Die Süddeutsche (Print) fragt in ihrem längeren Interview mit Mario Gomez vor der Partie gegen Österreich den vermeintlich Traumatisierten:
Em 2008, Österreich gegen Deutschland, Querpass Klose, ein Meter bis zum leeren Tor, der Ball springt von Ihrem Fuß senkrecht nach oben – übers Tor. Ein Trauma?
Wer es aus dem Kopf nicht mehr weiß: Wie sehr der Ball übers Tor flog, ist schön im Video zu erkennen, und wirft mal wieder die berühmten zweieinhalb Fragen auf.
1. Wie genau schauen Christof Kneer und Moritz Kielbassa eigentlich bei Länderspielen hin?
2. Wie schwer muss das Trauma sein, das Mario Gomez zwar bestreitet, dessen Existenz er mit einem Kuss an den Pfosten desselben Gestänges dann aber später doch indirekt bestätigte, wenn Gomez selbst nicht mal mehr weiß, dass der Ball nicht übers Tor flog?
2½. Haben möglicherweise alle drei am Interview Beteiligten nicht verstanden, dass genau diese zweite Hälfte der Szene, als der Ball noch Richtung Torlinie fliegt, Gomez aber nicht ernsthaft nachsetzt und ein Österreicher den Ball nach vorne klären kann, Grund dafür war, dass Mario Gomez die Szene in der allgemeinen Wahrnehmung so nachhing; eine Szene, in der Ulf Kirsten den Ball mitsamt Gegner im Netz versenkt hätte, egal mit welchem Körperteil, während doch gerade das Nichtnachsetzen als Indiz für Gomez‘ Schnöseligkeit gewertet wurde und ein einfach übers Tor fliegender Ball viel weniger zur Traumatisierung gereicht hätte als diese sehr besondere, weil doppelte Art, eine Torchance zu vergeben?
(So, damit ist dann genug mit der Therapie eines Traumas, das keines war.)
6 Kommentare