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Schlagwort: Oliver Kahn

Where in the world is Oliver Kahn?

Wie wir bei goal.com lesen, hat sich etwas ereignet, was Hinweise auf seinen derzeitigen Aufenthalt zulässt:

„Der Fußball-Verband Panamas hat sich beim Weltverband FIFA über die Behandlung seiner Spieler während des WM-Qualifikationsspiels in El Salvador beschwert. Die Spieler seien mit rassistischen Gesängen bedacht und unter anderem mit Urinbeuteln beworfen worden, hieß es.“

Offensichtlich gibt er immer noch alles, was er hat.

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Gewinnspiel: Torhüter

Hallo lieber Leser,

darauf hast Du schon lange gewartet.

Endlich gibt es was zu gewinnen bei www.trainer-baade.de und zwar Ruhm. Ähre nicht, die ist verhagelt. Also, lass ihn schon raushängen, den echten Experten.

Googlen gilt nicht, ist auch irgendwie was für Feiglinge.

Wer stand seit dem Krieg (diese Formulierung ist ausnahmsweise ernst gemeint) im deutschen Fußballtor — nicht der Theodor, das ist sicher.

Noch mal gesagt: googlen gilt nicht, dann bist Du raus, aber ich lege vor mit den einfachsten der einfachen:

Jens Lehmann, Oliver Kahn, Harald Schumacher, Sepp Maier.

Und sonst so?

Los.

Bilanz:

Jens Lehmann
Oliver Kahn
Harald Schumacher
Sepp Maier
Bodo Illgner
Hans Tilkowski
Eike Immel
Andreas Köpke
Toni Turek
Timo Hildebrand
Uli Stein
Raimond Aumann
Oliver Reck
Robert Enke
Norbert Nigbur
Wolfgang Kleff
Heinrich Kwiatkowski
Hans-Jörg Butt
Dieter Burdenski
Karl Adam
Horst Wolter
Bernd Franke
Manfred Manglitz
Rudi Kargus
Frank Rost
Wolfgang Fahrian
Fritz „schulpflichtig“ Baumgarten
Fritz Herkenrath
Günter Sawitzki
Karl Bögelein
Fritz Ewert
Helmut Roleder

Nadine Angerer
Silke Rottenberg

Jörg Weißflog
Jürgen Croy
Bodo Rudwaleit
Perry Bräutigam

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Grateful Jens — Now, I‘ve had the time of my life

Kurz bevor er seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird — ein Abschiedsspiel wird er wohl noch bekommen — hören wir noch mal jenem Manne zu, den Klinsmann als besser als den Welttorhüter des Universums erachtete, womit er mir, uns und den Zeitungen eine lange Diskussion um die „T-Frage“ vor der WM ermöglichte. Eine schöne Zeit, in der man sich die Finger wund tippen konnte, wer warum besser ist und wieso. Apropos Zeit.

Wer ein bisschen Zeit mitbringt — die ja nicht nur ohnehin, sondern ganz besonders hierzulande sehr rar geworden ist — kann sich knappe 10 Minuten Mad Jens Lehmann anschauen, wie er auf englisch (nein, es heißt nicht „in englisch“) über die WM, das Elfmeterschießen gegen Argentinien, den Horst-Eckelesk-unvermeidlichen-Zettel und überhaupt parliert, wobei unbekannt bleibt, wer der Fragesteller eigentlich ist.

Leider nicht als Pottcast erhältlich, in dem Falle wäre es dann aber auch nur halb so interessant. Und trotz des hammerharten accents muss man sagen: so relatively guud englisch hat man schon lange keinen deutschen Fußballer (und wohl auch nicht Kanzler/in) sprechen hören. Was daran liegen könnte, dass PISA nicht lügt, wenn die schulische Ausbildung in Deutschland international nur als mittelmäßig betrachtet werden kann. Und ob jetzt Migrantenkinder, wie jene von Jens es für die Zeit bei Arsenal waren, haupt-ursächlich für das schlechte PISA-Ergebnis sind oder nicht: dieses schlechte Englisch ist immer noch das beste, was man seit Langem von einem deutschen Emmigranten auf einem Schirm oder sonstwo zu sehen bekam.

Achso, es geht übrigens um die WM 2006, nicht um die EM, insbesondere ums Elfmeterschießen. Wir erfahren zum Beispiel, dass Jens Lehmann bei jedem Elfmeter tatsächlich in die richtige Ecke geflogen ist, dass er nach dem Spiel zusammen mit Oliver Kahn als erster in der Kabine war und somit von der kleinen Boxerei mit den Argentiniern nichts mitbekommen hat, dass er einen kleinen Check von dem argentinischen Torwart bekam, und dass er angeblich keine Ahnung hat, wie er es schafft, sich 90 Minuten lang zu konzentrieren. Aber nach dem Sehen und Hören weiß man das ja dann auch.

Außerdem erfahren wir, dass englischsprachige Zungen „ahdíhdas“ sagen statt „áddidass“. Funny.

Und ganz außerdem bekam ich beim zweiten gehaltenen Elfmeter mit dem jubelnden, geradezu orgiastisch anmutenden Olympiastadion im Hintergrund eine Gänsehaut und das ist selten. Bin ich etwa Fußballfan?

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Presseschnee von morgen: ¾ erster Spieltag

„Holland jetzt Favorit Nr. 1″ — wie man weiß, ist es im Fußball noch nie vorgekommen, dass eine Mannschaft erst ein Spiel gewinnt und dann ein Spiel verliert. Wer einmal ein Spiel gewinnt, der gewinnt per fußballimmanenter Regel zwangsläufig alle folgenden Spiele. Also zumindest bis zum nächsten. Deshalb, klar, ist Holland jetzt schon Weltmeister, während Italien die nicht nur theoretisch unmögliche Aufgabe bevorsteht, gegen Frankreich und Rumänien zu gewinnen. Etwas, was Italiener nicht gewöhnt sind: In der Vorrunde schon richtig Gas geben zu müssen. Allerdings darf man ihnen zutrauen, zu wissen, wo das Tor steht, schließlich hätte Luca Toni alle seine Chancen „bei den Bayern natürlich reingemacht“ – klar. Es liegt immer an irgendwelchen äußeren Umständen, wenn man das Tor nicht trifft, möglicherweise war das Stadion auch zu klein, selbst Oliver Kahn fiel es bekanntermaßen schwer, sich in kleinen Stadien wie in Getafe oder im Camp Nou zu motivieren. Außerdem ist es immer noch cooler, so eine Krawatte wie Donadoni zu tragen als so keine Krawatte wie Marco van Basten, der damit zu sehr an Rudi Völler erinnert, den lebendigen Beweis dafür, dass man Deutsche nicht vor internationale Fernsehkameras stellen sollte, wenn es um Mode geht.

„Deutschland nur noch Favorit Nr. 2″ — da Italien aufgrund der Gesetze des Fußballs, dass Holland kein Spiel mehr verliert, schon ausgeschieden ist, kann Deutschland eigentlich nur noch von einem Land gestoppt werden: Kroatien. Und das im nächsten Spiel. Was danach passiert, weiß man noch nicht, aber es könnte sein, dass Löws Bilanz ein bisschen verhagelt wird oder sogar, dass Podolski nach Erhalt der Mitteilung, dass er auch eine Oma aus Kroatien hat, das Toreschießen weiterhin nicht bejubelt. Er wäre wohl der erste Torschützenkönig einer EM, von dem es keine Jubelbilder gibt. Vermaledeiter fehlgeleiteter „Respekt“ vor irgendetwas. Wer auf den Platz geht, muss damit rechnen, Gegentore zu bekommen, wer den folgenden Jubel seines Gegners nicht ertragen kann, sollte lieber abends noch in der Uni-Bibliothek vorbeischauen, statt eine Fußballpartie zu beginnen.

„Das deutsche Spiel hatte Dellen“ — Netzer und Delling in Hochform, letzterer schon zuvor mit dem einen oder anderen Delling („An diesem Tage gab es auch noch andere Themen, und welche das sind, erfahren wir in den Tagesthemen.“), lassen noch mal klar erkennen, dass Uli Potofski einfach nur der falsche Sidekick für den (Kommentatoren-) frühen Günter Netzer war. Hach, gegen wen werden wir diese beiden eintauschen? Achja:

„Scholl der neue Stern am Kommentatorenhimmel“ — so einfach ist das nämlich im Fußball, man muss nur intelligenter sein als Effenberg, Basler, Matthäus und Andy Brehme einzeln oder auch zusammen, was der durchschnittliche Leser dieser Zeilen locker schafft, sonst hätte er den Weg zu dieser Seite auch nicht gefunden. Schon ist man super, toll, grandios und eigentlich waren ja sowieso alle immer schon Fan von Mehmet Scholl, obwohl der ja, o Wunder, 25 Jahre lang beim falschen Verein spielte. Der Quoten-Bayer, eine Rolle, die jetzt wohl Ribéry übernimmt, den jeder liebhaben darf. Dann natürlich erst recht, wenn er im Fernsehen über Fußball quatschen darf, und sich dabei sprachlich so verhält, als sitze er einem im Biergarten gegenüber. „Find ich voll zum Kotzen“ und ähnliche Phrasen, die man von Netzer nie hören würde, geben dem gemeinen Fan endlich die Gelegenheit, sich selbst auf Analystenaugenhöhe mit denen da im Fernsehen zu sehen. Etwas, was Klopp durch seine Taktik-Videotafel aus gutem Grunde zu verhindern weiß. Immerhin hat Scholli, wie er „liebevoll von seinen Fans genannt wird“, einen anderen Kommunikationstrainer als Lothar Matthäus, offensichtlich nämlich gar keinen. Symbadisch, schon, aber mehr erst mal noch nicht. Und die Tiefe, die da viele gesehen haben wollen, gipfelte in der Erklärung, warum Ribéry nicht rechts sondern nur links dribbeln dürfe:

Weil er auf rechts nach seinem Trick an der Eckfahne steht.

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Heute in Kalkutta: Farewell Oliver Kahn

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Schön, wenn man Verwandte, Bekannte und sonstige Menschen überall verstreut in der Welt hat. Da kann man dann auch mal auf etwas zugreifen, was ansonsten hierzulande wohl untergegangen wäre. Indien, der schlafende Riese im Fußball, mit 1,1 Mrd Menschen bevölkerungsmäßig nur unwesentlich kleiner als China, dafür im Durchschnitt aber ein wenig besser erzogen, ist der Ort, an dem Oliver Kahn tatsächlich sein letztes Spiel als Profi des FC Bayern München ausgetragen hat. 3:0, leider kein selbst erzieltes Tor.

Nur 1.000 indische Rupien kostete es, einer der 120.000 Zuschauer in diesem letzten Spiel der asiatischen Torwartlegende zu sein. Mit 120.000 Zuschauern Fassungsvermögen ist Oliver Kahn das Stadion in Kalkutta das zweitgrößte der Welt. Das größte steht in Pjöngjang, Nordkorea, und fasst 150.000 Zuschauer, sieht man mal von dieser komischen Konstruktion in der Nähe von Prag ab, die über 200.000 Zuschauer fasst, mit ihren Ausmaßen aber auch nicht mehr als Stadion, sondern eher als Truppenaufmarschplatz betrachtet werden darf.

Richtig ernsthaft Fußball gespielt wurde hier nicht, das war vorher klar. Die EM-Teilnehmer waren zwangsläufig nicht mehr dabei und das sind von den Bayern alleine für Deutschland mit Lukas Podolski, Miroslav Klose, Marcell Janssen, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger schon ein halbes Team, dazu noch für Frankreich Franck Ribéry und Willy Sagnol, für Italien Luca Toni sowie für die Türkei Hamit Altıntop. Insgesamt acht Stammkräfte und ein Willy fehlten also.

Da stellte sich die Frage, wer in Oliver Kahns letztem Spiel überhaupt für die Bayern auflaufen würde.
Karl-Heinz Rummenigge vielleicht, der ja immer noch ein bisschen fitter ist als der dicke Uli Hoeneß. 2006 konnte er jedenfalls noch laufen:

Oder Sepp Maier, falls er diese Abschiedstour überhaupt noch mitmachte. Die paar Schüsschen der fußballerisch seltsam gurkigen Inder hätte selbst der alte Sepp noch „mit der Mütze gefangen“, wie man früher auf so unglaublich lustige Art sagte. Falls Sepp nicht mochte oder nicht dabei war, hätte es ja noch Bernd Dreher gegeben, welcher noch bis vorletzten Samstag im offiziellen Kader der Bayern stand.

Jedenfalls lautete die Bayern-Aufstellung dann folgendermaßen:

Kahn (55. Rensing) – Schlottner, Breno, Ottl, Lell – Van Bommel, Zé Roberto (77. Kuru) – Sosa (46. Contento), Kroos (81. Pizarro), Bopp (70. Simari) – Schlaudraff

Schlottner, Contento, Bopp, Simari. Die ganz großen Jungs haben Oliver Kahn also die letzte Ehre erwiesen. Breno war so scharf darauf, den früh ausgewechselten Oliver noch unter der Dusche zu erwischen, dass er eine Tätlichkeit ins Spiel einfließen ließ, die ihm in der 84. Minute die Chance gab, einmal mit Oliver ganz alleine zu sein.

Oliver Kahn wurde nämlich — wie schon in seinem letzten Bundesligaspiel gegen Hertha BSC — gegen Michael Rensing ausgetauscht. Anders als die eigentlich als optischen Heulschutz gedachten schmucklosen paar Blumen damals, wurde ihm im Salt-Lake-Stadion ein mit 8.400 Diamanten besetzter Pokal überreicht. Verena Kern wird sich mehr gefreut haben als Olli himself, ob sie Bollywood-Fan ist, weiß man nicht, Kahn ist es sicher nicht.

Eine beeindruckende Kulisse, ein wenig beeindruckender Gegner, der selbst gegen die dritte Reihe der Bayern kein Bein auf den Boden bekommt und ein irgendwie seltsam anmutender Abschied Hitzfelds. Kahn, klar, der muss schon mal den Grundstein für zukünftig zu schröpfende Märkte legen, aber wie fremd wird sich der Lörracher Ottmar Hitzfeld bei seinem letzten Spiel in einem riesigen indischen Stadion vorgekommen sein?

Mehr Infos zum Gegner Mohun Bagan AC, dem ältesten Fußballclub Asiens, gab es schon vor dem Anpfiff bei der Süddeutschen [Link leider tot]. Berichte zum Spiel gibt es nun beim Spiegel und sicher auch anderswo.

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Liebe Oma

Ich habe mir ein Gedicht ausgedacht, und das versuche ich nun fehlerfrei von einem Blatt abzulesen, welches jemand neben der Kamera hochhält. Leider kann ich nicht so gut vom Blatt ablesen wie Tore verhindern oder Rote Karten kassieren, deshalb klingt es so, als würde ich von einem Blatt ablesen. Ich hoffe, Du freust Dich trotzdem.

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Konzepte sind Kokolores — Kirmes aber auch

Man hält sich ja gerne daran auf, dass Erich Ribbeck eine schwer blinde Pfeife war, die wirklich gar nichts im Köcher geschweige denn Großhirn hatte, was vielleicht ein bisschen mit Fußball zu Tuna gehabt haben könnte. Und Bashen ist hier ja verboten, seit das allgemeine Bashing-Verbot für kleine Eck-Blogs wie unsereins in Kraft getreten ist. Deshalb wird nicht mehr gebasht, jedenfalls nicht, so lange nicht „mind. ein bashing-freier Raum für das Publikum“ zur Verfügung steht.

Wir waren keine Einheit, sondern ein Haufen von Individualisten. Mit Professionalität hatte das nichts zu tun. Ganz zu schweigen von einer Spielphilosophie, die es bei uns überhaupt nicht gab. Löw hat einen Plan, damals gab es keinen. Es war hanebüchen, was bei uns abgelaufen ist. Eine Truppe wie bei einer Kirmes.

Sagt Markus Babbel, und der muss es schließlich wissen. Weil er dabei war, als die Nationalmannschaft einen der ersten Tiefpunkte vor dem nächsten erreichte: die EM 2000 in Botswana und Holland. Ein peinlicher Auftritt, in jeglicher Hinsicht. Babbel lässt sich mit Didi Hamann von der FOTO-Zeitung beim Saufen in Köln erwischen. Oliver Bierhoff, damals noch oder schon oder zwischendurch Mannschaftskapitän, verletzt sich beim einzigen öffentlichen Training schwer an der Krawatte und muss sofort von einem Helikopter in eine Krawatten-Rettungsklinik in Colorado, USA, geflogen werden. Oliver Kahn ist während des gesamten Turniers, der einzige, der mitspielt, neben Mehmet Scholl natürlich, der aber wieder mal beweist, dass Oliver Kahn unrecht hat: „Musse alleine de Spiel gewinne“ geht eben nicht, wenn man neben sich nur Gurken, Kroepoek und anderes genmanipuliertes Gemüse rumstehen hat. Zumindest wenn — so ehrlich darf man sein — da kein Trainer steht, der das Gemüse nicht wenigstens auf die höchste Stufe der Mikrowelle richtig eingestellt hat.

Einem peinlichen 1:1 gegen Balkan folgt ein noch peinlicheres 0:1 gegen England, und diesmal war es gar nicht Oliver Kahn, der in dem entscheidenden, großen Spiel gepatzt hatte (der Druck, unmenschlicher (man sollte eine Extra-Fußnote für diesen Ausdruck anlegen, auf dass man immer auf diese Fußnote verlinken kann, wenn nötig)), sondern der Rest der Gurkentruppe. Die erste Turnier-Spiel-Niederlage gegen England seit 36 Jahren und wer war schuld? Natürlich Kokolores-Ribbeck. Dem hätte man aber nicht mal eine Homegrow-, sack- und Baumarkttruppe anvertrauen dürfen zu dieser Zeit. Weshalb fraglich bleibt, wieso Babbel, Nowotny und Scholl und Co. auf dem Platz nicht einfach gemacht haben, was sie wollten: Hätte der olle subjektiv-objektive Ribbeck doch eh nicht gemerkt, wenn sie ihre Positionen verlassen hätten. Er hätte vielleicht einmal kurz versucht zu pfeifen, auf dem Unterarm, wie es ansonsten Rehhagel immer tut. Da das Getute (Delling -1) in Stadien aber ohnehin immer so laut ist, dass niemand ernsthaft ein Gepfeife (auf dem Unterarm) von der Bank hören würde, hätten alle einfach so tun können, dass sie nichts hören und sich nachher beim Feiern über den Gewinn des Coupe-Joules-Flambiert einen in den nicht vorhanden Trainer lachen können, dass sie trotz ihres Trainers Weltmeister geworden wären. Nach amerikanischen Maßstäben jedenfalls.

Insofern ein Armutszeugnis für die Truppe von 2000. Die Truppe von 1996 gewann schließlich auch trotz Trainer.

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Mehmet Scholl spricht Oliver Kahn das Talent ab

Niemals habe ich in meinem Leben einen Sportler kennen gelernt, der sich alles so hart erarbeitet hat wie Du.

(Gottseidank sind die Oliver-Kahn-Prägedächtniswochen ab morgen vorbei. Deshalb ja auch das Ding hier oben rechts. Bezüglich der im Artikel stattfindenden Modeberatung hat Scholli aber selbstredend vollkommen recht. Mit diesen komischen, bunten, würgereizverursachenden Klamotten, mit denen Kahn sich privat zeigt, will er wohl seine verpasste Jugend nachleben, die er, so viel Druck aber auch, auf dem Fußballplatz respektive Fitnessstudio verbrachte, statt einfach mal auszugehen. Männer über 30, besonders die nahe 40, die sich kleiden wie 22-Jährige, sind genant.)

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Als ich einmal für Hertha BSC war

Als ich einmal für Hertha BSC war …

… ungefähr ziemlich genau in zwei Tagen, wenn es darum geht, dass Oliver Kahn in seinem letzten Spiel Oliver Reck nicht den Rekord klaut, am wenigsten Gegentore in einer Saison erhalten zu haben. Wie die meisten von Euch wissen, manche aber nicht, liegt dieser Rekord bei 22 Toren aus der Saison 1987/88.

Ollis Bayern haben bislang 20 Tore bekommen, und natürlich liegt so ein Rekord nicht allein beim Torwächter, besonders, wenn er nicht alle Saisonspiele bestritten hat (Reck damals immerhin 32, Olli bei jetzt 25 dann wohl 26 von 34 möglichen), sondern bei der Abwehr, ja bei der ganzen Mannschaft. Dennoch wäre das etwas, was er sich persönlich für lange Zeit ans Revers heften könnte und diverse Typen würden das medial bis zum Erbrechen ausschlachten. Also ich zum Beispiel mit diesem Beitrag.

Da stellt sich natürlich die Frage, mit welcher Einstellung die Bayern in dieses Spiel gehen werden, genauso wie für die Hertha, was von hier aus nicht beantwortet werden kann. So wie Hertha insgesamt in der Rückrunde auftrat, sind kaum Hoffnungen angebracht. In nur 5 von 17 Spielen schoss Hertha überhaupt mindestens zwei Tore. Um es mit Herrn Wieland zu sagen: Hertha hat in dieser für alle Fans relevanten Statistiksubgruppe einen score von 0.29 und das ist erschreckend wenig.

Hoffnung macht vielleicht, dass 3 dieser 5 Spiele aus den letzten 4 Partien der Hertha stammen und diese somit hoffentlich „in Schuss“ ist. Dazu kommt, dass Hertha BSC in 2 der letzten 3 Partien gegen Bayern 2 Tore erzielte. Aber das ist dann auch wieder nur so eine selektive Sichtweise, schließlich schoss Hertha in den 3 Spielen davor kein einziges Tor gegen Bayern. Möglicherweise ist Hertha wenigstens davon beflügelt, dass es plötzlich Chancen auf eine UEFA-Pokal-Teilnahme gibt: via Fair-Play-Wertung der UEFA bzw. Bundesliga.

Bei Bayern darf man wohl nur auf zwei Dinge hoffen: erstens, dass alles darauf ausgerichtet sein wird, Oliver Kahn sein erstes Bundesligator zu ermöglichen und der Rest in den Hintergrund rückt, auch die Defensive. Zweitens, dass die Bayern ihre Form vom 11:5 gegen SV Darmstadt 98 verhärten und die Abwehr noch mal wie ein Scheunentor agiert (auch wenn man Scheunentore selten agieren sah).

Ich jedenfalls bin am Samstag für Hertha, oder um genauer zu sein: für möglichst viele Tore in Oliver Kahns Abschiedsspiel, wie es in guten Abschiedsspielen üblich ist.

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Nach Punktabzug Koblenz: Werder hofft wieder

„Die“ TuS Koblenz ist seit heute wieder in Abstiegsgefahr. Der Ex-Club von Stefan Kuntz und Milan ¦a¨ić — mittlerweile in Diensten des direkten Konkurrenten Kaiserslautern — wurde vom DFB zum höchsten Punktabzug aller Zeiten verurteilt: 8 Punkte, womit er auf dem letzten Übersommerungsplatz der zweiten Liga und nur noch 3 Punkte vor dem 1. FC Kaiserslautern liegt. Der kicker, Spiegel und andere Groschenromane haben ihre Tabellen bereits aktualisiert.

Nach Eintreffen dieser mittleren Wasserbombe macht man sich nun auch in Bremen wieder Hoffnungen, trotz einer ähnlich verkorksten Saison wie jener des 1. FCK doch noch ins Meisterrennen eingreifen zu können. Einer der Gründe dafür sei, dass Lothar Matthäus sein Praktikum an der Weser endlich beendet habe.

Noch mehr Grund zur Hoffnung soll aber ein möglicher Punktabzug für den Tabellenführer Bayern München sein. Uli Hoeneß habe in seiner Geschäftsstelle neben eBay und Google auch ähnlich neuartiges Teufelszeug wie Fax-Geräte oder Bildschirmtext verboten. Dies soll er seinen Mitarbeitern mit hochrotem „This is urgent“ Gesicht entgegengebrüllt haben. „Wenn ich das schon nicht draußen in der Welt verhindern kann, hier bei mir gibt es sowas nicht.“ In Ermangelung der nötigen Technik erfuhren die Münchner Bayern erst aus der Zeitung davon, dass der DFB Einsicht in die Verträge von Marc van Bommel und Oliver Kahn verlangt hatte.

Es wird vermutet, dass Marc van Bommel einen grob unsportlichen Passus in seinem Vertrag habe, nach welchem ihm fünfzehn Gelbe und drei Gelb-Rote pro Saison zustünden, bevor er mit einer Geldstrafe an den Club, Zahlung in die Mannschaftskasse oder mit einem Auftritt als Franz Beckenbauer-Double (inklusive später zu leistender Alimente) auf der Weihnachtsfeier bestraft würde. Ferner sei es möglich, dass Marc van Bommel per Vertrag dazu verpflichtet ist, einen auf gut Freund mit Oliver Kahn zu machen, weil Oliver Kahn immer einen zum Anbeißen braucht, ob Gegner oder Mitspieler spielt dabei keine Rolle.

Bei Oliver Kahn wird eigentlich nichts vermutet, außer, dass er den Schlag in Marc van Bommels Gesicht nach dem Jahrmillionensieg in Getafe nur angetäuscht und gar nicht bis zum Ende durchgeführt habe. Sollte sich dieser Verdacht erhärten, wären Millionen Fußballfans enttäuscht, einige drohten schon mit Austritt aus dem DFB, der Boxverband meldete sich kurz („Keine Eier, diese Fußballer“) zu Wort und der Imageverlust für den deutschen Fußball wäre riesig, speziell den Insassen des Herthaner Jugendinternats gingen so die Vorbilder verloren.

Die fristgerechte Antwort auf das Verlangen nach Vertragseinsicht seitens des DFB blieb man in München schuldig, so dass das DFB-Kontrollrückgrat zur Stunde tagt. Die mögliche Strafe solle zwischen Zwangszuweisung einer Email-Adresse an Uli Hoeneß‘ samt Pflichtteilnahme an einem Internetkurs (für Anfänger) bis hin zum zweistelligen Punktabzug liegen. Sollte es zum Äußersten kommen, werden exakt so viele Punkte abgezogen, wie Oliver Kahn in dieser Saison Spiele bislang „alleine gewonnen“ hat. Das wären … dann doch nicht so viele, womit Google endlich auch Zugriff auf Bayern-Interna erhielte.

Der per E-Mail befragte Jürgen Klinsmann äußerte sich nur knapp zum Thema: „Ich kann jetzt nicht. Ich chatte gerade mit eBay, ob sie nicht ab Sommer als Großsponsor bei uns einsteigen wollen.“

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Hattrick-Rekordhalter Kahn

Wenn er in Kürze abtreten wird, werden die Zeitungen wieder überquillen vor Lobpreisungen des Herrn (hier: Kahn) und vor gezolltem Tribut an seine Lebensleistung. Gespickt mit Titeln und anderem Brimborium werden wir alles darüber erfahren, was der werte Oliver in seiner ganzen Karriere so erreicht hat.

Eins wird allerdings an den meisten Orten und in den meisten Artikeln fehlen: Dass Oliver Kahn immer noch der Rekordhalter in der Rubrik „schnellster kassierter Hattrick aller Zeiten in der Bundesliga“ ist. Am 27. August 1991 bekam er nämlich noch in Handschuhen des Karlsruher SC drei Stück von Michael Tönnies — wie man so schön sagt — eingeschenkt. Eins in der 11., eins in der 12. und eins in der 16. Minute. Schnellster Hattrick der Bundesliga-Historie und Bananen-Olli war dabei. Insgesamt summierten sich die Gegentore an jenem Tage auf 6, von welchen immer noch 5 ebenjener Michael Tönnies erzielte. 6 Gegentore für Oliver Kahn und man kann sich vorstellen, dass der Busfahrer auf der Rückfahrt die ganze Zeit mit einem komischen Gefühl im Nacken fuhr, man möchte es fast ins DSM-IV aufnehmen und mit dem Etikett „heikoherrlichitis“ versehen. Geht aber nicht, denn um Krankheiten zu definieren, muss man erstmal wissen, was eigentlich der gesunde Zustand ist. Unmöglich bei Oliver Kahn.

Lizas Welt geht voran mit dem Abgesang, allerdings in ordentlich Dur.

PS: Als noch fehlendes i-Tüpfelchen auf seiner Karriere bezeichnet Kahn selbst übrigens ein erzieltes Tor. Klar schimmert hier das Vorbild Lehmann, aber auch das Vorbild Rost durch, und wenn Kahn nicht so ein Rumpelfüßer wäre, hätte er auch damals den Strafstoß gegen Chozebus verweichselt. Hat er aber nicht, weshalb er immer noch auf sein erstes Bundesliga-Tor warten muss und derena Gelegenheiten werden immer weniger. Dieser Druck, unmenschlicher. Kann sich ja keiner vorstellen.

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Wie spät ist es?

Keine Ahnung, fragen wir doch einfach Oliver [Link leider tot] :

„Oliver Kahn verkörpert Spitzenleistung, Präzision, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Männlichkeit und Authentizität. Seine Erfolg begründet sich in seiner Profession, die er mit Leidenschaft und absolutem Engagement verfolgt.

Falls Olivers Uhr kaputt sein sollte — wovon man angesichts seines absoluten Engagements und seiner Leidenschaft sowie seiner Profession nicht ausgehen darf — könnten wir immer noch einen gewissen Ricardo fragen.

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