Zum Inhalt springen

Schlagwort: Türkei

Gewinnspiel: Eigentorschützen der Nationalmannschaft

„Wer Trainer Baade kennt, weiß, dass“ es bei diesen Gewinnspielen nichts zu gewinnen gibt außer Freude. Und natürlich Erkenntnis, vor allem.

Die DFB-Frauen erzielten in 345 (!) Länderspielen gerade mal ein einziges Eigentor, dies war dann aber ein besonders bitteres, wie es den Männern noch nicht passiert ist. Tina Wunderlich war im Olympia-Halbfinale 2000 gegen Norwegen die schwarze Krähe, die das Spiel für Gegner Norwegen entschied.

Bei den Männern fielen, auch relativ zur höheren Anzahl Spiele gesehen, deutlich mehr Eigentore. Da es insgesamt aber trotzdem eine überschaubare Zahl bleibt, gehe ich diesmal nicht in Vorleistung.

Welcher DFB-Spieler schoss wann ein Eigentor in welchem Länderspiel?

Jahr Spieler Anlass Gegner Tor Ergebnis
1908 Ernst Jordan (Langmeier) Test Schweiz 1:2 3:5
1910 Walter Hempel Test Niederlande 2:3 2:4
1912 Max Breunig Test Niederlande 5:3 5:5
1923 Henry Müller Test Finnland 0:1 1:2
1924 Hans Lang Test Ungarn 0:2 1:4
1931 Reinhold Münzenberg Test Frankreich 0:1 0:1
1932 Hans Stubb Test Schweden 4:3 4:3
1939 Hans Klodt Test Jugoslawien 1:2 3:2
1941 Hans Rohde Test Schweiz 4:2 4:2
1951 Jupp Posipal Test Irland 0:1 2:3
1955 Karl Mai Test Italien 0:1 1:2
1958 Herbert Erhardt Test Tsch’slowakei 2:2 2:3
1961 Willi Giesemann Test Dänemark 5:1 5:1
1978 Rolf Rüssmann Test Schweden 1:1 1:3
1978 Berti Vogts WM 2. Finalrunde Österreich 1:1 2:3
1981 Manfred Kaltz „Mini-WM“ Argentinien 1:1 1:2
1988 Eike Immel Test Jugoslawien 0:1 1:1
1993 Thomas Helmer „US-Cup“ Brasilien 0:1 3:3
1995 Thomas Helmer EM-Quali Wales 1:1 2:1
1997 Jürgen Kohler WM-Quali Albanien 0:1 4:3
1998 Oliver Kahn EM-Quali Türkei 0:1 0:1
2002 Oliver Kahn Test Israel 0:1 7:1
2002 Arne Friedrich EM-Quali Färöer 1:1 2:1
2007 Christoph Metzelder EM-Quali Slowenien 1:1 2:1
2011 Arne Friedrich EM-Quali Österreich 1:1 2:1
24 Kommentare

Wie alt bist du?

American Arena schreibt von einem seltsamen Vorfall, die NBA und einen eventuellen chinesischen Neuzugang betreffend. Dort ist nicht ganz klar, wie alt der Gute, der Große eigentlich ist, der demnächst in der NBA auf „Körbejagd“ (was für ein seltsamer Ausdruck) gehen wird.

Ganz neu ist dieses Phänomen nicht. Auch früher schon gab es – anderes Metier und vielleicht nicht ganz so relevant, nichtsdesotrotz aber dasselbe in grün – in bundesrepublikanischen Jugendfußballerkreisen komische, mit enormem Brust- und Barthaarwuchs ausgestattete Spieler von beeindruckender Statur, die noch dazu alle ihre Gegenspieler in Grund und Boden rennen, springen und checken konnten. Meist waren sie aus der Türkei, dem Irak, dem Iran oder dem Libanon, vielleicht auch aus anderen Ländern dieser Region. Und die Tatsache, dass ich diese Länder nenne, hat nichts mit meinen vorhandenen oder nicht vorhandenen Sympathien zu tun, sondern mit den zu beschreibenden Tatsachen. Es fehlte so etwas wie eine Geburtsurkunde, so dass man den Jahrgang eines frisch hinzugestoßenen Jugendspielers aus dieser Region im günstigsten Falle einfach selbst bestimmen konnte. Das machte das Antreten gegen mit derlei Spielern ausgestattete Mannschaften immer zu einem großen Vergnügen. Jeder, der nicht gerade auf alle beiden Augen gefallen war, konnte sehen, dass der eine oder andere dieser Spieler allen anderen auf dem Feld zwei körperliche Jahre voraus war, aber eine Geburtsurkunde, nein, die gab es nicht.

Später hörte ich davon, dass dieser oder jener überambitionierte Jugendtrainer dann doch mal für derlei nachgewiesene Vergehen bestraft wurde. Das bringt mir das mit 1:4 gegen solche Hünen verlorene Pokalfinale aber nicht zurück.

Und von diesem Milo¨ J., der bei uns spielte, wusste auch jeder, dass sein im Spielerpass eingetragener Geburtsjahrgang nicht stimmte. Der war aber aus Jugoslawien.

2 Kommentare

Malik Fathi im Glück

Malik Fathi war bei der WM im Glück. Er nahm zwar nicht selbst teil. Er musste aber laut Selbstauskunft das WM-Spiel Brasilien gegen Kroatien nicht wie wir alle mit dem meist debil vor sich hin brabbelnden Reinhold Beckmann als Kommentator vor dem Fernseher ertragen. Er sah das Spiel mit seinen eigenen Augen im Stadion. Da werden wir doch noch nachträglich mal eben neidisch.

Was ich nicht wusste, aber diesem Interview entnahm: Fathi — obwohl Halbtürke — spricht kein Türkisch. Sofort muss ich da an den Voll-, nicht nur Halbitaliener, aus meinem Team denken, der, weil hier aufgewachsen, zwar perfektes Deutsch spricht, aber kaum einen Satz Italienisch beherrscht. Schade, wenn Eltern aus welchen Gründen auch immer die Chance zur Zweisprachigkeit ihres Kindes ungenutzt verstreichen lassen. Irgendwann ist das Fenster zu — und zwar ziemlich früh.

Zweisprachig aufgewachsene Menschen haben nachweislich andere Hirnstrukturen als einsprachig Aufgewachsene. Sofern sie beide Sprachen perfekt beherrschen, ist das ein erstrebenswertes Ziel. Es gibt aber auch Fälle, in denen bedauernswerte Zeitgenossen keine ihrer beiden Mutter-/Vatersprachen richtig beherrschen, sondern in beiden Sprachen als nicht perfekt auffallen. Dann doch lieber in einer Sprache perfekt sein als in beiden Sprachen schlecht. So wie Andy Brehme zum Beispiel. Achnee, der kann ja nur eine. Achnee, nicht mal das.

4 Kommentare

Unbekanntes aus … Trinidad: Trinibagonier

… Trinidad.

Wir sind nicht in den unendlichen Weiten des Weltraums angekommen. Die Überschrift ist lediglich die Antwort auf die heiß diskutierte Frage, wie man denn eigentlich einen Einwohner von Trinidad & Tobago nennt.

In Deutschland geborene Türken heißen übrigens in der Türkei „Deutschländer“, welche in Deutschland wiederum Würstchen sind. Wir hatten das schon mal bei der Frage, wie denn Amerikaner in Berlin und Pfannkuchen in Washington heißen. Ihr erinnert Euch.

1 Kommentar

Bankkaufmann bei der örtlichen Sparkasse

Ich bin ja selbst noch nicht besonders weit gekommen. Von „zu Hause“ bis zur Ruhr-Uni in Bochum, dann nach Duisburg. Das sind Entfernungen, die man als guter Läufer auch noch locker an einem Tag zu Fuß zurücklegen könnte. Deshalb hab ich auch kein Recht über Kleinbürgerlichkeiten in anderer Leuts Leben zu lästern. Vor einiger Zeit schon las ich, dass es in Italien durchaus üblich ist, dass die Söhne der Familien bis zum Alter von 25, 26 noch zu Hause bei den Eltern leben und dass das auch niemanden stört. Damit ist ja auch klar, dass diese Jünglinge ebenfalls nicht viel von der Welt sehen, denn entweder arbeiten/studieren sie in der Nähe ihres Elternhauses oder sie sind arbeitslos.

Trotzdem finde ich es bemerkenswert richtig, was Robert Enke in diesem Interview bei den 11 Freunden zu seiner nicht immer glücklich verlaufenen Zeit in Portugal, Spanien und der Türkei sagt:

„Leuten, die noch nie aus ihrem Vorort in Deutschland raus gekommen sind, bin ich in dieser Hinsicht keine Rechenschaft schuldig.“

Natürlich ist es im 3. Jahrtausend nach Christi wesentlich einfacher als in den Zeiten vor Handy und Internet, ins Ausland zu gehen, weil der Kontakt in die Heimat wesentlich leichter (und zuverlässiger zustandekommend) geworden ist. Nichtsdestotrotz ist es nicht leicht, als Anfang 20-jähriger ins Ausland zu gehen und dort als Profi in einer Sportart tätig zu sein.

Denn alle, die auch zur Mannschaft gehören, sind gleichzeitig auch Konkurrenten (bei einem Torwart spitzt sich diese Situation noch zusätzlich zu).

Deshalb habe ich Respekt für Robert Enke, dass er in Istanbul gekündigt hat, obwohl er nicht wusste, wie es weitergehen würde.

2 Kommentare

bird flu

Ich verlinke das jetzt nicht nach Spiegel Online, wo ich es gefunden habe, weil Spiegel Online ja so nett ist und ein paar Minuten nach Veröffentlichung seine Beiträge nur noch gegen ein Entgelt zur Verfügung stellt.

Spiegel Online berichtet aber, dass die Vogelgrippe die WM gefährdet.

Mögliche Ausweichländer: China, Türkei oder Vietnam.

Was soll das für ein Blödsinn, was für eine Panikmache sein? Wieso sollte die WM nicht in Deutschland stattfinden können, weil ein paar Vögel und evtl. auch ein paar Menschen krepieren? Und sollte es eine echte Epidemie werden, kann man die Weltmeisterschaft immer noch auf den Mond verlegen. Welcher Ort sollte ansonsten sicher sein?

3 Kommentare

Trappatoni dem Klischee erlegen?

„Wenn ein deutscher Spieler sein Nationaltrikot überstreift, scheint er einen unbändigen Siegeswillen mit anzuziehen.“

Ob sich der große Giovanni da nicht mal irrt? Gegen die Slowakei, die Türkei und China hab ich von dieser Eigenschaft des deutschen Nationaltrikots nämlich nix gemerkt.

11 Kommentare

Bist du Deutschland?

„Wer seid das ihr?“
„Bin ich Deutschland?“

Fragen, die sich jeder früher oder später stellt. Gerade bei einer WM fragt man sich doch, wer man eigentlich ist. Togo? Japan? Kroatien? Man ist so Einiges. Bei der WM in Korea wurde den Bürgern aus Angst vor fehlender Stimmung befohlen, z. B. Italien zu sein. Oder Paraguay. Und dann waren die Koreaner ganz brav plötzlich paraguayanische Fans. Nett anzusehen, hat aber mit europäischer Fußballkultur nicht mehr viel gemein.

„Heute bin ich mal Schalke. Morgen bin ich Dortmund.“ So geht das nicht. Aber was tut man, wenn das eigene Team gar nicht bei der WM dabei ist? Damit Fußball gucken spannend ist, das weiß jeder, muss man für oder gegen jemanden sein.

Wer unsicher ist, wer er sein soll, dem hilft dieser Test auf die Sprünge.

Ich bin übrigens die Türkei.

Einen Kommentar hinterlassen

Schwytzerdütsch

Ich kann zwar nicht so richtig süddeutsch bis schwytzerdütsch, aber für dieses T-Shirt reicht es noch. Ob ich das wirklich lustig finden soll, weiß ich nicht.

Aber vielleicht weiß es ja die Diskussion in den Kommentaren.

5 Kommentare