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Schlagwort: Markus Babbel

Was Liza & Uli & Jupp & Mehmet wissen — und Robbéry nicht

Letztens war es wohl 40 Jahre her, dass Franz Beckenbauer nach seiner Zeit bei Cosmos New York sein Comeback in der Bundesliga gab. Bekanntlich geschah dies für den Hamburger SV, nicht für seinen Heimatclub FC Bayern München. Anderthalb Jahre blieb er an der Alster, war allerdings oft verletzt. Immerhin 28 Einsätze wurden es dann unter Manager Günter Netzer, darunter auch exakt einer gegen jenen FC Bayern München, den er zuvor stark geprägt hatte und hinterher noch ebenso prägen würde.

4:1 gewann sein Hamburger SV damals, nachdem er im heimischen Volksparkstadion zunächst mit 0:1 zurücklag, als Franz Beckenbauer gegen so Spieler wie Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge und andere antrat.

Franz Beckenbauer

31.10.1981 Hamburger SV - FC Bayern München 4:1

Das inspiriert, doch gleich einmal zu schauen, wie die übrigen Granden der Vereinsgeschichte sich in den Partien gegen den FC Bayern schlugen, wenn sie diesen einmal verlassen hatten – oder noch nicht da waren. Da gibt es doch einiges zu berichten. (Unterschiedliche Detailtiefe beim Spieldatum ist phlegmabedingt unterschiedlich. Und Supercup und Ligapokal bleiben wie immer auf dieser Seite unberücksichtigt. Nur Spiele als Spieler sind gelistet, sonst wäre es bei Rehhagel und Heynckes dann doch sehr ausgeufert.)

Zum Titel also: All die folgenden Spieler wissen, wie es ist, gegen den großen FC Bayern zu verlieren und manche auch, wie es ist, zu gewinnen. In jedem Fall kennen sie aber das Gefühl, gegen diesen meist als stärker eingeschätzten Gegner aufzulaufen – Arjen Robben und Franck Ribéry hingegen (noch) nicht.

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Dunkles aus dunkler Zeit

Es ist eine der großen Betriebsmotivationen hier in diesem Blog, doch eines Tages noch zu erfahren, was bei der EM 2000 in den Reihen der Nationalmannschaft wirklich vorgefallen ist, als die eine oder andere Revolution drohte, die Mannschaft auseinanderfiel und der deutsche Fußball das jämmerlichste Bild seit dem Krieg abgab. Mehmet Scholl allerdings hat zum Beispiel geschworen, die genauen Umstände nie zu verraten, vielleicht bricht ja einer wie Markus Babbel oder der Loddarmaddäus himself mal das Schweigen.

Bis dahin müssen wir uns weiterhin mit dem begnügen, was damals anwesende Zeitzeugen so aufgeschrieben haben, z. B. der Spiegel über die EM 2000 und Ribbecks Anteil. „Populist“ mit „überschaubarem taktischen Interesse“ sind da noch die harmloseren Wendungen, mit denen Erich Ribbeck bedacht wird. Aber auch Matthäus kommt extrem schlecht weg und ein bisschen Licht ins Dunkel gelangt durchaus mit diesen Worten des Spiegels. Schöner „Read“ für dunkler werdende Tage, denn es ist fast ein bisschen gruselig, wie dunkel es damals, keine 15 Jahre her, in der Nationalmannschaft zuging.

„Der Kaffeehaus-Trainer“.

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Markus Babbel wird diese Zeilen nie lesen

Zumindest wird er diese Zeilen dann nie lesen, wenn sie ihm niemand ausdruckt.

Das Bekenntnis der Woche gelang Markus Babbel: „Ich habe kein Internet.“

(Gehört und aufgeschrieben von Chris Kurbjuhn.)

Anders als Uli Hoeneß, der aus dem Jahr 1952 stammt, ist Markus Babbel Jahrgang 1972 und damit eigentlich Atari-, spätestens aber C64-Generation. Babbel entpuppt sich immer mehr als eine der größten Leertröten auf der Orgel, deren Tasten nach den im Geschäft befindlichen Trainern beschriftet sind.

Da ist es doch schade, dass er sein Werk in Hoffenheim nicht vollenden durfte.

Und nein, Internet zu nutzen oder nicht, sagt eigentlich gar nichts darüber aus, wie gut seine Fähigkeiten als Fußballtrainer sind. Eher über die allgemeine Offenheit für Neues und die Fähigkeit, zu erkennen, wo man Vorteile gegenüber seinem Gegner — und nur darum geht es schließlich im Fußball — erlangen könnte. Aber jenen Vorteil oder in dem Fall Nicht-Nachteil lässt Markus Babbel lieber ungenutzt.

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Des Imperators Imperator

Ein weiteres Kapitel der viel zu selten geschriebenen Reihe „Wenn der Co-Trainer der eigentliche Chef ist“ schreibt Michael Preetz in seinem langen Interview mit 11Freunde, welches im Tagesspiegel erschien. Sicher nicht ganz zufällig pinkelt er dem im Unfrieden geschiedenen Markus Babbel deftig ans Bein. Allein, beim Namen Markus Babbel und dessen bisherigen Äußerungen dazu, wie seine Mannschaften Fußball spielen sollen, plus seiner bisherigen Trainererfolge kann der von Preetz erwähnte Umstand kaum verwundern. Nur dass Preetz ihn so offen ausspricht vielleicht.

Viele Spieler im Kader hatten sehr eng mit dem Vorgänger und insbesondere mit dessen Co-Trainer, Rainer Widmayer, zusammengearbeitet. Widmayer war für viele Spieler ein wichtiger Ansprechpartner und er agierte wie ein Cheftrainer.

Wenn Babbels Co-Trainer wie ein Cheftrainer agierte, was machte dann Markus Babbel überhaupt? Weder ist er rhetorisch beschlagen genug, um das Männchen für die Medien zu geben, noch scheint er besonderes Talent dafür zu besitze, Teams zu motivieren, um sich zu scharen und eben Teamgeist zu entwickeln. Bleibt also nicht viel, was Markus Babbel eigentlich getan haben könnte. Horst Heldt wird’s wissen, was das war. Wir nicht.

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Fußball à la Kennzeichen D

Die Anzeichen verdichten sich, dass Markus Babbel schlicht keinen Plan davon hat, was seine Spieler auf dem Platz überhaupt tun sollen. Denn befragt, was er vom neuen Kennzeichen des Hoffenheimer Mannschaftsbus halte, das die Buchstaben „EL“ enthält, welche eventuell für das Mannschaftsziel „Europa League“ stehen könnten, antwortet er:

Mir ist so ein Kennzeichen relativ egal. Hauptsache, die Spieler setzen es um.

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Gewinnspiel: Mit Coke zur EM — 2 Tickets samt Flug gewinnen

[Update] Eine Entscheidung ist schon gefallen: Es wird das Spiel gegen Dänemark sein, am 17. Juni 2012.

So, ein ganz besonders schöner Beitrag für die Kategorie „EM 2012 — Noch ist Polen nicht verloren“, jedenfalls aus Sicht des späteren Gewinners.

Entweder Ihr wohnt schon in relativer Nähe zum Flughafen Köln — oder Ihr seid so gierig auf die EM, dass Ihr auch eine Anreise zum Kölner Flughafen in Kauf nähmet. Hin- und Rückflug zum Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark in Lemberg (Lwiw) sind inklusive, solche 2 Tickets könnt Ihr hier bei Trainer Baade in Kooperation mit Coke gewinnen (und Ihr dürft drei Mal raten, wer dabei die Tickets stiftet.)

Schluss des Gewinnspiels — endlich einmal also mit echten Preisen — ist Dienstag, der 17.4. um 12h High Noon mitteleuropäischer Sommerzeit.

Von seitens Coke wünscht man sich, dass Ihr Euch als total verrückte Fans verkleidet, denn das Motto von Coke zur Euro 2012 ist „Fanfieber“.

Das möchte ich Euch nun nicht aufdrücken, denn die Hürde, ein Foto einzusenden, erscheint mir dann doch etwas hoch.

Machen wir es also wie bei den vielen Gewinnspielen ohne Gewinn, die es hier auf der Seite schon gab, die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren gleich aufgeklärt.

Der Titel des Beitrags ist übrigens nicht ganz richtig: „Mit Coke und Trainer Baade zur EM“ müsste es heißen, denn ich werde zum Spiel gegen Dänemark nach Lwiw mitfliegen, ebenfalls ab Köln. Der Gewinner sitzt dann wahrscheinlich im selben Flieger ab Köln zur Partie gegen Dänemark.

Gewinnspiel

Welche deutschen Spieler bestritten mindestens ein Endrundenspiel bei einer EM?

Ihr müsst nur einen richtigen Namen nennen, nur einen Namen pro Kommentar, und dann nehmt Ihr teil, sofern Eure Antwort richtig ist. Bitte aber immer Vor- und Nachnamen des Spielers nennen, es gab bekanntlich auch das eine oder andere Brüderpaar in der Nationalmannschaft. Ich gehe bekanntlich immer mit den einfachsten Antworten in Vorleistung, dann Ihr. Also, bitteschön:

Spieler Einsätze bei EM-Endrunden
Klaus Allofs 6
Markus Babbel 7
Michael Ballack 11
Frank Baumann 2
Franz Beckenbauer 4
Erich Beer 2
Thomas Berthold 1
Oliver Bierhoff 4
Manfred Binz 3
Fredi Bobic 5
Marco Bode 5
Rudi Bommer 1
Hannes Bongartz 1
Rainer Bonhof 2
Uli Borowka 4
Tim Borowski 2
Hans-Peter Briegel 7
Thomas Brdaric 1
Paul Breitner 2
Andreas Brehme 9
Guido Buchwald 6
Bernhard Cullmann 3
Dietmar Danner 1
Karl del‘Haye 1
Sebastian Deisler 2
Bernard Dietz 5
Thomas Doll 3
Dieter Eckstein 1
Stefan Effenberg 5
Dieter Eilts 6
Fabian Ernst 1
Heinz Flohe 2
Bernd Förster 5
Karl-Heinz Förster 7
Steffen Freund 4
Arne Friedrich 7
Torsten Frings 8
Clemens Fritz 4
Michael Frontzeck 1
Mario Gomez 4
Jürgen Grabowski 2
Thomas Häßler 11
Dietmar Hamann 6
Thomas Helmer 9
Mathias Herget 4
Jupp Heynckes 2
Thomas Hitzlsperger 5
Horst Hrubesch 3
Bernd Hölzenbein 2
Uli Hoeneß 4
Horst-Dieter Höttges 2
Bodo Illgner 5
Eike Immel 4
Carsten Jancker 2
Marcell Jansen 5
Jens Jeremies 3
Manfred Kaltz 4
Oliver Kahn 6
Ulf Kirsten 2
Jürgen Klinsmann 13
Miroslav Klose 8
Andreas Köpke 6
Jürgen Kohler 10
Erwin Kremers 2
Stefan Kuntz 5
Kevin Kuranyi 6
Philipp Lahm 9
Jens Lehmann 8
Pierre Littbarski 6
Thomas Linke 1
Sepp Maier 4
Felix Magath 2
Lothar Matthäus 11
Norbert Meier 2
Per Mertesacker 6
Christoph Metzelder 6
Frank Mill 3
Dieter Müller 2
Gerd Müller 2
Hans Müller 4
Andreas Möller 8
Caspar Memering 1
Günter Netzer 2
Oliver Neuville 1
Jens Nowotny 5
Hans Pflügler 1
David Odonkor 1
Lukas Podolski 3
Marko Rehmer 2
Stefan Reuter 8
Karl-Heinz Riedle 5
Paulo Rink 3
Simon Rolfes 2
Wolfgang Rolff 5
Karl-Heinz Rummenigge 7
Matthias Sammer 10
Mehmet Scholl 6
Bernd Schneider 3
Harald Schumacher 7
Bernd Schuster 2
Michael Schulz 1
Georg Schwarzenbeck 4
Bastian Schweinsteiger 8
Uli Stielike 7
Thomas Strunz 5
Olaf Thon 4
Andreas Thom 1
Rudi Völler 8
Berti Vogts 2
Mirko Votava 1
Herbert Wimmer 4
Christian Wörns 3
Wolfram Wuttke 1
Christian Ziege 8

Die Zahl der Einsätze ist nicht nötig, wird aber von mir ergänzt.

Ein“sende“schluss ist Dienstag, 17.4., um 11.59h, es gilt die Zeit des Servers von Trainer-Baade.de.

Viel Spaß.

Achso, ja, eine gültige Emailadresse müsst Ihr in dem Fall natürlich hinterlassen, anderenfalls kann der dann hier in der Redaktion ermittelte Gewinner ja nicht informiert werden, dass sie oder er 2 Tickets für die Vorrundenpartie der EM in der Ukraine erhalten wird, für das deutsche Spiele gegen Dänemark in Lemberg, samt Hin -und Rückflug von Köln aus.

Weiterhin viel Spaß, späterhin dann viel Erfolg.

Nachtrag Keine Doppelnennungen. Wer schon in der Liste steht bzw. in den Kommentaren erwähnt wurde, zählt nicht mehr als gültige Antwort.

Update Und hier haben wir den Gewinner. Vielen Dank an alle fürs Mitmachen und hoffentlich hat es auch ohne Gewinn ein bisschen Spaß bereitet.

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Markus Babbels Tattoos

Tätowierungen an sich sind ja schon übel. Schlecht gemachte Tattoos sind allerdings erst Recht abtörnend. Wenn dann noch ein von den Rolling Stones geklautes Motto hinzukommt, dann ist er fertig, der ungenießbare Salat. Immerhin hat er seinen Heimatverein TSV Gilching mit dazu genommen. Doch hieß es nicht immer, er lasse sich den „Oberkörper“ tätowieren? Das hier jedenfalls ist der Arm von Markus Babbel mit seinen Tätowierungen. Glaube, der Schrifttyp ist der uneheliche Bruder von Comic Sans.

Gespannt, welcher Klub bald hinzu kommen wird, darf man trotzdem sein.

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Das beste Mittel gegen Verdauungsprobleme

Probleme mit der Ernährung? Unregelmäßigen Stuhlgang? Luft im Hirn? Grämen Sie sich nicht, endlich haben Wissenschaftler die Lösung gefunden:

Einfach aufsteigen.

Die zweite Liga hinter sich lassen. Den Biorhythmus in Einklang mit den natürlichen Schwingungen einer Stadiontribüne bringen. Nur noch erstklassig spielen, trainieren und auch nur noch zu erstklassigen Zeitpunkten Nahrung zu sich nehmen.

Herausgefunden hat diese so einfache Lösung für größere Verdauungsprobleme Prof. Dr. Dr. Markus Babbel mit seinem Team, wie er dem Tagesspiegel mitteilt:

Nicht mehr diese komischen Anstoßzeiten wie in der Zweiten Liga. Teilweise haben wir freitags gespielt und dann zehn Tage Pause gehabt bis zum nächsten Montagsspiel. Oder samstags um ein Uhr gespielt oder sonntags um halb zwei. Daran muss man sich erst mal gewöhnen: aufzustehen, spazieren zu gehen und dann direkt eine Art Brunch zu haben, mit Nudeln um zehn Uhr morgens. Wir haben uns dann erst mal bei Ernährungswissenschaftlern erkundigt und bei Trainerkollegen. Aber jetzt heißt es endlich wieder samstags, 15.30 Uhr. Das ist halt Bundesliga, im Stadion, im Radio, da muss die Hertha vertreten sein.

Leider hatte Prof. Dr. Dr. Markus Babbel aufgrund seiner umfangreichen ernährungswissenschaftlichen Studien keine Zeit, mitzubekommen, dass man in der 1. Liga mittlerweile zu fünf verschiedenen Anstoßzeiten Fußball spielt, von denen vier nicht samstags um 15.30h liegen.

Für so etwas Profanes wie ein Spielsystem hatte er dann natürlich erst Recht keine Zeit. Wäre woanders das Grundlegende einer Trainerarbeit, nicht aber in Berlin.

Wie lautet denn Ihre Idee vom Spiel?

Das ist nicht immer so einfach.

Woraufhin er eine solche Idee vom Spiel nicht nennen kann. Dass das zur Zeit noch genauso an vielen anderen Orten des Profifußballs stattfinden könnte, sollte man noch einmal genießen. In x Jahren gibt es so etwas nicht mehr.

Und somit wäre dieses Heute dann das Früher, zu dessen Zeiten alles besser war. Abgesehen von den Nudeln um 10h.

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Alle EM-Gewinner-Spieler als Karikaturen

[photopress:fussballspieler_karikaturen.jpg,full,alignleft]Es ist nie zu spät, sich gelungene Karikaturen aller bisherigen EM-Gewinner anzusehen. Auf der UEFA-Seite zur EM 2008 gibt es diese. Mir gefallen die aus dem Urlaub geholten Dänen am besten, aber auch die Russen Sowjets von 1960 wissen zu gefallen. Alle dabei, Otto Rehhagel, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und sein Intimus Jürgen Klinsmann, Horst Hrubesch, Matthias Sammer, Berti Vogts, Klaus Allofs und ja, auch Jupp Heynckes. Offensichtlich bringt es einen im deutschen Fußball recht weit, mal eine Europameisterschaft gewonnen zu haben. Gerne hätte ich allerdings alle deutschen Spieler im Stile der Spanier von 1964 gesehen.

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Kurz verdrechselt

Erpressungsversuch gescheitert. Nachdem kompromittierende Handy-Fotos von seinen Zeichnungen an der Takttiktafel in die Fänge zwielichtiger Menschen fielen, versuchten diese, Jürgen Klinsmann zu erpressen: Sie drohten, öffentlich zu machen, was er da so an die Tafel geschrieben hatte. Glücklicherweise schwieg die Presse über diesen Vorfall so lange, bis die Übeltäter endlich gefasst waren. Der kleine Philipp, der schließlich am Übergabeort des Lösegelds gestellt wurde, redete sich damit heraus, dass ihm sein neuer Werbepartner, ein gewisser Herr Springer, dazu geraten hatte, mehr von diesen geheimen Leserfotos zu machen, dann gäbe es 500 Euro extra. Klinsmann selbst sagte, er hätte zu keiner Zeit schlecht schlafen können: „Auf den Fotos war ja nur das, was wir in einer weit entfernten Zukunft umsetzen möchten. Mit der Gegenwart hat das natürlich nichts zu tun.“

Klopp und Zorc ziehen die Reißleine. Nachdem bei Berechnungen einer eigens angeheuerten Beraterfirma herauskam, dass Borussia Dortmund in dieser Saison bislang die wenigsten Spiele verloren, die meisten Remis und die wenigsten attraktiv gespielt hatte, erkannte Jürgen Klopp sofort und als einziger im Raum diesen unauflöslichen Widerspruch und zog die Reißleine. Der ebenfalls zum Zieh-Zeitpunkt auf der Falltür befindliche Michael Zorc hatte gerade noch verdutzt und ungläubig auf die vielen Zahlen der von der Beraterfirma hereingereichten Tabelle geschaut. Just wollte er zur Frage ansetzen, was denn dieses Pluszeichen vor der Tordifferenz bedeute, so etwas kenne er aus seinen Büchern nicht, da ward er auch schon mit in den Schlund gerissen. Klopps Zukunft ist unbekannt, allerdings werden ihm Kontakte zur Abenteuerurlaub-Branche nachgesagt.

Jürgen Klinsmann kein Schuljunge. Jürgen Klinsmann will auf keinen Fall die Trainer-Schulbank drücken. „So lange ich hier Trainer eines Bundesligisten bin, kann ich nicht gleichzeitig eine Trainer-Ausbildung machen, das wird jeder verstehen.“ Matthias Sammer als DFB-Verantwortlicher für die Trainerlizensierung hatte diese Ausbildung vom Novizen gefordert. „Es kann nicht immer eine Lex Matthäus geben, irgendwann ist auch mal Schluss damit.“ Jens Lehmann murmelte auf der selben Pressekonferenz etwas von einem „Hubschrauber“, mit dem sowas trotz Terminproblemen mögliche werde, wurde aber aufgrund der schon angeworfenen Rotorblätter des direkt neben der Tür wartenden Helikopters von niemandem mehr verstanden.

Theo Zwanzigers Wahl doch gültig. Obwohl es viele zweifelnde Stimmen gab, ist Theo Zwanzigers Wahl zum Präsidenten des Deutschen Fußballbundes tatsächlich gültig und er in Wahrheit kein Erfüllungsgehilfe der DFL dabei, möglichst viel Kohle aus dem Premiumprodukt Bundesliga und symbiotisch verwachsenem Pay-TV zu pressen. Zwar sei er bei den Verhandlungen über den neuen Sonntagstermin zu spät gekommen, allerdings hatte ihn der Verantwortliche auch nicht informiert. Deshalb bliebe die Gültigkeit seiner Wahl unberührt. Da niemand weiß, wer denn jetzt eigentlich verantwortlich ist, ist Oliver Bierhoff als Bauernopfer im Gespräch, der seinerseits darauf verwies, alle privaten Werbeverträge regel- und vor allem fristgerecht angemeldet zu haben.

Werder Bremen hat nun doch kein Disziplinproblem. Die Gerüchte seien kürzend verfälscht worden: „Es ist nicht alles wahr, was in den Zeitungen stimmt.“ Weder sei Ze Roberto, der Zweite, unabgesprochen nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt („Teil unseres neuen Konzepts“), noch hätte Miroslav Klose in einer ultrageheimen [********] (geheim) spontan die Taktik des Teams geändert. Meldungen darüber, dass es Jefferson Farfans Oma wieder besser gehe, seien hingegen zutreffend, wenn auch nicht Teil des Konzepts.

Peter Neururer Trainer auf Schalke. Nachdem der Ruf aus Schalke ertönt war, dass man den Heiland wieder benötige, machte Peter Neururer beim MSV Duisburg kurzen SMS-Prozess: „Ich bin dann mal weg.“ simste er dem kurz zuvor noch euphorisiert ob der Vertragsverlängerung mit Neururer ins Mikrofon säuselnden Walter Hellmich: „Der MSV gehört in die Champions League. Und ich auch.“ Im Exklusiv-Telefon-Interview auf 90elf, in dem Neururer aus der Kabine heraus noch schnell seine Expertentipps abgab, erinnerte er daran, dass er schließlich der erste war, der so blöd war, sich eine mühsam eingetippte Datenbank von seinem Sohn löschen zu lassen. Hinweise auf eine eventuell existente Berufsethik und Solidarität unter Kollegen schnaufte Peter der Große nuschelig in seinen Schnäuzer weg: „Lächerlich. Es ist niemand positiv auf Solidarität getestet worden, deshalb sollte man das Ganze schnell abhaken.“ Außerdem sei er damals falsch zitiert worden.

Markus Babbel grinst nach Pokal-Aus. „Wir haben viel gelernt. Wir machen jeden Fehler beim nächsten Mal ein bisschen besser“, versprach er den Journalisten. Die aber wollten das gar nicht hören, sondern warteten auf die endgültige Zusage Franck Ribérys, auch im nächsten Jahr noch unter Babbel zu trainieren. „Isch blaibe — vorerst“, sprach Ribéry in astreinstem Deutsch, wobei er das „vorerst“ nicht aussprach, sondern mittels Gebärdensprache in den Raum schraubte. Horst Heldts Nachfolger Rudi Völler erklärte Ribéry daraufhin strahlend zum „unverkäuflichen Drecksack“, während sich im selben Moment ein Hubschrauber mit madrilenischem Kennzeichen in die Lüfte erhob. Als sich die Staubwolken verzogen, tauchten die Schemen eines vom Hubschrauber Zurückgelassenen auf, der flugs versprach: „Zur WM 2010 bin ich wieder fit.“

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Babbel kritisiert Verkehrsministerium

„Aber es war doch nicht alles schlecht.“ Äh, doch!

Markus Babbel sagt in der taz über den Torwart der nun von ihm trainierten Mannschaft des VfB Stuttgart:

Und seine Hubschrauberflüge?

Es ist mir lieber, er fliegt, als auf dieser katastrophalen Autobahn stundenlang im Auto zu sitzen, um zur Familie an den Starnberger See zu kommen. Es wäre mir lieber, er würde immer fliegen.

Mir wäre lieber, Lehmann würde gar nicht fliegen, sondern einfach seinen Wohnsitz nach Stuttgart verlegen. Das „Hubschrauberflüge-Problem“ entsteht doch nur, weil hier ein Bonze seinen Wohnsitz so angenehm wie möglich haben will. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, darf schließlich jeder seinen Wohnsitz wählen, wie er glücklich wird. Dass er dann aber über 2 Stunden Autofahren müsste, um zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen, darf gerade bei jemandem, der so viel verdient, dass er sich, gleichgültig, wo er hinzieht, sowieso die beste Lage in bester Lage aussuchen kann, nicht noch dazu führen, dass man gar Verständnis dafür aufbringt, dass Jens Lehmann mit dem Hubschrauber fliegt. Also, klar, Markus Babbel darf das gerne haben, in seinem Sinne, nämlich im Sinne der Leistung, die Jens Lehmann für das von Babbel trainierte Team zu erbringen im Stande ist.

Jens Lehmann, der ganz nah am Quasimodo von Notre Dame gebaut hat, wenn man sich sein Verhalten über die Jahre mal so anschaut, darf hingegen nicht einfach irgendwo wohnen und dann noch mit dem Hubschrauber zur Arbeit fliegen. Wäre ja noch schöner.

„Katastrophale Autobahn“ — pff.

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Prokrastination auch in der Bundesliga

Markus Babbel, der den geschassten Armin Veh als Verantwortlichen an der Seitenlinie beim Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V. ablöst, ist nur „Teamchef“, aber kein Trainer, wie Veh es war.

Warum sind Sie Teamchef und Rainer Widmayer der Trainer?

Ich müsste für meinen Fußball-Lehrerschein noch ein paar Formulare ausfüllen und diese wegschicken. Das muss irgendwann in Angriff genommen werden, […]

Offensichtlich gibt es auch unter den in der Bundesliga Handelnden das Phänomen der Prokrastination, anders wäre nicht zu erklären, warum Babbel das nicht schon in der letzten Woche oder in der Woche davor oder in der Woche davor erledigte.

Diese To-Do-Listen, die nie kürzer werden, sie sind aber auch eine Plage. Mit so wenig Einsatz bei seinem eigentlichen Ziel, nämlich Trainer zu werden, hat er keine guten Karten, eine dauerhafte Lösung beim Verein für Bewegungs und so weiter zu werden. Denkbare Antwort auf dieses Problem: outsourcen. Z. B. könnte seine Frau, so er eine hat, die Formulare für ihn ausfüllen und abschicken. Oder Armin Veh, der hat ja jetzt Zeit unter der Woche.

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