Stellvertretend für die reihum gehende Grütze von der „ansteigenden Fangewalt“ in deutschen Stadien sei hier aus einer TV-Kritik (eigentlich über die Nachfolgesendung von Waldis Club geschrieben) des Tagesspiegels zitiert, der sich nicht erblödet, von Folgendem zu spinnen:
Die ausufernde Fangewalt ist ein drängendes Thema.
Herrgottnochemal, wie oft müssen wir es noch wiederholen: Die Fangewalt nimmt beständig ab. Weiterhin und immer noch.
Wäre es wirklich zu viel verlangt, dass man von Menschen, die qua der Reichweite ihrer Texte Realitäten in den Köpfen der Rezipienten erschaffen können, erwartet, dass sie sich ein ganz kleines Stück an der Wahrheit orientieren?
Offensichtlich ja. Und da wundert man sich noch, dass kein Mensch mehr Geld für eine Zeitung ausgeben möchte. Sich verarschen lassen kann man schließlich auch ohne Geld dafür zu bezahlen. Alle weiteren Beispiele derartiger Idiotie zu sammeln würde hier leider den menschenmöglichen Rahmen sprengen, denn dieses Mem von der „ausufernden Fangewalt“ spukt in allen möglichen Journalistenhirnen rum. Man könnte, wenn man wollte, fast geneigt sein, diese Journalisten die „Taliban des Journalismus“ zu nennen. Aber man will sich ja nicht mit derartiger Überdenkammschererei gemein machen, also belässt man es lieber bei der Vokabel „Brandstifter“.
Es wäre an der Zeit, dass man solchen Journalisten endlich ihre Feuerzeuge aus der Hand reißt.
(Zur Vorgeschichte bei Bedarf gerne noch mal den Spielbeobachter lesen.)
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