So langsam sollten Trainer es doch mal verstanden haben: Realistische Einschätzungen der Leistungsfähigkeit des eigenen Teams werden zwar nicht mit Enthauptung moderne Zeiten wie diese aber zumindest mit der Entlassung bestraft. Geteert und gefedert wird nicht mehr. Dennoch sollte man nie zugeben, dass man ratlos ist und oder die Mannschaft im aktuellen Zustand keine Chance beim nächsten Gegner oder auf die Erreichung der gesetzten Ziele hat.
Armin Veh sprach letztens noch davon „gefühlt Neunzehnter“ in der Tabelle zu sein, was zu zwei Anmerkungen verleitet: Armin Veh kennt sich in der Bundesliga tatsächlich nicht so gut aus, sonst wüsste er, wie das mit den 17 Heimspielen pro Saison zustande kommt. Zweitens war die Auskunft über seine inneren JBKs so ziemlich das letzte, was er als Trainer tat.
Großes Vorbild einer solchen Selbstaufgabe vor laufender Kamera war Thomas Hörster, der in einem Interview kurz nach Schlusspfiff eines verlorenen Spiels zugab, „keine Hoffnung mehr und nach dieser Leistung aufgegeben“ zu haben, Bayer Leverkusen noch vor dem Abstieg retten zu können. Womit auch das das letzte war, was er als Trainer dieser Mannschaft tat.
Ein anderer deutscher Trainer ist zur Zeit war bis neulich bei Real Madrid, wo man ohnehin schon große Probleme mit Einschätzung und Realität und beidem gleichzeitig erst recht hat. Am Sonntag sprach Bernd Schuster darüber, wie er die Chancen seiner Mannschaft einschätzt, das kommende Spiel in Barcelona zu gewinnen:
„Das ist unmöglich.“
Konsequenz: Auf Schalke und wo sonst noch der Erfolg fehlt, dürfte demnächst erneut der Name Bernd Schuster in der Verlosung sein, wenn es wieder heißt: Dreh dich, Trainerkarussell.
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