Ja, es ist ein Trauerspiel mit dem englischen Länderfußball. Einen einzigen Titel hat er zu verzeichnen. Kein einziges weiteres Finale, und nur zwei mickrige Halbfinalteilnahmen. England ist da beißt die Queen keinen Teebeutel ab eine Viertelfinalmannschaft, egal ob EM oder WM.
Wenn sie sich überhaupt qualifiziert, that is. Und das ist bekanntlich selten genug.
So kommt es auch, dass der englische Länderfußball ein klein wenig weniger heroische Momente kennt als zum Beispiel der hiesige (sofern man mit erhobenem Haupte auszuscheiden nicht als heroisch anerkennt).
Was gibt es nur für zahllose wichtige und oft auch schöne, sogar viele schön wichtige Tore der deutschen Nationalmannschaft. Und in England?
Das allerwichtigste Tor war bekanntlich nicht mal eins, ist längst durch Fotos bewiesen.
Und sonst fallen einem im Weltfußball auch nicht viele wichtige Tore von England ein.
Diese Tragik wird von diesem unten stehenden Tor unterstrichen, das im Mutterland des Fußballs als eines der besten Tore der englischen Nationalmannschaft überhaupt gilt.
John Barnes erzielte es, durchaus ansehnlich, aber und hier wird es eben so tragisch, wie der gesamte englische Länderfußball ist in einem Freundschaftsspiel (!).
Gewiss, der Gegner war nicht irgendwer, es war Brasilien und es spielte die zwischen 1982 und 1986 durchaus faszinierende Combo Brasiliens um den einen oder anderen Großmeister des Fußballs, noch dazu fiel es 1984 im Maracana. Doch, ach, ein Freundschaftsspiel.
Das zum schönsten Tor der deutschen Nationalmannschaft des letzten Jahrhunderts gewählte Tor wurde zwar ebenfalls in einem Freundschaftsspiel erzielt. Aber dann gibt es da noch die vielen schönen und wichtigen Tore. Brehmes Schlenzer 1990 gegen Holland, Bierhoffs Kopfball 1996, der Müllersche Dreher 1974, Hrubeschs zwei Tore 1980, Klaus Fischers Fallrückzieher 1982 gegen Frankreich, Matthäus‘ Solo gegen Jugoslawien und nicht zuletzt der Godfather aller wichtigen Tore überhaupt, Helmut Rahn mit seinem 3:2 gegen die Ungarn.
In England hingegen feiert man so etwas Profanes wie ein kurzes Solo durch den Strafraum als eines seiner besten Tore.
Und worum ging’s? Um gar nix. Pah!