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Schlagwort: Oliver Bierhoff

Der nette Herr Löw

Es ist bekannt, dass er gar nicht nett ist, sondern eher ein Cunctator, und das Attribut „nett“ ist bei einem Fußballtrainer ja ohnehin nur eine gar nicht mal so höfliche Umschreibung für angebliche Führungsschwäche. Den Oliver Bierhoff hatte er bislang aber eigentlich immer ganz gut im Griff, wenigstens den.

Auch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, denn in der Frage der Teilnahme an der Vergabe von ein paar wertlosen Broschen konnte er sich dann doch nicht gegen Atom-Olli durchsetzen:

„Ich hätte drei Tage vor dem Spiel gegen die Türkei natürlich lieber eine Trainingseinheit absolviert.“

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Willkommen im Sauna-Club

Der Ober-Amüsement-Beauftragte des DFB, Oliver Bierhoff, hat wissen lassen, wie er gedenkt, seine jungen Burschen, die sich nicht mit sich selbst beschäftigen können, bespaßen zu lassen während der langen, kalten Winterwochen in Südafrika, in denen sie die Kaserne nicht verlassen dürfen. Neben allerlei Spielkonsolen (Muss das extra der DFB organisieren, haben die sowas nicht alle selbst von ihrem aus hiesiger Sicht eigentlich unendlichen Einkommen kaufen können?) wird es eine Hauptattraktion im Lager des DFB in Südafrika geben:

Eine Sauna.

Geeignet für gleich zwei Hände voll Menschen, ist zu erfahren. Das werden heitere, abwechslungsreiche Stunden, die den Teamgeist stärken und zudem gegen mögliche Erkältungen (Winter!) schützen. Für den WM-Titel ist Bierhoff kein Spaß zu heiß.

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Matthäus erwägt Rücktritt

Lothar Matthäus will nach den beiden entscheidenden WM-Qualifikationsspielen gegen Russland und Finnland entscheiden, ob er seine Arbeit als deutscher Nationaltrainer fortsetzt.

Deutschlands Nationaltrainer Lothar Matthäus hat erstmals laut über einen Rücktritt nachgedacht. Das Fußball-Idol der Krautos will nach den beiden entscheidenden WM-Qualifikationsspielen am Samstag in Russland und am darauffolgenden Mittwoch gegen Finnland „die Situation auswerten“ und dann entscheiden, ob er weitermache.

Auf jeden Fall kündigte der 48-Jährige bereits an: „Wenn ich bleibe, dann nur zu meinen Bedingungen.“ Beim Amtsantritt im November des vergangenen Jahres habe er sich noch als glücklichster Mensch der Welt gefühlt, mittlerweile seien aber Dinge passiert, die ihm nicht gefallen, und die er alle im Computer gespeichert habe.

Die jüngsten Misstöne entstanden wegen der fehlenden Verbands-Unterstützung für seine gleichzeitige Kommentatoren-Tätigkeit bei Sport-FOTO. Dort hatte er wiederholt behauptet, dass es nichts über Fußball gebe, was er nicht wisse. Die negativen Reaktionen auf seine Kur in Südtirol und die von DFB-Präsident Theo Zwanziger verordnete Machterweiterung für Generaldirektor Oliver Bierhoff passen „Loddar“ ebenfalls nicht.

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Denk ich an Finnland in der Nacht, werd arg ins Schwitzen ich gebracht

Und das nicht wegen der dortigen Saunen.

Was nach dem gestrigen trotz einer kurzen Ribbeck’schen-Reminiszenz-Phase überzeugenden Sieg ein wenig aus dem Fokus geraten könnte, ist die Tatsache, dass man ja jetzt und auch vorher schon annehmen mag, dass ein Remis in Russland im Bereich des Möglichen läge. Das tut es natürlich für eine deutsche Auswahl in den letzten 60 Jahren (wirklich no pun intended) immer. Und auch die Leistung aus dem Hinspiel gegen Russland gibt zu dieser Hoffnung allen Grund. Und dann nehmen wir mal an, es reichte zu diesem Unentschieden.

Dann sieht man auf dem letzten Kalenderblatt der deutschen Gruppe immer noch ein Heimspiel gegen Finnland.

Finnland.

Klingelt’s?

Das war der Gegner, gegen den man „nur einen Sieg im letzten Heimspiel“ benötigt hätte, um im letzten Gruppenspiel bei gleichzeitigem Punktverlust dieser an England vorbeizuziehen (Didi Hamann, 1:5, Michael Owen und ein schlechter Oliver Kahn). Fehlerhafterweise wählte man damals Gelsenkirchen als vermeintlich co-stimmungsvollstes oder zumindest co-lautstärkstes Stadion in Deutschland, doch Bierhoff und Ziege rumpelten sich zu einem ziemlich laut- und vor allem sieglosen 0:0.

Und am 14. Oktober tritt man nach dem Auswärtsspiel in Russland auch noch mal gegen jene Finnen an, die schon im Hinspiel so stark waren, dass es nur zu einem 3:3 reichte. Ein Remis in Russland und ein Remis zu Hause gegen Finnland, während die Russen im nun mal nicht so ganz so starken Aserbaidschan antreten. Und da wären wir bei der nächsten Parallele zu 2002: Während die Deutschen in Gelsenkirchen sich vergeblich zu einem Sieg gegen Finnland mühten, war ein anderer Deutscher — Otto Rehhagel nämlich — bemüht, zeitgleich beim direkten Gruppenrivalen der Deutschen mit einem Punktverlust der Engländer dafür zu sorgen, dass Deutschland sich direkt qualifiziert. Was Otto Rehhagel auch fast gelungen wäre, nachdem er zwei Mal mit seinem Griechenland in Führung lag, während England erst in der 93. Minuten mit einem — übrigens völlig unverständlicherweise ekstatisch gefeierten — Tor von David Beckham ausglich.

Man muss nicht mal Berti Vogts für den schlechteren Trainer als Otto Rehhagel halten, man muss nur auf den Vergleich Aserbaidschan/Griechenland blicken, um mit der bösen Ahnung ins Geschäft zu kommen, dass gegen Russland ein Remis ganz banal nicht zur direkten Qualifikation reichen würde, wenn man nur ein ebensolches Remis zu Hause gegen Finnland folgen ließe.

(Gepaart mit der noch schlimmeren Ahnung, dass für den Fall dass Aserbaidschan sich dann doch, weil Russland ja auch schon mal gegen Andorra gerne Probleme hat, als der entscheidende Stolperstein für Russland erweisen sollte, wir über Jahre hinaus nicht davon verschont bleiben werden, in unsäglichen Interviews daran erinnert zu werden, dass Berti selbst ja erst den Weg zum WM-Titel 2010 oder was auch immer geebnet hat. So wie er praktisch für alles verantwortlich ist, was je seit ihm im deutschen Fußball passiert. Aber wir wollten uns ja nicht schon wieder wiederholen, so wie er.)

Also, schwitzen wir erstmal, siehe Titel.

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Robat … und der Porzellanladen

Robat.

Reingefallen!

Robat — fängt auch mit Rob … an, hört aber nicht mit …ben auf.

Robat Enke. Das ist jetzt nicht mal lautmalerisch. Es gibt kaum einen Menschen der sprechenden Medien, der diesen amen* Menschen nicht als „Robat Enke“ ausspricht. Das mag für seine fußballerischen Leistungen völlig egal sein, wir wollten hier ohnehin wieder weg vom vermaledeit überall stattfindenden Sprachgeklugscheiße und wieder hin zum Fußball.

Robat Enke also soll die Nr. 1 werden. „Ein Torwartproblem hatten wir noch nie in Deutschland“, sagte gestern erst wieder Geog Koch in der Pause des Spiels MSV Duisbug – Fotuna Düsseldof.

Ob nun Wiese das Zeug dazu hätte oder nicht, hier würde man meinen: ja, ist eigentlich auch egal. Denn das, was Jogi Löw mittlerweile an völlig unnötigen Problemen aufs Tapet zaubert, übersteigt nicht nur langsam, sondern relativ schnell die Schwelle dessen, was noch gut ist.

Wo es 2005 noch nur 2 Torhüter waren, die um 1 Platz kämpften, sind es bei Jogi Löw 2009 gleich 4. Wo es 2005 noch nur 2,5 enttäuschte Nationalspieler waren (Kuranyi und Wörns und Kahn, der allerdings nur halb zählt, weil er ja immerhin dann doch im Mannschaftsbus mitfahren durfte), züchtet Löw sich gleich ein ganzes halbes Dutzend an Alternativen, die auf diese Art keine mehr sind. Frings raus, Jones raus, Kuranyi raus (nicht dass man an dieser Stelle der Meinung wäre, Kuranyi solle nicht raus sein, aber…), nun Wiese auf seltsame Art raus, nachdem man ihn zuvor eindeutig mit ins Kalkül gezogen hatte.

Was man „Grinsmann“ während seiner Zeit beim DFB von ohnehin zweifelhaften Seiten aus vorwarf — seine entschiedene Art, sein „Aufräumen“ — kann man Jogi Löw leider nicht vorwerfen. Es ist ja im Prinzip nichts anderes als das, was Klinsmann bei den Bayern hinterlassen hat, nur mit umgekehrten Vorzeichen: Während er in der Nationalelf als eisenharter Entscheider ging, der seine Linie durchzog, und seinem Nachfolger jetzt leider nur das Gegenteil gelingt, trat er bei Bayern als relatives Gegenteil auf und ließ den dortigen Entscheidern – zumindest scheinbar – nur noch die Wahl, wiederum aufs Gegenteil zu vertrauen, auf den holländischen Mann mit dem selben Spitznamen wie der aktuelle schweizer Nationaltrainer. Auf einen, der sich gegen alle Widerstände durchsetzt, somit auf jemanden, der schon am 4. Spieltag den Mut hat, Rensing aufs verdiente Altenteil abzuschieben, während Klinsmann sich das erst im Viertelfinale der Champions League traute.

Hier geht es aber um Löw, und der Mann beginnt eine echte Sorgenkomponente auf der „oad* to 2010″ zu werden. Dass ein Trainer ein vermeintliches Leistungsprinzip ausruft, sei mal wirklich als Bananengarten dahin gestellt: Wer glaubt denn ernsthaft, dass ein Trainer seine Spieler danach aussucht, welche Statistikwerte dieser in irgendeiner selbstgefälschten Datenbank aufweist, welche Fitnesswerte ein Spieler hat oder wie viele Follower er bei twitter hat? Abgesehen davon, dass ein Trainer auch nur ein Mensch ist, und somit zwangsläufig solchen Faktoren wie „Sympathie“ für oder weniger für einen Spieler sowie „gegenseitige Chemie“, die stimmen muss, unterliegt, sollte man einem Trainer auch im Jahr 2010 insoweit eben freie Hand lassen, dass er das am besten zusammen passende Team auswählt und eben nicht nach reinem „Leistungsprinzip“ vorgeht. Zumal bei solchen Konstellationen wie Innenverteidiger plus Innenverteidiger oder Innenverteidigerinnen plus Torwart oder offensiver Zögling plus defenisver Fahrensmann doch gar nicht klar sein kann, was einem die im Verein und den nun mal sehr wenigen Länderspielen gewonnenen „Leistungsdaten“ darüber verraten, was diese oder andere Konstellationen dann in ihrer spezifischen Konstellation an Leistung hervorbrächten. Da müsste man ja schon quasi endlose Testspiele durchführen, um das final beantworten zu können.

Das wird von niemandem mit Verstand erwartet und das erwartet auch niemand mit Verstand von Jogi Löw. Warum er dann aber nachgerade ständig und vor allem ohne jegliche Not Baustellen eröffnet, wo gar keine zu finden wären, wenn man keine aufmachte, bleibt unerklärlich. 4 Torhüter bis kurz vor der WM (es sind nur noch 9 (!) Monate) im Rennen zu halten, ist geradezu fahrlässig, wenn man, statt jetzt schon einen bitter enttäuschen zu müssen, ihn stattdessen in einer eventuellen Notlage mit einer Berufung eher positiv motivieren könnte.

Das ganze Geschreibsel war jetzt aber nur Vorgeplänkel dazu, dass man schließlich festhalten muss: Enke, Adler, Neuer, Wiese. Das ist tatsächlich Jacke wie Hose, der eine spielt häufiger international, der andere macht die besseren Interviews, der nächste ist weniger stinkstiefelig. Keiner sticht heraus und es ist auch nicht abzusehen, dass sich das in den nächsten neun Monaten ändern wird. Sollte es keine mit dem Boulevard abgemachten geheimen Angriffspakte geben, dass man die T-Frage neuerdings immer möglichst lange am Köcheln halten möge, auf dass es was zu schreiben gäbe, gibt es keinen Grund, warum man 4 Leute ins Rennen beruft, um dann schon vor dem Ende einen verprellen zu müssen, während die Abwehr und die Frage in dieser Frage noch lange nicht im Klaren sind, wer denn jetzt die Nr. 1 ist (und dieser dann angesichts der Auswahl der Torhüter wenigstens in den Länderspielen „internationale Praxis“ zu geben).

Es hätte nichts bis gar nichts dagegen gesprochen, Roba*t Enke schon von Anfang an zur Nr. 1 zu erklären und dann wirklich nur im Notfall und weil man ja auch bei einem langen Turnier (ich bitte Sie, maximal 7 Spiele!) mal einen Ersatz brauchen könnte, eine Nr. 2 zu züchten. Dass kein Lagerkoller aufkommen wird und die Nr. 3 nicht rebellieren wird, dafür sorgt ja schon der Playstation- und Tischtennisplatten-Minister Bierhoff. Dass das bezogen auf die Torhüterposition alles nur eine Übergangsphase ist und wir uns in keiner Torwartära befinden, war von vorneherein klar. Und dass man nach einem großen Turnier wie der WM 2010 in Südafrika noch mal eine andere Meinung haben darf als vorher, hat Jogi Löw ja (immerhin) nach der EM 2008 im Land der Löcher im Käse und des Schmähs bewiesen.

Vollkommen unverständlich also, wieso hier überhaupt Fragen gestellt und Hoffnungen geschürt werden, die schon per FIFA-Definition (3 aus 23) nicht erfüllt werden können.

Man kommt nicht umhin, anzunehmen, dass Jogi Löw ein Konfliktvermeider ist oder wahlweise einer, der sich nicht entscheiden respektive festlegen mag. Was im Endeffekt auf das selbe Phänomen hinausläuft, nämlich die Weigerung, innerliche Konflikte aka Unentschlossenheiten mit sich bis zu einem vernehmbaren Ende auszutragen.

Mag man hier auch klingen wie Günte* Netzer oder anderes Stammtischgebrabbel: Das ständige Ausladen von irgendwann mal dazu Gehörenden wirkt allmählich weniger wie ein Ausprobieren der vorhandenen Optionen als wie das Lavieren eines äußerst unentschlossenen Elefanten im vorsüdafrikanischen Porzellanladen.

Scherben bringen Glück, aber mit Glück allein hat noch selten einer aus dem wenig verbliebenen heilen Rest etwas Brauchbares zusammengekittet.

* Hier ein stummes „r“ denken.

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Alle EM-Gewinner-Spieler als Karikaturen

[photopress:fussballspieler_karikaturen.jpg,full,alignleft]Es ist nie zu spät, sich gelungene Karikaturen aller bisherigen EM-Gewinner anzusehen. Auf der UEFA-Seite zur EM 2008 gibt es diese. Mir gefallen die aus dem Urlaub geholten Dänen am besten, aber auch die Russen Sowjets von 1960 wissen zu gefallen. Alle dabei, Otto Rehhagel, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und sein Intimus Jürgen Klinsmann, Horst Hrubesch, Matthias Sammer, Berti Vogts, Klaus Allofs und ja, auch Jupp Heynckes. Offensichtlich bringt es einen im deutschen Fußball recht weit, mal eine Europameisterschaft gewonnen zu haben. Gerne hätte ich allerdings alle deutschen Spieler im Stile der Spanier von 1964 gesehen.

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Gǎnlǎn Kahn

Ob ich Olive Kahn meinte, fragt mich die Seite des FC Bayern, wenn ich dort nach dessen Namen, ähem, googlen ist es ja nicht, aber dieser Ausdruck ist mittlerweile fürs Suchen über ein Formular im Netz so in Fleisch und Finger übergegangen, dass er quasi schon automatisch herausrutscht, wenn man nur daran denkt, auf Enter zu drücken, also: suche.

[photopress:olive_kahn.jpg,full,centered]

Ob ich Olive Kahn meinte, fragt mich die Seite des FC Bayern. Die müsste doch eigentlich wissen, wie der langjährige Kapitän mit richtigem Namen heißt und dass ich ganz sicher nicht nach „Olive Kahn“ suchen wollte.

Dann dämmert es mir: Natürlich gibt es Menschen, die auf der Seite des FC Bayern nach „Olive Kahn“ googlen, verdammt, suchen natürlich, und zwar sind das jene Menschen, denen ein deutsches „R“ auszusprechen nicht nur dem Klischee nach sehr schwerfällt. Olive Kahn ist die Beschreibung mit lateinischen Buchstaben dessen, was aus chinesischen Mündern kommt, wenn sie Oliver Kahn meinen.

Und dass Chinesen in letzter Zeit öfter nach Olive Kahn gesucht haben könnten und das auch auf der Seite des FC Bayern, liegt daran, dass Olive Kahn eine Torwart-Casting-Sendung in China betreibt (meine Chinesischkenntnisse reichen leider nicht dafür aus, deren Webseite im Netz zu finden), bei der er zufällig selbst die Casting-Jury darstellt. Dass er dann Bohlen‘esk viel zu weit, nämlich unter die Gürtellinie geht mit seinen Sprüchen über die Teilnehmer, steht nicht zu befürchten. Man erinnert sich (ungerne) an seine drögen, vor allem von der Absenz der Punkte Wortwitz und Pointiertheit geprägten Auftritte bei JBK. Gut so, für die Teilnehmer der Torwart-Casting-Show, auf dass ihnen die Schmach erspart bleibt, vor laufender Kamera und vor einem Milliardenvolk zum Gespött desselbigen gemacht zu werden.

Demnächst findet ein Testspiel statt, China gegen die deutsche Nationalmannschaft, oder zumindest das, was davon über ist, in Schanghai. Wie nun zu lesen ist, wird im Flieger der Nationalmannschaft auch Olive Kahn mitfliegen, der als „Repräsentant des deutschen Fußballs“ und als „Aushängeschild des deutschen Fußballs“ und als „Ikone des blablabla“ gebeten wurde, doch den deutschen Fußball in China zu repräsentieren, auszuhängen und zu ikonisieren. Wir wollen gar nicht fragen, ob der junge Mann mit dem Vornamen einer Speise sein Ticket selbst zahlt, es fliegen ja ohnehin sehr viele Menschen mit, die nur ganz entfernt etwas mit Fußball auf Nationalmannschaftsniveau zu tun haben, da kommt es auf den einen oder anderen mehr oder weniger auch nicht an.

Und dass Olive Kahn hier das Angenehme (Aushängen) mit dem Nützlichen (Repräsentieren, allerdings sich und seine Torwart-Casting-Show) verbinden kann, auf wessen Kosten auch immer, kann keinen Blogbeitrag wert sein, wenn schon Olive Biehoff die Nationalspieler Uhren jenes Herstellers zusammenbauen ließ, für den er selbst auch gerne warb.

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Kurz verdrechselt

Erpressungsversuch gescheitert. Nachdem kompromittierende Handy-Fotos von seinen Zeichnungen an der Takttiktafel in die Fänge zwielichtiger Menschen fielen, versuchten diese, Jürgen Klinsmann zu erpressen: Sie drohten, öffentlich zu machen, was er da so an die Tafel geschrieben hatte. Glücklicherweise schwieg die Presse über diesen Vorfall so lange, bis die Übeltäter endlich gefasst waren. Der kleine Philipp, der schließlich am Übergabeort des Lösegelds gestellt wurde, redete sich damit heraus, dass ihm sein neuer Werbepartner, ein gewisser Herr Springer, dazu geraten hatte, mehr von diesen geheimen Leserfotos zu machen, dann gäbe es 500 Euro extra. Klinsmann selbst sagte, er hätte zu keiner Zeit schlecht schlafen können: „Auf den Fotos war ja nur das, was wir in einer weit entfernten Zukunft umsetzen möchten. Mit der Gegenwart hat das natürlich nichts zu tun.“

Klopp und Zorc ziehen die Reißleine. Nachdem bei Berechnungen einer eigens angeheuerten Beraterfirma herauskam, dass Borussia Dortmund in dieser Saison bislang die wenigsten Spiele verloren, die meisten Remis und die wenigsten attraktiv gespielt hatte, erkannte Jürgen Klopp sofort und als einziger im Raum diesen unauflöslichen Widerspruch und zog die Reißleine. Der ebenfalls zum Zieh-Zeitpunkt auf der Falltür befindliche Michael Zorc hatte gerade noch verdutzt und ungläubig auf die vielen Zahlen der von der Beraterfirma hereingereichten Tabelle geschaut. Just wollte er zur Frage ansetzen, was denn dieses Pluszeichen vor der Tordifferenz bedeute, so etwas kenne er aus seinen Büchern nicht, da ward er auch schon mit in den Schlund gerissen. Klopps Zukunft ist unbekannt, allerdings werden ihm Kontakte zur Abenteuerurlaub-Branche nachgesagt.

Jürgen Klinsmann kein Schuljunge. Jürgen Klinsmann will auf keinen Fall die Trainer-Schulbank drücken. „So lange ich hier Trainer eines Bundesligisten bin, kann ich nicht gleichzeitig eine Trainer-Ausbildung machen, das wird jeder verstehen.“ Matthias Sammer als DFB-Verantwortlicher für die Trainerlizensierung hatte diese Ausbildung vom Novizen gefordert. „Es kann nicht immer eine Lex Matthäus geben, irgendwann ist auch mal Schluss damit.“ Jens Lehmann murmelte auf der selben Pressekonferenz etwas von einem „Hubschrauber“, mit dem sowas trotz Terminproblemen mögliche werde, wurde aber aufgrund der schon angeworfenen Rotorblätter des direkt neben der Tür wartenden Helikopters von niemandem mehr verstanden.

Theo Zwanzigers Wahl doch gültig. Obwohl es viele zweifelnde Stimmen gab, ist Theo Zwanzigers Wahl zum Präsidenten des Deutschen Fußballbundes tatsächlich gültig und er in Wahrheit kein Erfüllungsgehilfe der DFL dabei, möglichst viel Kohle aus dem Premiumprodukt Bundesliga und symbiotisch verwachsenem Pay-TV zu pressen. Zwar sei er bei den Verhandlungen über den neuen Sonntagstermin zu spät gekommen, allerdings hatte ihn der Verantwortliche auch nicht informiert. Deshalb bliebe die Gültigkeit seiner Wahl unberührt. Da niemand weiß, wer denn jetzt eigentlich verantwortlich ist, ist Oliver Bierhoff als Bauernopfer im Gespräch, der seinerseits darauf verwies, alle privaten Werbeverträge regel- und vor allem fristgerecht angemeldet zu haben.

Werder Bremen hat nun doch kein Disziplinproblem. Die Gerüchte seien kürzend verfälscht worden: „Es ist nicht alles wahr, was in den Zeitungen stimmt.“ Weder sei Ze Roberto, der Zweite, unabgesprochen nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt („Teil unseres neuen Konzepts“), noch hätte Miroslav Klose in einer ultrageheimen [********] (geheim) spontan die Taktik des Teams geändert. Meldungen darüber, dass es Jefferson Farfans Oma wieder besser gehe, seien hingegen zutreffend, wenn auch nicht Teil des Konzepts.

Peter Neururer Trainer auf Schalke. Nachdem der Ruf aus Schalke ertönt war, dass man den Heiland wieder benötige, machte Peter Neururer beim MSV Duisburg kurzen SMS-Prozess: „Ich bin dann mal weg.“ simste er dem kurz zuvor noch euphorisiert ob der Vertragsverlängerung mit Neururer ins Mikrofon säuselnden Walter Hellmich: „Der MSV gehört in die Champions League. Und ich auch.“ Im Exklusiv-Telefon-Interview auf 90elf, in dem Neururer aus der Kabine heraus noch schnell seine Expertentipps abgab, erinnerte er daran, dass er schließlich der erste war, der so blöd war, sich eine mühsam eingetippte Datenbank von seinem Sohn löschen zu lassen. Hinweise auf eine eventuell existente Berufsethik und Solidarität unter Kollegen schnaufte Peter der Große nuschelig in seinen Schnäuzer weg: „Lächerlich. Es ist niemand positiv auf Solidarität getestet worden, deshalb sollte man das Ganze schnell abhaken.“ Außerdem sei er damals falsch zitiert worden.

Markus Babbel grinst nach Pokal-Aus. „Wir haben viel gelernt. Wir machen jeden Fehler beim nächsten Mal ein bisschen besser“, versprach er den Journalisten. Die aber wollten das gar nicht hören, sondern warteten auf die endgültige Zusage Franck Ribérys, auch im nächsten Jahr noch unter Babbel zu trainieren. „Isch blaibe — vorerst“, sprach Ribéry in astreinstem Deutsch, wobei er das „vorerst“ nicht aussprach, sondern mittels Gebärdensprache in den Raum schraubte. Horst Heldts Nachfolger Rudi Völler erklärte Ribéry daraufhin strahlend zum „unverkäuflichen Drecksack“, während sich im selben Moment ein Hubschrauber mit madrilenischem Kennzeichen in die Lüfte erhob. Als sich die Staubwolken verzogen, tauchten die Schemen eines vom Hubschrauber Zurückgelassenen auf, der flugs versprach: „Zur WM 2010 bin ich wieder fit.“

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Zahl der Woche — Folge XXVII

Tja, die Folge lautet zwar XXVII, die Zahl der Woche selbst ist aber die:

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So viele Semester studierte Oliver Bierhoff an der Fernuni Hagen, bis er seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann erlangte. Diese elendigen Langzeitstudenten. Dabei hat einer, der als Beruf Fußballspielen angibt, doch mehr Zeit als jeder andere, sich den Büchern zu widmen …

Was er mit diesem Diplom anfangen wollte, wusste er auch damals schon ganz genau:

„Bei der WM 2006 könnte ich mir eine Mitarbeit im Bereich Sponsorenwerbung und Marketing gut vorstellen“, sagte er bereits 2002.

Das hat ja dann auch bestens geklappt.

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Mimosenstadl: Es sind wieder Plätze frei!

Nachdem Kevin Kuranyi es schon nicht ertragen konnte, mit anzusehen, wie ohne ihn erfolgreicher Fußball der besseren Sorte gespielt wurde, hat sich jetzt auch Torsten Frings als Mimose mit Bank-Allergie geoutet. Der FOTO-Zeitung sagte er, dass er über einen Rücktritt nachdenke.

Lassen wir mal außen vor, dass die FOTO sich das Interview wahrscheinlich größtenteils selbst ausgedacht oder die Fragen so manipulativ gestellt hat, dass Frings nicht anders konnte, als die von ihr gewünschten Aussagen zu tätigen.

Das können wir natürlich nicht außen vor lassen.

Sollte es dennoch zufällig wahr sein, dann gibt es bald nur noch einen Elf-Mann-Kader in der Nationalelf (plus natürlich Jermaine Jones auf der Tribüne), weil sich keiner mehr auf die Bank setzen mag. Da fehlt dann wahlweise „Vertrauen“ oder „Rückendeckung“, der Tee war zu kalt und mittwochs bekommt man ohnehin so schlecht Babysitter — weil ja Länderspiel ist. Jogi Löw muss die Aufstellungen ab sofort drei Tage vor dem Spielbeginn bekannt geben und die jeweiligen Einladungsemails versenden. Sollte sich in der Zwischenzeit einer der elf Ausgewählten verletzen oder ihm plötzlich einfallen, dass er ebenfalls eine Mimose ist — draußen zu kalt, die Verletzungsgefahr, immer diese Eigentore und was sonst noch alles dem Marktwert schaden könnte — kann er leider nicht mehr ersetzt werden und die Nationalmannschaft beginnt das Spiel eben mit einem Mann weniger.

Oliver Bierhoff wird als gescheiter Marketingmann nicht lange zögern, die so frei gewordenen Plätze auf der Bank entweder meistbietend an Fans zu versteigern oder sie diversen Gönnern gönnen. Vielleicht sehen wir bald Dieter Zetsche oder Herbert Hainer neben Hansi Flick.

Gute Fußballer, die zum Beispiel dann eingewechselt werden könnten, wenn ihre besonderen Stärken vonnöten sind, um einen Rückstand umzudrehen oder eine Führung zu halten, gibt es dann auf der Bank aber nicht mehr. Entweder von Anfang an spielen oder gar nicht erst hinfahren, alles andere ist unter der Würde eines der Nationalelf Würdigen.

Aber nicht vergessen: Es stand in der FOTO (von der im Laufe des Tages wahrscheinlich noch diverse Zeitungen abschreiben werden), also wohl nur heiße Luft.

Und jetzt wieder Musik.

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Das schönste Tor aller Zeiten

Welches das war, will die FIFA auf ihrer Seite wissen. Und da es für „im Auge des Betrachters“ nun mal keine harten Kriterien gibt, kann man da wunderbar und stundenlang drüber sinnieren und doch zu keiner verbindlichen Entscheidung kommen. Sehr einfach zu erlangender Content. Ich frage jetzt nicht, welches Tor das schönste aller Zeiten war, denn ein humoriger User namens bembelboy hat die Antwort, der man nicht widersprechen kann, schon gegeben. Nicht Maradona, nicht Helmut Rahn, nicht Zinedine Zidane oder gar Oliver Bierhoff, sondern … lest selbst:

Ohne mich selbst großartig loben zu wollen bin ich der Meinung, dass mein Freistoß im Training des FC Ober-Roßbach im Jahr 1999 einer der schönsten Treffer überhaupt war. Der Ball schlug dermaßen im Winkel ein…das gab es seitdem nie wieder. Außerdem war es auch mein einziger Freistoßtreffer.

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Klinsmanns Mentalprogramm: Voll gut drauf!

Wie geheime Quellen mir berichteten, deren Bekanntmachung dazu führen würde, dass sie nicht mehr geheim wären, geht es bei Jürgen Klinsmanns Trainingsprogramm in erster Linie darum, die Spiele dort zu gewinnen, wo die Spiele entschieden werden. Seit Huub Stevens wissen wir, dass das „zwischen die Ohren“ ist, womit klar wird, warum Klinsmann sein Geheimprojekt so abschotten lässt, dass nicht mal Urban Priol darüber lästern kann: Weil es zwischen die Ohren geht. Also: um. Es geht um zwischen die Ohren und deshalb muss selbst Uli Hoeneß draußen bleiben. Es könnte ja sein, dass er sich abends beim Weißbier mit Auge, mit dem er sich immer noch trifft, verplapperte und das geheime Trainingsprogramm so auch demnächst in Wolfsburg stattfände.

Hier also geheime Erstimpressionen von Klinsmanns Mentalprojekt, wobei da das Buddhistische noch etwas zu kurz kommt. Hier geht es erstmal darum, eine Grundstimmung ins Team zu bringen.

Wie seriöse, nicht ganz so geheime Quellen berichten, hat der Dummschwätzer an diesem Programm nicht teilgenommen. Er ließ ausrichten, das sei alles „Pipifax“ und für „solcherlei Unsinn“ stünde er nicht zur Verfügung. Man solle endlich wieder rausgehen und Fußball spielen, egal, wie die Zellen sich fühlen. Danach entfleuchte er nach Kitzbühel und zum ersten Mal im Leben haben wir Verständnis für den Dummschwätzer. Was kostet eigentlich ein U-Bahn-Ticket in München?

Oliver Bierhoff darf von diesem Beitrag übrigens per Gesetz nie erfahren. Hab ich so entschieden. Hup hup.

Und jetzt ein Bier. Und eine Axt.

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Bralles zum Abschneiden der Deutschen bei der EM 2008

Bräbräbräbräbrä Löw bräbräbrä?

Brabrabrabrabrabra brä.

Bräberäberäbara, braberäbera.

Brä brä, brah Tessin brä bräbrähbrähbräh bra. Brähberäbrä bräberäberä brä.

Brähberäbrä bräberäberä brä.

Braberaba barberaba. Brä!

Bräbräreberä brä äbräreberä brä brä Klinsmann, bräbrä brä brä bräberäberä räbrot.

Bräberäräberä bra bra brä bräberababa, bräberababä. Bräberäberä Arsenal, Madrid bräbäberä räbrä bräberä bra.

Brä, brä bräberäberä brä, bräberäberä brä brahbrah brah brah 1972!

Brähbaberbarabera brah, bra bräberaberä brä brah brah.

Bräberäräberä bra bra Gómez? Brä bräbäberä räbrä bräberä bra. Bra bra bra bräberäreberäbrabra. Brahbareberabra bräh bra brabrabrabra bra bräh brah Bergtour brä.

Bärberäräbera brähbräbä braberabera bra bra bräh bräh bra bra bräberäräberä brah brah bräh brähberäbera bräh Bierhoff brah brah bräh bräh brah brah bräbereräberä brah.

Bräberärberä brah, brah bra bra bräberä brah, brah brah bra bräh bräberä brah.

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