Zum Inhalt springen

Schlagwort: Religion

Ohnegleichen

Hätte Manuel Neuer doch mal etwas früher mit Ottmar Hitzfeld gesprochen. Achnee. Falsche Farbe.

Klar, das war ein emotionaler Höhepunkt für mich. Für die Fans im Ruhrgebiet ist Fußball Religion, vor der schwarz-gelben Südtribüne hatte ich eine Gänsehaut. Unser Meisterkorso führte stundenlang durch die Stadt, die Identifikation der Leute ist riesig – bis ins hohe Alter, quer durch alle sozialen Schichten, das kann man mit München nicht vergleichen.

Sagt dennoch einer, der es wissen muss. Im Übrigen ist das Interview auch ansonsten lesenswert, was ja wiederum erstaunlich ist, wenn Ottmar Hitzfeld spricht.

Einen Kommentar hinterlassen

Und überall Konvertiten

Seit ich in der Church of the Flying Spaghetti Monster bin, esse ich vor jedem Spiel einen Teller Kartoffeln. Ohne Soße. Ziemlich trocken. Muss aber sein, weil Fußball so viel mit Religion zu tun hat:

Dazu gehört die Abkehr von einem Ritual. Beim Betreten des Rasens sprang Ebert von einem Bein auf das andere, mit den Händen deutete er das Säubern des Gesichts an. Beides vollführte er in Anlehnung an den islamischen Glauben.

Zum neuen Ebert gehört aber vor allem, dass Patty doch nicht Moslem wird. Er bleibt Christ. „Ich habe mich intensiv mit dem Islam beschäftigt, mich nach langen Gesprächen mit der Familie aber entschieden, doch nicht zu konvertieren und beim christlichen Glauben zu bleiben“, verriet Ebert.

Nach aktuellen Geburtstagsfeiern mit kleinerem Alkoholkonsümchen drängt sich jedoch eher des Eberts Pattys Lust an Selbigem als maßgeblich bei der Entscheidung, Christ zu bleiben, auf.

* „Patty“, das werden seltene Leser von Sportteilen nicht wissen, ist hier der gewisse „Ebert“, der auch zu Beginn des Zitates erwähnt wird. Und nein, es wird auch dann nicht erträglicher, wenn man sich schon hundert Mal drüber geärgert hat, wie Sprache hier verhunzt wird. Die Wohlfühlen-Wochen sind vorbei. Genörgelt wird trotzdem nur noch in Fußnoten.

3 Kommentare

Panik in Schnetzenhausen

Nachdem bekannt wurde, dass Mehdi Mahdavikia eine Zweitfrau hat, brach im WM-Hotel der iranischen Nationalmannschaft Panik aus. Da nun damit gerechnet wird, dass alle 23 Spieler sowie der Betreuerstab ihre Zweit- und Drittfrauen mitbringen, wurde eilends ein Krisenstab zusammengerufen, der zur Stunde über mögliche Lösungen der Platzfrage im Hotel diskutiert. Im Gespräch sind ein Anbau im Plumpsklostil im Hof, eine Auslagerung der Zweitfrauen ins nächste Hotel südlich, der Drittfrauen ins nächste Hotel nördlich oder die Lösung, bei der die Spieler statt in ihren Betten im Restaurantbereich auf dem Boden schlafen.

Befürchtungen, dass sich die Spieler dann an der angeschlossenen Theke des nächstens verlustieren würden, konnten mit Verweis auf die Religion der Iraner ausgeräumt werden.

Wir berichten in Kürze, wer nun wo schlafen wird.

Einen Kommentar hinterlassen

Fußballgott

Hier geht’s nicht um Manni Burgsmüller, Jürgen Kohler oder Tobias Lischka.

Hier ist die Bezeichnung wörtlich gemeint. Fußballprofis und Gott. Was hat das miteinander zu tun?

Genau.

Nix.

Trotzdem wird auf dieser lustigen Seite versucht, irgendeine Parallele, eine Verbindung zwischen Fußballprofis und Gott zu zu finden. Bemüht, aber erfolglos.

Gequirlte Scheiße tritt uns entgegen, wenn Lucio Gott dafür dankt, dass er in zwei so tollen Fußballmannschaften mitspielen darf. Könnte es vielleicht daran liegen, dass er so ein guter Fußballer ist?

Marcelo Bordon fragt sich auf dieser Seite: „Warum hab ich denn eigentlich dafür gebetet, wenn es doch trotzdem nichts bringt?“ und meint damit den Sieg seines Teams. Nun, lieber Marcelo, wie Dir vielleicht aufgefallen sein mag, gibt es mehr als 11 Menschen auf diesem Planeten. Sonst könntest Du auch nicht Fußball spielen. Denn dafür braucht man 22, eher 25 Menschen. Und vielleicht hat einer von den anderen 11 Menschen auch gebetet, das hat sich dann aufgehoben und deshalb ging das Spiel Remis aus. Vielleicht hat sogar noch ein zweiter von den Jungs gebetet – und deshalb habt ihr gar verloren.

Vielleicht ist es aber so, dass weder Beten noch Religion irgendetwas mit Fußball zu tun haben. Traurig, wie hier krampfhaft versucht wird, Gott (den christlichen, es gibt ja auch noch ein paar andere, auch wenn das wiederum der christliche eigentlich nicht erlaubt hatte, der war aber zuvor noch ein jüdischer, deshalb wissen wir da auch nicht so genau, ob er jetzt der eine Gott ist oder ob es da doch noch andere, vielleicht, man munkelt noch) mit Fußball in Verbindung zu bringen, wo einfach keine Verbindung zu finden ist.

Religion an sich ist ja ohnehin schon eine Krux der Menschheit. Eine überpauschalisierte, sektenmäßig anmutende Verbindung von Religion und Fußball ist erst recht nicht mehr zu ertragen.

Und passend dazu zitiere ich Umberto Eco:

„Der Fußball ist einer der am weitesten verbreiteten religiösen Aberglauben unserer Zeit. Er ist heute das wirkliche Opium des Volkes.“

Einen Kommentar hinterlassen