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Schlagwort: Peter Shilton

Peter Shilton’s Handball Maradona

Stefan von der Südtribüne hat seinen alten Atari ST reaktiviert, der C64 wurde hier nie deaktiviert, und eigentlich sind diese superrealisistischen Fußballsimulationen auch nicht mehr realistisch. Wenn ich Fußball spielen will, gehe ich Fußball spielen, da ist es mir auch egal, ob es windet, regnet, schneit oder hagelt, ich weiß dann wenigstens immer, dass es ein reales Spiel ist. Mit Platzfehlern, mit schwitzend-stinkenden Gegenspielern (so ungerne die Frauen unter meinen Lesern das lesen werden: auch der Furz an sich ist eine Waffe im direkten Zweikampf beim Freiluftsport Fußball, und ich hege keinerlei Zweifel daran, dass diese Waffe mit voller Absicht eingesetzt wird), mit dem satten Klacken des Pfostens, wenn ein Ball dagegen prallt und vor allem mit den beiden wichtigsten Komponenten: ich spiele selbst, ich spüre physisch wie der Ball gegen meinen Fuß klatscht und umgekehrt und zweitens riecht und schmeckt alles nach Fußball, wie in echt, was daran liegen könnte, dass es in echt ist.

Wenn ich eine Simulation, besser gesagt, ein Computerspiel spielen will, das Fußball sein soll, dann will ich eigentlich keine perfekte Ballkontrolle, eine KI, die immer das richtige tut, nur um dann nach 2 Wochen festzustellen, dass man eben doch immer den selben Trick anwenden muss, um zum Torerfolg zu kommen. Computerspiele, die Fußball sein sollen, dürfen ruhig monoton, unrealistisch, viel zu bunt und viel zu langsam sein, nur eins müssen sie haben: Charme.

Und Charme kann man der heutigen Reminiszenz ganz sicher nicht absprechen, was nicht nur am herrlichen Titel liegt, den man so wahrscheinlich auch nur bei Briten findet. Denn auch das „Gameplay“ war hervorragend und ich habe es bis heute nicht geschafft, das Spiel zu Ende zu spielen. Vielleicht sollte ich mal wieder den echten oder den C64-Simulator anwerfen, um mich dem hinzugeben, was seine Macher mit „Peter Shilton’s Handball Maradona“ betitelten:

Klick.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

2 Kommentare

The last laugh is on you, Andy

Glaubte man doch, dass Engländer per Mentalität, Fluch oder einfach nur Pech Probleme mit Elfmetern hätten, so hat Peter Shilton zumindest ein Mal Glück gehabt. Dies hier 1:1 (o. V.) aus dem Guardian:

„Against which player did Peter Shilton make his only penalty save for England? It’s got me stumped,“ admitted Carl Hollingworth in 2000. Shilton’s only penalty success in an England shirt came when he saved a spot-kick from Andreas Brehme of West Germany in a 1985 3-0 victory in Mexico City. Sadly, Brehme had the last laugh, pelting one past the spring-haired custodian in some match or other in Turin five years later. And a few days after that, Brehme became the first man to settle a World Cup final from the spot. Ah well.

Weiß eigentlich sonst noch jemand von verschossenen Elfmetern der Nationalmannschaft (außer Uli Stielike 1982 und Uli Hoeneß 1976) zu berichten? Ad hoc fällt keiner aus den letzten drei Jahrzehnten ein.

6 Kommentare

Der lütte Diego

Reine Zahlen sind dem Vorstellungsvermögen ja häufig wenig hilfreich. Falls sich jemand nach diesem Beitrag gefragt haben sollte, wie klein Diego Maradona wirklich ist, dem sei dieses Bild ans Herz gelegt. Boris Becker ist 1,90m, das Häufchen in grün vor ihm mißt 1,66m.

Sein direkter Gegner bei der Erzielung des Tores mit der „Hand Gottes“, Peter Shilton“, ist auch immer noch stolze 1,83m groß. Wie konnte er ihn da so leicht überspringen?

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