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Schlagwort: SSV Ulm

London 0
Hull 4

Wer mit dem Titel nix anfangen kann: gleich weitersurfen. Alle anderen seien erinnert, dass die Momente, in denen man Titel guter Alben im Fußball verwenden kann, ohne platte Wortspiele oder schlechte Musik dabei zu gebrauchen, rar sind. Doch dies hier ist einer.

Der wunderbare Anlass für die wunderbare Verwendung des wunderbaren Albumtitels der wunderbaren Housemartins ist die wunderbare Bilanz, die der Club mit dem Namen Hull City aus — man ahnt es — Hull als Aufsteiger in die Premier League in seinen ersten 8 Spielen gegen Clubs aus London auf den Rasen zauberte: 4x gegen Clubs aus London angetreten, 4x gewonnen.

London 0 Hull 4

Nur Eingefleischte wissen (noch), dass auch die Housemartins aus Hull stammen — wieso auch sonst dieser Albumtitel — und da Hull City selten in der Premier League spielte, gab es bislang noch keine Gelegenheit, den Titel zu verwenden.

Nur Eingefleischte wissen auch, dass der volle Name der Stadt „Kingston upon Hull“ lautet, nur Engländer wissen wohl, dass die im übrigen England bekannte Wendung „Hull is dull“ die Lebensqualität dort treffend bezeichnet. Die Stadt wurde mehrfach Sieger bei der Wahl der Stadt mit der schlechtesten Lebensqualität in England.

Alle wissen allerdings, dass ein solcher Höhenflug eines Aufsteigers meist nur die ersten paar Spieltage anhält und nicht selten trotz der schon gesammelten Punkte noch im Abstieg endet. Frag nach bei Alemannia Aachen, in Ulm, in Saarbrücken oder auch in Nürnberg, damals, Fjørtoft und die Titanic. Hull Cities nächster Gegner aus London: Chelsea.

Hoffen wir auf London 0 Hull 5, damit die Housemartins nicht demnächst wieder das Einzige sind, wofür man das dulle Hull kennt.

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Wie der Schwatte den Arsch vollkricht — zurecht

Heute vor 23 Jahren: das Jahrhundertspiel.

Mir trotz allem pseudovegetarischem Wiederkäuertum und aller Dauerbeschallung rund um dieses Spiel bis heute unbekannt: Auch der „Schwatte“ Ulf Kirsten stand damals in der Startaufstellung von Dynamo Dresden, das sich rühmen kann, die, nun ja, vernichtendste Niederlage aller Niederlagen im deutschen Fußball aufs Parkett gelegt zu haben; sogar noch vor dem 0:12 der Dortmunder und vor dem 1:9 der Ulmer und so weiter, dem 0:10 der Offenbacher Kickers, dem 0:9 der Tasmania ad lib nach gusto.

Der Schwatte, einer der größten Unsympathen der Bundesligahistorie, immer drauf Verlass, dass er ein Arsch ist. Wenigstens an dem Tag hat er genau diesen voll gekriegt. Späte Genugtuung. Hätte ich das damals bei der Live-Übertragung schon gewusst, dass dieser kleine Scheißer mir später im Wedaustadion den Stinkefinger zeigen würde, ich hätte mich sehr gefreut.

So kommt diese Freude also ein wenig nachzüglerisch, aber nicht zu spät.

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Katastrophe: Relegation zurück

Justament endgültig entschieden:

Die Relegation ist zurück.

Da nimmt man dem Zufall seinen großen Einfluss im Fußball, indem man eine Liga mit 34 Spielen spielen lässt, nur um ihn durch die Hintertür wieder hereinzulassen! Und das wegen den paar Penunzen aus zwei Partien und der vermeintlichen „besonderen Spannung“, die dort herrscht. Die Spannung wird vor allem dazu dienen, den Mannschaften einen formidablen Rückstand in der Saisonplanung im Vergleich zu ihren 17 Konkurrenten zu geben, egal, wie die Relegation ausgeht.

Endlich wissen wir aber — okay, das wussten wir schon länger, nun aber genau — wie viele Absteiger die kommende, quasi neue zweite Liga haben wird: nur noch drei, statt wie bisher vier, und womöglich sogar nur noch zwei statt wie bisher vier, je nach Ausgang der Relegation. Sollte der dritte noch die Relegation nach oben verlieren, spielen von 18 Mannschaften im folgenden Jahr 14 wieder in der zweiten Liga. Es scheint fast, als wollte da jemand die hohe Fluktuation in der zweiten Liga abschaffen, zugunsten von stabileren Zweitligaklubs, die nicht nach ein-zwei Jahren völlig in der Versenkung (Babelsberg, TeBe, Ulm) versinken.

Für die zweite Liga eventuell sinnvoll, für die erste eine, aus sportlicher Sicht, Katastrophe.

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