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Schlagwort: Rudi Bommer

Rechenkönig Rudi

Überall sind jetzt Beiträge zum Jahrhundertspiel zu lesen, zum 7:3 von Bayer Uerdingen über Dynamo Dresden. Alles meist lesenswert und doch mit wenig Neuem, was aber in der Natur einer Angelegenheit liegt, die schon ihr etlichstes Jubliäum feiert. Nur einer wartet noch mit zuvor Unbekanntem auf. Rudi Bommer, damals im Uerdinger Dress auf dem Platz, leidet unter schwerer Dyskalkulie, zumindest in jüngeren Jahren noch. Das erklärt vielleicht auch seine mediokren Erfolge als Trainer, als der man zumindest bis Elf zählen können muss, um genügend Spieler für eine Partie aufzustellen. Zusammenrechnen aber fällt ihm schwer.

Rudi Bommer jedenfalls wusste während der laufenden Partie nicht, ob das 7:3 zum Weiterkommen reicht, sagte er dem Kicker. Kann sich eigentlich nur um einen Scherz handeln, wobei der Tonfall des Gesagten schriftlich immer so schwierig zu erkennen ist. Die Mitspieler jedenfalls hatten bestimmt viel Spaß an einem, der nicht wusste, wie viele Tore das Team zum Weiterkommen noch benötigt. Heute hätte man dafür sicher einen Extra-Assistenten eingestellt, der das den im Kopfrechnen weniger starken Spielern ständig an der Seitenlinie anzeigt. Als Rudi Bommer noch ganz alleine rechnen musste, gegen Dynamo Dresden, war er jedenfalls das: sehr alleine.

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Bommer raus

Wie ich schon häufiger erwähnte, ist jetzt die Frage, was danach kommt. Bommer ist jetzt raus.

a) Was rufen MSV-Fans bei den nächsten Spielen?

b) Wer folgt Bommer?

Vor allem b) sollte man sich überlegen, bevor man a)s Vorarbeit leistet.

Nichtsdestotrotz sind Äußerungen von Geliebten von MSV-Spielern, die Bommer eines Trainings „wie in der Kreisliga“ bezichtigen, nicht unbedingt dazu angetan, Bommers Trainerfähigkeiten zu überschätzen. Bommer hatte weder Charisma noch besondere taktische Rafinesse. Seine offensichtliche, vor allem taktisch-strategische Unzulänglichkeit — Spieler motivieren kann schließlich fast jeder — war schon so lange nicht mehr zu übersehen, dass man sich ohnehin fragen musste, warum Hellmich diese vermeintlich brüderliche Freundschaft mit Bommer pflegte.

Jetzt wäre also der richtige Zeitpunkt, beim MSV neben dem neuen Stadion auch mal fußballerisch etwas aufzubauen. Z. B. mittels eines Trainers vom Schlage eines Ralf Rangnicks, Geld wie Hopp Heu hat man schließlich auch hier im Hintergrund. Geld schießt keine Tore. Aber Training mit Verstand bringt Punkte. Und Trainer, die solches leisten können, gälte es dann zu finden. Dafür bräuchte man aber jemanden, der einen Trainer weder nach Sympathie noch nach Gefügigkeit auswählt.

Noch vor jedem Spielerkauf ist ein Trainer schließlich das wichtigste Glied der Kette. Das schwächste, sagen viele, was aber nur zutrifft, wenn die Übergeordneten Hire & Fire als Prinzip ausrufen, weil ihnen sonst nichts einfällt.

Ich hasse diesen beschissenen Satz aus irgendeiner Werbung zwar, aber: Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen.

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Das Hui Buh des Bundesliga-Fußballs

Jenes „Who is Who“ findet sich in der Geschichte von Bayer Uerdingen. In der Geschichte des KFC Uerdingen jedenfalls findet es sich nicht. Wenn man aber liest, wer alles schon bei Bayer Uerdingen spielte, bevor es ihn zu größeren Vereinen zog, dann kann man schon eine ordentliche Bundesliga-Elf zusammenstellen (und die weniger bekannten Namen sind jetzt noch rausgestrichen):

Oliver Bierhoff
Rudi Bommer
Manfred Burgsmüller
Stéphane Chapuisat
Bernd Dreher
Holger Fach
Wolfgang Funkel
Friedhelm Funkel
Sergej Gorlukowitsch
Jan Heintze
Siegfried Held
Matthias Herget
Simon Jentzsch
Stefan Kuntz
Brian Laudrup
Marek Lesniak
Erik Meijer
Stephan Paßlack
Wolfgang Rolff
Wolfgang Schäfer
Ludger van de Loo
Marcel Witeczek
Claus-Dieter Wollitz

Herausstechend natürlich: Brian Laudrup und Stephane Chapuisat. Aber auch mit dem anderen Gemüse hätte man zur jeweiligen Zeit durchaus etwas reißen können. Wer wusste schon, dass Stefan Kuntz mal in Uerdingen spielte, von Manfred Burgsmüller ganz zu schweigen?

Grundsätzlich wäre das nicht erwähnenswert: Wer hat nicht schon alles bei Bayern München gespielt? Mindestens das Hans Clarin des Bundesligafußballs. Wer hat nicht schon alles bei Borussia Mönchengladbach gespielt? Eine ganze Menge fähiger Leute, würde man meinen und läge damit nicht falsch.

Im Falle von Bayer Uerdingen ist es aber erwähnenswert ist, weil Bayer Uerdingen nie über den Status der kleinen Stiefschwester von Bayer Leverkusen hinauskam. Und ja, ich weiß, dass früher beide Vereine gleichberechtigt nebeneinander existierten und auch mit ähnlich hohen Beträgen vom Konzern gefördert wurden. Dass Uerdingen aber neben einem Pokalsieg nur diverse Aufstiege in seiner Erfolgsliste aufführen kann, sagt doch alles, wenn nicht noch mehr.

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