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Schlagwort: Stiftung Warentest

Wir schreiben das Jahr 1904

Und Andreas Müller lässt sich zum Thema seiner Fehleinkäufe und deren großen Disziplinlosigkeiten so zitieren:

„Man kann den Spielern nur vor den Kopf schauen.“

Natürlich kann man das nur, es ist ja auch erst 1904.

Wäre es hingegen 2009, oder damals eben 2008 oder 2007, könnte man Testverfahren anwenden, die Aufschluss über die Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen mit einer gewissen Zuverlässigkeit geben, ohne dass dem Probanden dabei besondere Möglichkeiten zur Manipulation dieser Tests offenstehen.

Tja, das wäre was, Manager Müller, wenn man dann vielleicht schon bevor man ein paar Millionen Euro auf den Kopp gehauen hat, wüsste, was man da eigentlich kauft. So eine Art Stiftung Warentest für Persönlichkeitsprofile. Ja, da freut man sich jetzt schon drauf auf Schalke. Man könnte dann vielleicht sogar schon lange vor 2007 bei Arsenal oder beim AC Milan anfragen, ob sie nicht mal ein paar Kopien dieser Testbögen rüberfaxen könnten.

Bis dahin allerdings muss man es beim Handlesen Bauchgefühl Vor-den-Kopf-Schauen belassen.

Schade um die Millionen.

11 Kommentare

Wiener Straßencafé

So stell ich mir das in Österreich vor, auch wenn’s gar nicht in Wien, sondern in Salzburg war: Kurz vor einer von der UEFA geplanten Konferenz in einem riesigen aufblasbaren Zelt (nein, nicht die Allianz-Arena) entwich Luft durch einen Riss und das Ding stürzte in sich zusammen.

Was in Deutschland wohl einen mittelprächtigen Aufschrei bezüglich der Sicherheit der WM-EM-Arenen nach sich gezogen hätte — man erinnere sich an das kurzzeitige Medienrauschen nach der Veröffentlichung der Prüfergebnisse der Stiftung Warentest — ist in Österreich kein Problem und wird nonchalant gelöst:

„Eine geplante Pressekonferenz wurde in ein nahegelegenes Café verlegt.“

Stück Sachertorte dazu?

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Olympiastadion doch nicht sicher

Der Spiegel schreibt, was hier aus bekannten Gründen nicht verlinkt wird, über das Ende von Ronaldos gestrigem Diensttag:

„Durch einen Geheimgang in den Katakomben des Olympiastadions entkam er den Medien.“

Ja, es ist bitter, aber die Stiftungwarentest hatte doch recht. Wenn es einen Geheimgang in dem Stadion gibt, über den man ungesehen entkommen kann, ja, dann kann man über diesen Geheimgang auch ungesehen ins Stadion kommen. Wahrscheinlich nutzte der Flitzer der Partie Brasilien — Kroatien genau diesen.

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Wenn der Dummschwätzer nichts versteht (VI)

In Berlin wurden die Sondermünzen und -briefmarken zur Weltmeisterschaft vorgestellt. Der Dummschwätzer war natürlich auch da. Er hat gefragt, ob die Stiftung Warentest denn schon da war:

„Vielleicht wurde da geprüft, ob die Briefmarke zungenfest ist.“

Das ist nonchalanter Humor, der vielleicht in Trinidad & Tobago oder in Togo bei der Willkommenstour angebracht ist, nicht aber, wenn er damit nur zeigt, dass er immer noch nicht verstanden hat, dass die Stiftung Warentest auf Schwächen hingewiesen hat, die man beheben sollte.

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Wenn der Dummschwätzer sich aufregt (IV)

Der Dummschwätzer regt sich gerade mal wieder mächtig auf. Das kann er gut, der Dummschwätzer, das ist sozusagen seine eigentliche Berufung neben dem „So tun, als ob er diplomatisch veranlagt wäre“.

Heute sagt der Dummschwätzer:

„Solche Einrichtungen wie die Stiftung Warentest wollen doch nur Werbung für sich machen und zeigen: Schaut her, wir sind wichtig. Sind sie aber nicht!“

Nein? Wichtig ist ihm offensichtlich nur, dass alle nach seiner Pfeife tanzen, die er noch nicht mal selbst bläst. Leider ist es beim Dummschwätzer inzwischen wie beim Führer — er glaubt selbst an seinen Mythos.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass das „seine“ WM ist — und nicht die der FIFA.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass er die WM nach Deutschland geholt hat — und nicht die drei, vier, fünf Hauptsponsoren der deutschen WM-Bewerbung.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass die Stiftung Warentest so etwas wie ein Suppenküchentester ist — zumindest im Vergleich zu dem, was er so tut.

Ja gut, äh. Das muss man dem Dummschwätzer nachsehen. Wer inzwischen schon jahrzehntelang überall hört und liest, dass er nun mal die Lichtfigur des deutschen Fußballs ist, der glaubt es auch irgendwann selbst. Und empfindet jegliche Kritik als Majestätsbeleidigung. Ich verweise auf eins der vielen Zitate vom Dummschwätzer in der Zitatebox des WM-Specials, das da lautet:

„…und eine Stunde später hab ich gedacht: Was hast‘ da wieder für einen Blödsinn erzählt.“

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