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Schlagwort: Thomas Hörster

Der verbale Schatten Thomas Hörsters

So langsam sollten Trainer es doch mal verstanden haben: Realistische Einschätzungen der Leistungsfähigkeit des eigenen Teams werden zwar nicht mit Enthauptung — moderne Zeiten wie diese — aber zumindest mit der Entlassung bestraft. Geteert und gefedert wird nicht mehr. Dennoch sollte man nie zugeben, dass man ratlos ist und oder die Mannschaft im aktuellen Zustand keine Chance beim nächsten Gegner oder auf die Erreichung der gesetzten Ziele hat.

Armin Veh sprach letztens noch davon „gefühlt Neunzehnter“ in der Tabelle zu sein, was zu zwei Anmerkungen verleitet: Armin Veh kennt sich in der Bundesliga tatsächlich nicht so gut aus, sonst wüsste er, wie das mit den 17 Heimspielen pro Saison zustande kommt. Zweitens war die Auskunft über seine inneren JBKs so ziemlich das letzte, was er als Trainer tat.

Großes Vorbild einer solchen Selbstaufgabe vor laufender Kamera war Thomas Hörster, der in einem Interview kurz nach Schlusspfiff eines verlorenen Spiels zugab, „keine Hoffnung mehr und nach dieser Leistung aufgegeben“ zu haben, Bayer Leverkusen noch vor dem Abstieg retten zu können. Womit auch das das letzte war, was er als Trainer dieser Mannschaft tat.

Ein anderer deutscher Trainer ist zur Zeit war bis neulich bei Real Madrid, wo man ohnehin schon große Probleme mit Einschätzung und Realität und beidem gleichzeitig erst recht hat. Am Sonntag sprach Bernd Schuster darüber, wie er die Chancen seiner Mannschaft einschätzt, das kommende Spiel in Barcelona zu gewinnen:

„Das ist unmöglich.“

Konsequenz: Auf Schalke und wo sonst noch der Erfolg fehlt, dürfte demnächst erneut der Name Bernd Schuster in der Verlosung sein, wenn es wieder heißt: Dreh dich, Trainerkarussell.

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Aprilscherze

Da fielen mir einige ein:

Sepp Blatters Vorschlag, die Tore zu vergrößern. Jürgen Kohler als Bundesligatrainer. Theo Zwanzigers Vorschlag, nur noch mit neun Spielern zu spielen. Maradonas Wunsch, Nationaltrainer zu werden. Einstudierte Choreographien nach Torerfolgen. Beckenbauers Aussage über Matthäus, dass dieser alles über den Fußball wisse. Röbers Versuch, noch mal Trainer zu sein. Die amerikanischen Versuche, das Unentschieden abzuschaffen. Udo Latteks Aussage, dass man Thomas Hörster erschießen solle. Platinis Versprechungen vor seiner Wahl zum UEFA-Präsidenten. Kai Pflaume als Sportmoderator. Sepp Maier als neutraler BTT. Die Strafen für die italienischen Manipulierklubs. Deutschland in roten Auswärtstrikots. Wolfsburg in der Bundesliga. Kioyo am Elfmeterpunkt. Jack Warner von der FIFA nur verwarnt. Uli Stielike als U21-Trainer. Gelb für Torjubel. Betonfussballplätze bei der WM-Qualifikation. Die Doppelspitze beim DFB. Keine große tägliche Sportzeitung in Deutschland. Eugen Strigel. Rückennummern jenseits der 30. Meier Manager in Köln. Uli Hoeneß hat keine Email-Adresse. Deutschland — Österreich 1:0. Die Aachener Geldkoffer-Affäre. Günter Eichberg. Die Auslandsvermarktung der Bundesliga. Vogtssche Verschwörungstheorien. Matthäus lernt Englisch. Holland im Elfmeterschießen 2000. Lehmanns Bruder mit Sonnenbrille vor Gericht als Jens Lehmann. Die Phrase „Meister der Herzen“. Interviews direkt nach Spielende. Moderne Interpretationen von passivem Abseits. Dopingsperren für Kiffen. Felix Magath als Jugendförderer. Ligen ohne Abstiegsregelung. Saudi-Arabiens WM-Auftritte …

Aber ein eigener Aprilscherz fällt mir keiner ein.

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