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Schlagwort: Strafstoß

Eric Cantonas besonders schlappe Variante des Panenka



1. Runde im französischen Pokal, Eric Cantona vergibt für Girondins Bordeaux gegen AS Beauvaix im Januar 1989 (ohne Gewähr).

Ein dermaßen schlapper „Panenka“, dass der Torwart es sogar schafft, nach seinem Hecht in die eine Ecke noch einmal aufzustehen, in die andere Ecke zu laufen und den Ball aufzunehmen. So schlapp, dass man zwei Mal hingucken muss, um zu begreifen, wie gurkig dieser Elfmeter geschossen wurde.

Eric Cantonas späterer glänzend inszenierten Selbstvermarktung hat dieser doch beinahe peinlich anmutende Fehlschuss dann allerdings nicht geschadet.

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Wie Arjen Robben mit Monty Python vergessen lernen könnte

Lassen wir mal beiseite, dass bei zwei in kurzer Folge verschossenen Strafstößen überhaupt noch nicht die Rede davon sein kann, dass hier eine dauerhafte Form von Unfähigkeit vorliegt, dann ist das Folgende recht spannend:

Drei wirksame Tipps soll es für Sportler geben, welche plötzlich nicht mehr beherrschen, was sie eigentlich in Weltklassemanier können. So wie Robben zum Beispiel Strafstöße verwandeln, denn vor seinem Doppel-Fail gegen Dortmund und Chelsea hatte er zwei Jahre lang keinen einzigen Strafstoß vergeben.

Psychologen empfehlen drei Tricks: sich immer wieder der gleichen Situation aussetzen («practice under pressure»). Ein Lied summen während der Ausübung, um sich selber am Nachdenken zu hindern («Always Look on the Bright Side of Life»). Oder Mantra-artig ein Wort brabbeln, das der gewünschten Bewegung entspricht («saaanft» etwa beim Putten auf dem Green oder «swusch» beim Basketball-Freiwurf).

Wobei es wichtiger wäre, dass Bastian Schweinsteiger seinen Fehlschuss vergisst, als dass Arjen Robben dies gelingt. Am 13. 6. werden die beiden schließlich Gegner bei der EM 2012 sein.

Merkwürdigerweise beschleicht mich die Ahnung, dass Jupp Heynckes die NZZ nicht ausreichend regelmäßig liest. Und auch nicht jene Quellen, aus denen sich der verlinkte Beitrag speist.

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Mut zum Hochmut

Ein Edding: 2,50 Euro
Fünf Eddings für das Flipchart: 12,50 Euro
Wissen, wie man einen Elfmeter versenkt: Priceless

Mario Gomez wiegelte ab: Nicht der Strahl des Laserpointers sei Schuld, dass er den Strafstoß vergeben hat. Sondern er selbst ganz allein. Das ist in bemerkenswerter Art zutreffend. Doch hat diese Art nichts mit der An- oder Abwesenheit von Laserpointerstrahlen zu tun.

Eine kleine grafische Darstellung nur für den Fall, dass es irgendjemand vergessen haben sollte, wie es genau aussieht, wenn man die seit Jahrzehnten unveränderte Quote von 77% verwandelten Elfmetern berücksichtigt. Bei all dem verfrühten Jubel, den Spieler und Fans durchführen, wenn es zu einer für sie positiven Elfmeterentscheidung kommt: Wetten, dass niemand über eine Brücke gehen würde, die mit gleicher Wahrscheinlichkeit einstürzt wie Spieler ihre Elfmeter verschießen? Und dass man in einer solchen Situation alle Möglichkeiten ausschöpfen würde, um die Wahrscheinlichkeit, dass die Brücke nicht einstürzt, zu erhöhen? Warum man das beim Treten von Strafstößen immer noch nicht macht, ist schleierhaft.

Nur 77% aller Elfmeter werden verwandelt. Großzügig gerundet landet somit jeder vierte Schuss nicht im ominösen Netz, sondern in diversen Nachthimmeln, in Torwarthandschuhen oder einige Sekunden später in den zarten Händen eines enttäuschten Balljungen. „Grafisch“ sieht das dann aus wie folgt.

 

 

 
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Dies ist natürlich nur eine sehr vereinfachte Darstellung, denn man wenn man diese Reihen über einen längeren Zeitraum zusammensetzt, dann entstehen ebenso Phasen von häufigeren Versuchen ohne Treffer als nur „1 aus 4″, genauso wie längere Phasen entstehen, in denen kein Fehlschuss geschieht.

Obwohl der gemeine Fußballfan dies ja grundsätzlich bestreitet, sollte man — abgesehen von Härtefällen, dazu unten mehr — eben nicht ins Kalkül ziehen, einen Schützen aufgrund einer schlechten Trefferquote der jüngeren Vergangenheit auszusortieren. Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Strafstoß ein Tor zu erzielen, liegt für jeden Strafstoß immer wieder neu bei 77%. (Und jene, zu scheitern bei als reiner Zahl doch enorm hoch anmutenden 23%, natürlich ebenfalls stets unverändert.)

Da es aber Ausreißer nach oben gibt (siehe unten stehenden Link), muss es auch Ausreißer nach unten geben, sonst existierte dieser Durchschnittswert ja nicht. Es gälte also, einen Spieler und dessen Treffgenauigkeit bei Elfmetern über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Erst wenn dieser statistisch abgesichert dauerhaft eine deutlich unter 77% (oder bei welchem Wert auch immer man zufrieden wäre) liegende Trefferquote aufweist, sollte man ihn endgültig aus dem Kreis der Elfmeterschützen des eigenen Teams verbannen.

Einer der gerade angesprochenen Ausreißer nach oben ist mit einer faszinierenden Quote der Engländer Matthew Le Tissier.

Wie dessen Patentlösung aussah, ist hier nicht bekannt. Sehr wohl bekannt ist aber von Ruud van Nistelrooy, dass er eine extrem lange Serie ohne Elfmeter-Fehlschüsse in der Premier League hinlegte, weil er seine Strafstöße auf eine bestimmte Weise schoss. Das Interessante daran ist, dass die gegnerischen Torhüter sogar wussten, wohin er schießen würde, und dennoch konnten sie das Gegentor nicht verhindern. Womöglich hat sich Ruud van Nistelrooy als einer der Wenigen damit beschäftigt, wie man Elfmeter am besten verwandelt. Denn:

Nur weil jeder 4. Elfmeter verschossen wird, ist Mario Gomez vom vergangenen Spiel in Neapel nicht entschuldigt. Wie eine seit geraumer Zeit bekannte Untersuchung ergab, führen 99% aller Elfmeter, welche höher als 1,22m (der Hälfte der Torhöhe) platziert werden, zu einem Tor.

Warum also sich überhaupt mit so Schüsschen, für die die Gewerkschaft der Gurken eine Abmahnung schicken würde, wenn man ihren Namen damit in Verbindung brächte, flach wie der zuvor stehende Witz es versuchen, wie Mario Gomez es am Dienstag tat? Warum schießt Mario Gomez diesen Strafstoß flach?

Weil die Spieler offensichtlich immer noch keinen Lernwillen besitzen? Weil niemand Kenntnis von dieser Information hat? Weil jemand zwar Kenntnis hat, sie aber nicht tradiert? Edding und Flipchart statt „teurer“ Computer, schön und gut. Die Information über diese 99% wäre aber im Internet zu finden, wenn man sich überhaupt dafür interessierte.

Ich wollte in die Mitte schießen. Wieso ich es nicht getan habe, weiß ich auch nicht. Man sollte bei seinem ersten Gedanken bleiben.“

Schuld am Fehlschuss ist tatsächlich Mario Gomez ganz allein und das gleich doppelt: Er schoss seinen Elfmeter nicht hoch — und er wusste nichts davon, dass er ihn hoch hätte schießen müssen.

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Wurden je zuvor vier Elfmeter an einem Spieltag verschossen?

Kurz und knapp: Ja.

Zur Frage, ob es schon einmal vorkam, dass gleich vier Strafstöße an einem Spieltag vergeben wurden, verfügt die FAZ wohl über eine andere Datenbank (oder gar keine) als die Berliner Zeitung.

In der FAZ klingt das nämlich so:

Dass an einem Tag vier Schützen vom Elfmeterpunkt scheitern, war bis zu diesem Samstag seit 1963 noch nie geschehen.

Und in der Berliner Zeitung klingt es gänzlich nicht so:

Immerhin haben sie im Kollektiv etwas vollbracht, was in der Bundesliga zuletzt vor 30 Jahren passierte. Es war am siebten Spieltag der Saison 1979/80, als letztmals gleich vier Schützen vom Punkt versagten. Wir verschweigen hier ihre Namen und nennen lieber die heldenhaften Torhüter, die damals das Duell vom Punkt gewannen: Harald Schumacher (Köln), Rudi Kargus (HSV), Wolfgang Kneib (Gladbach) und Jörg Daniel (Düsseldorf).

Die Überprüfung jenes 7. Spieltags der Saison 1979/1980 bei fussballdaten.de brachte ans Tageslicht, dass alle von der Berliner Zeitung angegeben Strafstöße tatsächlich vergeben wurden. Wobei die Qualität der Daten von fussballdaten.de ja auch immer wieder mal angezweifelt wird.

Die Quelle der FAZ aber muss irgendwas aus der Zeit vor der Erfindung von Datenbanken sein.

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Nachklapp zum Lehrvideo „Strafstoß“

Weil auch die Redaktion von Spiegel Online der Meinung ist, dass man auf die hier letztens beschriebene Weise einen Elfmeter schießen sollte (siehe Bildunterschrift), hier noch mal ein Nachklapp zum Lehrvideo Strafstoß von neulich.

So wie Theofanis Gekas es gegen Mainz erneut ausführte, muss man Strafstöße schießen, dann sind sie bei ausreichender Geschwindigkeit unhaltbar. Und das nicht als dahingeworfene Vokabel, sondern im physikalischen Sinne.



„Theo, Du bist ein Teufelskerl.“

Jedenfalls so lange Menschen über zwei Meter Körperlänge sich weiterhin eher für Basketball als für Fußball entscheiden …

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Lehrvideo Teil XI: Strafstoß

Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, dass die Quote der verwandelten Strafstöße im Fußball über die Jahre hinweg relativ gleich hoch bei etwa 77% liegt, was bedeutet, dass knapp jeder vierte Strafstoß vergeben wird.

Zusammengetragen hat das sicher nicht nur Roland Loy, sondern auch die diversen Datenbanken dieser Welt. Loy fand zumindest selbst heraus, dass der in anderen Ländern unbekannte Sermon davon, dass der Gefoulte nicht selbst schießen dürfe, unsinnig sei, weil die Quote in diesen Fällen nicht von der Quote der übrigen Fälle abweiche.

Gleichzeitig hatte Metin Tolan in seinem stillgelegten Blog „Querkraft“ dargelegt, welche Methode die sicherste sein müsste, zu verhindern, dass der Torwart den Ball erreiche und abwehren könne. Für die Antwort auf diese Frage braucht man eigentlich nicht viel Phantasie: Natürlich sollte der Ball möglichst weit entfernt vom Torhüter einschlagen und das ist angesichts der Tatsache, dass bislang die wenigsten Torhüter 2,44m groß sind, nun mal der Winkel, von dem ein Fußballtor zwei besitzt. Dorthin muss der Torwart sich nicht nur zur Seite, sondern auch nach oben bewegen, was ihm schwerer fällt, als sich allein zur Seite zu bewegen.

Eigentlich ganz einfach, ganz logisch auch.

Dennoch sieht man Millionen von Strafstößen, die diese Tatsache ignorieren und stattdessen einfach auf ihr Glück hoffen, welches dann in 23% der Fälle eben nicht eintritt.

Dabei bedürfte es nur ein wenig dessen, was man den Fußballern ja gerne abstreitet: Trainingseifer. Trainingseifer, um mit einer derartigen Sicherheit in den Winkel zu treffen, dass man seine persönliche Trefferquote von 77% auf einen Wert darüber steigerte.

Wie es Theofanis Gekas in diesem Beispiel wunderbar vormacht.



Wirklich erstaunlich, dass so wenige andere Schützen nicht die Eier Lust haben, sich angemessen unter der Woche auf ihre Aufgabe Strafstoß vorzubereiten, so dass sie relativ ruhigen Gewissens in den Winkel zielen könnten. Ruud van Nistelrooij machte das wohl zu seinen Zeiten bei Manchester United meist genauso: immer hoch in den Winkel, was jeder Torhüter wusste, aber dennoch nicht verhindern konnte.

Hier und heute: Theofanis Gekas.

Aber sonst? Größtenteils amateurhaftes einfallsloses Schweigen im Wald der Winkel.

(Torhüter, die weniger als jeden vierten Strafstoß halten, sind übrigens auch dann keine „Elfmeterhelden“, wenn sie denn mal zufällig doch einen halten. Sie bleiben bei unter 23% gehaltenen (minus der vorbeigeschossenen) Strafstößen das, was die Statistik sagt: unterdurchschnittlich. Kein Grund zum Jubeln, eher ein Grund, beim Elfmeterschießen den Torwart zu wechseln.)

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Totti scheitert wie Fronck

Was Fronck nicht kann, kann Totti schon lange ebenso wenig.

Zum Vergleich: Fronck.

(Wer wissen will, wie man diese blöden Titel und die Ratings in den youtube-Videos ausblendet, surft hierhin und macht es fortan selbst genauso. Total überflüssiges Kroppzeug.)

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