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Schlagwort: Pokal

„Es ist ein Pokal“ — das Logo der EM 2016 in Frankreich

Hm, Fußball also. Ein großes Fußballturnier in der nicht so großen Fußballnation Frankreich, was könnte man da als Logo nehmen?

Vielleicht etwas ohne jeglichen Inhalt? Ja, eine gute Idee. Also abgesehen von dem, was ohnehin klar ist. Die besten Fußballer Europas spielen in Frankreich (die haben eine Nationalflagge in drei Farben) um die Europameisterschaft. Der Gewinner erhält einen Pokal. Dann … nehmen wir doch einfach den Pokal und machen drumherum ein bisschen was in den Farben Frankreichs. Auf dass sich schon im August 2016 niemand mehr an dieses Logo wird erinnern können. Denn das wollen wir ja erreichen, totale Beliebigkeit, in der jeder etwas für sich findet, aber niemand sich an irgendetwas am Logo stören kann.

Also ganz anders als das Logo der WM 2006 und damit wurde wieder einmal bewiesen, dass die Franzosen eben Stil im Blut haben — und die Deutschen, also das Organisationskommitee der WM, da irgendwo einen Freund hatte, der doch auch mal was mit Grafikdesign … und herauskommt etwas, für das die Vokabel Fremdschämen noch zu niedrig gegriffen ist.

Für die EM 2016 also ein großes dickes Nichts. Nichts, was mit dem Turnier, einer Vision, einer Idee, der Kultur des Ausrichterlandes zu tun hätte, so harmlos wie harmlos nur geht. Beliebig und ohne Inhalt. Das aber immerhin so geschickt fabriziert, dass wer möchte, ein lachendes Gesicht im gezeigten EM-Pokal erkennen kann.

Positive Emotionen wecken, nicht anecken. Man könnte sich diese Logos inzwischen sparen, könnte man nicht?

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Eric Cantonas besonders schlappe Variante des Panenka



1. Runde im französischen Pokal, Eric Cantona vergibt für Girondins Bordeaux gegen AS Beauvaix im Januar 1989 (ohne Gewähr).

Ein dermaßen schlapper „Panenka“, dass der Torwart es sogar schafft, nach seinem Hecht in die eine Ecke noch einmal aufzustehen, in die andere Ecke zu laufen und den Ball aufzunehmen. So schlapp, dass man zwei Mal hingucken muss, um zu begreifen, wie gurkig dieser Elfmeter geschossen wurde.

Eric Cantonas späterer glänzend inszenierten Selbstvermarktung hat dieser doch beinahe peinlich anmutende Fehlschuss dann allerdings nicht geschadet.

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Die Großtante aller Niederlagen

Am Samstag waren wir alle Bayernfans Hobbypsychologen. Gab es irgendjemanden, der bei dieser Art Bastian Schweinsteigers, zum Elfmeter anzulaufen, nicht aufgeschrien und Stop! gerufen hätte? Jede Faser seines Körpers wollte doch intensiv seiner Umwelt mitteilen, dass dieser Körper es für keine gute Idee hielt, jetzt, am Ende dieser 120+x Minuten auch noch in wenigen Sekunden für die Niederlage verantwortlich zu sein. Aber wenn die fünf Schützen nominiert sind, gibt es nun mal kein Zurück mehr. Und all wir Hobbypsychologen waren danach und womöglich für längere Zeit noch mit dem eigenen Bewältigen dieser Niederlage beschäftigt. Wobei, das darf sicher sein, es eben kein zweites Barcelona war. Weshalb die Bewältigung schneller gehen wird.

Vorab: Es sei niemandem seine persönliche Einschätzung dieses Finales daheim genommen. Jeder leidet selbst so, wie er will und gerne auch mit immer neuen Höhe- bzw. Tiefpunkten des Leidens. Objektiv gesehen ist aber klar, dass es nur die Aktualität des Schmerzes gewesen sein kann, die zum Ausspruch verleitete, dass Drogbas Schüsse ins Tor im Resultat schlimmer gewesen seien als die Mutter aller Niederlagen. In diesem Spiel sah es keineswegs die gesamte Spielzeit lang so aus, als würde der FC Bayern sicherer Sieger dieser Partie werden, sondern nur genau von Müllers Tor bis zu Drogbas Ausgleich. Das ist zwar „schon au“ irgendwie bitter, hat aber eine ganze andere Qualität, zumal (bis auf den von Robben vergebenen Strafstoß) die ganz großen weiteren Chancen fehlten.

In einem Elfmeterschießen, und darauf lief die gesamte Spielanlage des FC Chelsea doch schon in den ersten Minuten hinaus, stehen die Chancen nun mal 50-50, wobei sie aufgrund diverser Umstände in diesem Fall aus Münchner Sicht schlechter standen. Zum Einen, weil man sich selbst diesen Riesendruck auferlegt hatte, das „Ding“ (O. Kahn) im eigenen Stadion unbedingt zu gewinnen. Zum Anderen, weil man immer noch keine professionelle Vorbereitung auf Eventualitäten eines Fußballspiels für nötig hält. Dazu gehörte, intensiv Elfmeter zu trainieren, die jeweiligen Spieler auf das vorzubereiten, was kommen kann und — das ist kein Muss, aber wie sichtbar wurde, wäre es nötig gewesen — auch die Schützen schon im Vorhinein zu bestimmen.

Ändern könnte man diese dann immer noch, wenn es soweit ist. Jupp Heynckes lief angeblich vom Einen zum Anderen und erntete nur Absagen, so dass der eigene Torwart schon einer der regulären fünf Elfmeterschützen sein musste. Was sich im Nachklapp als absolutes Plus für Manuel Neuer erwiesen hat, ist eine unübersehbare Peinlichkeit für jene, welche ins Finale mit dem höchsten aller möglichen fußballerischen Niveaus gingen und für diese Angelegenheit verantwortlich sind.

Weiterhin weiß doch jeder, dass man nicht im Vorhinein zum Geburtstag gratuliert. Insofern musste jeder, der einen Funken Aberglaube in sich wiemeln spürt, zusammenzucken, als die Kurve der Bayern die Worte „Unsere Stadt, unser Stadion, unser Pokal“ ausrollte und damit den Grundstein für die Niederlage gelegt hatte. Selbst wenn man nicht abergläubisch ist, ahnte man in diesen Momenten, dass es nie gut ist, die Götter herauszufordern, und wenn es nur die Fußballgötter sind.

So entspann sich eine Partie, die man so ähnlich schon im Halbfinale dieses Wettbewerbs gesehen hatte, und so unansehnlich es auch sein mag, es ist vollkommen legitim, so zu spielen. Zumal sich auch die berechtigte Frage stellt, wie stark oder schwach die Bayern wirklich waren — und wie viel der schwachen Offensivleistung der Gäste darin zu begründen war, dass Bayern eben so stark spielte.

Einen Höhepunkt an Frechheit lieferte jener Reporter von sky, der den Trainer des frisch gebackenen Champions-League-Sieger befragte, ob dieser den Stil seiner eigenen Mannschaft „schön“ fände. Ein bisschen frech ist es, diese Frage zu stellen. Frecher ist es allerdings, dass sich ein Mensch mit so wenig Ahnung vom Spiel jemals als Sportreporter beworben hat und somit zu diesem Job gekommen ist. Als wäre es im Fußball je um Schönheit gegangen und als interessierte das irgendjemanden im Moment des Triumphs — außer schlechten Verlierern, denen die Argumente fehlen. Und die einzigen Argumente, die es im Fußball gibt, sind erzielte Tore.

Man kann sich doch nicht ein (monetäres) Leben daraus basteln, die Unwägbarkeit des Fußballsports so sehr zu melken, dass es für ein Häuschen im Grünen reicht und man den Kindern die Universität bezahlen kann, wenn die Unwägbarkeit dann aber ernst macht mit ihrem Unwägbarsein, sich über ihre Existenz beschweren.

Weshalb sich stante pede ans Scheitern anschließende Diskussionen der üblichen Verdächtigen (Kahn: „Eier“, Effenberg: „Führungsspieler“, Lattek: „Neid“) auch darin erschöpfen, ihre Weltsicht auf den Fußball wiederzugeben, statt sich mit aktuellen Problemen des FC Bayern auseinandersetzen. Wer in einem Pokalwettbewerb im Fußball Zweiter wird, hat nicht allzu viel falsch gemacht, sonst wäre er dort nicht hingekommen. Was nicht bedeutet, dass man nichts verbessern könnte, denn:

Was ist nur aus dem FC Bayern geworden, der als ich als Kind zum Fußball kam noch nie ein Finale verloren hatte? Dann kam Aston Villa, dann Uerdingen, dann Porto und heutzutage verlieren die Bayern mal eben zwei Finals in einer Woche. Ein „Barcelona“ war es aber dennoch nicht, weil die Häufigkeit des Scheiterns bei den Bayern enorm zugenommen hat, und man deshalb dran gewöhnt sein müsste. Schon beim Abschlachten während des DFB-Pokalfinales durch den BVB spürte ich zum allerersten Mal in meinem Leben eine Gefühlsregung, die mir wirklich Angst bereitete: Ich hatte Mitleid mit den Bayern.

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Unbekanntes aus … der CSSR

Der tschechoslowakische Pokalsieger wurde von 1969 bis zum Ende dieses Bundesstaates in zwei getrennten Vorläufen ermittelt. Es wurde je ein tschechischer und ein slowakischer Pokalsieger ermittelt.

Die beiden jeweiligen Sieger bestritten im Anschluss ein Finale um den tschechoslowakischen Pokalsieg, welcher alleine zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger berechtigte.

Es gab also in dieser Zeit nie ein innertschechisches oder innerslowakisches Pokalfinale in der CSSR. Einzig von 1961/62 bis 1968/69 wurde ein gesamttschechoslowakischer Pokalwettbewerb durchgeführt.

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Drei Mal ganz oben von fast allen anderen

Immer wenn ich mal wieder im Bauch der Allianz-Arena an den Duplikaten der gewonnen Pokale des Vereins vorbeikomme, summe ich innerlich diese Liste vor mich hin.

1974 – Atvidabergs FF, Dynamo Dresden, ZSKA Sofia, Ujpest Budapest, Atletico Madrid
1975 – Freilos, 1. FC Magdeburg, FC Ararat Eriwan, AS St. Etienne, Leeds United
1976 – Jeunesse Esch, Malmö FF, Benfica Lissabon, Real Madrid, AS St. Etienne

Und kann mich nicht entscheiden, ob ich die erste Runde 1976 oder die erste Runde 1975 für entscheidender für den weiteren Werdegang dieses Vereins von Welt halte.

Das waren noch Zeiten, als der Wettbewerb noch ein Pokalwettbewerb war. Und ganze vier Gegner reichten, um am Ende der Gewinner zu sein.

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Rabuzins Sonne

Der kroatische Pokal, also jener Gegenstand, welchen man nach Gewinn des Pokalwettbewerbs überreicht bekommt, hat einen Spitznamen. Der lautet „Rabuzins Sonne“, benannt nach dem Schöpfer der Trophäe, Ivan Rabuzin, einem in Kroatien wohlgelittenen, inzwischen verstorbenen Künstler.

„Rabuzins Sonne“. Das stellt jetzt natürlich nichts anderes als nutzloses Wissen für Nerds dar. Doch nett mutet es schon an, wenn ein Pokal nicht einfach nur „DFB-Pokal“ oder eben [Fußballverbandsabkürzung]-Pokal genannt wird, sondern wenigstens noch einen Spitznamen besitzt, der etwas mehr Dinglichkeit in diese Bezeichnungen bringt.

Gibt es noch andere Spitznamen für Landespokale?

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(K)Ein Wort über Pokale

Ich oute mich hier als Pokal-Hasser.

Sehr gerne tue ich das und ohne Scham.

Pokal-Wettbewerbe sind toll. Amateure gegen andere Amateure, die aber mehr Geld fürs Spielen bekommen. Wobei man bei jenen, die Geld dafür bekommen, oft nicht mehr sicher ist, ob sie noch Amateure in der eigentlichen Bedeutung des Wortes sind.

Häufig auswärts. Mit ein bisschen Glück reicht es zum Elfmeterschießen.

Und da ist bekanntlich „alles möglich“.

Aber es geht nicht um Pokal-Wettbewerbe, sondern um Pokale.

Die bekommt man — außer in Deutschland — schließlich auch dann, wenn man Meister wird. Englischer Meister, dänischer Meister, Weltmeister, griechischer Meister, Fanta-Meister oder auch Klorollen-Meister.

Man bekommt einen Pokal überreicht. Bei einer WM mag das Ding noch Stil haben, in der Champions League zugegebenermaßen auch, selbst bei der Europameisterschaft („Euro“) ist das so.

Doch in allen Fußballwettbewerben, die unterhalb dieser Wettbewerbe stattfinden, sind diese Dinger fast immer nicht nur potthässlich, sondern auch dermaßen billig produziert, dass man sich fragen muss, was jetzt schlimmer ist: der mangelnde materielle Wert dieses Klumpen Mülls, den man da überreicht bekommt, oder das grauselige Design.

„Am Ende des Tages“ (KHR) ist es dann doch das Design, denn einen solchen Pott einschmelzen und den Materialgegenwert verlangen, das hat sich noch kein Team getraut. Also, was muss man stattdessen machen: Sich das hässliche Ding in die Vitrine stellen. Dass Vereine überhaupt Vitrinen für solche Zwecke besitzen, ist schon eines der Grundübel am Vereinsfußball. Die Leute sind heiß wie Frittenfett auf diese Pokale. Am liebsten gewinnen sie sie drei Mal in Folge und stellen sie sich dann für immer in die Vitrine.

Dabei weiß man wiederum auch nicht, was schlimmer ist: die hässlichen Pokale, oder dass der Verein überhaupt eine Vitrine besitzt, in die er sie reinstellen kann.

Pokale an sich sind hässlich. Sie sind der Nachbar vom Schützenverein und der Enkel vom Jagdverein. Sie sind die Schwester vom Reit-, Dressur und Politurverein und der Vater vom Schwimmverein (letzterer allerdings mit komischen Pillen).

Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum ein Fußballer sich überhaupt darum kümmern sollte, ein so fürchterliches Teil von einem Pokalmachermeister oder -gesellen überhaupt nur überreichen zu lassen.

Sobald das Spiel gewonnen wurde, ist doch klar, wer Meister ist, wer Champions-League-Sieger ist und wer Kreispokalsieger ist. Wer braucht da noch so einen Staubfänger für die Vitrine, für den man auch noch extra eine Putzfrau abstellen muss, auf dass er sauber bleibe?

Von mir aus könnte man alle Pokale der Welt abschaffen. Meister ist, wer gewonnen hat, ein Pokal ist überflüssig.

Und hässlich.

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