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Schlagwort: Polen

Nachrichten aus der Zukunft

Die vorgestern erst erwähnte RPO hat wieder etwas Neues für uns in petto. Diesmal sind es nicht Liveticker aus der Vergangenheit, sondern Nachrichten aus der Zukunft:

Von Heidfeld bis Vettel
Formel-1-Stars im Fußball-Fieber

Montreal (RPO). In ihrem Beruf machen sie immer Tempo, doch in Montreal hatten es Nick Heidfeld und Co. besonders eilig. Der Grund: Auch die Formel-1-Stars hat das Fußball-Fieber gepackt. Schnell die Siegerehrung, danach einige Interviews, und dann nichts wie ab unter die Dusche.

Es gab keine Zeit zu verlieren, denn nur 15 Minuten nach dem Kanada-Grand-Prix flimmerte im Fahrerlager der EM-Auftakt der deutschen Mannschaft gegen Polen in den spontan eingerichteten „Sports Bars“ über die Bildschirme.

Hier flimmerte noch gar nix, aber in der RPO-Redaktion ist man traditionell mit der Zeit gut vertraut und kann sie nach vorne oder nach hinten manipulieren, wie man lustig ist.

Davon abgesehen interessiert es Karl Gesäß, ob irgendein Formel-Langweilig-Steward EM guckt oder deshalb schneller duscht.

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101

Schon immer wollte ich einen Beitrag mit diesem Titel schreiben, obwohl ich kein Fan von Depeche Mode bin. Trotzdem: Nun ist es endlich möglich, der FIFA-Coca-Cola-Weltrangliste sei großer, herzlicher Dank. So unnötig eine Weltrangliste von Fußballmannschaften, die nie zusammen in einer Liga spielen, auch ist: Heute gibt es wieder etwas Bemerkenswertes zu berichten.

Österreich, seines Zeichens Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2008 (hat da jemand „Euro“ gesagt?), befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Von Platz 102 jetzt auf Rang 101 in dieser famosen, aussagekräftigen Weltrangliste gestiegen, und da zweifle noch einer an den Chancen Österreichs in der Vorrundengruppe mit Polen, Kroatien und Deutschland. Polen auf 27, Kroatien auf 13 und Deutschland auf 5. Ein Klacks, sozusagen, für Österreich, diesen Rückstand — der ja gar keiner ist, weil die Weltrangliste nun mal nur ein Konstrukt ist, das nichts mit dem Spiel zu tun hat — aufzuholen. Selbst konstruierte Rückstände aufholen, das ist einfach.

Es ist bekannt, wir hatten das Thema der Weltranglistenplatzierung Österreichs hier schon einmal. Aber eine dreistellige Platzierung war es damals noch nicht, und dass Platz 101 jetzt eine Verbesserung zum Vormonat darstellt, ist auch schon wieder ein leichter bis mittlerer Skandal.

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Gastfreundschaft fehlinterpretiert

Summierte EM-Gastgeber-Testspiele — Deutschland 0:7

Womöglich nimmt die Ukraine jetzt doch Abstand davon, kurz vor der EM 2012 gegen Deutschland zu testen. Polen hat wegen Odonkors Flanke und Neuvilles Tor ohnehin schon vorzeitig abgewunken. Verständlich. Wer will sich schon so die Laune verderben lassen, wie es die Österreich und der Schweiz in den letzten Wochen taten? Niemand. (Rhetorische Fragen bedürfen keiner Antwort, das weiß aber im Internet niemand, deshalb hab ich sie noch mal hingeschrieben. Ein letztes Mal.)

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Die EM rückt näher

Man weiß, dass die EM 2008 wirklich näher rückt, wenn man als Verleser plötzlich ein

„Vorarlberg“

dabei hat, wo eigentlich „Vorarbeit“ im Sinne einer Torvorlage stand.

Polnische und ukrainische Bundesländer kenne ich allerdings kaum dem Namen nach.

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Wer zuletzt lacht, lacht in Wien

My beautiful self hatte die Idee, Bertdesign hat dann das Target ausgemacht. Der polnische Verband betreibt eine Umfrage, auf welchem Platz die polnische Fußballnationalmannschaft ihre Vorrundengruppe bei der EM beenden wird. Da der polnische Fernsehsender www.tvn24.pl vor Kurzem eine Umfrage bei kicker.de kaperte, wollen wir uns nun ein klein wenig revanchieren, nicht ohne klar zu sagen, dass es sich hier um eine, naja, nennen wir es Spaßguerilla-Aktion ohne nationalistische Ressentiments handelt. Wer Umfragen in Deutschland kapert, verfälscht oder mit verfälschten Umfragen kapern geht, darf sich nicht wundern, wenn etwas zurückkommt. Leider kann ich mit meiner Handvoll Besucher pro Tag nicht wirklich gegen die 300.000 Besucher, die der polnische Fernsehsender auf den Plan rief, anstinken, deshalb bitte ich um Unterstützung all jener Blogs, denen eine solche Aktion nicht zu kindisch erscheint.

Bitte also beim polnischen Verband auf 4. miejsce klicken, miejsce ist polnisch für Platz. Danke.

Die martialische Sprache auf dem Blindfischblog („zum Gegenschlag ausholen“) unterstütze ich übrigens nicht, ich nenne das Ganze etwas schmähhafter:

„Wer zuletzt lacht, lacht in Wien.“

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Abstimmungen kapern in Polen

Nein, heute ist (noch) nicht polnischer Tag auf dieser Seite. Kommt aber bald, doch solche Vorlagen dürfen nicht ungenutzt bleiben.

Hatte ich mich gestern schon gewundert, wieso beim Kicker (ich habe mich immer noch nicht mit mir selbst geeinigt, ob ich das nun groß oder klein schreiben soll in meinen Beiträgen) bei einer Umfrage zum Ergebnis der Vorrundengruppe Deutschland auf Platz 4 getippt wurde, gibt der k(K)icker heute selbst die überraschende und unterhaltsame Auflösung:

[photopress:kickerumfrage_von_polen_gekapert.jpg,full,aligncenter]

Doch dann kam alles ganz anders. Der polnische Fernseh-Sender www.tvn24 rief am Dienstag auf seiner Website dazu auf, bei kicker.de gegen die deutsche Mannschaft abzustimmen. Innerhalb kürzester Zeit drehte sich das Ergebnis, und die Teilnehmerzahlen explodierten. Weit über 300.000 Stimmen zählten unsere Server bis Mittwochmittag, das Zehnfache des Normalen.

Tatsächlich waren es dann sogar 338.572 Votes. Was kapern wir?

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Pöhlen in Polen

Naja, ach, komm, einen machen wir noch von diesen kleinen Vertippern, wie sie überall vorkommen.

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Der hier hat auch besonderen Charme, geht es doch schließlich um ein umgangssprachliches Wort für Fußball spielen: poeln.

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Die deutschen Gruppengegner bei der EM 2008

Erster Gruppengegner der Deutschen bei der EM 2008 ist Costa Rica. Wie das? Ja, Costa Rica wurde noch schnell nach Europa eingebürgert, Costa Rica hat nämlich einen Opa in Waltrop.

Die hier schon öfter angesprochenen vier neuen Startplätze für Belgien wurden flugs von Polen an sich gerissen, so dass Polen jetzt ebenso wie Österreich zwei Mal teilnimmt. Ein Mal in der deutschen Gruppe, ein Mal in der Schweizer Gruppe.

Dritter Gruppengegner wird, man ahnt es vielleicht: Ekuador. Ekuador ist eine ehemalige Kolonie von Helmut Kohl und darf sich deshalb aussuchen, zu welchem Kontinent es gehören will. Gestern war es noch Amerika, heute eben Europa.

Costa Rica, Polen, Ekuador, das sollte machbar sein.

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Hurra! Ligapokal wird abgeschafft

Noch ist es nicht ganz in trockenen Tüchern, doch diese erzwungene Nonsensveranstaltung wird uns demnächst nicht mehr vor der Saison mit ihrem schalen Surrogat, spannungs- und bedeutungsfrei, langweilen. Mich langweilte sie allerdings ohnehin nie, weil ich gar nicht hinschaute.

Stattdessen also vor Beginn der Liga auf zu neuen Märkten: Der FC Bayern in Thailand, Borussia Dortmund in Polen, Schalke in Russland. Nur wohin schicken wir die Hoffenheimer?

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Verdrießlichster WM-Moment

So.

Die Saison ist vorbei.

Die WM auch, schon länger.

Wer sich noch erinnert: Das waren vier Wochen Fußball galore in 12 Stadien in Deutschland. Schöne Spiele gab’s kaum, dafür viel schönes Wetter in den Schau-Arenen. So habe ich auch nicht bereut, nicht in Urlaub gefahren zu sein.

Viele ließen sich von der Begeisterung anstecken, die sonst nie auf die Idee kämen, in ein Stadion zu gehen. Für manchen ist das ein Unheil, ich fand’s toll, dass Leute, die sonst eher die Augenbraue heben (je nach Lateralisierung links oder rechts), wenn man über die Bundesliga schwadroniert, plötzlich heiß interessiert waren, wie denn wohl die Aufstellung Tschechiens sein wird und ob Portugal mehr zu bieten hat als hübsche Männer.

Allerdings gab es trotz des kollektiven Taumels auch im Gallien zwischen Rhein und Elbe noch ein kleines, sich tapfer wehrendes Dorf von Fußballignoranten. Und ein Mitglied genau dieser Fraktion sitzt ausgerechnet beim allerspannendsten deutschen WM-Spiel seit Jahren genau hinter mir und rhabarbert sein niederträchtiges Gesülze ausgerechnet genau in mein Ohr.

So geht das nicht, liebe Fußballhasser.

Wer sich selbst bei einer rauschhaften WM im eigenen Land nicht für Fußball interessiert, der soll doch bitte diesen Fernsehübertragungen fern bleiben, und nicht nur deshalb dort aufkreuzen, weil ja eigentlich alle hingehen und fußballfreie Orte ziemlich menschen- und — O Wunder — bei einer WM sogar ziemlich frauenleer sind. Wen das nicht interessiert, der soll zu Hause bleiben, und nicht rumnörgelnd anderen den Spaß verleiden.

Als strikter Verfechter einer zivilisierten Gesellschaft mit einem Recht auf körperliche Unversehrtheit, welches auch Mörder oder sonstige Körperverletzer mit einschließt, wurde ich an diesem Abend auf eine harte Probe gestellt.

Ein Deutscher, auch ob seiner phänotypischen Erscheinung aller Wahrscheinlichkeit nach kein immigrierter, der mir 90 Minuten lang erzählt, wie gerne er die Deutschen verlieren sehen würde, wie scheiße die deutsche Mannschaft doch spielt und dass es eigentlich ohnehin nur eine Frage der Zeit sei, bis das erste Gegentor fällt, läuft Gefahr, dieses Recht kurzzeitig zu verwirken. Einfach auch aufgrund seiner Ignoranz der Verhältnisse vor Ort: von 100 Anwesenden sind 99 gefesselt, bestens amüsiert und noch dazu alle für Deutschland. Wäre er polnischer Abstammung gewesen und hätte er für den Gegner mitgefiebert: geschenkt. Wäre er einfach nicht an Fußball interessiert und hätte zum Ausdruck gebracht, wie sehr ihn diese Übertragung langweilt: geschenkt. Hätte er es beim einmaligen Ausdruck seiner Niederträchtigkeit belassen: geschenkt.

Er aber, den niemand gebeten hatte, zu diesem Fußballspiel zu kommen, der nicht mal selbst anwesend sein wollte, konnte nicht ablassen, ständig ein Tor für Polen heraufzubeschwören. Wäre ein solches erfolgt, wären auch meine Überzeugungen für kurze Zeit außer Kraft gesetzt worden. Ich bin froh, dass wir beide so schadlos aus dieser Situation herausgekommen sind. Er und ich.

Ich und Arschloch.

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Unbekanntes aus … dem Hause Schmeichel

… dem Hause Schmeichel.

Peter Schmeichel heißt mit zweitem Vornamen Bolesław. Das legt die Vermutung nahe, dass seine Vorfahren oder einige seiner Tanten aus Polen stammen. Nichts Genaues weiß man nicht.

Die bekannten Charaktere der Zeichentrickserie „Lolek i Bolek“ lassen grüßen.

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Bundesliga-Flucht

Die Bundesliga scheint so unattraktiv geworden zu sein wie selten zuvor. Wie sonst liesse es sich erklären, dass sich neun Mannschaften darum streiten, wer die drei Abstiegsplätze einnehmen wird? Von Platz Dortmund bis Platz Gladbach sind alle fleißig bemüht, schlechter zu spielen als der andere. Und lasst Euch nicht täuschen, auch die Zwischenhochs von Mainz und dem HSV sind nur kurze Ablenkungsgeplänkel, damit die Fans keinen Verdacht schöpfen. Tatsächlich wollen aber all diese Teams lieber in der im nächsten Jahr so attraktiven (Köln, 1860, Kaiserslautern, Freiburg plus die drei noch zu ermittelnden namhaften Bundesligaabsteiger) zweiten Liga mitmischen, weil es dort so viel einfacher sein wird, ein paar Siege einzufahren und damit für gute Stimmung zu sorgen. Nur der alte Spielverderber Horst Köppel hat schon ausgeplaudert, dass den Gladbachern ein Abstieg gut tun würde, alle anderen tun nach außen hin weiter so, als wollten sie in der ersten Liga bleiben. Die Spiele auf dem Platz sprechen allerdings eine andere Sprache.

Sie scheint so unattraktiv geworden zu sein, dass die meisten nicht mal mehr Trainer in der Bundesliga werden wollen. Felix Magath übernimmt lieber Hitzfelds Kommentatorenjob, in dem dieser sich so wohlgefühlt hat, dass er nichts lieber möchte, als so schnell wie möglich von der Trainerbank wegzukommen und wieder Kommentator zu sein. Jupp Heynckes wird auch lieber freiwillig zurückgetreten, als sich dieses Ungemach anzutun, Bert van Marwijk provozierte seinen Rauswurf, indem er einfach gar nicht mehr trainierte, sondern in Holland bei der Familie im Wohnzimmer rumsaß. Und Peter Neururer hat sogar seine Auf-der-Tribüne-sitz-Aktivitäten eingestellt, damit er ja nirgendwo ins Gespräch kommt.

So dermaßen unattraktiv ist die Bundesliga, dass die Telekom ihre Namensrechte nicht haben möchte, dass in Asien keiner zuguckt, wenn die Bundesliga läuft, dass man in Portugal gerade mal den FC Bayern kennt (während man in Polen nur Schalke kennt), und dass außer Lehmann und Ballack kaum ein anderer Spieler in den anderen europäischen Ligen unter Vertrag steht.

Sie ist so unattraktiv, dass die Mannschaften, die oben stehen, lieber gar nicht erst gewinnen, als dass sie sich hinterher noch Meister der Bundesliga schimpfen lassen müssen. Die Reaktion der Schalker Führung auf den findigen Herrn mit der url www.deutscher-meister-2007.de spricht Bände. Imageschädigend ist so etwas, und das muss natürlich schnell unterbunden werden. Treten Mannschaften in der Bundesliga an, werden sie von ihren Fans dafür zurecht ausgepfiffen, wie jetzt gerade auf Schalke und in Dortmund geschehen. In Köln jagt man den einzigen Aufstiegshoffnungsträger namens Helmes, der noch zu einem Aufstieg in die erste Bundesliga hätte verhelfen können, mit Schimpf und Schande vom Spielfeld, auf dass man ja in der zweiten Liga bleibe.

Präsident der DFL, die immerhin hauptsächlich mit der ersten Liga beschäftigt ist, will niemand werden, und statt Stars wie Ribéry, Lampard oder Ronaldo wechseln Ersatzbänkler wie van Bommel in die Bundesliga, die ohnehin keinen Ruf mehr zu verlieren haben. Damit der dritte der zweiten Liga in Zukunft nicht mehr zwangsläufig in die erste Liga aufsteigt, denkt man darüber nach, die Relegation zwischen erster und zweiter Liga wieder einzuführen, wogegen sich bei den Mannschaften von Platz Dortmund bis Platz Gladbach allerdings Widerstand regt: Jetzt spielt man schon so schlecht und dann soll man doch nicht absteigen?

Es bleibt eigentlich nur eine Lösung: Die Bundesliga, so sie denn keiner haben will, sollte aufgelöst werden.

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