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Schlagwort: Marcell Jansen

panta rhei

Vier Jahre waren es nur zwischen der EM 2008 und der EM 2012. Trotzdem ist der Kader vom engsten Kern abgesehen nicht mehr wiederzuerkennen.

Jens Lehmann
Robert Enke
René Adler
Philipp Lahm
Per Mertesacker
Clemens Fritz
Arne Friedrich
Heiko Westermann
Marcell Jansen
Christoph Metzelder
Bastian Schweinsteiger
Thomas Hitzlsperger
Michael Ballack
Simon Rolfes
Torsten Frings
Piotr Trochowski
David Odonkor
Tim Borowski
Lukas Podolski
Miroslav Klose
Mario Gomez
Kevin Kuranyi
Oliver Neuville

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Gewinnspiel: Mit Coke zur EM — 2 Tickets samt Flug gewinnen

[Update] Eine Entscheidung ist schon gefallen: Es wird das Spiel gegen Dänemark sein, am 17. Juni 2012.

So, ein ganz besonders schöner Beitrag für die Kategorie „EM 2012 — Noch ist Polen nicht verloren“, jedenfalls aus Sicht des späteren Gewinners.

Entweder Ihr wohnt schon in relativer Nähe zum Flughafen Köln — oder Ihr seid so gierig auf die EM, dass Ihr auch eine Anreise zum Kölner Flughafen in Kauf nähmet. Hin- und Rückflug zum Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark in Lemberg (Lwiw) sind inklusive, solche 2 Tickets könnt Ihr hier bei Trainer Baade in Kooperation mit Coke gewinnen (und Ihr dürft drei Mal raten, wer dabei die Tickets stiftet.)

Schluss des Gewinnspiels — endlich einmal also mit echten Preisen — ist Dienstag, der 17.4. um 12h High Noon mitteleuropäischer Sommerzeit.

Von seitens Coke wünscht man sich, dass Ihr Euch als total verrückte Fans verkleidet, denn das Motto von Coke zur Euro 2012 ist „Fanfieber“.

Das möchte ich Euch nun nicht aufdrücken, denn die Hürde, ein Foto einzusenden, erscheint mir dann doch etwas hoch.

Machen wir es also wie bei den vielen Gewinnspielen ohne Gewinn, die es hier auf der Seite schon gab, die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren gleich aufgeklärt.

Der Titel des Beitrags ist übrigens nicht ganz richtig: „Mit Coke und Trainer Baade zur EM“ müsste es heißen, denn ich werde zum Spiel gegen Dänemark nach Lwiw mitfliegen, ebenfalls ab Köln. Der Gewinner sitzt dann wahrscheinlich im selben Flieger ab Köln zur Partie gegen Dänemark.

Gewinnspiel

Welche deutschen Spieler bestritten mindestens ein Endrundenspiel bei einer EM?

Ihr müsst nur einen richtigen Namen nennen, nur einen Namen pro Kommentar, und dann nehmt Ihr teil, sofern Eure Antwort richtig ist. Bitte aber immer Vor- und Nachnamen des Spielers nennen, es gab bekanntlich auch das eine oder andere Brüderpaar in der Nationalmannschaft. Ich gehe bekanntlich immer mit den einfachsten Antworten in Vorleistung, dann Ihr. Also, bitteschön:

Spieler Einsätze bei EM-Endrunden
Klaus Allofs 6
Markus Babbel 7
Michael Ballack 11
Frank Baumann 2
Franz Beckenbauer 4
Erich Beer 2
Thomas Berthold 1
Oliver Bierhoff 4
Manfred Binz 3
Fredi Bobic 5
Marco Bode 5
Rudi Bommer 1
Hannes Bongartz 1
Rainer Bonhof 2
Uli Borowka 4
Tim Borowski 2
Hans-Peter Briegel 7
Thomas Brdaric 1
Paul Breitner 2
Andreas Brehme 9
Guido Buchwald 6
Bernhard Cullmann 3
Dietmar Danner 1
Karl del‘Haye 1
Sebastian Deisler 2
Bernard Dietz 5
Thomas Doll 3
Dieter Eckstein 1
Stefan Effenberg 5
Dieter Eilts 6
Fabian Ernst 1
Heinz Flohe 2
Bernd Förster 5
Karl-Heinz Förster 7
Steffen Freund 4
Arne Friedrich 7
Torsten Frings 8
Clemens Fritz 4
Michael Frontzeck 1
Mario Gomez 4
Jürgen Grabowski 2
Thomas Häßler 11
Dietmar Hamann 6
Thomas Helmer 9
Mathias Herget 4
Jupp Heynckes 2
Thomas Hitzlsperger 5
Horst Hrubesch 3
Bernd Hölzenbein 2
Uli Hoeneß 4
Horst-Dieter Höttges 2
Bodo Illgner 5
Eike Immel 4
Carsten Jancker 2
Marcell Jansen 5
Jens Jeremies 3
Manfred Kaltz 4
Oliver Kahn 6
Ulf Kirsten 2
Jürgen Klinsmann 13
Miroslav Klose 8
Andreas Köpke 6
Jürgen Kohler 10
Erwin Kremers 2
Stefan Kuntz 5
Kevin Kuranyi 6
Philipp Lahm 9
Jens Lehmann 8
Pierre Littbarski 6
Thomas Linke 1
Sepp Maier 4
Felix Magath 2
Lothar Matthäus 11
Norbert Meier 2
Per Mertesacker 6
Christoph Metzelder 6
Frank Mill 3
Dieter Müller 2
Gerd Müller 2
Hans Müller 4
Andreas Möller 8
Caspar Memering 1
Günter Netzer 2
Oliver Neuville 1
Jens Nowotny 5
Hans Pflügler 1
David Odonkor 1
Lukas Podolski 3
Marko Rehmer 2
Stefan Reuter 8
Karl-Heinz Riedle 5
Paulo Rink 3
Simon Rolfes 2
Wolfgang Rolff 5
Karl-Heinz Rummenigge 7
Matthias Sammer 10
Mehmet Scholl 6
Bernd Schneider 3
Harald Schumacher 7
Bernd Schuster 2
Michael Schulz 1
Georg Schwarzenbeck 4
Bastian Schweinsteiger 8
Uli Stielike 7
Thomas Strunz 5
Olaf Thon 4
Andreas Thom 1
Rudi Völler 8
Berti Vogts 2
Mirko Votava 1
Herbert Wimmer 4
Christian Wörns 3
Wolfram Wuttke 1
Christian Ziege 8

Die Zahl der Einsätze ist nicht nötig, wird aber von mir ergänzt.

Ein“sende“schluss ist Dienstag, 17.4., um 11.59h, es gilt die Zeit des Servers von Trainer-Baade.de.

Viel Spaß.

Achso, ja, eine gültige Emailadresse müsst Ihr in dem Fall natürlich hinterlassen, anderenfalls kann der dann hier in der Redaktion ermittelte Gewinner ja nicht informiert werden, dass sie oder er 2 Tickets für die Vorrundenpartie der EM in der Ukraine erhalten wird, für das deutsche Spiele gegen Dänemark in Lemberg, samt Hin -und Rückflug von Köln aus.

Weiterhin viel Spaß, späterhin dann viel Erfolg.

Nachtrag Keine Doppelnennungen. Wer schon in der Liste steht bzw. in den Kommentaren erwähnt wurde, zählt nicht mehr als gültige Antwort.

Update Und hier haben wir den Gewinner. Vielen Dank an alle fürs Mitmachen und hoffentlich hat es auch ohne Gewinn ein bisschen Spaß bereitet.

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Wichtige Widerspiegelungen

Es gibt ein wichtiges Kriterium, das gute von sehr guten Mannschaften unterscheidet. Es ist die Ordnung. Denn Ordnung soll nicht nur, sie muss sogar sein.

Und zwar in der Kabine, oder auch in den Gängen von der Kabine zum Parkplatz sowie insbesondere in der Kabinen-eigenen Kombüse. Diese scheint so etwas wie der Heilige Gral des Erfolgs im Fußball zu sein. Nur wenn hier Ordnung herrscht, kann man auch auf dem Platz eine solche halten, und die ist schließlich, siehe Titel (des Beitrags, nicht gewonnene), wichtig.

Sagt ja nicht erst letztens Marcell Jansen („Gerade wieder in der Küche bei uns im Spielertrakt, da hat der Miro ein gebrauchtes Glas in die Spülmaschine gestellt und nicht irgendwo stehenlassen. Und Miro ist Torschützenkönig der WM.“), sondern grad neulich wieder Jupp Heynckes im Gespräch mit der FAZ:

Ich will beim FC Bayern, dass wir zusammen frühstücken. Es nimmt sich jeder das Frühstück selbst am Büfett, und räumt dann auch wieder ab. Oder in der Kabine: Die verlässt jeder Spieler so, wie er sie betreten hat. Ich mag nicht, wenn Spieler ihre Sachen einfach liegen lassen. Und es funktioniert, die dreckigen Schuhe kommen nun in den einen Schacht, der runter zum Zeugwart führt, die dreckige Wäsche in den anderen. (…) Das ist für mich soziales Verhalten und sehr wichtig.

Warum das wichtig ist, kann Jupp Heynckes auch erklären, und zwar wie folgt:

Diese Ordnung spiegelt sich dann auf dem Spielfeld wider, beim Passen, bei den Laufwegen, das ist die Disziplin.

Es ist offensichtlich, dass der ältere Herr Heynckes damit Recht und Erfolg hat. Soziales Verhalten ist, die dreckige Wäsche in den richtigen Schacht zu werfen. Und nur wer dies beherrscht, ohne aufzumüpfen, der wird auch nach ertöntem Anpfiff auf dem Platz die Dinge in die richtigen Schächte einwerfen. Diese Verbindung ist nicht korrelativ, sondern kausal. Wie man allein durch das Halten einer Schacht-Ordnung einen Gegner ausspielt und ein Tor mehr als der Gegner erzielt, da muss sich der Kombüsenmeister Heynckes zwar noch schnell etwas einfallen lassen. Das Grundrezept aber steht.

Stimmen, die behaupten, dass sich in dieser Ordnung beim Frühstück vor allem eins spiegele, nämlich Jupp Heynckes‘ Piefigkeit, die er — obwohl nun schon seit 30 Jahren immer mal wieder weg vom Niederrhein, wo man gerne nach alter Sitte mit dem Bollerwagen von Kirchturm zu Kirchturm reist — immer noch nicht abschütteln konnte, liegen falsch:

Nur wer sein Frühstücksbrettchen selbst wegräumt, kann Deutscher Meister werden.

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Akustikbeispiel: Wie sich Marcell Jansen guten Fußball-Kommentar vorstellt

Es gibt neben einigen Artikeln in den uralten Medien auch bei angedacht eine lesenswerte Diskussion zu den Äußerungen von Marcell Jansen bezüglich Gerd Gottlobs Leistung beim Spiel in Belgien. Mit dem Tenor, dass Jansen darin eigentlich nur Stuss fordert.

Es ist schließlich nicht von der Hand zu weisen, dass zwischen seinem Wunsch nach sachlich-fachlich-qualifizierteren Kommentatoren — auf dass er stets richtig, zumindest aber nie zu schlecht bewertet werde — und der Forderung nach emotionaleren Kommentarweisen wie man sie in Spanien oder Italien kenne, ein Widerspruch besteht.

Als Krönung des Kommentierens von Fußballspielen will uns der kleine Marcell Jansen — der übrigens auch die Formel des Lebens kennt und Famoses über die Erziehung von Profis locker aus dem Ärmel schüttelt — niemand Anderen als Werner Hansch als fähigen Kommentatoren verkaufen. Was nur der Tatsache geschuldet sein kann, dass er zu Hansch‘ Zeiten noch ein Knäblein war.

Wie sich das damals mit dem Traber aus Recklinghausen am Mikrofon anhörte, macht nämlich die große Werner-Hansch-Maschine deutlich.


[photopress:die_grosse_werner_hansch_maschine.jpg,full,centered]

Dabei bitte alle Tasten in der Reihenfolge der Zahlen anklicken, es existiert durchaus inhaltliche Kontinuität und ein Crescendo bis zum sinnebetäubenden Hansch-Finale in diesem wunderbaren Zeitdokument namens Werner-Hansch-Maschine.

Unser Favorit: Taste 31.

Unser kluger Knabe des Monats: der kleine Marcell.

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Wer befragt schon Jünglinge zu etwas, von dem sie nichts verstehen?

Es gibt hier immer mal wieder Links und Hinweise, die eindeutig als ¡W A R N-Hinweise! zu verstehen sind. Dazu gehört auch das Folgende.

Der Rolling Stone sprach mit Michael Ballack. Ich habe das Interview nicht ganz zu Ende gelesen, irgendwann hat der Tankstellenbesitzer sehr seltsam zu gucken angefangen, dabei waren doch noch mindestens zwei andere Menschen im selben Kassenhäuschen, um die er sich hätte kümmern können. Für Michael Ballack war es also ein großer Moment, als er mal Depeche Mode treffen durfte.

Ansonsten hat der Rolling Stone einen großen Kasten in das Interview gesetzt, in welchem viele andere Nationalspieler (allerdings komischerweise nicht annähernd alle, sondern ca. 11) einen Mini-Fragebogen mit dem Thema Musik ausfüllen. Welcher der Lieblingsinterpret ist, welches die erste Platte war, was man am liebsten zum Feiern und was man hört, wenn man traurig ist.

Die Antworten fallen derart fürchterlich aus, dass sie hier nicht wiedergegeben werden können, ohne Ihnen und uns allen den Spaß daran zu verderben, den selben Jungs auf dem Platz die Daumen zu drücken.

Es reicht von De Höhner über die Atzen zu Bushido, wobei De Höhner und die Atzen einen überproportionalen Anteil erreichen. Und De Höhner sind auch noch die Lieblingsband eines Gladbacher Jungs, Marcell Jansens nämlich. Wieso das zumindet diskutabel ist, liest man am besten bei Kees Jaratz nach.

Wir wollen das allerdings gar nicht weiter vertiefen, schon gar nicht in jene Themen abdriften, bei denen selbst singende Nationalspieler eine Rolle spielen, oder bei denen Fußball Inhalt der Songs sind.

Schließen wir einfach die Augen, lassen das gerade eben Gelesene ganz tief in die Untiefen unseres Gedächtnisses fallen, so tief, bis wir es ganz sicher nicht mehr finden. Tiefer. Noch tiefer.

Noch tiefer.

So tief, dass wir uns gar nicht mehr erinnern können, worum es hier ging.

Noch tiefer …

Vielleicht das Radio einschalten. Sich einfach ablenken lassen. Und ab in den Tag. Aber bitte nicht gerade heute am Bahnhofszeitschriftenladen Halt machen und eventuell …

noch tiefer.

Schönen Tag wünscht die Redaktion. Mit schöner Musik!

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Der kleine Marcell und das große Leben

Ich erzähle Ihnen mal ein Beispiel. Letztens, da war der Olli Kahn bei der Dopingprobe, da hat er doch tatsächlich einem UEFA-Betreuer einen Eimer Pisse an den Kopf geworfen. Ich mein, das gehört einfach dazu, er ist so erzogen. Er ist Vizeweltmeister, aber trotzdem lässt er den Becher nicht einfach irgendwo stehen.

„Ich erzähle Ihnen ein anderes Beispiel: Gerade eben wieder in der Küche bei uns im Spielertrakt, da hat der Miro ein gebrauchtes Glas in die Spülmaschine gestellt und nicht irgendwo stehenlassen. Und Miro ist Torschützenkönig der WM.“

Sepp Maier hingegen soll so verdorben sein, dass er öffentlich niest, nachdem er Schnupftabak geschnupft hat. Wahrscheinlich hat ihn Klinsmann auch nur wegen seiner schlechten Manieren entlassen und gar nicht wegen des Schmarrns, den er immer redet. Aber der Maier Sepp war ja auch Weltmeister, und nicht popeliger Vizeweltmeister oder noch popeligerer Torschützenkönig einer WM.

Wie man hört, hat sich Toni Kroos, der wohlerzogene Bengel, sogar letztens noch selbst die Schuhe zugemacht. Gerülpst wird auch nur heimlich, im Manierenstadl zu München. Oder in der Besenkammer.

Marcell Jansen ist übrigens immer für ein paar Lebensweisheiten gut.

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Vorausschauend fahren

Da man sich nicht sicher sein kann, ob die von der Regierung versprochenen Investitionen ins Straßennetz der Ukraine tatsächlich kommen werden, habe ich gerade mal nachgeschaut:

Berlin — Kiew schafft man mit der Bahn an einem knappen Tag. Der D-Zug braucht genau 24 Stunden und 16 Minuten ohne Umsteigen, eventuelle Wartezeiten beim Grenzübertritt natürlich nicht mitgerechnet.

Bahnfahren hat auch den Vorteil, dass man auf der Hinfahrt zum Endspiel der EM 2012 alle Wasserstandsmeldungen zu Mertesackers Fitness, Jansens Frisur und Helmes‘ Schnürsenkeln in Ruhe studieren kann. Auf der Rückfahrt ist man dann ohnehin so freudetrunken, wie man es eigentlich im Sommer 2006 schon sein wollte, und 24 Stunden feiern sind auch besser als nur vier Stunden, die es bei einer Rückfahrt aus Berlin für mich gewesen wären.

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Die langgesuchte Formel des Lebens

Endlich ist sie gefunden worden. Dass es ausgerechnet ein sehr junger Sportprofi ist, der sie fand, macht das Ganze noch erstaunlicher. Wissenschaftler haben unzählige Tage, Monate, Jahre damit verbracht, die Formel des Lebens zu finden; verrannten sich immer wieder in falschen Ansätzen, trotteten mal jener und mal dieser Strömung nach, verbrachten lange Nächte in ihren Labors — alles erfolglos. Wie so oft musste schließlich der Zufall herhalten, um die Lösung zu finden. Das Leben, es ist — man kann es kaum glauben — ganz einfach zu erklären. Man muss einfach nur jeden Morgen um 4 Uhr aufstehen. Sagt Marcell Jansen.

„Meine Eltern stehen jeden Morgen um 4 Uhr auf, mir muss man also nicht erzählen, wie das Leben funktioniert.“

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Wie schwul ist der deutsche Fußball?

Die FOTO-Zeitung, die hauptsächlich aus Fotos und Fußball besteht, fragt in ihrem Online-Angebot „Wie schwul ist der deutsche Fußball?“ [ehemaliger Link ist leider auf Seiten der FOTO-Zeitung deaktiviert] und sticht damit ein Faß an, das ja immer noch ein heißes Eisen ist, um bei den gelungen Bildern zu bleiben.

Das ganze Interview mit Corny Littmann, dem schwulen Präsidenten des FC St. Pauli, aus dem FOTO wohl zitiert, war in der Welt [Link leider tot] nachzulesen. Darin prophezeit Littmann, dass das Tabu, sich als Fußballprofi als schwul zu outen, „in den nächsten zehn Jahren“ fallen wird. Außerdem nimmt er an, dass es nicht nur in den Bundesliga-Kadern, sondern auch in der Nationalmannschaft den einen oder anderen Schwulen gibt.

Das lässt natürlich Raum zu Spekulationen, und damit ich gar nicht erst in irgendeinen Verdacht komme, schicke ich meinen folgenden Spekulationen voraus, dass ich mich Klaus Wowereit („…und das ist auch gut so.“) anschlösse, sollte sich ein schwuler Fußballprofi outen.

Hier mal der mehr oder weniger aktuelle Kader der Nationalmannschaft:

Timo Hildebrand
Jens Lehmann
Arne Friedrich
Robert Huth
Marcell Jansen
Per Mertesacker
Patrick Owomoyela
Lukas Sinkiewicz
Michael Ballack
Tim Borowski
Sebastian Deisler
Fabian Ernst
Torsten Frings
Thomas Hitzlsperger
Bernd Schneider
Bastian Schweinsteiger
Miroslav Klose
Kevin Kuranyi
Oliver Neuville
Lukas Podolski
Gerald Asamoah

Ob jemand verheiratet ist oder Kinder hat, ist irrelevant, denn dies könnte immer auch nur Tarnung sein. Ich blicke kurz auf die Liste und nach nur wenigen Sekunden dämmert es mir: Timo Hildebrand. Er ist schwul. Hm. Da fällt mir jetzt nicht viel zu ein, außer dass ich Timo Hildebrand sympathisch finde. Was ja, wie man weiß, nicht für Kevin Kuranyi gilt, der der nächste heiße Kandidat für den Job des Schwulen bei der Nationalmannschaft wäre. Welche Hete läuft mit so einem Bart durch die Gegend? Okay, heutzutage machen die Nulpen der halb-Bolloszene so etwas vielleicht auch dann, wenn sie nicht schwul sind. Ich finde den Bart aber trotzdem schwul. Und auch, wie Kuranyi sich bewegt, das hat schon irgendwie etwas von einer Tunte. Ich weiß, ich weiß, es liegt an seiner mangelnden Technik, weil er erst im letzten Moment überhaupt weiß, wie er den ankommenden Ball weiterverarbeiten soll. Aber wüsste so etwas eine Hete nicht schon viel eher? Nun gut, das ist Spekulation.

Glaubt man der These, dass sich nicht-outende Schwule meist besonders heterosexuell wirken oder wirken wollen, wäre der heißeste Kandidat wohl Oliver Kahn. Das würde auch erklären, warum er wegen der Torwartrotation so rumjammert. Wobei ich gerade merke, dass ich hier mit einem Klischee spiele, das nicht wahr ist: dass Schwulsein Weichsein bedeutet. Das ist natürlich Quatsch.

Oliver Kahn schwul? Ich fände es zumindest interessant.

In der Redaktion tippen viele auf Christian Wörns, auch das klingt plausibel, nimmt man das Klischee zur Hand. Er spricht wirklich sehr tuntig und jammert auch noch nach Nicht-Berücksichtigung für Klinsmanns Kader öffentlich rum, anstatt es „mannhaft“ zu ertragen. Da Schwule aber auch Männer sind, bleibe ich da skeptisch. Wörns ist nicht schwul, sondern ein Weichei.

Mein letzter Tipp ist Arne Friedrich. Er verkörpert für mich so etwas wie den Typ des unauffälligen Schwulen. Zwar immer nett gekleidet, nett frisiert, auch nett im Umgang, aber eben kein Stück tuntig. Das vergißt man ja auch zu leicht: weder Ole von Beust noch Klaus Wowereit noch Guido Westerwelle noch Corny Littmann kommen irgendwie tuntig rüber, aber trotzdem sind sie schwul.

Eigentlich, muss ich sagen, ist mir auch egal, wer jetzt von denen schwul ist. Sollen sie die WM gewinnen, und gut ist. Ich bin auch nicht der Gralswächter der Moral, und ob einer nun schwul ist oder nicht, ist mir auch ansonsten grundsätzlich wurscht. Ein Klima, in dem sich ein Schwuler als solcher darstellen und sein Leben so leben kann, ist aber im Profifußball nicht nur begrüßenswert, sondern längst überfällig.

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