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Schlagwort: Trikotsponsor

Totale Dominanz

So geht Trikotsponsor heute: „Hoffnungsträger“.

Der TSV 1860 München hat noch keinen neuen Sponsoren, aber einen neuen Marketingmann. Klappern, Handwerk und so weiter. Wenn einer neu ist, muss er sich auch irgendetwas einfallen lassen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein „Hoffnungsträger“ kam dabei aber nur heraus und man ist schon fast geneigt, noch ein „-lein“ anzufügen. Hoffnungsträger klingt wenig überzeugt von sich für jemanden, der sich ansonsten mit dem im Fußball völlig unüblichen Beinamen „Löwe“ anreden lässt.

Und welch dramatische Auswirkung ein falsch gewähltes Motto, Leitspruch oder sonstige Wort- und Sinnspruch-Akrobatik auf den Saisonverlauf haben können, weiß man ja spästens seit der Überschrift.

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Der FC-Bayern-Trikot-Sponsor-Fluch

Nach dem EA-Cover-Fluch, der einer illustren Runde aus dem Kreise der im Profifußball Tätigen die Karriere versaute, grassiert Ähnliches nun auch beim FC Bayern, allerdings in anderer Richtung. Wer auf dem Trikot des FC Bayern als Trikotsponsor wirbt, muss mit dem Schlimmsten rechnen.

Schauen wir uns an, welche Sponsoren es bislang auf dem Trikot des FC Bayern gab, übrigens bemerkenswert wenige an der Zahl (was, wenn man vom Fluch weiß, kaum verwunderlich ist), und wie es ihnen erging:

Die Marke „Magirus Deutz“ wurde noch während des laufenden Vertrags mit den Bayern eingestellt und der IVECO eingegliedert. Als Bayern zum neuen Sponsor Commodore wechselte, gab es kein „Magirus Deutz“ mehr. Das Schicksal des Nachfolgers auf dem Trikot der Bayern, des Homecomputerherstellers Commodore, dürfte aller relevanter Leserschaft („Generation C64″) bekannt sein: Insolvenz im Jahr 1994.

Auf Commodore folgte Opel als Sponsor auf dem Trikot des ruhmreichen, aber letalen FC Bayern: Dick und fett eingebrannt ins kollektive Gedächtnis der Fußballeristen wegen solcher [Link leider tot] Bilder. Auch zum Schicksal Opels muss man in diesen Tagen nichts weiter erwähnen, der Jordan ruft schon: Spring!

Bliebe das — noch — liquide Tee-Irgendwas, das allerdings trotz seiner Logofarbe auch nicht unbedingt in eine rosige Zukunft steuert.

Sollte Tee-Irgendwas dann auch dem FC-Bayern-Trikot-Fluch zum Opfer gefallen sein, wird sich wohl niemand mehr finden lassen, der die teure Brust mieten will.

Klar, wer bezahlt schon gerne für seine eigene Hinrichtung?

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Einmal Hauptsponsor sein

Was ist nicht alles schon aus Liquiditätsmangel an Fans verkauft worden: Ein Steinchen mit Namen drauf beim Stadionneubau war da noch das Einfallsloseste. Weiter ging’s mit einem Sitzplatz auf der Reservebank, mit einem Platz im Kader, mit dem Trainerposten für ein Spiel, mit einem Einsatz in einem Freundschaftsspiel ad lib. Was noch gefehlt hat:

Einmal Hauptsponsor sein.

Das ist nun nicht gerade der Wunsch der allermeisten Fußballfans, auch wenn mit dem damit einhergehenden Einfluss auf den Lieblingsverein der eine oder andere sicher gerne mal ein bisschen experimentieren würde. Ein Verein versucht dennoch sein Glück mit diesem Angebot. Hauptsponsor werden kann man jetzt, Einfluss wird man wohl keinen bekommen, bei der allzeit klammen SG Wattenscheid 09, die es in die Niederungen der Fünftklassigkeit verschlagen hat:

[photopress:sg_wattenscheid_09_hauptsponsor_werden.jpg,full,centered]

Für supermarkteske 19,90 Euro an das Gründungsjahr angelehnte 19,09 Euro findet die jeweilige Buchstabenansammlung des eigenen Namens den Weg auf das Trikot der Wattenscheider Spieler und soll so bei 1000 zu verkaufenden Plätzen knapp 20.000 Euro auf die Konten des Clubs tröpfeln lassen. Nur 20.000 Euro, damit sind selbst in der fünften Liga keine großen Bäume auszureißen. Positiv wird sich da wohl eher der Rummel um diese Aktion auswirken, wozu dieser Beitrag schließlich schon ein Scherflein beiträgt.

Möglichen Trojanern haben die cleveren Wattenscheider vorgebaut: Namen anderer Vereine sind auf dem Trikot nicht erlaubt.

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Evonik?

Da hat aber jemand was verwechselt. Abramczik hieß der Mann, Abramczik.

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Neue Wege

Wie clever von der Arminia, gleich zwei Mal zu kassieren. Ein Mal von Krombacher für den Schriftzug, ein Mal von der Müllabfuhr für das Design.

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Trikotsponsor wechsel dich

Eine schönen Plan hat Bayer Leverkusen entwickelt, nachdem Hauptsponsor RWE verkündete, zum Saisonende auszusteigen:

Es muss gar nicht unbedingt ein Haupttrikotsponsor für die ganze Saison sein, für denkbar hält man in Leverkusen auch eine Lösung mit mehreren kleineren Sponsoren. Das nenn ich Innovation. Ich habe gerade schon in meine Portokasse geschaut: für ein Spiel gegen Cottbus könnte ich mir den Aufdruck „www.trainer-baade.de“ auf den Trikots der Leverkusener Profis wohl so gerade noch leisten. Vielleicht wähle ich auch nur einen Spieler? Am besten einen, der häufig im Fernsehbild ist, das wäre bei Leverkusen dann wohl … Ralf Falkenmayer, wegen seiner Frisur, oder?

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Die letzte Bastion ist gefallen

Aus der Rubrik „Nicht ganz neu, trotzdem erwähnenswert“:

Dass der Fußball und besonders die -weltmeisterschaft zunehmend kommerzialisiert werden, dürfte selbst dem Uninteressierten angesichts der medialen Dauerbeschallung mit dem heraufziehenden Ereignis zwangsläufig nicht entgangen sein.

Bis heute gab es im Profifußball aber immer noch eine Insel der Verweigerung: der FC Barcelona, mit über 100.000 Mitgliedern „mas que un club“, also mehr als nur ein Fußballklub, eine Institution, sozusagen der lebendige Ausdruck katalonischer Identität hatte sich seit jeher den Luxus gegönnt, auf einen Trikotsponsor zu verzichten. Wie gesagt, die letzte Bastion.

Seit Kurzem ist auch das Vergangenheit und der FC Barcelona wird ebenfalls auf seinem Trikot Werbung machen. Ohnehin war das nur eine halbgare Verweigerung gewesen, denn das Logo von Ausrüster Nike prangte natürlich trotzdem schon seit Jahren auf dem Trikot. Eine kleine Träne dürfen wir uns trotzdem heimlich aus dem Auge wischen, wenn die letzten lieb gewonnenen Besonderheiten im Profisport auf dem Altar des Mammons geopfert werden.

[Sozialromantik off]

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