Wenn es schlecht läuft, dann macht man oft den Fehler, zu glauben, man habe sich nur nicht genug angestrengt und deshalb nicht den gewünschten Erfolg erreicht. Also strengt man sich noch mehr an. Und zwar mit derselben Strategie wie zuvor, mit größerer Intensität in allem, was man für zielerreichungsfördernd hält.
Ein jeder kennt diesen Fehler, ein jeder macht diesen Fehler. Man darf sogar zurecht an der Evolutionstheorie zweifeln, wenn diese, die Evolution, uns mit Gehirnen ausstattete, welche uns dermaßen betriebsblind agieren lassen, dass wir viel zu häufig erst dann die Strategie ändern, wenn es schon zu spät ist.
Von dieser simplen, aber entscheidenden Erkenntnis scheint Jürgen Klinsmann noch ein gutes Stück entfernt zu sein:
Kritik entfacht in mir noch mehr Ehrgeiz. Ich bin eine Natur, die*, wenn es schlecht läuft, sich noch mehr in die Arbeit reinhängt.
Er sollte sich nicht noch mehr in die immer gleiche, fehlerhafte Strategie reinhängen, sondern inne halten, kontemplativ werden, seine Strategie hinterfragen und nach allen Informationen, die uns zur Verfügung stehen, ändern. Bis er das erkannt hat, ist seine Karriere in München wohl schon vorbei.
PS: „more of the same“ ist nicht zu verwechseln mit „flogging a dead horse“. Dead ist die Saison für den FC Bayern schließlich noch lange nicht.
* Originalwortlaut: wo
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