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Schlagwort: Saarland

Ottmar Hitzfeld in Südafrika

Was im allgemeinen Gebrabbel über Champions-League-Quali und Bundesliga-Beginn fast untergeht, ist dass Ottmar Hitzfeld sich mit nicht allzu viel Pech für die WM in Südafrika qualifizieren wird. Oder könnte. Jedenfalls ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er es schafft, und das trotz seiner peinlichen Heim-Antrittsniederlage gegen Luxemburg. 1:2, damals rauschte es gewaltig, und das dann wirklich mal zurecht, ist Luxemburg schließlich Rekordhalter an WM-Qualifikationsteilnahmen, ohne sich je qualifizieren zu können. Und das, obwohl das früher mal noch relativ einfach war. Also sich zu qualifizieren, nicht, sich nicht zu qualifizieren. Die WM-Qualifikationsgruppe für die Bundesrepublik bestand für die WM 1954 zum Beispiel aus dem Saarland und aus Norwegen. Das war’s.

Aber zurück von Norwegen in die Schweiz, wobei das in meinem komischen Assoziationsblaster gar nicht weit ist, ebenso komischerweise, Seen, Berge, Wintersport, und selten bei einer WM qualifiziert. Zumindest seit ich geboren bin.

Ottmar Hitzfeld als Trainer bei einer WM.

Eine komische, s. o., Vorstellung. Doch eins ist dann wenigstens schon mal gesichert: Dass er mit seinen vor Platitüden nur so strotzenden, niemandem zu nahe treten wollenden, ohne dabei aber auch nur ein Jota an Erkenntnis liefernden „Experten“-Kommentaren wenigstens nicht bei der WM auftauchen wird. Als Interviewpartner nach den drei WM-Vorrunden-Partien der Schweiz vielleicht schon. Aber spätestens nach der dritten wird es dann heißen: „Bye-bye, Ottmar“, natürlich war die Vorrunde mit Neuseeland, Togo und Nordirland kaum zu schaffen, das hatte im Vorhinein auch niemand erwartet. Aber das würde ja dann bedeuten, dass er im Anschluss … Zeit hätte. Für Expertenmeinungen ohne Meinung.

Man weiß nicht, ob man sich jetzt Regen oder Traufe wünschen soll.

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Hol Stein Kiel

Lange kann man darüber sinnieren, warum es so ist, dass es noch nie einen Bundesligisten aus Schleswig-Holstein gab. Selbst aus dem Saarland, mit 1,5 Millionen schließlich das bevölkerungsärmste Flächenbundesland, gab es schon einen Bundesligisten. Aus Schleswig-Holstein gab es noch nie einen, und man sollte diese Tatsache besonders jenen Menschen ans Herz legen, die immer wieder von „der Region“ schwadronieren, um die es angeblich bei einem Ab- oder Aufstieg eines Fußballclubs geht.

Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass Holstein Kiel bereits Deutscher Meister war. 1912 war es Kiel vergönnt, den Titel zu erringen. Wer kann das schon von sich behaupten? Wie die Umstände des Finales gegen den Karlsruher FC waren, weiß ich nicht, aber eine gelungene Revanche für das 1910 verlorene Finale gegen eben jenen Gegner war es allemale.

Noch unbekannter als die Tatsache, dass Holstein Kiel überhaupt mal Deutscher Meister war, ist, dass Holstein Kiel 1930 noch einmal im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand, dort allerdings mit 4:5 gegen Hertha BSEC verlor. Und 1943 stand Holstein Kiel sogar erneut im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Damals, 1943, war das aber nur noch die Meisterschaft der Unentbehrlichen, was kaum die Meisterschaft der Besten der Besten gewesen sein kann.

Fritz Walter holte sich schließlich auch TBC, als er Soldat war. Und das mit „dem Fritz sein Wedder“ ist laut der Legende nur darauf zurückzuführen, dass er mit dieser Erkrankung bei feuchten Luftverhältnissen besser atmen konnte als bei trockener Luft. War also nix mit Maßnahmen für gute oder schlechte Technik. Die Gesundheit war’s.

Ich merke, dass meine Liebe zum Fußball, insbesondere zu seinen Daten etwas krude wird — vergleichbar mit Männern, die trotz fortgeschrittenen Alters noch mit Modelleisenbahnen spielen. Aufgeben werde ich deshalb aber nicht.

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1. FC Saarbrücken gewinnt in Mailand

Ja. Tat der 1. FC Saarbrücken tatsächlich und zwar als Teilnehmer am Europapokal der Meister für das bis 1954 unabhängige Saarland.

Damals, als das Saarland noch unabhängig war.

Der 4:3-Auswärtssieg hat aber nicht allzu viel genützt, denn zu Hause verloren die Saarbrückener (oder heißt es Saarbrücker?) mit 1:4 und waren damit ausgeschieden.

Allerdings war das lange vor der Einführung einer „Gruppenphase“ im Europapokal der Landesmeister, dessen gegenwärtiger Modus ohnehin seines Namens spottet.

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Äthiopien ist Meister

Äthiopien ist Meister. Im Finale 1:0 gegen Ruanda. Wer das goldene Tor schoss, weiß ich nicht, aber die Freude muss groß gewesen sein. Schließlich war das einer der ersten Titel, die Äthiopien im Fußball je gewonnen hat. Ich muss zugeben, so genau weiß ich auch das nicht. Welchen Titel Äthiopien gewonnen hat?

Es war das Finale um die Ostafrikameisterschaft.

Dass es so etwas gibt, wusste ich erst recht nicht. Das wäre aber mal eine tolle Idee für hierzulande: eine Mitteleuropameisterschaft. Top-Favorit: die Niederlande vor Deutschland und Frankreich.

Quali-Gruppe 1:
Dänemark, Polen, Luxemburg.

Quali-Gruppe 2:
Frankreich, Belgien, Schweiz.

Quali-Gruppe 3:
Deutschland, Niederlande, Österreich.

Erinnert stark an die WM-Qualigruppen früherer Zeiten als die ca. 40 zusätzlichen Staaten, die jetzt teilnehmen, alle noch entweder „UdSSR“ oder „Jugoslawien“ hießen. Die deutsche Qualifikationsgruppe zur WM 1954 ist auch nett anzusehen:

1. Deutschland
2. Norwegen
3. Saarland

Ja, das war’s. Da fehlt nix.

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