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Schlagwort: Michael Ballack

Schieß mich Pocher tot

Man möchte es gar nicht so genau wissen eigentlich, man möchte lieber nicht fragen, weil man die Antwort schon ahnt und sich so fürchterlich fremdschämt, dass dagegen selbst ein Kaffee-Service noch eher ein Anlass zum Stolz ist. Offensichtlich hat aber die selbe, und jetzt muss ich vorsichtig sein mit meiner Wortwahl, sagen wir: Frimpe, ich glaube, eine Frimpe, das ist bestimmt keine Beleidigung unter der Gürtellinie oder dergleichen mehr, es ist schließlich eine Blume, und jemanden wie eine Blume zu nennen (türkische weibliche Vornamen leiten sich sehr oft von bestimmten Blumennamen ab), kann ja kaum justiziabel sein, oder? die selbe Frimpe wie jene, die auch nach dem verlorenen EM-Finale 2008 irgendwelche Show-Elemente angesichts einer Niederlage für angemessen hielt, diese alte fleischfressende Pflanze, die wir dort im Vordergrund sehen, bei dem Empfang der Frauen-Nationalmannschaft nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2007, das ist nicht zufällig diese völlig artfremde Nulpe Tulpe namens Oliver Pocher, die dort so überhaupt gar nichts zu suchen, wahrscheinlich an diversen BHs gezupft, Trikottäusche vorgeschlagen und anderen zotigen Müll von sich gegeben hat?

Nein, natürlich nicht. Was hätte auch eine Frimpe wie Oliver Pocher bei einer Titelfeier der Frauen-Nationalmannschaft zu suchen, außer extrem gequirlte Scheiße auf dem Niveau von Grundschul-Schulhof-Witzen zu versuchen (!) zu machen und sich selbst als Mittelpunkt der Veranstaltung zu gerieren, was in Ermangelung des Wunsches aller anderen Beteiligten, sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, dann auch hervorragend funktioniert haben wird.

Zum Glück war ich bei diesem Empfang weder vor Ort noch vor dem Television live dabei, ich hätte evtl. mich oder andere an diesem Ereignis Beteiligte erschossen.

Aber zunächst prüfe man selbst, und dann schnell aufs Klo.

Es ist ja so einfach, Pocher zu bashen. Natürlich ist das einfach. Dahinter steht aber auch ein gesamter Verband, der es zulässt, dass seine eigenen Ereignisse ins absolut Lächerliche gezogen werden. Was sind das für Menschen beim DFB, die akzeptieren, dass ein Grundschulzeugejehovas daherläuft und bei jeder, aus sportlicher Sicht, ernsthaften im Sinne von seriös dem sportlichen Erfolg huldigenden Feier ein Mikro in die Hand bekommt und sein hirnloses RTL-Zielgruppen-gerechtes Geschwätz absondern darf, während derselbe Verband Gelbe Karten für nicht in der Hose befindliche Trikots verteilen lässt oder aber auch seine eigenen Mitglieder, die Amateurvereine nämlich, mit seinen neuen Sonntagsspielterminen verarscht, weil doch jedem Kreisligaverein noch 120 Euro aus dem Millionentopf von Premiere-Sky zufallen. Achso. Ja, klar, daher weht der Wind. Man nimmt seine Mitglieder ohnehin nicht ernst. Da kann man natürlich auch gerne mal seine eigenen frisch gebackenen Weltmeisterinnen dieser Lächerlichkeit preisgeben.

War es nicht Jens Lehmann, der auf die Feier und vor allem auf Pochers Gesülze nach dem EM-Finale keinen Bock hatte? Ballack ganz sicher und man muss sagen: beide werden nicht unsympathischer dadurch.

(Statt Pocher, einer extrem schlimmen Frimpe allerdings, könnte dort genauso Atze Schröder, Hagen Rether, Volker Pispers oder sogar Helmut Schmidt himself stehen: Es würde nichts daran ändern, dass jener welcher dort nichts zu suchen hätte. Aber, Pocher, ja, der macht es dann doch noch mal schlimmer als die anderen es je könnten.)

(Silke Rottenberg ist auch schon ganz schlecht, sie lehnt sich schon zum Speien vorneüber.)

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Cymru 0 Yr Almaen 2

Drei Punkte in Wales sind drei Punkte in Wales. „Nicht mehr und nicht weniger.“ Natürlich nicht mehr. Drei Punkte. Nicht weniger. Natürlich nicht weniger. Wie sollten drei Punkte an und für sich auch mehr als drei Punkte sein? Oder: Wie sollten drei Punkte als solche weniger als drei Punkte sein? Das ginge vielleicht, wenn die Punkte keine unteilbaren Einheiten darstellten, so wie es auch bei Toren normalerweise der Fall ist. Normalerweise. Fußball ist schließlich kein Schach.

Gomez: 0,5 Tore. Wales ebenfalls 0,5 Tore. Remis also. Wenn es nicht den Capitano gäbe. Das wiederum ist italienisch. Niemand weiß, wie man von Kalifornien kommend für einen Sachsen, der in Bayern sein Geld verdiente, auf eine italienische Bezeichnung kommt, als Schwabe. Gomez 0,5, Wales 0,5, Capitano 1. Das Ergebnis ist klar: Gewonnen hat der Capitano. Wieso jetzt insgesamt nur zwei Tore gezählt, aber drei Punkte vergeben wurden, und dann auch noch alle für Deutschland, muss nicht weiter erläutert werden. Drei Punkte, nicht mehr und nicht weniger.

Weniger hingegen ist ein ehemaliger Prinz geworden. Er ist schon kein Prinz mehr, der Lack des Prinzenkrönchens ist verschlissen, er ist nur noch Hofnarr. Leider ist er auch dafür noch zu grün, weshalb er nur Hofnarrenanwärter ist. Das wissen unglücklicherweise die wenigsten, und auch er selbst scheint es immer wieder zu vergessen. Auf der Hofnarrenanwärterschule hat man ihm erzählt, dass Hofnarren große Stars seien oder aber zumindest werden könnten, wenn sie immer tun, was Hofnarren zu bestimmten Anlässen tun sollten. Also zum Beispiel dem freien Spieltrieb nachgeben, wie man es von Hofnarren so kennt. Dann laufen die Hofnarren auf dem Hof herum und niemand kann vorausahnen, welche Richtung sie in der nächsten Sekunde einschlagen werden. Das gefällt den Lehrern auf der Hofnarrenanwärterschule. Normalerweise.

Anderen gefällt das eher weniger — nicht mehr, nicht weniger, sondern weniger — weil sie entweder Capitanos sind oder aber etwas erreichen wollen, von dem der Hofnarr nicht ahnt, dass es das geben könnte: Mehr Klasse, mehr Qualität und mehr Können als man zur Zeit schon hat. Mehr — nicht weniger, nicht mehr — sondern mehr.

Wenn man den Hofnarren darauf hinweist, kann dieser schon mal ungehalten werden. Er ist sich seines Status als Hofnarr(enanwärter ja nur!) nicht immer bewusst, und so gefällt es ihm nicht und er wird gar säuerlich, wenn man von diesen Dingen spricht, die man erreichen wollte, die man aber nicht erreichen kann als Hofnarr(enanwärter ja nur!), weil sie auf der Hofnarrenanwärterschule nicht gelehrt werden und weil, das ist ja die Krux mit den Hofnarrenanwärtern, diese sowieso nicht zuhören, wenn etwas gelehrt wird. Erstens ist man ja schon Hofnarr(enanwärter) und zweitens gehört es für Hofnarren zum guten Ton, nicht zuzuhören, sondern allerlei Schabernack zu betreiben.

Drei Punkte. Capitano 1, Gomez 0,5, Hofnarr 0. Eher weniger.

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Ballacks empty net non-goal

Die erste Bewerbung für das Nicht-Tor des Jahres 2009 ist eingetroffen. Was Mario Gomez kann, kann Michael Ballack schon lange, und zwar im FA-Cup-Spiel seines Chelsea beim FC Watford.

Roman Abramowitsch sah diesen Ball wohl schon im Tor. Guus Hiddink neben ihm, Experte der er ist, natürlich nicht.

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Das Nicht-Tor des Jahres 2008

Das Tor des Jahres 2008 ist bereits gewählt und in braver Chronistenmanier auch schon im umfassenden Tor-des-Jahres-Beitrag aufgenommen. Das vergleichsweise unspektakuläre Freistoß-Tor von Michael Ballack gegen Österreich gewann.

Interessanter war da in diesem Jahr die Wahl zum Nicht-Tor des Jahres.

Mario Gomez gewann knapp mit seinem Nicht-Tor bei der Europameisterschaft aus dem selben Spiel gegen Österreich, als er wunderbar von Miroslav Klose 248 Zentimeter vor dem Tor frei gespielt wurde und ein kleines Verspringen des Balles Gomez für einige Monate zum Deppen der Nationalmannschaft machte (bis ein gewisser K. sich heimlich, still und unerkannt von der Tribüne machte).



Knapp gewann Mario Gomez diese Wahl, und zwar knapp vor Mario Gomez, der mit diesem wunderbaren Nicht-Tor aus dem Länderspiel gegen Finnland Zweiter wurde.



Zum Glück hat Gomez sich von diesen Nicht-Toren mittlerweile erholt und wird wohl keine 9.998 Nicht-Tore folgen lassen, wie Fredi Bobic es einst schaffte.

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Michael Hitzlsperger

:Nein, das wird nix.

Geh nach Hause. Zurück auf die Bank. Kusch, kusch.

Thomas Hitzlsperger hat doch tatsächlich, laut SPON, Michael Ballack und Torsten Frings den Kampf angesagt um Stammplätze im mittleren (manche sagen auch: zentrales dazu) Mittelfeld. Genauso könnte Gerhard Tremmel nun endlich den doch wohl verdienten Stammplatz im Tor der Nationalauswahl für sich fordern.

Hitzlsperger, you are wrong.

Das sind nun mal einfach zu viele Dinge, die gegen Dich sprechen. Kein Kopfballspiel, keine Geistesblitze, keine Genauigkeit in langen Pässen, keine guten Standards (außer diesen Schraubzwingen, die er ins Tor prügelt) und vor allem kein Standing in den Zweikämpfen, keine Körpersprache (die wäre wurscht, wenn der Rest da wäre) und eigentlich überhaupt nix außer 08/15-machine-gun-fußball. Das ist nun mal zu wenig. Das mag alles immer und immer wieder gegen Belgien, Estland oder sogar Finnland reichen, darüber hinaus kann man aber mit Hitzlsperger auf dem derzeitigen Fähigkeitenstand keinen internationalen Blumentopf (was heißt Blumentopf auf esperanto?) gewinnen.

Wo ist da die Spielgestaltung, das überraschende Moment, das irgendwas, was ihn mehr dazu qualifiziert, in der Stammelf der Nationalmannschaft zu sein als z. B. Piotr Trochowski, als z. B. den leider alternden Bernd Schneider oder den auch alternden, aber sich nicht verbessernden Tim Borowski?

Hitzlsperger kann einfach gar nix, außer ein Indianer zu sein. Das möglicherweise kann er gut, aber mehr auch nicht. Und es ist auch nicht so, dass er nicht später noch in eine andere Rolle hineinwachsen könnte. Charakterlich scheint er ein guter zu sein, ein echter Fußballer, den es interessiert, wie er sich verbessern kann. Da hat Hitzlsperger dann noch Einiges, womit er sich in den nächsten Jahren beschäftigen kann, am zweiten Weihnachtstag, wenn man seine Geschenke auspackt und merkt, das ist eigentlich alles nix für einen. Nicht mal das lustige Quartettspiel mit Kevin Kuranyi, Adenoid Hynkel, Heinz Erhardt und Stan Libuda, die dann alle doch nicht an der WM 2006 teilnahmen, anders als man selbst. Eine Nationalmannschaft aber, die auf dem derzeitigen Hitzlsperger aufbaut, ist eine Karikatur all dessen, was wir seit dem immer noch glücklich zustande gekommenen Wechsel 2004 erlebten.

Hitze, bleib bei deinen Leisten, Du Indianer.

PS: Böse Zungen behaupten, er habe die Hochzeit mit der Frau, die acht Jahre lang seine Lebensbegleitungsstewardess war, nicht aus dem Grunde abgesagt, weil er gemerkt hat, dass es „doch nicht so richtig passt“, sondern weil er nach x Jahren als Profi endlich gecheckt hat, welche Anziehungskraft Geld auf Frauen ausübt. Aber das weiß man hier nicht, das ist hier auch egal. Sein Geld kann er ja verschenken, an wen er will, aber bei seinen Leisten, da muss er bleiben. Gerade mit dieser äußerst braven Frisur, die nur schwerlich nicht als Sinnbild seines Fußballspiels zu sehen ist.

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Nine/thirteen

ARD-Late-Night-Talker Oliver Pocher ist in der neuen Saison auch in der Bundesliga-«Sportschau» im Einsatz. Pocher werde ab dem vierten Spieltag (13. September) in loser Reihenfolge analog zu seinem EM-Engagement auftreten, sagte Redaktionsleiter und WDR-Sportchef Steffen Simon am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp in Köln. Dabei werde Pocher nicht unbedingt Spieler imitieren, sondern zum Beispiel beim Training der Clubs auftauchen. Er sei mit vielen Bundesliga-Spielern sehr vertraut und bringe dadurch noch eine andere Perspektive in die Sendung. Im Schnitt solle der 30-Jährige alle zwei Wochen in der «Sportschau» auftauchen, kündigte Simon an.

Pocher war für die ARD in diesem Jahr bei der Fußball-Europameisterschaft als Sportreporter am Start. Zum Ende der vergangenen Bundesliga-Saison hatte er zudem einen Auftritt in der «Sportschau», wo er als Oliver Kahn gemeinsam mit Imitator Matze Knop als Franz Beckenbauer die Spielzeit bewertete.

Die endgültige Verclownisierung eines ehemals ernsthaften Sports (im Rahmen dessen, wie ernst Sport überhaupt sein kann) schreitet unaufhörlich voran. War der Welke Oliver mit seinen Comedy-Einlagen schon kaum zu ertragen, ist das, was Pocher anbietet, nicht mal mehr Comedy. Oder was soll daran amüsant sein, wenn einer wie auf dem Schulhof Grimassen schneidet und beim Reden lispelt und das dann eine „Imitation“ von irgendetwas sein soll? Glücklicherweise weiß man an dieser Stelle nicht viel über Pochers Programminhalte, um noch mehr darüber abzuledern. Doch ist a) dieser Mann nicht amüsant, sondern gibt kindlich-stümperhaften Humor zum Besten und b) gehört ein Komödiant nicht in die ohnehin schon mit anderem Klimbim überladene Sportschau, sondern zu Waldis Was-gerade-anliegt-Club, wo der Zuschauer wenigstens weiß, was ihn erwartet.

Die Sympathien für Michael Ballacks Reaktion nach dem — wohlgemerkt verlorenen — EM-Finale werden immer größer und der Wunsch, dass er die Bierhoff’schen und jetzt auch ARD’schen Pläne etwas deutlicher ausgegrenzt hätte, lodert stärker. Wie im vorigen Beitrag erst erwähnt: TV, der Anachronismus. Je länger man dort tätig ist, desto mehr scheint man den Blick dafür zu verlieren, was die eigentliche Aufgabe einer bestimmten Sendung ist.

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And the (greatest) loser is …

… Paolo Maldini!

Der Guardian fragt sich in seiner (für Fjörks) immer lesenswerten Rubrik „The Knowledge“, ob Michael Ballack der größte Loser aller Zeiten ist (der URL trägt den netten Namen http://www.guardian.co.uk/football/2008/jul/23/michaelballackloser). Die oben vorweggenommene Antwort ist ein wenig überraschend: Paolo Maldini ist der Mann mit den meisten zweiten Plätzen in allen möglichen ernstzunehmenden Wettbewerben: 17x erlebte Maldini schon das bittere Gefühl, als erster aufs Siegespodest zu müssen und kaum Ahnung habenden Repräsentanten von irgendwas Hände schütteln zu müssen, eine Silbermedaille überreicht zu bekommen, die anders als beim um die Ecke blitzenden Olympia im Fußball eigentlich keinen Wert hat, nicht mal ernsthaft bei Versteigerungen für einen guten Scheck.

Ballack ist erst bei schlappen 12 zweiten Plätzen, hat angesichts seines Alters im Vergleich zur Dauer Maldinis Karriere allerdings noch ein paar Jahre Zeit, aufzuholen. Zwischen den beiden stehen übrigens noch ein paar unbekannte — wie könnte es anders sein — Schotten mit diversen zweiten Plätzen.

Und wenn man Ballack und Maldini als zwei der größten Verlierer der Fußballgeschichte sieht, muss man feststellen, dass zum Gewinnen eben auch das mögliche Verlieren dazu gehört. Keine ganz neue Erkenntnis, aber nur wer oft in Finals steht, kann diese auch oft gewinnen. Oder verlieren. Ähem.

Hier also Ballacks Liste der Schmerzen:

1999: Vize-Meister Bundesliga
2000: Vize-Meister Bundesliga
2002: Vize-Meister Bundesliga
2002: Vize-Pokalsieger DFB-Pokal
2002: Vize-Irgendwas Champions League
2002: Vize-Weltmeister
2004: Vize-Meister Bundesliga
2007: Vize-Meister Premier League
2008: Vize-Meister Premier League
2008: Vize-Irgendwas Champions League
2008: Vize-Pokalsieger League Cup
2008: Vize-Europameister

Bemerkenswert ist neben seinem guten Platz in jener Aufstellung der größten Loser das Kunststück des doppelten Viererpacks — da darf man nach Vollendung des zweiten Viererpacks auch gerne dem Grinsmonster Bierhoff einen auf die Glocke geben wollen. Hach, hätte der Unaussprechliche nicht einmal etwas Sinnvolles tun und dieser Szene fernbleiben können? Aber hier wird abgeschwiffen, also weiter im Text:

Ballacks eindrucksvolle Bilanz wird weit übertroffen von der Liste der Schmerzen für Paolo Maldini:

1990: Vize-Meister Serie A
1990: Vize-Pokalsieger Coppa Italia
1991: Vize-Meister Serie A
1993: Vize-Pokalsieger Uefa Super Cup
1993: Vize-Irgendwas Champions League
1993: Vize-Weltpokalsieger
1994: Vize-Weltpokalsieger
1994: Vize-Weltmeister
1995: Vize-Irgendwas Champions League
1996: Vize-Pokalsieger Supercoppa Italia
1998: Vize-Pokalsieger Coppa Italia
1999: Vize-Pokalsieger Supercoppa Italia
2000: Vize-Europameister
2003: Vize-Weltpokalsieger
2003: Vize-Pokalsieger Supercoppa Italia
2005: Vize-Meister Serie A
2005: Vize-Irgendwas Champions League

Die gewonnenen Titel folgen dann morgen. Yin, Yang. Win-Lose.

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Hadi Almanya

Kleiner vollkommen uneigennütziger Hinweis noch an Michael Ballack: Bitte heute Abend nicht schon wieder heulen müssen. Die halbe Welt schaut zu. Danke.

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Cannavaro fällt aus

War ja klar. Gerade alle meine Tipps abgegeben, da ändert sich wieder so etwas nicht ganz Unwichtiges. Statt der Null steht jetzt bei den Italienern hinten irgendeiner, der nur halb so gut ist wie Cannavaro.

Morgen knickt dann auch noch Ballack um und Ribéry rutscht auf der — immer für einen Spaß zu haben, der Kleine — selbst ausgelegten Zahnpasta aus.

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Burn, burn, yes ya gonna burn

Burn, burn, alle, burn, jawohl!

Ach, rage against the machine, das war ja … da fuhr man ja noch alte klapprige Kisten, bei denen man nach 4 Wochen Zelten am Atlantik fürchten musste, dass sie trotz null Feuchte und 40°C in den ganzen 4 Wochen am Tag der Abreise nicht mehr anspringen würden. 12h Fahrt am Stück „rage against the machine“ war dann auch irgendwann nicht mehr mein Ding (und auf der Rückseite war David Bowie, dessen alte Sachen ich eigentlich ebenfalls mag, aber nicht 6x hinternander). Trotzdem klauen wir heute den Titel mal von „rage against the machine“, wobei wir das „yes ya gonna“ hier durch „alle“ ersetzen. Ist ja so auch viel familienfreundlicher, und da es im weiteren Text schon nicht sehr familienfreundlich zugehen wird (u. a. Dank Ronaldo), sind wir froh, wenigstens mit der Titelzeile durch die vielen installierten Filter zu schawuppern. Burn, alle, Burn, also der Reihe nach:

Da haben sich einige ordentlich verbrannt in den letzten Tagen.

Bernd Schneider zum Beispiel sein EM-Ticket, als er sich einen Halswirbel vorfallen ließ, der nicht schnell genug repariert werden konnte. Angesichts seiner stetig herabfallenden Form wäre aber ohnehin fraglich, ob durch die Nichtteilnahme unseres geliebten Schnix — gibt es irgendjemanden, der Bernd Schneider nicht mag? — das Feuer in der Nationalmannschaft merklich weniger lodern wird.

Schnix hätte es besser so gemacht wie Michael Ballack es in diesem Jahr tat und wie Christoph Metzelder es eigentlich immer tut: die halbe Saison locker-leicht auf irgendwelchen Reha-Plätzen herumtraben und dann, wenn man die wirklich großen Meriten einheimsen kann, nämlich bei den internationalen Turnieren, das Fünkchen frischer als der Gegner zu sein.

Richtig viel verbrannt haben auch die Bayern, allerdings schon vor der Saison und zwar Geld, mit dem sie die Bundesliga tatsächlich in Fernglas-Dimensionen beherrschen. Heute haben sie dann noch mal nachgelegt beim Verbrennen: Erst ihre erste Chance auf einen Europapokal seit 2001, auch schon 7 Jahre her und dazwischen stand nicht mal eine Finalteilnahme, dann, zeitgleich, auch den ollen, Entschuldigung, Hitzfeld. Der darf jetzt beweisen, dass man auch als verbrannter Trainer noch mit einer Länderauswahl etwas erreichen kann. Rehhagel hat’s vorgemacht, ob es der knauzige General schafft, bleibt abzuwarten. Und wie groß müsste eigentlich ein Fernglas sein, mit dem man von München bis Manchester blicken kann? Sofern die Sichtverhältnisse in knapp zwei Wochen gut sein werden, natürlich nur.

Wer sich ebenfalls ein bisschen verbrannt hat, ist Ronaldo, nicht der neue Cristiano, sondern der alte de Lima oder so, il fenomeno. Der Nike-Lebensvertrag wackelt. Jan Ullrich hat es mit seiner grenzenlosen Naivität nur bis zu den Drogen geschafft, Ronaldo immerhin schon bis zu den Drogen und den Transvestiten. Ein nicht ganz verkehrter Beitrag der taz fragt, ob es wirklich so ein Unfall gewesen sein muss, wem Ronaldo da in die vermeintliche Falle ging. Und wäre es kein Unfall, dann hätten wir den ersten großen Fußballstar, von dem es halbwegs nachgewiesen wäre, dass er schwul ist. Oder bisexuell. Oder wie auch immer das heißt, wenn man auf Transen steht. Und bigott wie wir hier manchmal sind, schreiben wir erst drüber, um dann zu erklären, dass es uns ja nix angeht, mit wem Ronaldo (der echte) Schäferstündchen hält: mit Frauen (echten), Transvestiten (gibt es da auch falsche?) oder unseretwegen auch mit Hunden, sofern alle Beteiligten gut behandelt werden und freiwillig an Ort und Stelle sind. Und entlohnt werden. Apropos Hunde:

Luca Toni geht gerne aus in München, weil es da so viele Hunde gibt. Er mag Hunde. Das wird die Münchener freuen, dass er in München gerne spazieren geht. Ein bisschen verscherzt, oder sagen wir heute mal verbrannt, hat er es sich dagegen mit seinen italienischen Heimatfrontlern. Die müssen nämlich immer noch dort leben, wo es stinkt und dreckig ist, und nicht wie er im schönen München, dessen Vorort-Villen wir ja alle noch aus den Derrick-Folgen kennen:

„Die Stadt ist sehr sauber und grün, alle benehmen sich, keiner macht Dreck – ganz anders als in Italien.“

Richtig gebrannt hat es zum Glück zuletzt nirgendwo, weder im Nürnberger Fanblock noch in diversen Fanforen. Das einzige, was im deutschen Fußball wirklich immer brennt, ist Matthias Sammers Schädel, der sich nicht zu blöde war, seinen Nach-Nachfolger bei Borussia Dortmund öffentlich in die Pfanne zu hauen. Wobei blöd auch relativ ist: Nachdem Sammer eingesehen hatte, dass er selbst es mit seinem Temperament (bei gleichzeitigem Non-Temperament, schließlich sah man ihn noch nie als Spieler ernsthaft nach Erfolgen mit seinen Teamkameraden oder der Fankurve feiern) als Bundesligatrainer nicht lange ausgehalten hätte, flüchtete er sich in eine Position, in der er niemals direkt nach dem Spiel Interviews geben muss, flammend und lodernd, sondern nur im vom Tagesgeschäft meist abgekoppelten DFB-Palast, an einem ruhigen, leise-flauschig vor sich hin knisternden Kaminfeuer an einem unbedeutenden Donnerstagvormittag.

Thomas Doll hingegen, dem schon die Akne damals sehr gebrannt haben muss (an dieser Stelle ist nichts bekannt über die Auswirkungen von Akne, diesem Fluch aller gerade geschlechtsfähig werdenden jungen Menschen ist man hier zum Glück entgangen), wird in Kürze noch viel mehr das Verlangen unter der Haut brennen, — spätestens in zwei-drei Monaten, wenn Neururer-esk dann doch keinen neuen Trainer-Angebote kommen — nicht letztens einfach die Klappe gehalten zu haben. Anstatt sich mit einem dermaßen peinlichen und auch seine Unfähigkeit, mit den Anforderungen eines Bundesligatrainers umgehen zu können, demonstrierenden Auftritt den Mund zu verbrennen.

Ausgebrannt, zu schlechter Letzt, und zwar endgültig, ist einer, den man sich als damals treuer Zuseher der Sportschau nicht wegdenken konnte, Bolzplatz hat es schon erwähnt: Manolo ist tot. Manolo war Türke, sprach wahrscheinlich ähnlich radebrechend Deutsch wie die meisten Gastarbeiter seiner Generation, doch die Sprache des Fußballs und des Trommelns beherrschte er:

„Es waren immer dieselben Rhythmen. Bumm-Bumm-BummBummBumm oder Bumm! (bummbummbumm) Bumm! (bummbummbumm).“

Manolos Feuer ist erloschen, die Fußballspiele aber gehen weiter mit ihrem hitzigen Kampfe und ich soll in der Hölle schmoren, wenn ich nicht bald endlich aufhöre, dieses Wortspiel auszuschlachten.

Hat mal einer Feuer?

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Langsam reifen die Synapsen

Erklären Sie Ihren Kindern, womit ihr Vater sein Geld verdient?

Es geht langsam los, dass sie es verstehen. Manchmal sitzen wir gemeinsam vor dem Fernseher, wenn ein aufgezeichnetes Interview mit mir übertragen wird, und sie begreifen immer noch nicht ganz, wie das sein kann, dass ich zur gleichen Zeit neben ihnen auf der Couch sitze.

Manche meiner Leser begreifen auch nicht, wie ich hier bloggen und gleichzeitig Termine wahrnehmen kann. Tja, dieses Rätsel bleibt dann erstmal ungelöst. Langsam reifen die Synapsen …

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Hoch gerechnet, doch verloren

Nein, die Bayern schießen keine 100 Tore in dieser Saison. Wie jeder weiß, wird auch das beste Spitzenteam im Laufe einer Saison mal ein kurzes bis längeres Tief erleben — frag nach beim Werder Bremen der Rückrunde der letzten Saison. 47 Tore hatte Bremen bis dahin erzielt, dann ging alles die Weser runter.

Die Optionen zu scheitern sind vielfältig, eine davon wurde vom Schicksal heute schon gezogen: Luca Toni ist angeschlagen, nachdem Klose erst in der Vorwoche verletzt wurde. Prinz Poldi, der anscheinend ähnlich lange wie sein Namensvetter Charles auf die Inthronisierung wird warten müssen, könnte diese Lücke nicht füllen, selbst wenn er fit wäre.

Weitere Option wäre ein Techtelmechtel einer der in Liebesdingen so eisern disziplinierten Herrn Rummenigge oder Hitzfeld mit einer Spielerfrau, für diese Option reichte auch schon ein diesbezügliches Gerücht.

Nächste Option: Die Entdeckung, dass der bereits als Nachfolger von Zidane ausgerufene Ribéry dabei erwischt wird, dem großen Meister mit Blick auf dessen Turiner Zeit doch ein wenig zu sehr nachgeeifert zu haben. Angesichts vermehrter Kontrollen zumindest inzwischen im Bereich des Möglichen, wenn auch noch immer verschwindend gering.

Oliver Kahn lassen wir heute mal undiskutiert, bis jetzt bekam er abgesehen von ein paar Schüsschen ja noch nichts Ordentliches zu halten; sollte es hart auf hart kommen, wird er sicher noch den einen oder anderen Punkt kosten und auch die Torbilanz versauen.

Zuletzt bleibt uns die sichere Gewissheit, dass es auch beim noch so großen Kader Momente geben wird, in denen man auf die Jungs aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen muss. Wie Sandro Wagner heute gezeigt hat, muss das kein Nachteil für die Verfolger sein. Und der in der U17 überragende Toni Kroos wird sich in jener Reihe von Spielern gut machen, die in einer der U-Auswahlen noch groß aufspielten, in der Bundesliga aber über Klubs wie den Karlsruher SC oder Arminia Bielefeld nicht hinauskamen. Frag nach bei Eberl, Auer, Schindzielorz, Schlicke, Lottner (!), Tiffert, Poschner oder — Hanke.

Zwei Optionen, den glatten Durchmarsch zu verhindern, bestehen hingegen nicht mehr: Die eine hätte Felix „Wo ist der Deinhardt die Taktik?“ Magath geheißen. Die andere wäre ein als Mittelfeldmotor aufgestellter Roque Santa Cruz gewesen, in der irrigen Annahme, er könne Michael Ballack ersetzen. Schade eigentlich.

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Bravo, Ballack

Der Werbeblogger fand diese recht kurze Foto-Love-Story mit Michael Ballack und wir sind not amused.

Das Einzige, was an diesem ultraflachen Handy XY ultraflach ist, ist die Story der Anzeige.

Außerdem weiß jeder Mann (nachdem er es zwei bis drei Mal in seinem Leben erfolglos praktiziert hat), dass Hinterherlaufen niemals von Erfolg gekrönt sein wird. Oder sind die Macher dieser Anzeige etwa mit ihrer Schulhofliebe verheiratet?

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