Erstens möchte ich mit der Überschrift mitteilen, dass laut Duden die richtigen Zeichen für die Darstellung einer Fußballpartie der lange Gedankenstrich bei der Beschreibung der Paarung und der Doppelpunkt beim Ergebnis sind.
Zweitens möchte ich damit mitteilen, dass ich mich noch nicht gänzlich aufs Altenteil zurückgezogen habe und tatsächlich gestern beim DFB-Pokal-Zweitrundenspiel in Bochum im rewirpower-Stadion war. Jenes hieß bis vor Kurzem noch Ruhrstadion und ist sogar in einem überaus häßlichen Mosaik in der U-Bahnstation des Bochumer Hauptbahnhofs verewigt. Meine Email an den VfL Bochum mit der Frage, wo der VfL Bochum seine Heimspiele vor Errichtung des Ruhrstadions ausgetragen hat, verhallte ungehört im Orkus des Internets. Wikipedia weiß da zwar mehr, aber es wäre schon eine nette Geste gewesen, wenn der VfL Bochum selbst diese Information einem wißbegierigen Sympathisanten geliefert hätte.
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Drittens geht doch nichts über eine Flutlichtpartie. Ich verstehe wirklich nicht, wie irgendjemand überhaupt etwas gegen die Rückkehr der Bundesliga zu Freitagabendspielen haben kann. Flutlichtspiele im Herbst sind das atmosphärisch Schönste, was Fußballpartien bieten können. Es ist noch nicht zu kalt, um ohne Mütze, Schal und Handschuhe ins Stadion zu gehen, es ist aber auch nicht so warm, dass man literweise in Stadion teure Flüssigkeit zuführen müsste, um überhaupt zu überleben. Der Himmel ist schön dunkel und der Rasen mit den darauf befindlichen Spielern in ihren meistens glänzenden Trikots angestrahlt. Das wirklich Wichtige wird beleuchtet, der Rest ist dunkel. So ist es im Theater auch, warum sollte das bei Fußballspielen anders sein?
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Viertens beschloss ich also, gestern Abend ins Ruhrstadion zu gehen, welches seit dieser Saison rewirpower-Stadion heißt und damit immerhin drumherum kam, nun auch eine Arena sein zu müssen.
Und auch wenn ich selbst nicht gerade eine Koryphäe der Putzkultur bin, muss ich doch anmerken, dass man das rewirpower-Stadion mal wieder putzen könnte.
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Den Charme einer Eislaufhalle verströmend, wenn man sich den Details widmete, präsentierte sich das ansonsten doch sehr nette Ruhrstadion, welches nicht nur mitten in der Stadt liegt, sondern angeblich auch britische Atmosphäre besitzt.
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Die Aasgeier namens Pfandflaschensammler waren auch hier vor dem Stadion in rauen Mengen zu finden. Manche zeigen sich derart hochgeputscht in ihrem Job, dass sie meine noch volle Pfandflasche schon rauben wollten, als ich sie nur einmal auf einer Blumenbeetumrandung abstellte. Ansonsten herrschte hier aber friedliche Atmosphäre vor, die Ordner wie die Kassenhäuschensitzer waren bemerkenswert freundlich und als ich mit ca. 15 Minuten Verspätung endlich ins Stadion gelangte, hatte ich noch keins der 5 Tore verpasst.
Die Partie war zwar nicht gerade geeignet, das Sprichwort vom Pokal und seiner eigenen Judikative zu bestätigen, bot aber unterhaltsamen Fußball.
Das erste Tor zur 1:0-Führung der Heimmannschaft erzielte ein gewisser Theofanis Gekas durch Rumstochern, der hier auch schon mal Erwähnung fand. Später köpfte Butscher (kann es einen besseren Nachnamen für einen grobschlächtigen Spieler geben?) das 2:0 nach herrlicher Flanke von links.
Da der KSC aber nicht umsonst Tabellenführer Zweiter (mit Dank an Silvio) der zweiten Liga ist, kam er auch zurück ins Spiel. Von ca. 200 eigenen Fans angefeuert, gelang kurz vorm Pausentee (und ich hasse diese verstaubten Wortbenutzungen im Fußballmilieu) mit einem wahrlich fantastischen direkten Freistoss der Anschlusstreffer. Mit 2:1 für den VfL Bochum ging es also in die Pause und ich selbst aufs Klo, wo mir dieses hier entgegenblickte:
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Werbung für Feuerwerkskörper mit überdimensionierten Brüsten. Wie viele Leute, die im Ruhrstadion pinkeln gehen, planen gerade ein Feuerwerk? Ich weiß nicht, ob der Brauch des Feuerwerks in Bochum verbreiteter ist als anderswo, denke aber dass Manager Eckhard mich aufklären kann, wie wichtig es ist, mit seiner Werbung jederzeit präsent zu sein.
In Halbzeit zwei lernte ich dann den etwa 40-jährigen Herrn kennen, der für jedes Spiel der Bochumer extra aus Euskirchen anreist. Die ersten 16 Lebensjahre hat er in Bochum verbracht, seitdem ist er angefixt und war sogar beim 1:1 der Bochumer in Dortmund. Er hoffte inständig, dass es keine Verlängerung gäbe, weil er sonst seinen Zug verpassen würde. Ich hoffte inständig, dass es Verlängerung gäbe, weil ich so mehr Fußball fürs selbe Geld würde sehen können, klärte den Herrn aber nicht über meinen Wunsch auf, um nicht unhöflich zu sein.
Und eine Verlängerung wurde wahrscheinlicher, als erst ein Bochumer am Fünfmeterraum noch mal quer spielte, statt selbst zum 3:1 abzuschließen und der KSC im Gegenzug das wirklich schön herausgespielte 2:2 erzielte. Da war erstmal Essig mit der Stimmung der hier in Block Q Anwesenden.
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Kurz vor Schluss gelang aber jenem schon erwähnten Butscher noch das 3:2, der Euskirchener erreichte seinen Zug noch rechtzeitig, die VfL-Fans waren glücklich und Volk ohne Raumdeckung muss nicht zwangsläufig recht behalten, dass der DFB-Pokal in diesem Jahr nicht in „Ruhrpott“ umbenannt werden wird, schließlich spielt heute Abend auch noch der MSV Duisburg in derselben Runde, die der VfL Bochum bereits erfolgreich bestritten hat.
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Achja. Das Plakat direkt vor dem Stadion könnte der VfL auch mal auswechseln, schließlich war heute der 24.10.
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