Wenn dem Peters zu langweilig ist, geht er aufs Eis. Natürlich nicht ohne sein Laptop. Auf dem Eis fallen ihm dann die dollsten Dinger ein, und so hat er von dort auf dem Eis mal eben ein neues Projekt ins Leben gerufen. Fokus Fussball ist eine Presseschau rund um den Fußball und damit ein erster (?) ernsthafter Konkurrent von indirekter freistoss, welcher in dieser Disziplin einst prämierte Maßstäbe setzte. Wie es bei einem Produkt aus dem Hause Peters nicht anders zu erwarten war: Optisch schön anzusehen, die Metapher mit dem „Grün, wegen Fußball, zwinker, zwinker“ nicht überdehnt und die ersten drei Ausgaben lesen sich schon so, dass man zum Wiederkommen neigt: Fokus Fussball.
Wie das Produkt „Fokus Fussball“ stammt auch die nächste Geschichte aus Münster. Matthias in der Weide, der „Schalkefan“, hat nach seinem Analogbloggen während der EM dem Fass voller Ideen mal wieder die Krone aufgesetzt. „Die kleine Geschichte vom Bundesliga-Rasen in Tüten“ erzählt davon, wie er jene Graskrumen rettet, welche die einzigen Überlenden des ersten Bundesligaspieltags vor 50 Jahren darstellen. Denn in keinem anderen als dem Stadion von Preußen Münster dürfte man 50 Jahre lang nie den Rasen ausgewechselt haben. Weshalb die von in der Weide (sic!) geernteten Rasenelemente zumindest die x-te Generation an Nachfahren des Rasens aus dem Jahr 1963 sein dürften.
Sie sind somit auch ein echtes Stück deutscher Fußballgeschichte, welches er bewahrt hat und von dem er einen Teil ganz sicher mit dem größten Vergnügen an das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund weiterreichen wird. Bei Preußen Münster selbst hält man hingegen nicht so viel davon, auf Anfragen zu antworten oder das Pfund, welches man als Teilnehmer der ersten Bundesligasaison besitzt, zu etwas anderem einzusetzen als zum Dösen. Nicht dass man damit noch wucherte. (Achtung: Delling.) Wuchern wird hingegen bald auch auf meinem Balkon der Urururururenkel vom Rasen aus der ersten Bundesligasaison, denn ich bin dank des heldenhaften Rettungseinsatzes, aber auch des Großmuts von in der Weide Besitzer eines solchen Büschels geworden. Tolle Geschichte, diese „Kleine Geschichte vom Bundesliga-Rasen in Tüten“.
Das dritte Thema unserer schönen Krokantansammlung stammt nicht aus Blogs, aber ebenfalls aus Münster. Ein höchst kurzweiliges Interview mit einem ehemaligen Spieler von Preußen. Wer auf unfreiwilligen Humor à la Helge Schneider steht, wenn der Interviewer bei jeder zweiten Frage die falschen Informationen mitgebracht hat und der Interviewte ihn korrigieren muss, oder der Befragte den Interviewer anweist, was er später auch noch alles so fragen könnte, der ist beim Interview von Preußen Münster mit Uwe Tschiskale genau richtig.
Uwe Tschiskale? Ja, er war tatsächlich mal beim großen FC Bayern, von Coesfeld aus, über Preußen Münster und die SG Wattenscheid 09. Tschiskale bestreitet selbst nicht, dass es bei Bayern nicht allzu gut lief. Obwohl seine Erfahrungen mit Lothar Matthäus, Klaus Augenthaler und so weiter alle positiv waren. Auch auf Uli Hoeneß lässt er nichts kommen. Einleuchtende Begründung dafür, warum Uli Hoeneß der tollste Mensch der Welt sei: Er gibt sein Wort und hält sich dran. Schon damals waren die Verhältnisse in unserer Gesellschaft also derart zerrüttet, dass das für viele andere Menschen nicht galt.
Im normalen Leben ist Tschiskale allerdings gut angekommen. Sein persönliches Dschungelcamp heißt „Hotel am Münstertor“ und scheint in Coesfeld ordentlich zu laufen. Zumindest existiert es jetzt schon längere Zeit, ohne pleite zu gehen, was in Ex-Fußballerhänden ja keine Selbstverständlichkeit ist. Ja, gut äh, die Webseite seines Hotels ist jetzt seit 2005 nicht mehr aktualisiert worden das macht aber nix, denn was soll sich an der Dienstleistung schlafengehen-duschen-frühstücken auch schon groß ändern in so einem Hotel?
Anekdote um Anekdote in diesem Interview, ganz frei Schnauze.
Kann man nicht erfinden …
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