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Schlagwort: Trainer

Friedhelm Funkel hat immer noch den nötigen Biss

Falls man sich gefragt haben sollte, wie es kommt, dass Friedhelm Funkel immer wieder aufs Neue Engagements in den beiden Profiligen des deutschen Fußballs erhält, obwohl er doch so schrecklich antiquiert spielen lässt und auch seine rhetorischen Motivationskünste aus dem letzten Jahrtausend stammen: Es gibt da ein kleines Geheimnis, welches nur jene Spieler kennen, die ganz intim mit ihm zusammenarbeiten.

Das folgende, trotz sicherer Entfernung unter Einsatz ihres Lebens von Spionen heimlich erstellte Dokument beweist, dass dieses kleine Geheimnis keine Fragen offen lässt, wieso Friedhelm Funkel ein begehrter Mann ist, wenn es gilt, lethargischen Teams mit wenig Punkten ganz schnell ein wenig Beine zu machen.



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Das Prinzip Rorschach am Beispiel Huub Stevens

Wie das so ist, wenn man schon länger eines dieser Blögge betreibt, hatte man das eine oder andere Thema schon einmal auf dem Schirm. Heute heißt es mal wieder Rorschachtest.

Denn wie der aktuell beim FC Schalke wirkende Huub Stevens tatsächlich agieren wird, steht noch gar nicht fest — abgesehen von zwei im Ergebnis makellosen Auftaktsiegen — da wissen viele schon, dass er ein Auslaufmodell ist und sich Veränderung zwar dann und wann im Lauf der Welten ergibt, niemals aber innerhalb des Lebens eines Menschen.

Es mag der Ökonomie der Aufmerksamkeit bzw. der generellen Ressourcen geschuldet sein, dass man so gerne mit seinen Schubladen hantiert. Hält man nun also einem beliebigen Berichtenden X ein Porträt von Huub Stevens hin, so erkennt jeder darin das, was er gerne sehen möchte.

Der eine sieht in den Wolken am heutigen Morgenhimmel eben zwei friedlich rammelnde Karnickel, der andere eine Uzi und einen damit herumballernden Aktivisten, dessen Bewertung (Freiheitskämpfer/Rebell/Terrorist) wiederum davon abhängt, welche Erfahrungen der Bewertende mit der Wirkung von Uzis passiv oder aktiv eben so gemacht hat.

Die Ignoranz der Tatsache, dass nicht mal die basale Annahme zutrifft, dass bei Stevens stets „die Null stand“, mag da noch einer gewissen Zahlenmüdigkeit geschuldet sein; Rechercheschwäche wäre wohl zu hoch gegriffen. Nicht gerade offensiv haben Stevens‘ Mannschaften durchaus des Öfteren agiert (insbesondere an einem ominösen Spieltag in Stuttgart …).

Warum man aber auf die Idee kommt, dass die Gleichung zuträfe: Einmal Knurrer gleich immer Progressionsverweigerer, auf immer unfähig, eine Mannschaft zu entwickeln oder auch nur zu erkennen, dass 2011 nicht 2001 ist, da hat man doch schon sehr viel der eigenen Gedankenwelt preisgegeben.

Ein gewisser Jupp Heynckes wurde auch mal auf Schalke als zu gestrig aussortiert und wird jetzt, wenn auch mit viel Einfluss seines Co-Trainers, voraussichtlich zu weiteren Titelkämpfen kommen.

So liest man mal wieder viel über die Schubladen, in denen Berichtende denken, und ebenso viel erfährt man über deren Phantasie und Assoziationsketten, legt man ihnen das Rorschach-Testbild Huub Stevens vor.

Über dessen tatsächliches Wirken würde man aber ungefähr ähnlich viel erfahren, wenn man seine Kaffeetasse austränke und anschließend auf deren Grund blickte.

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Loslassen können

„Ich kann nur den Hut davor ziehen, was viele Trainer leisten und wundere mich, dass es nicht mehr trifft, die über Erschöpfungssymptome klagen.“

  • Da hätten wir Michael Skibbe. Kam angeblich häufig zu spät zum Training in Frankfurt, war ohnehin kein Weltmeister darin. Also kein Trainingsweltmeister.
  • Michael Oenning, ihm sagen Medien nach, ebenfalls häufig als Letzter zum Trainingsplatz gekommen zu sein. Als er ein Konzept vorlegen sollte, hatte er keins. Zu viel regeneriert oder im Stress vergessen?
  • Wie Rudi Völler („Eine Stunde Training, danach Playstation spielen“) trainieren ließ, ist (nicht erst) seit Philipp Lahms Buch bekannt.
  • Armin Veh, wird als Trainer in Frankfurt verpflichtet, wo nach einem Abstieg der neue Kader für die sehr früh beginnende Zweitligasaison noch nicht feststeht — und fährt erstmal in Urlaub.
  • Louis van Gaal weilt in einer Länderspielpause während seines Engagements beim FC Bayern München statt auf den Trainingsplätzen der Säbener Str. lieber in seinem Feriendomizil in Portugal.

Die Liste ließe sich inbesondere mit Namen aus nicht ganz so aktuellen Zeiten endlos fortführen (besonders lesenswerte Beispiele des Loslassenkönnens gerne in den Kommentaren).

So viel Kritik wie es Ihnen jeweils einbrachte: Ihrer Gesundheit wird das jeweilige Verhalten nicht geschadet haben. Und nur weil der Chef nicht anwesend ist, muss das ja nicht bedeuten, dass die zu erledigende Arbeit nicht getan wird.

Delegieren heißt das Zauberwort.

Wobei es zugegebenermaßen etwas problematisch ist, wenn der eine Ahnungslose (Völler) an den anderen Faulpelz (Skibbe) delegiert. Da bleibt dann doch das eine oder andere liegen (z. B. Eckbälle, aber das ist ja selbst bei Löw noch so).

In allen anderen Fällen aber ist die Bundesliga, Fußball allgemein, so wie eigentlich ohnehin alles Berufliche ergebnisorientiert.

Entscheidend ist, was hinten dabei rauskommt.

Man darf elf Jahre lang im Training acht gegen acht spielen lassen und die Spieler ins Stadtcafé einladen, rauchend in seinem Kabuff sitzen oder sich zu Weißbier-Connections zusammenschließen, so lange die Mannschaft die nötigen Punkte holt.

Und so ärgerlich es auch für die jeweiligen Fans sein mag, zu sehen, wie wenig Gegenleistung einzelne Trainer für die horrenden Gehälter liefern:

Eine gewisse Sympathie für die oben Genannten mit ihrer Nonchalance insbesondere im Vergleich zu den Oberstrebern der Zunft kann ich nicht verhehlen.

Ich hab allerdings auch keine schlaflosen Nächte, wenn Eintracht Frankfurt dann schließlich in den Brunnen gefallen ist … und ärger mich immer noch über die seit Jahrzehnten nicht existenten Standards in der Nationalmannschaft …

(Ganz abgesehen davon ist Pünktlichkeit ohnehin überbewertet. Korreliert wahrscheinlich schwach bis gar nicht mit Leistungsmotivation und anderen für das Ergebnis entscheidenden Merkmalen. Können viele in Deutschland aber einfach nicht glauben, ein Sozialisationsdefekt.)

Wenn der eigene Trainer das nächste Mal wieder in Urlaub fährt, statt weiter zu trainieren und über Strategien und Aufstellungen zu brüten: Vielleicht ist er dafür am nächsten Spieltag umso frischer. Länger erhalten bleibt er der Mannschaft auf die Art ohnehin.

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„Habt Ihr nur Scheiße im Hirn?“

Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass die Methode Magath eine grundsympathische ist. Sonst vergisst man das so schnell. Möglicherweise der Wunschtraum aller verklemmt-autoritären Fußballanhänger.

Vielleicht aber auch einfach ein.



Wobei die zweite Frage im Video ja berechtigt ist. Das hat noch nie jemand verstanden, seit es diese Zwillinge in der Bundesliga gibt. Es weiß allerdings auch niemand, warum ausgerechnet die Ersatzspieler, die gar nicht auf dem Feld stehen, diese beantworten können sollten.

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Fußball mit kakaohaltiger Fettglasur

Wüsste der Autor es nicht selbst besser, dann würde er annehmen, dass er gestern den Anbruch einer neuen Ära gesehen hat. Denn eine Saison wie die vorige von Borussia Dortmund mag immer mal drin sein, ein Ausrutscher nach oben, bei dem sich mehr Glück als Verstand mit dem psychologischen Moment paart, weil man ständig gewinnt und demgemäß wie ein Duracell-Häschen und ganz von selbst eine Saison lang durchläuft. Und im Notfall sogar jene 90 Prozent des Gehirns anzapft, die der Mensch angeblich normalerweise nicht nutzt. Um den entscheidenden Schritt früher als der Gegner am Ball zu sein, der weiter auf seinen üblichen 10 Prozent daherdümpelt.

Eine Saison lang mag das gut gehen. Wenn das selbe Spektakel nun aber auch nahtlos in die nächste Saison übernommen werden kann, dann ist es wohl mehr als nur der günstigen Konstellation der Sterne über dem Westfalenstadion geschuldet, dass der (zugegeben nicht mehr als mittelmäßige) Gegner erneut über 70-79 Minuten lang keinen Ball bekommt. Stattdessen selbst zum mit heraushängender Zunge umherrennenden Häschen wird, dem der Igel Borussia stets zuvorkommt.

Nicht allein jene Tatsache war so überwältigend, dass Borussia Dortmund mal wieder Torchancen für sich und seine zweite Mannschaft zusammen herausspielte, sondern dass dem Hamburger SV zu keinem Zeitpunkt auch nur ein Hauch von Zugriff auf das Spiel gelang. Obwohl mit Michael Oenning jemand an der Seitenlinie saß, der Jürgen Klopps Methoden sicher besser kennt und demgemäß auch Gegenmittel hätte entwickeln können, als die meisten seiner Bundesliga-Trainer-Kollegen.

Bei kakaohaltiger Fettglasur denkt man zunächst an brasilianische Einflüsse auf das Spiel, in dieser Partie war aber gar kein Brasilianer dabei. Sieht man von Felipe Santana ab, der schließlich „nur“ verteidigte und somit nicht in erster Linie für jenen kakaohaltigen Glanz zuständig war, den die 3G-Connection „Götze, Großkreutz und KaGawa“ ganz ohne brasilianische Wurzeln verbreitete. Denn glänzend war die Glasur gestern, wenn 60-Meter-Pässe mit der Hacke nicht mal angenommen, sondern direkt weitergeleitet werden, und wenn jede scheinbar bereits geklärte Situation dazu geeignet ist, aus dem Nichts wieder Gefahr fürs HSV-Tor zu bedeuten.

Leider ist auch diesem Autoren bekannt, dass Prognosen die starke Neigung besitzen, falsch zu sein, besonders jene für die Zukunft. Weshalb das mit der „Ära“ erstmal noch in der Schublade bleibt. Erst mal abwarten, wer wen ansonsten heute und morgen noch auf welche Weise beherrscht oder eben nicht beherrscht.

Der letzte Deutsche Meister, der seinen Titel verteidigte, der nicht Bayern München hieß, war übrigens 1996 Borussia Dortmund.

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DFB-Pokalfinale 1973 in voller Länge: Borussia Mönchengladbach — 1. FC Köln

Contra den Phantomschmerz des fußballfreien Freitags (es stehen übrigens noch ungefähr 10 weitere ihrer Art direkt vor der Tür): Das identitätsstiftendste Spiel im deutschen Fußball seit es ÖR-Moderatoren gibt, die sich gegenseitig zitieren können, als Komplett-Video.

Leider nicht — mehr als nur ein Skandälchen — mit Originalkommentar, dafür mit den zeitgemäßen deutschen Varianten der Vuvuzela.

Importiert von Henk Reisen.

Ich kenne das DFB-Pokalendspiel von 1973 übrigens noch nicht in voller Länge und habe heute auch noch nicht die Zeit, es komplett zu sehen. Freue mich aber ungemein darauf, dem nächsten Mythos beim Entzaubertwerden zuzuschauen.

Spieldaten nach dem Klick, falls Bedarf bestehen sollte. Diese warten übrigens noch mit einem relativ unbekannten „Besonderen Vorkommnis“ während der Partie auf.

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Und Attacke

Nein, nein und nochmals nein. Man darf nicht. Das sollte klar sein.

Ich habe trotzdem mal wieder.

Man darf sich nicht dafür interessieren, welche Musik im Fußballgeschäft angesiedelte Menschen bevorzugen. Das war schon bei Philipp Lahm so. Und selbst bei einem, der doch qua Aufenthaltsort eigentlich Besseres gewöhnt sein müsste, werden wir schwer enttäuscht.

Dann haut man mal Scooter in den CD-Player und Attacke. Da bringe ich mich in Stimmung.

Sagt Holger Stanislawski.

(Dass er noch CD-Player benutzt, sagt auch Einiges über die nicht vorhandene Weiterentwicklung seines ebenso wenig vorhandenen Musikgeschmacks.)

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We‘re only in it for the money?

Sehr amüsant sind stets die Kommentare, selbst bei gediegeneren Onlinemedien, unter Beiträgen zu Fußballspielen und -entwicklungen, die sich extensiv ereifern, dass die Spieler ja so unglaublich viel Geld verdienen und deshalb gefälligst immer und immer Leistung zu bringen hätten, so als seien diese keine Menschen und einzig und allein vom Geld angetrieben. Es sollte kein Geheimnis sein, dass die Leistungsmotivation umgekehrt U-förmig mit der Bezahlung korreliert. Sprich: Wer einen Hungerlohn erhält, ist genauso wenig motiviert viel zu arbeiten, wie derjenige, der übermäßig hoch bezahlt wird.

Was natürlich nicht bedeutet, dass ein Mensch mit sehr hoher Bezahlung zwangsläufig schlechte Arbeit abliefert oder sich gar nicht mehr motivieren kann. Nur müssen dann eben andere Gründe zur Motivation her: ein bestimmtes Ziel für sich persönlich zu erreichen, schneller als der vielleicht nur imaginierte Konkurrent zu sein oder ganz banal die Welt zu verbessern.

Man darf davon ausgehen, dass die allermeisten Fußballer, die es bis zum Profitum geschafft haben, ohnehin schon über eine wesentlich größere intrinsische Motivation verfügen als diejenigen, die es nicht soweit gebracht haben, das ist trivial.

Wer aber finanziell ausgesorgt hat, und sogar mehr als das, nämlich auch sein Glücklichsein gesichert hat, was selbst Frank Schaefer mit seinem bescheidenen Einkommen von kolportierten 25.000 Euro pro Monat problemlos kann, der macht eben — manchmal — andere Aspekte zum Maßstab seiner Entscheidungen. Lassen wir mal außen vor (was man nicht sollte), dass ihn Volker Finke gemobbt und der Vorstand nicht ausreichend unterstützt haben könnte. Für ihn selbst mag dennoch der Job als Trainer im zweiten oder dritten Glied mit dieser immer noch exorbitanten Bezahlung attraktiver sein als stets im Rampenlicht zu stehen. Dass man derartig gerichtete Entscheidungen — gegen mehr Geld, für die besseren Arbeitsbedingungen — im Profifußball so selten erlebt, liegt möglicherweise daran, dass so selten jene mit anderen Motivationskonstellationen überhaupt in eine derartige Situation gelangen. Nachvollziehbar bleibt die Entscheidung aber allemale. Denn:

60.000 Euro — besser wird’s darüber nicht mehr.

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Türkischer Fußballfan in Deutschland sein

Nicht erst seit das BILDblog regelmäßig auf die Beiträge in Sidan Arslans Blog-Kategorie Sport-Bild-Watch [Link leider tot] verlinkt, dürfte El Fútbol [Link leider tot] dem geneigten Mitinsassen des deutschsprachigen Fußballblogosquariums bekannt sein.

[photopress:halbmond_adidas_1.jpg,full,alignleft] Das folgende Gespräch mit Sidan Arslan, dem Betreiber von El Fútbol [Link leider tot], beschäftigt sich allerdings nicht mit dessen recht international ausgerichtetem Blog. Sondern mit der Thematik, wie man als Fan des türkischen Fußballs — ob Nationalelf oder eine der Klubmannschaften — in Deutschland zurecht kommt, wie man überhaupt erst ein solcher Fan wird und wie sich solch eine Fernbeziehung anfühlt.

Hallo Sidan, schön, dass Du Zeit für ein Gespräch hast. In medias res: Ich muss zugeben, ich bin zwar mit Fans von Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş aufgewachsen, aber erstens habe ich damals noch nicht gebloggt, und zweitens war alleine schon der Schlachtruf „Cim-Bomm-Bomm, Galatasaray!“ nie frei von einer gewissen Exotik. Einer Exotik, muss ich ebenso zugeben, die durchaus belächelt wurde. Weshalb man sich auch nicht für diese Exotik interessierte. In den 1980ern hielt man bei uns grundsätzlich nicht viel vom türkischen Fußball und wusste gleichzeitig auch nicht viel über ihn.

Das hat sich zwar beides geändert, aber in Bezug auf die Fanszene der türkischen Vereine in Deutschland tut sich bei mir eigentlich immer noch nur ein großes, leeres Nichts auf. Deshalb möchte ich Dich bitten, mich ein wenig aufzuklären. Dazu gehört natürlich zunächst einmal die Frage, wie Du selbst zum Fußball gekommen bist. Zum Fußball an sich, aber auch zu welchem türkischen Verein Du hältst und wie Du für diesen Verein sozialisiert wurdest.

Fußball gehört für mich von Anfang an, also von früher Kindheit, einfach dazu. Das sehr große Interesse war immer schon da, ohne dass ich es recht erklären könnte. Dafür kann ich mit der Anekdote dienen, dass meine Eltern damals die Gewohnheit hatten, jedem Gast davon zu erzählen, dass ich morgens nach dem Aufstehen schon auf dem Weg ins Bad einen Ball am Fuß hatte … Mag sich nach einer erfundenen Anekdote für eine Profikicker-Homepage anhören, war aber so. Aus frühester Kindheit stammt auch meine Leidenschaft für Galatasaray, für die mein Onkel verantwortlich ist. Immer wenn ich bei ihm zu Besuch war und mit meinem Cousin spielte, saß er nämlich am Fernseher und schaute sich die damals noch frei empfangbaren türkischen Ligaspiele an, mit fanatischem Schreien, lautem Fluchen und spontanen Jubeltänzen. Galatasaray waren immer die Guten, alle anderen immer die Bösen. Wir zwei haben das dann so übernommen.

Gibt es überhaupt eine nennenswerte Zahl an männlichen türkischstämmigen in Deutschland, die sich nicht für Fußball interessiert? Falls ja, welcher andere Sport ist für diese, falls vorhanden, relevant? Und die, die Fußballfans sind, würdest Du sagen, sie setzen alle eine Familientradition fort, oder gibt es auch Ausreißer aus dieser Familientradition?

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Dieser irre Blick

Die stechenden Augen, die zusammengepressten Lippen, der irre Blick, der leichte Flaum über dem Mund:

Brüder im Geiste Phänotyp.

Man könnte annehmen, dass da zusammenwächst, was zusammengehört.

Das Wappentier der Diva und der oft vor Begeisterung glühende Daum.

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Interaktive Fortsetzungsgeschichten

[Update 25.3. 15.00h] Der Jupp wird zum Dreier.
[Update 24.3. 17.00h] Der gefeuerte Georghe Hagi.
[Update 21.3. 22.00h] Viele Neueinträge aus der nicht ganz so jungen Vergangenheit.
[Update 20.3. 13.00h] Noch mehr Neueinträge, darunter ein echter Gentlemen und drei Verwandte.
[Update 18.3. 20:00h] Viele Neueinträge in der Liste und alphabetisch sortiert.

„Bei interaktiven Fortsetzungsgeschichten weiß man am Anfang noch nicht, wie es dann am Schluss aussehen wird.“

So schreibt lernen-mit-spass.ch über das heutige Thema. „Fortsetzungsgeschichten“. McP hatte in den Kommentaren gefragt, wie denn wohl die Verlaufschancen solcher Fortsetzungsgeschichten sind, angesichts des Return of the Rolf zu seinem früheren Marzipanschneckengeber. Wir wollen heute mal sammeln, wie solche Rückkehren verlaufen sind, weshalb es nett wäre, wenn der Kommentierende auch gleich ergänzen würde, nicht nur wer und wann mehrmals den selben Verein trainierte, sondern auch, was dabei rauskam. Ob das überhaupt sinnvoll ist, weil sich Muster oder wiederkehrende Handlungsstränge ergeben oder eben nicht, wird sich zeigen.

Meine Vermutung — allerdings durch nichts gestützt — geht in die Richtung, dass solche Fortsetzungsgeschichten ähnlich einer wiederaufgewärmten Liebesbeziehung verlaufen: Man merkt dann nach kurzem und als schön empfundenen Aufflackern der alten Leidenschaft, dass die Gründe, aus denen man sich beim ersten Mal trennte, beim zweiten Mal immer noch vorhanden und zu schwerwiegend für eine Fortführung der Gemeinsamkeit sind. Allerdings gibt es sicher Regel bestätigende Ausnahmen, bzw. ist die Regel ja noch gar nicht nachgewiesen. Außerdem stellen eine Fußballmannschaft und ihr Trainer keine Liebesbeziehung dar.

Ob dann jeweils die Liste hier oben aktualisiert wird oder nur in den Kommentaren verbleibt, hängt auch von der Zahl der Fälle ab.

Bitte gleich mal um Unterstützung bei der Beschreibung des Tätigkeitsverlaufs der einigen mir zu Beginn eingefallenen Rückkehrern.

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5x beim selben Verein

Uwe Klimaschefski FC Homburg 1970-1971, 1972-1974, 1974-1980, 1987, 1993-1994

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4x beim selben Verein

Helmut Kronsbein Hannover 96 1953-1957, 1963-1966, 1974-1976, 1976-1978

Max Schäfer TSV 1860 München 1937-1938, 1941-1945, 1946-1951, 1953-1956

A. W. Turner Hamburger SV 1920-1921, 1922-1923, 1925-1926, 1932-1933

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3x beim selben Verein

Rudolf Agte Hamburger SV 1919-1920, 1923-1925, 1927-1929

Jürgen Heinsch Hansa Rostock 1978-1979, 1981-1985, 1993-1994

Jupp Heynckes FC Bayern München 1987-1991, 2009, 2011-?

Eckard Krautzun SV Darmstadt 98 1986-1987, 1989, 1999-2000

Dr. K. Michalke 1. FC Nürnberg 1927-1928, 1935-1936, 1946-1947

Ernst Middendorp Arminia Bielefeld 1988-1990, 1994-1998, 2007

Benno Möhlmann SpVgg Greuther Fürth 1997-2000, 2004-2007, 2008-2009

Alv Riemke 1. FC Nürnberg 1939-1941, 1945-1946, 1952-1954

Aleksandar Ristic Fortuna Düsseldorf 1987-1990, 1992-1996, 2000-2001

Rolf Schafstall VfL Bochum 1982-1986, 1991, 2001

Jürgen Sundermann VfB Stuttgart 1976-1979, 1980-1982, 1995

Dietrich Weise 1. FC Kaiserslautern 1969, 1971-1973, 1983

Hennes Weisweiler 1. FC Köln 1949-1952, 1955-1958, 1976-1980

Frantisek Zoubec Arminia Bielefeld 1922-1923, 1924-1925, 1926-1933

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2x beim selben Verein

Hannes Bongartz SG Wattenscheid 09 1989-1994, 1998-2004

Josef Braumüller TSV 1860 München 1919-1925, 1936-1937

Max Breunig TSV 1860 München 1925-1928, 1930-1934

Jeno Csaknady 1. FC Nürnberg 1963-1964, 1965-1966

Christoph Daum 1. FC Köln 1986-1990, 2006-2009

Horst Ehrmanntraut 1. FC Saarbrücken 2002-2003, 2004-2006

Willi Entenmann 1. FC Nürnberg 1991-1993, 1996-1997

Willi Entenmann VfB Stuttgart 1986, 1990

Karl-Heinz Feldkamp 1. FC Kaiserslautern 1978-1982, 1989-1992

Karl-Heinz Feldkamp Arminia Bielefeld 1976-1978, 1983-1984

Dieter Ferner 1. FC Saarbrücken 1991, 2008-2010

Diethelm Ferner FC Schalke 04 1983-1986, 1988-1989

Wolfgang Frank 1. FSV Mainz 05 1995-1997, 1998-2000

Horst Franz Arminia Bielefeld 1980-1982, 1986

Fritz Fuchs SC Freiburg 1983-1984, 1989

Uwe Fuchs Wuppertaler SV 2005-2007, 2008-2010

Werner Fuchs Alemannia Aachen 1984-1987, 1966-1999

Robert Gebhardt 1. FC Nürnberg 1978-1979, 1979-1980

Hermann Gerland 1. FC Nürnberg 1988-1990, 1995-1996

Falko Götz Hertha BSC 2002, 2004-2007

Wenzel Halama TSV 1860 München 1981-1982, 1984-1986

Jupp Heynckes Borussia Mönchengladbach 1979-1987, 2006-2007

Ottmar Hitzfeld FC Bayern München 1998-2004, 2007-2008

Ivica Horvat FC Schalke 04 1971-1975, 1978-1979

Kuno Klötzer Fortuna Düsseldorf 1953-1957, 1963-1967

Georg Knöpfle Hamburger SV 1949-1954, 1969-1970

Lorenz-Günther Köstner SpVgg Unterhaching 1994-1997, 1998-2001

Friedhelm Konietzka Bayer Uerdingen 1983-1984, 1990-1991

Willibert Kremer MSV Duisburg 1973-1976, 1989-1992

Helmut Kronsbein Hertha BSC 1966-1974, 1979-1980

Anton Kugler 1. FC Nürnberg 1932-1933, 1954-1955

Udo Lattek Borussia Dortmund 1979-1981, 2000

Udo Lattek FC Bayern München 1970-1975, 1983-1987

Gyula Lorant 1. FC Kaiserslautern 1965-1967, 1969-1971

Jürgen Luginger Rot-Weiß Oberhausen 2004, 2008-2010

Felix Magath VfL Doofsburg 2007-2009, 2011-?

Uli Maslo Eintracht Braunschweig 1979-1983, 1992-1993

Reiner Maurer 2004-2006, 2010

Max Merkel TSV 1860 München 1961-1966, 1974-1975

Hans Meyer Borussia Mönchengladbach 1999-2003, 2009-2010

Hans Meyer FC Carl Zeiss Jena 1971-1983, 1993-1994

Benno Möhlmann Eintracht Braunschweig 1995-1997, 2007-2008

Peter Neururer Hannover 96 1994-1995, 2005-2006

Frank Pagelsdorf Hansa Rostock 1994-1997, 2005-2008

Fritz Pliska Borussia Mönchengladbach 1951-1953, 1957-1960

Ralf Rangnick FC Schalke 04 2004-2005, 2011-?

Friedel Rausch Eintracht Frankfurt 1979-1980, 2001

Otto Rehhagel Werder Bremen 1976, 1981-1995

Willi Reimann FC St. Pauli 1986-1987, 1999-2000

Uwe Reinders Eintracht Braunschweig 1987-1990, 2002-2004

Erich Ribbeck Bayer Leverkusen 1985-1988, 1995-1996

Rolf Schafstall MSV Duisburg 1976, 1978-1979

Klaus Schlappner SV Darmstadt 98 1979, 1987-1988

Hans Schmidt 1. FC Nürnberg 1941-1945, 1950-1952

Günter Sebert SV Waldhof Mannheim 1988-1991, 1996-1997

Fred Spiksley 1. FC Nürnberg 1913, 1926-1927

Dragoslav Stepanovic Eintracht Frankfurt 1991-1993, 1996

Ferdinand Swatosch Arminia Bielefeld 1939-1940, 1946-1947

Hans Tilkowski Werder Bremen 1970, 1976-1977

Giovanni Trapattoni FC Bayern München 1994-1995, 1996-1998

Thomas von Heesen Arminia Bielefeld 1998-1999, 2005-2007

Georgi Wassilew Union Berlin 1999-2002, 2005-2006

Dietrich Weise Eintracht Frankfurt 1973-1976, 1983-1986

Martin Wilke Hamburger SV 1954-1956, 1962-1964

Karl Wunderlich Arminia Bielefeld 1942-1945, 1947-1948

Andreas Zachhuber Hansa Rostock 1999-2000, 2009-2010

Rainer Zobel Stuttgarter Kickers 1990-1992, 2000-2001

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Ausland

Kenny Dalglish FC Liverpool 1985-1991, 2011-?

Christoph Daum Beşiktas 1994-1996, 2001-2002

Christoph Daum Fenerbahçe 2003-2006

Karl-Heinz Feldkamp Galatasaray 1992-1993, 2002-2003

Georghe Hagi 2004-2005, 2010-2011

Jupp Heynckes Athletic Bilbao 1992-1994, 2000-2003

Kevin Keegan Newcastle United 1991-1997, 2008

Friedhelm Konietzka Grashopper Club Zürich 1980-1982, 1985-1986

Rinus Michels Ajax Amsterdam 1965-1971, 1975-1976

Holger Osieck Urawa Red Diamonds 1995-1996, 2007-2008

Guy Roux AJ Auxerre 1963-2000, 2001-2005

Fatih Terim Galatasaray 1996-2000, 2002-2004

Giovanni Trapattoni Juventus 1976-1986, 1991-1994

Louis van Gaal FC Barcelona 1997-2000, 2002-2003

Zum Verlauf von Rolfs Rückkehr ist naturgemäß noch nicht keine Aussage zu machen. Zu den anderen allerdings schon und da wird es ja noch wesentlich mehr Fälle geben.

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Fußballer und Raucher: Minus Jogi plus Kloppo

Nachdem Bernd Schneider aufgehört hat, werden die Raucher unter den Fußballern immer weniger.

Bei den nicht mehr aktiv selbst Sportelnden gibt es allerdings wohl noch einige von ihnen, auch der Lothar schmöckt ja gern mal eine („Aber nur die Leichten“), und der folgende ältere Beitrag der Süddeutschen verrät uns, dass noch einer der Ex-Fußballer-und-jetzt-Trainer unter den Rauchern zu finden ist.

Einer, der Titel verrät es ja bereits, zu dem das aufgrund seiner Strahlemannhaftigkeit eigentlich gar nicht so recht passen will.

Jürgen Klopp hat noch in Ruhe eine Zigarette geraucht, er stand dabei im Bauch des Mainzer Stadions am Bruchweg und unterhielt sich mit einem Mann von Fernsehen, während ein weiterer Mann vom Fernsehen ihn unablässig filmte. Dann hat er die Zigarette ausgedrückt und ist langsam in einen anderen Raum im Bauch des Stadions gegangen, wo er sich auf ein Podium setzte, von dem herab er wenig später einen wirklich guten Fußball-Witz fallen ließ.“

Jogi Löw hingegen soll einigen Quellen zufolge daran arbeiten, sich das Rauchen gänzlich abzugewöhnen, so dass sich Bilder wie von der EM 2008 nicht wiederholen werden, als er nach einer inhaltlich lächerlichen Sperre eine Partie seines Teams von einer VIP-Loge aus verfolgen musste, wo ihn natürlich die Kameras einfingen, wie er sich einen „Glimmstengel“ (vom Aussterben bedrohtes Wort) zu Gemüte und zu Lunge führte. Wie weit er mit seinen Aufhörversuchen gekommen ist, ist allerdings nicht bekannt. Wie auch immer, wenn Jogi einen Platz freimacht im Raucherclub, dann ist jetzt Jürgen Klopp da, um den Stuhl nicht kalt werden zu lassen.

Dass Kloppo Klopp aber auch zur Raucher-Fraktion im Bundesliga-Fußball gehört, bleibt relativ neu und überraschend. Hust.

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Erstaunlich offenherzig, erschreckend kurzsichtig

Beinahe die Essenz für die Gründe der Existenz dieser Webseite hier ist in den schönen Worten einer kurzen Nachricht zum weiteren Verbleib von Jens Keller beim VfB Stuttgart enthalten:

Über seine Zukunft werden laut Bobic die Ergebnisse in den kommenden Wochen entscheiden.

Wer braucht schon ein Anforderungsprofil? Das müsste man ja dann eventuell noch mit einem Kandidaten abgleichen. Kokolores. Was im Fußball zählt, sind Ergebnisse. Welche bekanntlich viel weniger vom Zufall abhängen als längerfristige Planungen.

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