Es muss ein für allemal endlich ausgesprochen und noch viel lieber befolgt werden:
Wer nicht jubelt, nachdem er ein Tor erzielt hat, hat seinen Beruf verfehlt. Es sei denn, er jubelt ohnehin nie, so wie es Mario Balotelli zumindest mal untergeschoben wurde. Dieser jubele nicht, sagte er, da er nur seinen Job erledige, wenn er Tore erziele:
Man muss verstehen, dass Mario Balotelli nach Treffern eigentlich nicht jubelt. „Tore sind mein Job – jubelt denn ein Postbote, wenn er einen Brief einschmeißt?“, hat er einmal rhetorisch gefragt.
Hat sich dann aber auch nicht zu 100% daran gehalten, als er gegen Deutschland traf. Geschenkt.
Dann wären da noch die seltenen Situationen, in denen Spieler mit ihrer Mannschaft zurückliegen und nach gelugenem Treffer nicht wie wild durchs Stadion hüpfen, sondern sich sofort den Ball aus dem Netz holen und ihn auf den Mittelpunkt legen. Diese beiden Fälle, per se niemals jubeln oder zu busy mit dem Rückstandaufholen, sind entschuldigt.
Alle anderen sollen gefälligst jubeln, egal, ob es gegen die eigene Oma geht, gegen den früheren E-Jugendverein, gegen die Zockerfreunde von abends oder auch gegen den eigenen Zwillingsbruder. Es ist schließlich nur ein Spiel und der Sinn des Ganzen besteht darin, ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Die Zuschauer kommen, weil sie erwarten, dass die Spieler dies ernst nehmen. Insofern ist es kein Zeichen von „Respekt“, wenn ein Spieler nach einem Tor nicht jubelt, sondern von Respektlosigkeit. Dem Zuschauer, vor allem aber dem Spiel selbst gegenüber. Und in letzter Konsequenz auch demjenigen gegenüber, aus dessen vermeintlichem Schutz heraus man nicht jubelt. Anzunehmen, er oder sie könne sich davon beleidigt oder verletzt fühlen, dass jemand so etwas Profanes tut wie ein Tor gegen ihn oder sie zu erzielen. Würde er dann überhaupt antreten?
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