillas gewann ein Elfmeterschießen (wobei man an dieser Stelle mal sagen muss, dass Elfmeterhalten in aller Regel genauso viel Glück oder Pech ist, wie Elfmeterverschießen, und es daher reichlich albern anmutet, Torhüter nach gewonnenen Elfmeterschießen zum Helden zu schreiben), taugt aber sonst nicht zum Star.

Normalerweise kommt der ein Turnier überstrahlende Spieler aus dem schließlichen Siegerteam, sollte es Deutschland sein, wüsste ich nicht, wen man nach diesen teilweise schauderhaften Leistungen zum „Star des Turniers“ ausrufen könnte. Sollte es Spanien werden, sind die Gesichter so nichtssagend, so ohne Kanten und irgendwas, dass es wehtäte, finalement einen dieser glattrasierten und -gestriegelten U21-Jahrgänge Europameister zu werden haben sehen: Man züchtet sich offensichtlich, was man braucht. Und auch wenn Arschawin mal zum Friseur müsste: Ihn hätte man sich immerhin als Star des Turniers vorstellen können, jemand, der Fußball spielen kann, sich ansonsten aber nicht kümmert.

Die Fratzen und Gesten von Cristiane Ronaldo hingegen braucht kein Mensch, außer der Marketingabteilung diverser Sportartikelhersteller. Dieses lächerliche Gehabe vor der Ausführung eines Freistoßes, den er verkackend in den Nachthimmel der Alpen setzte, zeigt uns, wo wir inzwischen angekommen sind: Die Werbespots finden mittlerweile auf dem Feld statt. Und genau deshalb lieben wir Torjubel wie den von Philipp Lahm nach seinem 3:2 gegen die Türkei. Das war authentisch und dieser Tisch ist immer noch der liebste, an dem wir sitzen.

Aber Stars, im Sinne des Erfinders, gibt es diesmal keine.

Schön.

Fußball ist schließlich ein Mannschaftsbewerb.

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Frings und der Zwerchfellkrampf

Sprachen wir letztens noch davon, dass die Kampagne von Nike Rooneys Schwächen aufs Korn nimmt, müssen wir uns — das bin in dem Falle ich — revidieren. Auch Torsten Frings hat ein Video als Teil dieser Kampagne gemacht, allerdings sehen wir dort nichts von Frings‘ Schwächen, sofern man die Tatsache, dass er kein Englisch spricht, nicht als Schwäche verbuchen will.

Ansonsten ist das Video reichlich albern, die vier Typen, die sich zu menschlichen Zielscheiben machen, wirken etwas mehr als bemüht lustig, eher schon verkrampft lustig, so dass Frings seine natürlichen Qualitäten (Schlagfertigkeit, Offenheit, Geschwätzigkeit) gar nicht ausspielen kann. Wie dem auch sei, Frings‘ Spot ist zweifelsohne gelungener als Rooneys Spot.

Via The offside.

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Choleriker Wayne Rooney

Dass Intelligenz in keiner Korrelation zu Geduld steht, ist unbestritten. Dass Fußballer heutzutage selten noch aus der Unterschicht stammen oder extrem ungebildet sind, davon kann sich jeder überzeugen, der die porentief reingewaschenen Interviews nach Bundesliga-Spieltagen erleben darf.

Was die wenigsten wissen, ist, dass Wayne Rooney zu Beginn seiner Karriere vom Verein einen Maulkorb bekam, weil er sich dermaßen schlecht artikulieren konnte, dass alle befürchteten, er könnte sein ohnehin nicht gerade cleveres Image komplett zerstören. Wie man weiß, ist Rooneys Vater Preisboxer gewesen und schaut man auf Rooneys Statur, so liegt der Gedanke nicht fern, dass auch Rooney in diesem Beruf keine schlechte Figur abgeben würde. Etwas jähzornig, wenig geduldig und so fragt man sich, wie es die Werbeagenturen der großen Sportartikelhersteller geschafft haben, aus diesem kleinen Boxer gar ein europaweites Idol zu machen, mit dem man werben kann. Die Antwort ist: mit Humor. So nimmt dieser Spot ein überraschendes Ende, das Rooneys Cholerik aufs Korn nimmt. Nicht wirklich gelungen, zu konstruiert und vorhersehbar, aber immerhin der Versuch, mit den Schwächen des Protagonisten zu spielen.

Mit welchen Schwächen würde man wohl schlauerweise bei Mertesacker spielen?

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Noch’n Klischee

Inspiriert von folgendem Artikel der Süddeutschen möchte ich noch ein paar Klischees hinzufügen:

Die spanische Presse gönnt den Deutschen keinen Sieg.

Deutschland ist eine Turniermannschaft.

Nur in Europa gibt es „echte“ Fußball-Atmosphäre.

Rooney ist ein Heißsporn mit eingebauter Rot-Garantie.

In den KO-Runden-Spielen gehen alle Mannschaften auf Nummer Sicher.

Südamerikaner sind schlechte Verlierer.

Australier sind tolle Sportsleute und somit gute Verlierer.

Schiedsrichter sind humorlose Gesellen, selbst wenn sie ihren Job aufgegeben haben und jetzt fürs Fernsehn kommentieren.

Dick Advocaat ist ein Verlierertrainer.

Guus Hiddink kann aus Scheiße Gold machen.

Wem mehr einfällt: in den Kommentaren ist Platz satt und genug. Bitte.

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Die Ausgeburt der Hölle wird mitspielen

Ich würde gerne ein wenig mehr dazu sagen, ich muss mich aber angesichts anderer Tätigkeiten auf Folgendes beschränken:

Wayne Looney ist dabei.

Und mit meiner martialischen Schlagzeile meine ich keineswegs, dass er nicht kommen sollte. Eine WM ohne Wayne Looney wäre nur die Hälfte wert, da ich persönlich (also als Person gesehen, nicht als fiktiver Charakter) ein großer Bewunderer seines Talents, seiner Intuition, seines Durchsetzungsvermögens und seines unglaublichen, scheinbar unstillbaren Hungers nach Toren bin.

Bedauerlich nur, dass er meine lieben Toffees wegen des schnöden Mammons verließ, bevor er sie zum ersten Meistertitel seit knapp 20 Jahren führen konnte. Und das, obwohl doch seine ganze Familie Everton-Fan ist.

Auch wenn ich sein Talent mehr als bewundere, so hoffe ich doch, dass er nicht derjenige sein wird, der England nach knapp 40 Jahren zum ersten Titel führt. Das mit dem zu-einem-Titel-führen wünsche ich dann doch lieber einem anderen Engländer: Jens Lihmän.

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