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Schlagwort: Wales

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Sagte ich schon, dass ich obige Eigenschaft des Deutschen sehr mag? Sicher schon, wenn nicht hier, dann an anderer Stelle. Zum Beispiel damals in Wales, als wir in diesem auseinanderfallenden Gebäude, das so etwas wie ein Jugendzentrum darstellen sollte, ein Konzert gaben, womit wir schon beim ersten Gegner wären:

Wales

Wales ist immer für eine Überraschung gut.

Finnland

Es gibt keine Kleinen mehr.

Aserbaidschan

Auch in Aserbaidschan dauert ein Spiel mittlerweile 90 Minuten.

Russland

Kurz vor Moskau, mein Opa, und so weiter.

Liechtenstein

Für Liechtenstein gilt: die Schweden sind keine Holländer.

So, damit wisst Ihr jetzt, was uns erwartet; denn schließlich beginnt die Qualifikation schon in einem knappen Jahr und wie es im Fußball gang und gäbe ist, passiert in dieser Zeit überhaupt nichts. Wales bleibt immer Wales, egal wer spielt. Es werden sich auch keine Mannschaften entwickeln, neue Talente entdeckt und eingebaut oder Trainer gefeuert und geheuert werden, weshalb es so außerordentlich sinnvoll ist, jetzt darüber zu sprechen, wie einfach oder schwierig ein Gegner zu besiegen sein wird, gegen den man eventuell erst im Herbst 2009 spielt, wobei man natürlich auch berücksichtigen muss, dass die Spielstärke der eigenen (hier: deutschen) Mannschaft bis dahin unverändert, wie in Stein gemeißelt, zur Salzsäure erstarrt, tiefgefroren, paralysiert und völlig frei von Verwerfungen bleiben wird.

Für präzisere Kaffeesatzleserei und Tipps aus dem Bierbauch heraus befrage man das Orakel von Stralsund.

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Fred Eastwood, der Anti-Podolski

Vor dem Spiel Deutschlands in Wales hörte man eigentlich genug über den Roma Fred Eastwood, auch in einem leider jetzt nicht mehr verfügbaren Artikel der Berliner Zeitung. Obwohl solche Fünf-Absatz-Zusammenfassungen der Karriere und des Charakters eines Spieler, wie dort eine vorlag, immer auch ein wenig klischeebeladen, weil vereinfacht sind, sind die Gründe von Fred Eastwoods Wechsel zu den Wolverhampton Wanderers bemerkenswert:

„Er fühle sich stark genug für die Premier League, sagte Freddy Eastwood damals, wolle aber nicht auf der Bank sitzen, sondern jede Woche spielen.“

Was hindert Lukas Podolski daran, zu einem Verein zu gehen, bei dem er Stammspieler wäre? Ist es der schlechte Berater? Oder ist es das Gefühl, gescheitert zu sein, wenn er Bayern verlässt, ohne je Stammspieler gewesen zu sein? Sollte er unbedingt Champions League spielen müssen, um sich „international“ weiterentwickeln zu können, gibt es da auch noch Werder Bremen, den FC Schalke 04 und — wie jedes Jahr — Hertha BSC Berlin.

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Was würdest du tun?

… wenn du Béla Réthy wärest und das Spiel gäbe nichts her?

Würdest auch Du zum zehnten Male erzählen, dass einer der Waliser in Kanada spielt? Oder dass Klose seit einem Jahr und zwei Tagen nicht mehr getroffen hat? Dass Jens Lehmann ein Problem mit seinem Ellbogen hat? Dass in Wales übrigens Rugby Sportart Nummer Eins ist? Dass John Toshack viel fetter als Jogi Löw ist?

Oder würdest Du vielleicht einfach mal die Klappe halten, wenn es nichts zum Spiel zu sagen gäbe? Würdest Du diese Chance nutzen können, ihrer überhaupt erst gewahr werden? Denke drüber nach, lieber potenzieller Kommentator.

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Schade, Schottland

Ja, es ist schade, dass Schottland nicht dabei ist. Dass Irland nicht dabei ist, dass Wales nicht dabei ist und dass Nordirland nicht dabei ist. Nur England spielt von den Britischen Inseln mit und so gibt es auch nur vier mal die Gelegenheit, ein WM-Spiel einer britischen Mannschaft in einem Pub zu schauen und ein bißchen dieser sagenumwobenen, besonderen britischen Atmosphäre beim Fußball zu atmen.

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Bye-bye happiness

11.50 Im Ticker wird gemeldet, dass ein “Klassiker” drohe, weil die Niederlande, England oder Frankreich als mögliche Gegner drohen. Seit wann ist ein Spiel Deutschland — Frankreich ein Klassiker? Und wer definiert, was ein Klassiker ist? Wenn Deutschland — Frankreich ein Klassiker ist, ist dann Deutschland — Italien auch ein Klassiker? Und wäre Frankreich — Spanien ebenfalls einer? Spanien — Italien dann auch? Ist dann quasi jedes Spiel einer Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern gegen eine andere Nation mit mehr als 10 Millionen Einwohnern ein “Klassiker”? Oder ist jedes Spiel gegen einen ehemaligen Kriegsgegner der Deutschen ein Klassiker? Ich weiß es nicht und ich bin auch müde dieser inflationären Superlative und Begriffshülsen, jedes Mal das Gleiche. Ob Deutschland jetzt gegen Polen, Schweden oder Portugal spielt, immer gibt es irgendein “denkwürdiges” Spiel von “damals” und dann werden die ollen Kamellen wieder aufgewärmt.

11.55 Losfeen werden sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Jaja, wissen wir schon. Weiter.

12.07 Otto Rehhagel präsentiert als amtierender Europameister den Pokal. Hach, ein Deutscher als Titelträger. Das hat es seit 1996 nicht mehr gegeben. Seitdem hat Deutschland auch kein Spiel mehr bei einer Europameisterschaft gewonnen.

12.20 Färöer in Gruppe B. Somit nicht in der Achtergruppe A, in der Kasachstan gelandet ist. Ist Kasachstan noch Europa?, fragt sich der Oberlehrer in mir verwundert. Na gut, ist Israel ja auch nicht. Sollte man nicht so genau nehmen. Die Türkei liegt ja auch nicht in Europa.

12.26 Angeblich muss Finnland in die Gruppe “H”, sagt der Ticker. Das halte ich bei nur 7 Gruppen für schwierig. Aber was der Ticker schreibt, hat ohnehin selten sittlichen Nährwert.

12.28 Ich glaube, ich möchte in die Gruppe 2. Schottland, Litauen, Georgien, Färöer. Das klänge gut.

12.30 Italien kommt zu Schottland und der Ukraine. Bis jetzt kann man aber noch nix weiter sagen, weil ja noch die Gruppenköpfe fehlen. Hoffentlich wird es für Deutschland Griechenland.

12.32 Oha. Deutschland ist in Gruppe 4 mit der Slowakei, Irland und Wales. Das sind alles Mannschaften, gegen die man gerne schon mal stolpern kann. Zypern und San Marino sollten eigentlich kein Problem sein, aber wie viel Ungewißheit in diesem “eigentlich” steckt, hat man schon oft genug gesehen. Unser früherer Angstgegner Albanien hat es auch 20 Jahre lang geschafft, nie mit mehr als einem Tor Unterschied gegen uns zu verlieren. Auf Färöer musste es die 90. und 92. (erst Klose, dann Bobitsch) sein, bevor der Sieg feststand. Im Rückspiel fabrizierte Arne Friedrich ein schönes Eigentor und zusammen mit dem Lattentreffer der Färinger in der zweiten Halbzeit war der 2-1 Sieg dann auch nur ein knapper.

12.34 Frankreich in einer Gruppe mit Italien. Na das ist doch mal begrüßenswert. Nicht immer nur Georgien-Moldawien, Armenien-Aserbaidschan, sondern mal ein Spiel, das vielleicht sogar im deutschen Fernsehen live übertragen wird.

12.35 Mist. Griechenland ist in einer Gruppe mit der Türkei, also nicht in unserer. Und außerdem kommt mir diese Paarung irgendwie bekannt vor. Die gab’s doch gerade erst bei der WM-Quali.

12.36 Tschechien. Tschechien als Gruppenkopf der deutschen Gruppe. Puh. Mit Wales, Irland und der Slowakei haben wir schon drei nicht leicht zu schlagende Gegner und jetzt kommt auch noch Tschechien dazu.

Man sollte sich gedanklich darauf vorbereiten, dass es sein kann, dass der Sommer 2008 für uns so wird, wie er für Finnland seit jeher ist: nur Zuschauer bei einem großen Fußballturnier. Das wird schwer.

Tschechien
Deutschland
Slowakei
Irland
Wales
Zypern
San Marino

Ergebnisse von anno dazumal sind Schnee von gestern, trotzdem kann man sich ja mal informieren. Die Bilanzen sehen so aus:

Gegner S R N Gesamt
Tschechien 13 3 5 21
Irland 6 3 5 14
Slowakei 5 0 2 7
Wales 6 5 2 13
Zypern 4 0 0 4
San Marino 0 0 0 0

Die Bilanz gegen die Slowakei ist allerdings nicht allzu aussagekräftig, denn die ersten fünf Partien fanden dann statt:

So 27.08.1939 Slowakei - Deutschland 2:0 (2:0)
So 03.12.1939 Deutschland - Slowakei 3:1 (0:0)
So 15.09.1940 Slowakei - Deutschland 0:1 (0:0)
So 07.12.1941 Deutschland - Slowakei 4:0 (3:0)
So 22.11.1942 Slowakei - Deutschland 2:5 (0:2)

Hm. Kein guter Zeitpunkt, um gegen die Deutschen zu gewinnen, wenn man gerade von ihnen besetzt ist. Aber: nein, ich bin nicht rechtsradikal, nur weil ich das jetzt hier erwähne.

Ich finde die deutsche Gruppe wirklich hart, machbar insofern als man eben die Slowakei und Wales hinter sich lassen muss. Ich halte Irland für fast stärker als Tschechien, bei denen nach der WM ein Umbruch stattfinden wird. Irland hat in den letzten sechs Jahren zu Hause gerade mal zwei Spiele verloren: eins gegen Argentinien, eins gegen Frankreich. Und das ist jetzt kein statistischer Zufall, denn das Stadion an der Lansdown Road ist eine echte Bastion.

Allerdings wird das Heimspiel gegen Irland ein Leckerbissen. Ich hoffe, es findet hier in NRW statt, das würde ich mir dann nicht entgehen lassen.

Zu den anderen Gegnern in Kürze mehr Worte, „gefährlich“ sind aber auf jeden Fall Zypern und San Marino, denn dass wir solche Mannschaften abschießen ist schon lange nicht mehr der Fall. Nun gut, das ist nun auch nix Neues.

Eine wahrlich schwierige Gruppe.

Allerdings sind die anderen auch nicht einfacher. Und die Gruppe mit Frankreich, Italien und der Ukraine ist natürlich wirklich sehr schön. Ich hoffe, Italien fliegt raus.

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(EM-) Showtime

Da wir hier ja keinen Bundesliga- oder Kleintalentblog haben und Werder Bremen dann doch angetreten ist und auch keinen Protest einlegen wird, kommen wir zurück zu den wichtigen Dingen im Weltfußball. Heute ist die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur EM. Vor der Auslosung der WM-Gruppen lag ich mit zwei richtigen von drei Gegnern noch ganz gut, einen Tipp versage ich mir dies mal aber. Schließlich werden heute der deutschen Mannschaft sechs weitere zugelost und wenn ich mich aus meiner kurzen Zeit der Lehre der wirtschaftswissenschaftlichen Statistik richtig entsinne, ist das ein sogenanntes „Ziehen ohne Zurücklegen“ (mit dem Zusatz, dass nur aus bestimmten Töpfen gezogen wird) und das bedeutet Möglichkeiten in Höhen, die ein Tippen fast verunmöglichen. Die Töpfe schauen wir uns aber trotzdem mal an:

Topf 1:
Griechenland
Niederlande
Portugal
England
Tschechien
Frankreich
Schweden

Topf 2:
Deutschland
Kroatien
Italien
Türkei
Polen
Spanien
Rumänien

Topf 3:
Serbien/Montenegro
Russland
Dänemark
Norwegen
Bulgarien
Ukraine
Slowakei

Topf 4:
Bosnien-Herzegowina
Irland
Belgien
Lettland
Israel
Schottland
Slowenien

Topf 5:
Ungarn
Finnland
Estland
Wales
Litauen
Albanien
Island

Topf 6:
Georgien
Mazedonien
Weißrussland
Armenien
Nordirland
Zypern
Moldawien

Topf 7:
Liechtenstein
Aserbaidschan
Andorra
Malta
Färöer
Kasachstan
Luxemburg
San Marino

Als Veranstalter qualifiziert:
Österreich
Schweiz

Dem geschulten Leser wird auffallen, das in Topf 7 acht Mannschaften sind. Das bedeutet, dass es sechs Gruppen mit sieben Mannschaften geben wird und eine Gruppe mit acht Mannschaften. Die pro Gruppe besten zwei sind für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Wer dann Bundestrainer sein wird, steht noch in den Sternen.

Da es mich aber doch wieder in den Fingern juckt und mich mein Geschwätz von vorhin (ich war zwischendurch auf der Toilette) nicht kümmert, tippe ich folgende Gruppe für Deutschland:

Portugal, Deutschland, Russland, Slowakei, Wales, Mazedonien, Andorra und als Sahnehäubchen, falls wir in die Achtergruppe kommen, San Marino.

Es wird ohnehin Zeit, dass wir mal gegen San Marino spielen müssen. Die Spiele gegen Färöer fand ich schon schick, San Marino wäre ähnlich fein.

Glücksfeen bei der Auslosung werden zwei ehemalige Bundesligaprofis sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Na dann man tau.

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