Zum Inhalt springen

Schlagwort: SC Freiburg

Der Rest der Welt

… bleibt beim Versuch, etwas über die Bundesliga zu erfahren, meistens ausgeschlossen.

[photopress:i_want_you.jpg,full,alignleft]International will die DFL mehr Geld „erlösen“. Dafür sollte man sich vielleicht aber auch ein bisschen internationaler geben, als es der Verfügbarkeitscheck der Webauftritte der deutschen Bundesligisten ans Licht bringt: Überhaupt nur 4 von 36 Klubs bieten mehr als eine zusätzliche englische Version an. Dazu gehören Bayern, Stuttgart, Schalke und Hertha, allerdings ist Russisch als dritte Sprache der Webseite bei den Schalkern wohl nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen und in Spanisch gibt’s den VfB Stuttgart sicher auch erst seit dem Einkauf der beiden Mexikaner (nichts Genaues weiß man nicht).

So viel Phantasielosigkeit hätte ich den Vereinen gar nicht zugetraut. Warum gibt es z. B. Hertha BSC nicht in polnisch, oder den BVB mit Kuba in Polnisch? Warum Werder nicht wenigstens in irgendeiner skandinavischen Sprache oder Bayer Leverkusen in Portugiesisch? Offensichtlich gibt es da nicht so viel zu „erlösen“, als dass man sich die Mühe machen müsste, den potenziellen Kunden dort abzuholen, wo er mit seinem Geld steht. Dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn er sich lieber der Premier League zuwendet.

In der zweiten Liga gibt es überhaupt nur zwei Klubs, Mönchengladbach und Köln, die eine englische Version anbieten, das überrascht zumindest bei den Kandidaten wie Kaiserslautern und 1860 München, die in einem WM-Stadion zu Hause sind und lange Jahre Erstligisten waren. Bei Hoffenheim mit seinem SAP-Mäzen überrascht es ebenfalls.

Insgesamt ein schwaches Bild, besonders, wenn man sich die teilweise nur fragmentartig vorhandenen Inhalte der deutschen Version in den englischen Versionen anschaut. So eine Übersetzung von zwei, drei Absätzen, die die meisten Beiträge haben, kostet auf dem freien Weltmarkt ein paar Euro, die wird man doch wohl noch investieren können?

Erste Liga

Bayern München: Spanisch, Englisch, Chinesisch, Japanisch

VfB Stuttgart: Englisch, Spanisch
FC Schalke 04: Englisch, Russisch
Hertha BSC Berlin: Englisch, Chinesisch

VfL Bochum: Englisch
1. FC Nürnberg: Englisch
Borussia Dortmund: Englisch
Werder Bremen: Englisch
Hamburger SV: Englisch
VfL Wolfsburg: Englisch
Bayer Leverkusen: Englisch
Arminia Bielefeld: Englisch (noch sehr abgespeckt)
Eintracht Frankfurt: Englisch (nur eine Seite plus ein Newsletter)

Hansa Rostock: -
Hannover 96: -
Energie Cottbus: -
Karlsruher SC: -
MSV Duisburg: -

Zweite Liga

Borussia Mönchengladbach: Englisch
1. FC Köln: Englisch

Alemannia Aachen: -
FSV Mainz: -
1. FC Kaiserslautern: -
Greuther Fürth: -
TSG Hoffenheim: -
1860 München: -
FC St. Pauli: -
TuS Koblenz: -
SC Paderborn: -
Kickers Offenbach: -
SV Wehen: -
SC Freiburg: -
VfL Osnabrück: -
Erzgebirge Aue: -
FC Augsburg: -
Carl Zeiss Jena: -

Moderne Zeiten.

9 Kommentare

Zweite Liga Nord

Erinnert sich noch jemand an die Tabellensituation der Regionalliga Nord der letzten Saison? Selbst im fortgeschrittenen Stadium der Saison war man mit zwei Siegen in Folge auf einem Aufstiegsplatz, mit zwei Niederlagen in Folge dann wieder in Abstiegsgefahr. Natürlich ist es nach vier Spieltagen zu früh, um ein ähnliches Szenario für die zweite Liga zu befürchten bzw. zu erhoffen. Angesichts der andernorts schon ausreichend beschriebenen Fülle an Vereinen, die den Weg in die erste Liga anstreben (und „zurück“ gilt hier für die meisten von ihnen), wäre es doch äußerst prickelnd, wenn wir auch im April 2008 erst 1860 München oben sähen, eine Woche später den FSV Mainz, in der folgenden Woche Alemannia Aachen, danach den SC Freiburg ad lib.

So wenig Spannung die erste Liga — scheinbar — ganz oben verspricht, so dramatisch und eng könnte diese Zweitligasaison verlaufen.

Die Überschriften der verlinkten Spieltage lauten übrigens folgendermaßen:

Dichtes Gedränge um Rang Zwei
Spieler von eigenen Fans bedroht
St. Pauli plötzlich dabei
Lotterie um den Aufstieg
Wuppertaler Reifeprüfung
VfB kippte VfL vom Sockel
Osnabrück schon wieder zurück
Sachsen im Aufschwung
Völlig neues Spitzenfeld
Magdeburg vor dem Durchmarsch
Pauli plötzlich obenauf
Feiertag in Magdeburg
Fast alles gelaufen
Letzter Strohhalm für Osnabrück
Immer noch ein Vierkampf
Später Jubel in Osnabrück

1 Kommentar

NIMBY

Es ist ja nun nicht so, als hätte ich an der Uni außer Klopapier Klauen überhaupt nichts gelernt. Zum Beispiel habe ich gelernt, dass man im angelsächsischen Sprachraum gerne aus allem Möglichen ein Akronym bildet. Klar, es gibt hier auch Haribo, Hanuta und Konsorten, aber die Zahl der mir bekannten englischen Akronyme übersteigt die der deutschen doch bei Weitem: DINK, YUPPIE, AIDS, BDSM (Dank an Anita und SLogan), und last not least NIMBY.

Sie kommen auch im Fußball vor, diese NIMBYs, die bei jeder vom Menschen geplanten Veränderung der Umwelt auf den Plan treten: sei es ein Hochsicherheitstrakt für psychisch kranke Schwerverbrecher, sei es eine Energie produzierende Windradfarm oder eben ein Emissionen jeglicher Couleur verursachendes Fußballstadion.

Im Wikipediabeitrag wird das Akronym „Not in my backyard“ sinngemäß mit „Das ist nicht mein Bier“ übersetzt, was zwar Sinn hat, aber nicht gemäß ist. „Das ist nicht mein Bier“ bedeutet, dass einen das Geschehen nicht interessiert bzw. nichts angeht. Ein Nimby hat aber großes Interesse an dem Geschehen, genauer gesagt will er es verhindern. Sinngemäß müsste es (wie dort allerdings auch erwähnt) „nicht in meinem Garten“ heißen oder besser: Natürlich will ich die Vorteile nutzen, aber mit den Nachteilen nichts zu tun haben.

„Der aus den USA stammende Begriff bezeichnet insbesondere eine Geisteshaltung von Personen, welche die Vorteile moderner Technologie zwar nutzen, im eigenen Umfeld aber keine Nachteile in Kauf nehmen wollen.“

Solche Nimbys machen jetzt auch den Ausrichtern der EM das Leben schwer. In exotischen Ländern wie Österreich ist es möglich, dass eine Handvoll Anwohner sich erfolgreich gegen die Interessen der ganzen Fußballnation wendet. Das Salzburger Stadion, soll nach der EM von 30.000 wieder auf 18.000 Zuschauer zurückgebaut werden und zudem schon während der kommenden österreichischen (hier irgendeinen abstrusen Markennamen, von dem man noch nie gehört hat und dessen Produkte man auch nie kaufen würde)-Bundesliga-Saison nur eben jene 18.000 Zuschauer zulassen. In Freiburg Magdeburg Deutschland wäre dergleichen natürlich völlig unmöglich.

Lauter NIMBYs also in Salzburg, die zugegebenermaßen nicht direkt von dieser Veranstaltung profitieren, denen man aber durchaus die Interessen von zig Tausend Fußballinteressierten gegenüberstellen darf. Und eine Veranstaltung alle 14 Tage wird wohl auszuhalten sein, sofern es sich nur um den Lärm, die Staus, die Abgase und das Pinkeln in Vorgärten handelt, wie es am Bökelberg üblich war. Für mich vollkommen unverständlich, wie Anwohner solche Macht erlangen können, bei einer Belastung von gerade mal 85 Stunden mit An- und Abfahrt im Jahr bei 17 Heimspielen.

Übrigens gibt es auch Yimbys und Pimbys. Und natürlich BANANAS, die eine eindeutige und wenig verhandelbare Position beziehen:

Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anything

(Inspiriert von Fritten, Fußball und Bier, die auf obigen Kicker-Beitrag mit schönen Fotos der Stadien der EM verlinken. Meist nur knappe 30.000 Plätze pro Stadion, die Schwarzmarktpreise werden explodieren. Schade für mich Non-Krösus.)

6 Kommentare

Hauen und Stechen

Alemannia Aachen
FSV Mainz 05
Borussia Mönchengladbach
SC Freiburg
Greuther Fürth
1. FC Kaiserslautern
FC Augsburg
1860 München
1. FC Köln
Erzgebirge Aue
SC Paderborn 07
TuS Koblenz
FC Carl Zeiss Jena
Kickers Offenbach
SV Wehen
TSG Hoffenheim
FC St. Pauli und evtl.
1. FC Magdeburg

Das sind mit Aachen, Mainz, Gladbach, Köln, 1860, Freiburg und Kaiserslautern schon mal sieben Teams, die eigentlich aufsteigen wollen. Da es nur drei Aufstiegsplätze gibt, darf man sich bei 1860 oder bei Kaiserslautern oder in Gladbach auf noch ein weiteres Zweitligajahr einstellen. Höchstwahrscheinlich kommt noch der eine oder andere Überraschungsgast an der Tabellenspitze hinzu. Greuther Fürth ist ja immer ein Kandidat, dann vielleicht Aue oder gar der SV Wehen. Das wird ein Hauen und Stechen um den Aufstieg.

Ich fürchte, Gladbach hat hierbei nicht gerade die besten Karten. Und da nützt auch das schöne Stadion nix. Genauso wie in den WM-Städten Köln und Kaiserslautern. Wir dürfen gespannt sein und ich kann jetzt schon sagen, dass ich auch in der nächsten Saison die zweite Liga mit größtem Interesse verfolgen werde.

In den Regionalligen wird das Hauen kaum geringer ausfallen, schließlich geht es in diesem Jahr um die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Wer weiß, vielleicht 2008 gar mit Mönchengladbach dabei? Der 1. FC Köln vielleicht?

4 Kommentare

WsTB

Gerade lese ich: „Nach Angaben der Initiative ‚Wir sind Finke‘ (WsF) …“

Damals, kurz bevor meine persönliche Glückseligkeit zerfiel und plötzlich häßlich gekleidete, häßlich geschminkte weibliche Ossis in häßlichen Frisuren meine Schulklasse überfielen und meinen Mikrokosmos durcheinander wirbelten (u. a. deshalb, weil ich mit einer dieser Ossifrauen knutschte, als sie eigentlich mit einem guten Freund zusammen war, etwas, was ich danach nie wieder tat (gute Freunde haben)), gab es auch so eine Initiative mit „Wir sind irgendwas …“, die nannten sich damals aber noch nicht WsdV, sondern, in eher unrepräsentativen Auswüchsen, „Bündnis 90″. Ich habe gerade extra noch mal nachgeguckt. Die Grünen heißen tatsächlich immer noch, auch, so.

Das ist aber noch lange kein Grund, jetzt aus jeder „Wir sind irgendwas“ (Wsi)-Klamotte auch gleich eine Abkürzung zu zaubern. Besser wäre es, Gegentore in der 93. Spielminute zu verhindern. Dann hätte man auch etwas von seinem Fantum und seiner lächerlichen Identifikation mit solch Banalem wie einem Fußballverein. Auch wenn der gemeine „WsF“-Beteiligte in aller Regel nicht auf dem Platz steht (und ganz sicher stand der eine oder andere davon doch auf dem Platz): Wer Gegentore nicht verhindert, findet keine Mehrheiten.

4 Kommentare

Ein alter Mann

Huch, offensichtlich ist Volker Finke nicht erst seit 17 Jahren Trainer in Freiburg, sondern seit 170.

[Nachtrag: Gibt es kein Gesetz dagegen, unvorteilhafte Bilder von Menschen aus dem riesigen Fundus an vorhandenen Bildern zur Veröffentlichung auszuwählen?]

4 Kommentare

Veraltete Stadien

Veraltete Stadien gibt es nicht nur in Italien, sondern auch in der Bundesliga.

Zweite Damen-Bundesliga. Wäre ein schöner Witz gewesen, wenn die SG Lütgendortmund nicht mittlerweile wieder in der Regionalliga West zu Hause wäre. Nichtsdestotrotz: Solche von durchgerosteten Stangen und mürben Betonpöllern herrlich eingerahmten Plätze kennt wohl jeder, der schon mal selbst im Verein aktiv war. Wunderbar auch der Name der Stadions: „Stadion im rauhen Holz“.

Überhaupt ist der Damenfußball, der von Sponsorenverunzierungen (die pösen Sponsoren, auch das wäre mal einen kritischen Beitrag wert…) im Stadionnamen weitestgehend frei ist, ein Tummelplatz für entzückende Bezeichnungen:

„Am Hallo“ — SG Essen-Schönebeck
„Stadion Brentanobad“ — für die Literaturfreunde beim 1. FFC Frankfurt und
„Sportplatz am Bergmattenhof“ — für die Bergmattenfreunde beim SC Freiburg.

1 Kommentar

Stillstand

Die wohl langweiligste Zweitligahalbzeit seit Dekaden:

SC Freiburg – Eintr. Braunschweig -:- (0:0)
Karlsruher SC – SC Paderborn 07 -:- (1:0)
Hansa Rostock – FC Carl Zeiss Jena -:- (0:0)
1860 München – Rot-Weiss Essen -:- (0:0)
SpVgg Unterhaching- Burghausen -:- (0:0)
TuS Koblenz - 1. FC Köln -:- (0:0)

Nicht mal eine Rote Karte oder ein verschossener Elfmeter waren dabei.

Einen Kommentar hinterlassen