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Schlagwort: Rekordnationalspieler

Keane close, Klose closer

Immer noch wird auf jenes Tor von Miroslav Klose gewartet, mit welchem er Gerd Müller ein- und bei einem möglichen Nachlegen an Toren in der Nationalmannschaft überholen wird. Eigentlich wäre die Sommerpause der richtige Zeitpunkt für Diskussionen, ob Klose dann besser wäre als Müller oder nicht, zumal es bei solchen Fragen ja kein richtig oder falsch geben kann, sie also sehr gut die Funktion eines Sommerlochfüllers übernehmen können.

Doch sind solche Diskussionen immer auch ein wenig ermüdend, schließlich haben beide Standpunkte ihre Berechtigung.

Deshalb zu diesem Thema ein anderer Einwurf, welcher bislang wohl wenig bekannt sein dürfte.

Im Länderfußball liegen die beiden mit ihrer Trefferzahl auf Platz drei und vier aller Zeiten — bei europäischen Fußballern. Es gibt also zwei Männer, die noch mehr Tore erzielt haben als Gerd Müller und Miroslav Klose und es sind die Herren Sandor Kocsis mit 75 Treffern und Ferenc Puskas mit 84 Treffern auf meilenweit entfernter Position 1. Beides Ungarn also, was wieder einmal deutlich macht, wie überlegen diese Nationalmannschaft zu ihrer Zeit war. Und auch ein wenig näher bringend, warum die Wahl zum Tor des Jahres der FIFA neuerdings als „Ferenc-Puskas-Award“ bezeichnet wird, war er doch ein echter támadójátékos.

Auf Platz fünf schließlich niemand aus dieser Zeit, sondern jemand aus einer kleineren Nation, was ebenfalls überraschen dürfte: Robbie Keane mit inzwischen 59 Toren in 126 Partien, womit er Rekord-Nationalspieler und Rekord-Torschütze Irlands ist. Diesen Double-Double oder wie man so etwas nennt, gibt es wohl sonst auch selten. Denn wer lange spielt, ist irgendwann meistens auch alt und fällt auf dem Platz immer weiter nach hinten zurück. Nicht so Robbie Keane. Und auch nicht Miroslav Klose.

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Alemania — Uruguay 2:1

Gestern fanden zwei wichtige Partien statt, die ein Merkmal teilten. Beiden fehlte die ansonsten üblich gewordene 90-minütige Dauerbeschallung durch Ultras. Im einen Fall, dem 8:0-Sieg der Sportfreunde Hamborn 07 gegen TuRa 88 Duisburg, wodurch Hamborn 07 aus der (Las)Landesliga in die NRW-Liga Niederrheinliga aufstieg, in Ermangelung von Menschen, die Ultras sein wollen. Im anderen Fall, dem 2:1-Sieg von Deutschland über Uruguay, in Ermangelung von Fußballfans.

Sehr angenehm waren deshalb auch beide Partien von der akustischen Seite her zu genießen. Sieht man mal von der Totenstille in Sinsheim ab, wenn nicht gerade eine Torchance zu erleben war. Ein altes Problem der Nationalmannschaftskulisse, das sich natürlich noch einmal potenziert, wenn man auch noch geographisch ins Zwanzigersche Niemandsland ausweicht.

Bedauerlich für den hier Zählenden: Der Ausfall von Bastian Schweinsteiger. Nicht dass diese 3 Partien in der Endabrechnung am Ende der Nationalmannschaftskarriere noch die entscheidenden sein werden, die fehlen. Zwar ist schon der nächste Kandidat für einen Rekordnationalspieler im Einsatz, Mario Götze nämlich, nur der selige Uwe Seeler war jünger oder so, doch weiß man ja, wie schnell Nationalmannschaftskarrieren zu Zeiten von Jogi Löw beendet werden. Und das sogar, ohne dass es der Betroffene je erfährt.

Schönste Einstellung des Spiels: Wie Lukas Podolski und Tim Wiese in der ersten Halbzeit auf der Bank nebeneinander Späßchen machen und danach die Grinsekatzen geben. Podolskis Haare sind zu kurz für eine Packung Gel, derer zwei Tim Wiese gleich täglich benötigt. Herrlich Kölsche Lebenslust, die so besonders typisch für die Stadt Köln ist, wenn sie von zwei Jungspunden aus den Vororten (Bergheim, Bergisch Gladbach) der großen Stadt zelebriert wird. Schön auch, dass Podolski sich so gut mit seiner Rolle als Reservist anfreunden kann. Da freut sich die Frau, wenn der Ehemann nicht so frustriert von der Arbeit kommt.

Oliver Kahn hingegen, keine Kölsche Lebensart, eher ein mittlerweile trauriges Kapitel. Bei der von KMH vollmundig als „Analyse“ angekündigten Besprechung des Tores von André Schürrle zum 2:0 fällt ihm nicht mehr ein, als dass dieser Schuss „so gewollt war“. Ein Profi, ein Bundesligaprofi wie Schürrle, der könne das, das sei kein Glücksschuss gewesen. Worin sich die „Analyse“ des Tores dann auch erschöpfte. Mit Erkenntnissen, zu denen jeder Kreisligazuschauer in der Liga ist, ist Oliver Kahn als Experte dann mit seinen paar Hunderttausend auch deutlich unterbezahlt.

Das Geld muss der Sender wohl in die aberwitzig teuren Ergebnisdarstellungen investieren. Besser gesagt, in den darum zu führenden Prozess gegen die anliefernde Partei. Denn bei der Übertragung endete das Spiel seltsamerweise mit 1. Nicht mit zwei zu eins oder zwei zu null, sondern mit 1. Denn wenn man 2-1 schreibt, dann ergibt das 1. Ein Fußballergebnis — in jedem Blogger wohnt ein sehr, sehr großer Klugscheißer — wird mit einem Doppelpunkt dargestellt. Deshalb spricht man auch zwei zu eins. Wenn alle beim Sender so große Fußball-Experten wie Oliver Kahn sind, erstaunt dieser Fehler allerdings nicht.

Achja, Fußball gespielt wurde auch. Beste Platzbedingungen, herrliches Wetter und dann auch noch eine schöne Partie. Das sah schon ziemlich durchdacht aus, mit reifer Spielanlage ausgestattet und vor allem mit gutem Zug zum Tor, was Hamborn 07 gestern zeigte.

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Unbekanntes aus … dem Schweinsteiger’schen Statistik-Kabinett

… dem Schweinsteiger’schen Statistik-Kabinett.

Dass die Schweinsteiger’sche Zahl hier für die Zahl an Länderspielen steht, die Bastian S. noch fehlen, um einen anderen als Rekordnationalspieler abzulösen, dürfte zumindest bei Stammlesern bekannt sein. Diese Bedeutung soll auch erhalten bleiben, aber vielleicht kann man trotzdem eine zweite, eine -Schweinsteiger’sche Zahl einführen:

Der Bub ist auf dem strengen Vorgalopp in einer viel weniger rühmlichen Rubrik: Bei der Zahl der meisten Auswechslungen in Bundesligaspielen.

Lars Ricken führt diese Liste noch mit sage und schreibe 128 Auswechslungen bei 301 Einsätzen an. Er ist somit in jedem Nullkomma425ten bei 42,5 Prozent seiner Spiele ausgewechselt worden.

Auf den Plätzen 2 und 3 der Auflistung nach der absoluten Anzahl der Auswechslungen folgen:

Ulf Kirsten 124/350/0,354
Horst Heldt 123/359/0,342

Über weitere bekannte Größen wie Oliver Neuville (noch aktiv und mit 121 Auswechslungen nur knapp hinter dem Rekordwert), Mehmet Scholl (114), Frank Mill (99), Fritz Walter (98) und Andreas Herzog (90) erscheint schließlich jetzt schon auf Platz 16 dieser Liste Bastian Schweinsteiger mit 86 Auswechslungen.

Oliver Neuville spielt wahrscheinlich nur noch in dieser Saison und wird den Wert, da er zur Zeit eher eingewechselt wird, nicht mehr allzu weit nach oben treiben, wenn auch vielleicht noch ein wenig. Selbst wenn er noch ein weiteres Jahr dranhängt, wird dieses ja voraussichtlich in der zweiten Liga geschehen.

Unser guter Schweini mit den vielen Zahlen um sich herumschwirrend hat also noch massig Zeit, auch in dieser Skala den Spitzenplatz zu belegen. Man darf wohl davon ausgehen, dass er — was für die Nationalmannschaft nicht ganz so sicher ist, während wiederum ein Wechsel ins Ausland bei diesen ganzen Heim-bei-Mutti-Schläfern wie Lahm, Rensing, Badstuber und so weiter auch bei Schweinsteiger nicht allzu wahrscheinlich wirkt — noch einige Bundesliga-Saisons vor ihm liegen.

Was dabei nicht unter den Tisch fallen darf: Zumindest in der Liste der 20 Spieler mit den meisten Auswechslungen belegt Schweinsteiger jetzt schon einen ersten Platz. Nämlich bei der relativen Anzahl der Auswechslungen.

Sein absoluter Höchstwert in diesem Feld liegt bei 0,447! Ich denke, dass das ein Ausrufezeichen wert sein darf. Quasi in jedem 2. Spiel wurde Schweinsteiger ausgewechselt. Da meine Quelle die Rumpelkammer von bundesliga.de ist, dürften keine Zweifel an deren Glaubwürdigkeit auftreten.

Schweinsteiger spielt also unheimlich häufig mit, absolviert aber fast 50% seiner Spiele nicht bis zum Ende — und da sind die Einwechslungen noch gar nicht mitgerechnet. Am Ende seiner Karriere kommt Schweinsteiger womöglich auf 603 Einsätze, hat aber gerade mal knapp genauso viele Minuten im Einsatz absolviert.

Wir werden dieses kleine vorzeitige Weihnachtsgeschenk für Statistik-Liebhaber weiter im Auge behalten. Getrunkene Liter Maß pro Wiesn, gesammelte Knöllchen pro unterschiedlichem Auto und auch noch ein paar heißere Eisen, die hier nicht angefasst werden, weil wir ja keine Celebrity-, sondern eine ernsthafte Fußball-Statistiken-Seite sind: Beim Zahl- und Rittmeister Schweini liegt sicher noch einiges im Verborgenen.

Wir bleiben dran.

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Zahl der Woche – Folge IX

Die Zahl der Woche lautet 109.

Nur noch 109 Länderspiele, dann wird Bastian Schweinsteiger endlich den unsäglichen Lothar aus Franken als Rekordnationalspieler des DFB abgelöst haben. Freuen wir uns drauf, dass von da an für den Rest unseres Lebens niemand mehr von Lothar als „dem Rekordnationalspieler“ sprechen wird. Und drücken wir die Daumen, dass Schweinsteiger gesund bleibt und selten Formtiefs haben wird — und natürlich dafür, dass die DFB-Auswahl bei allen Turnieren möglichst weit kommt.

Zur Zeit hat Bastian Schweinsteiger mit nur 22 Jahren 42 Länderspieleinsätze auf dem Buckel — das ist Weltrekord in der Türkei.

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