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Schlagwort: Manfred Kaltz

Der blaue Adel und der alte Ritter

Sicher den wenigsten bekannt ist die Antwort auf die Frage, welches Team im deutschen Fußball auch „der blaue Adel“ genannt wird. Man müsste hier eigentlich erst mal die Leute raten/vermuten lassen und einen Spoilerschutz einbauen. Die Frage ist aber wohl so schwierig, dass sie ohnehin nur Menschen aus dem Umfeld der baden-württembergischen Landeshauptstadt beantworten könnten, ohne zu raten.

„Der blaue Adel“, so nennt man im Fußball die Stuttgarter Kickers. Warum, das war bislang noch nicht zu eruieren. Zugelaufen ist einem diese Information mal wieder im Zuge einer dieser „Internet-Safaris“ (© by Stadioncheck), an deren Anfang man sich am Ende nicht mehr erinnert. Womöglich hatte der Ursprung dieser Safari etwas mit Manfred Kaltz und dem letzten Titel des HSV zu tun.

Wie dem auch sei. Die Stuttgarter Kickers traten (abgesehen von einem 4:1-Auswärtssieg beim FC Bayern München) ansonsten im nationalen Fußball nicht besonders in Erscheinung. Von einer Ausnahme abgesehen — als die Kiggers 1987 das Pokalfinale erreichten. Welches sie zwar gegen den HSV verloren, unter Anderem wegen eines Bananenfreistoßes von eben jenem Manni Kaltz, doch war diese Finalteilnahme etwas, was sie in die Annalen und zugleich den Fokus der Fußballöffentlichkeit brachte.

Um ein Finale zu erreichen, muss man allerdings ein Halbfinale gewinnen. Und in einem solchen waren auch 1987 schon im DFB-Pokal meist nur höherklassige Mannschaften vertreten. Denn die Kickers aus Stuttgart waren damals Zweitligist, der ihnen zugeloste Gegner Fortuna Düsseldorf hingegen Erstligist.

Wie das so war, als Underdog gegen den Overdog, als der Rasen tief war, das Wetter diesig und die Fans noch hinter Moschendrohtzaun eingepfercht waren, verrät das folgende Video der Sportschau von diesem legendären Sieg im DFB-Pokalhalbfinale des „blauen Adels“ Stuttgarter Kickers über Fortuna Düsseldorf.

Wie immer sehenswert neben dem völlig anderen Fußballspielstil auch die medial-verbale Unbeholfenheit der Spieler.



Ah, ja, gut, das haben wir jetzt alle gesehen.

Nein! Eher doch nicht.

Wie relativ sicher ist, hat fast niemand das Video zu Ende geschaut, sofern es überhaupt jemand angeklickt hat, denn es ist länger als 90 Sekunden und damit länger als die neu begründete Einheit des „maximalen Internet-Aufmerksamkeitsspannen-Umfangs“ (MIAU). Was länger als 90 Sekunden dauert, findet einfach nicht statt, bei den allermeisten jedenfalls.

Deshalb hier als Service für die Leser der Hinweis auf jenen hörenswerten Teil des Berichts mit der allwissenden Müllhalde des deutschen Fußballs, die auch damals schon an allen Ecken und Enden vors Mikro geholt wurde. Mit anderen Worten: Paule heißter, ist Altklugscheißer und wird noch stets gefragt im deutschen Fußball, was er so denkt — wenn er denn die Ritterrüstung rechtzeitig abzulegen schafft.

Also noch mal anklicken, dann geht’s sofort an der richtigen Stelle los: (funktioniert zur Zeit nicht, wird dran gearbeitet, die besagte Stelle ist bei 3:40)



Man versteht sicher durchaus auch als jüngerer Zuschauer, welchen Segen es bedeuten konnte, dass es nur drei Fernsehprogramme gab. Was man damals aber als Zeitgenosse leider selbst noch nicht ahnte.

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Fußballschule Vorname Nachname

Nein, keiner dieser mal mehr, mal weniger spannenden „Was macht eigentlich …?“-Beiträge. Stattdessen ein Blick auf die Namen, die sich die Herren Fußballer für ihre Fußballschulen nach der aktiven Karriere haben einfallen lassen. Naja, was heißt „einfallen“ lassen.

Es wäre schließlich dumm, das größte Pfund, mit dem die Betreiber dieser Fußballschulen wuchern können, nicht auch in die Bezeichnung der Fußballschule aufzunehmen: ihren eigenen Namen. So hält sich die Kreativität (wie man weiß, ist das bei allem rund um Fußball ohnehin immer ein heikles Thema) hier nachvollziehbarerweise in Grenzen. Schema siehe Titel des Beitrags.

Fußballschule Vorname Nachname.

Betreiber Name
Alexander Schur Fußballschule Alexander Schur
Uwe Wegmann Fußballschule Uwe Wegmann
Uwe Bein Fußballschule Uwe Bein
Manfred Kaltz Fußballschule Manfred Kaltz

Gerne natürlich auch das Schema „Vorname Nachname Fußballschule“.

Betreiber Name
Klaus Fischer Klaus Fischer Fußballschule
Hans Dorfner Hans Dorfner Fußballschule
Armin Eck Armin-Eck-Fußballschule

Oder nur „Fußballschule Nachname“ bzw. „Nachname Fußballschule.

Betreiber Name
Thomas Allofs Allofs Fußballschule
Karsten Surmann Fußballschule Surmann
Thomas Kastenmaier Kastes Fußballschule

Einige wenige haben sich dann doch zu etwas anderem entschlossen.

Betreiber Name
Bernd Hobsch/Marc Arnold/Jörg Dittwar Profi Soccer Team
Ingo Anderbrügge Fußballfabrik
Dietmar Schacht Didi’s mobile Fußballschule
Dietmar Hirsch Dietmar Hirsch – „Trainieren wie die Profis“
Kai Michalke Junior Soccer Club
Frank Mill Kidsactive

Wohltuende Ausnahmen sind Kai Michalke und Frank Mill, von dem man das aber ohnehin erwartet hätte. Nur Armin Eck versteht das mit den Bindestrichen, Dietmar Schacht das mit dem Apostroph hingegen nicht.

Zum Abschluss ein Beispiel, wie es auch sein könnte. Nicht ganz in die Liste passt die Fußballschule von Patrick Zoundi, denn in diesem Fall ist er nicht der Betreiber, sondern war Mitglied dieser Fußballschule, ehe er Profi wurde. Lyrischer geht’s allerdings kaum und im ehemals französisch kolonialisierten Burkina Faso heißt diese Fußballschule dann dementsprechend auf französisch:

Planète Champion.

Herrlisch!

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„Dolly Dimples“ — Lebensabschnittspartner Fußball

Für die wenigsten Fußballer ist dieser nur ein Lebensabschnittspartner. Die wenigsten kommen davon weg. Und diese wenigen suchen wir hier. Kein klassisches „Gewinnspiel ohne Gewinne“ bei Trainer Baade, aber einer dieser Beiträge, in denen wir zusammen den Inhalt sammeln.

Enno, Gründer und Ex-Autor des hertha-blog (sowie von Welt Hertha Linke selig), hatte vor geraumer Zeit hier angefragt, ob man nicht mal Spieler zusammentragen könnte, die nach ihrer Karriere als Fußballer ungewöhnliche berufliche (oder künstlerische oder sonstige) Wege einschlugen. Seitdem also nichts mehr mit Fußball oder Berichterstattung über diesen zu tun haben, gleichwohl aber nicht in ihren angestammten Beruf zurückgekehrt oder einen solchen, schnöden ergriffen haben.

Beispiele, die wir nicht suchen, wären Peter Wynhoff, Sachbearbeiter bei der Kreisbau AG, oder Jürgen Groh, Briefträger, was sein Ausbildungsberuf war.

Wobei die Grenzen da fließend sind: Früher hatten viele Spieler einen normalen Beruf, welcher sogar im Kicker-Sonderheft aufgelistet wurde, heute ist es die Ausnahme. Allerdings befinden sich „heutige“ Spieler noch mitten in ihrer Karriere, weshalb sie auch noch nichts nach ihrer Karriere ausgewählt haben können. Definitiv ausgenommen sind alle Mitarbeiter von Fußballschulen oder sonstigem Verkaufsquatsch, ob nun als Redner, Werbefigur oder Tennishalleneröffner im Zusammenhang mit ihrer Fußballerkarriere. Keine Spielerberater, Jugendtrainer, Fanbetreuer, Scouts, Fanshopmitarbeiter, TV-Experten oder Co-Trainer. Und auch keine Manager der Nationalmannschaft.

Zwei, drei Beispiele, die vorgeben könnten, was gesucht ist, folgen hier:

Thomas Allofs Fortuna Düsseldorf, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Köln, Racing Straßburg Betreibt ein Unternehmen der Abfallwirtschaft.
Ioannis Amanatidis Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern Gründete ein Modelabel und betreibt ein Restaurant.
Peter Artner FK Austria Wien, First Vienna FC, FC Admira/Wacker, SV Austria Salzburg, Hercules Alicante, US Foggia, VSE St. Pölten Glasfabrikant mit eigener Firma.
Frank Bartenstein Kickers Offenbach Geschäftsführer einer Sicherheitsfirma.
Sebastian Deisler Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC, FC Bayern München Betreibt einen Dritteweltladen in Freiburg.
Robert „Bobby“ Dekeyser FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, 1860 München Stellt mit seiner von ihm gegründeten Firma Outdoor-Möbel her.
Thomas Eichin Borussia Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg Geschäftsführer des Eishockeyclubs Kölner Haie.
Yves Eigenrauch FC Schalke 04 In der Öffentlichkeitsarbeit eines Kinder- und Jugendtheaters und diversen gemeinnützigen Projekten, wie dem Gelsenkirchener Wohnprojekt „Pelikan – Generationenübergreifendes Wohnen“, tätig.
Ralf Falkenmayer Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen, Eintracht Trier Mitarbeiter eines Großhandels für Parkett und Laminat.
Wolfgang Feiersinger Borussia Dortmund, Austria Salzburg, LASK Linz, PSV Salzburg Hüttenwirt der Hochwildalmhütte bei Kitzbühel.
Bernd Förster SV Waldhof Mannheim, FC Bayern München, 1. FC Saarbrücken, VfB Stuttgart Betreiber einer Autowaschanlage.
Dieter Frey FC Bayern München, SC Freiburg, Werder Bremen, 1. FC Nürnberg Lehrer für Wirtschaft und Recht an einem Nürnberger Gymnasium.
Urs Güntensperger FC Luzern, FC Lugano, FC Zürich, Eintracht Frankfurt, Lausanne-Sports, FC Basel, FC Tuggen, FC Horgen, FC Rheinach Bezirksleiter Metall bei der Würth AG.
Hans-Jürgen Gundelach Eintracht Frankfurt, FC Homburg, Werder Bremen Leitender Mitarbeiter in einem Computerhandel.
Jimmy Hartwig Kickers Offenbach, VfL Osnabrück, TSV 1860 München, Hamburger SV, 1. FC Köln, Austria Salzburg, FC Homburg Theaterschauspieler in diversen Produktionen.
Achim Haucke Alemannia Aachen Kohlenschlepper in Hamburg.
Jan Heintze Kastrup BK, PSV Eindhoven, Bayer Uerdingen, Bayer Leverkusen Jan Heintze Promotion Products.
Ronnie Hellström Hammarby IF, 1. FC Kaiserslautern, Gif Sundsvall Skandinavienleiter von Hornbach.
Peter Hidien Hamburger SV Kundendienstbetreuer bei Firma Peter Gerdau Tankschutz in Tangstedt/HH.
Udo Horsmann FC Bayern München, Stades Rennes, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München Möbeldesigner
Dirk Hupe Union Solingen, Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund, Fortuna Köln Leitet Versicherungsbüro in Solingen.
Volker Ippig FC St. Pauli Lascher im Hamburger Hafen.
Manfred Kaltz Hamburger SV, Girondins Bordeaux, FC Mulhouse Vertriebsdirektor eines italienischen Mineralwasser-Konzerns, Immobilienmakler, Vermögensberater und er engagiert sich in einem Rehabilitationszentrum.
Werner Kamper VfL Osnabrück Geschäftsführer eines Betriebs für Landmaschinenbau.
Jupp Kapellmann Alemannia Aachen, 1. FC Köln, FC Bayern München, TSV 1860 München Arzt.
Rudi Kargus Wormatia Worms, Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, Karlsruher SC, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Köln Betätigt sich künstlerisch als Maler.
Manfred Kastl Hamburger SV, Bayer Leverkusen, VfB Stuttgart Besaß ein Hotel, das „Haus Kastl“ bis zur Insolvenz, welches er in ein Pflegeheim umwandelte, welches insolvent ging. Professioneller (?) Pokerspieler.
Dieter Kitzmann 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt, Union Solingen Betreiber eines Tabakladens in Kaiserslautern.
Wolfgang Kneib FSV Mainz 05, Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld Innendienst der Württembergischen Versicherung AG.
Martin Kree VfL Bochum, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund Hatte im Gegensatz zum Großteil der Branche keine Berührungsängste mit neuen Techniken und leitet jetzt eine IT-Schulungs-Schule.
Peter Kunter Eintracht Frankfurt, Freiburger FC Zahnarzt.
Marek Lesniak Pogon Stettin, Bayer Leverkusen, SG Wattenscheid 09, TSV 1860 München, KFC Uerdingen, Xamax Neuchatel, Fortuna Düsseldorf, Preußen Münster, SpVgg Velbert, SV Hilden-Nord Mitarbeiter bei einer Autoteilefirma.
Ilhan Mansiz Genclerbirligi Ankara, Kusadasispor, Samsunspor, Besiktas Istanbul, Vissel Kobe, Hertha BSC, MKE Ankaragücu Eiskunstläufer.
Erwin Markert Kickers Offenbach Besitzt ein Versicherungsbüro.
Hans-Bert Matoul Chemie Leipzig, Lokomotive Leipzig, BSG Traktor Langeln, Einheit Wenigerode Übernahm während seiner aktiven Karriere die Bäckerei seines erkrankten Vaters, ist heute diplomierter Wirtschaftswissenschaftler.
Frank Mill Rot-Weiss Essen, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf Aktiv in der Schrott- und Baubranche, u. a. (wohl) mit Mill-Container.
Thomas Miller SpVgg Unterhaching, FC Augsburg, TSV 1860 München Finanzbeamter.
Markus Münch FC Bayern München, Bayer Leverkusen, 1. FC Köln, FC Genua, Besiktas Istanbul, Borussia Mönchengladbach, Panathinaikos Züchtet Pferde und ist Galopptrainer.
Herbert Mühlenberg SC Jülich 1910, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen, VfL Osnabrück, VfB Rheine Lehrer am Osnabrücker Gegengymnasium.
Wolfgang Mühlschwein Kickers Offenbach Ingenieur mit eigener Firma.
Arne-Larsen Ökland Bayer Leverkusen Betreibt die Pizzeria-Kette „Dolly Dimples“ in Norwegen. (Womit er so gerade noch durch den Gastwirt-Filter rutscht.)
Markus Osthoff 1. FC Saarbrücken, Eintracht Trier, MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Braunschweig Lehrer für Sport und Hauswirtschaft.
Jürgen Pahl Chemie Halle, Eintracht Frankfurt, Rizepspor Betreibt eine Obstplantage in Paraguay.
Manfed Pohlschmidt Preußen Münster, Hamburger SV, FC Schalke 04 Betreiber einer Lottoannahmestelle.
Tobias Rau Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig, VfL Wolfsburg, FC Bayern München Student des Lehramts
Knut Reinhardt Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, 1. FC Nürnberg Grundschullehrer in Dortmund.
Andreas Reinke Hamburger SV, FC St. Pauli, Iraklis Saloniki, Real Murcia, 1. FC Kaiserslautern, Werder Bremen Landwirt mit eigener Wurstproduktion.
Helmut Roleder VfB Stuttgart Businesstrainer.
Bodo Rudwaleit Dynamo Berlin, Stahl Eisenhüttenstadt Betreibt ein Taxiunternehmen in Berlin.
Jürgen Rynio Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen, FC St. Pauli, Hannover 96 Leiter einer Einrichtung für Behinderte
Gunnar Sauer Werder Bremen, Hertha BSC, VfB Leipzig Ist Immobilienmakler in Bremen
Thorsten Schlumberger Hertha BSC, Tennis Borussia Berlin, SC Charlottenburg, Blau-Weiß 90 Berlin, BSV Brandenburg, FSV Velten, SV Wilhelmshafen Physiotherapiepraxis in Berlin.
Stefan Schmitt SGK Heidelberg, VfB Stuttgart, SV Sandhausen Zahnarzt.
Georg Schwarzenbeck FC Bayern München Inhaber eines Schreibwarengeschäfts.
Martin Spanring TSV 1860 München, Fortuna Düsseldorf, FC Schalke 04, SC Freiburg, VfB Stuttgart, Bursaspor, Freiburger FC Sportmanager im Europapark Rust.
Hans-Peter Stark Blau-Weiß 90 Berlin. Beliefert mit seinem Unternehmen die Spitzengastronomie.
Gert Trinklein Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach, Dallas Tornado Mitglied der Stadtverordnungsversammlung für die FDP in Frankfurt.
Mario Tolkmitt Bayer Leverkusen, FC Berlin, Fortuna Düsseldorf Busfahrer und Betriebsrat in Burscheid.
Horst Weyerich 1. FC Nürnberg, SpVgg Fürth, Erzieher bei der Lebenshilfe Fürth.
Reiner Wirsching 1. FC Schweinfurt 05, 1. FC Nürnberg, TSV Vestenbergsgreuth Arzt.
Roland Wohlfarth 1. FC Bocholt, MSV Duisburg, FC Bayern München, AS Saint-Etienne, VfL Bochum, VfB Leipzig, Wuppertaler SV Bauleiter einer Estrichfirma.
Andreas Zeyer SSV Ulm 1846, SC Freiburg, Hamburger SV, Karlsruher SC, VfL Bochum, SC Freiburg Diplom-Ingenieur beim Stahlbauunternehmen der Familie in Nehresheim.
Michael Zeyer SSV Ulm 1846, SC Freiburg, 1. FC Kaiserslautern, SV Waldhof Mannheim, MSV Duisburg, VfB Stuttgart, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Heidenheim Betreiber eines Sterne-Restaurants mit dem Namen 5.

Die Liste wird um Eure (Gedächtnis-) Fünde erweitert und zur besseren Übersicht dann alphabetisch sortiert, natürlich gibt es kein richtig oder falsch. Wobei ebenso selbstredend gilt: je ausgefallener, desto Kracher.

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50 Jahre Bundesliga: Pfaff kommt im Bayerntor an, Kaltz‘ Elfmeter nicht

Der folgende Text ist mein Beitrag zur Reihe „50 Jahre Bundesliga“, die „Der Libero“ auf seiner Webseite mit vielen illustren weiteren Schreibern ins Leben gerufen hat. Gestern begann das Ganze und und wird noch bis zum nächsten Wochenende täglich mit einem neuen Stück fortgesetzt.

In den nun bald 50 Jahren des Bestehens der Bundesliga wird eines verzweifelt und ebenso erfolglos gesucht: Ein konstanter Rivale des FC Bayern München. Nur sechs Jahre währte die Phase von Einführung der Bundesliga bis zu Bayerns erstem Titel 1969, ab da war alles anders und sollte es bis heute bleiben. Der Eintrag „FC Bayern München“ ist Stammgast auf der Salatschüssel. Ein Umstand, den kein anderer Bundesligaclub für sich in Anspruch nehmen kann.

Große Rivalen gab es jedoch einige in diesen fünf Dekaden, allein, keiner konnte sich dauerhaft etablieren. Als die Borussia aus dem kleinen Mönchengladbach, bis dahin der ärgste Konkurrent der Bayern, 1979 den UEFA-Pokal gewann, sollte Berti Vogts Recht behalten mit seiner Weissagung:

… weiter bei Der Libero.

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Wolfgang-Rolff-Mittelkreis

Im Fußball benennt man entweder Stadien nach einem berühmten Spieler oder Straßen. Das war’s.

Ganz andere Möglichkeiten eröffnet hingegen der Motor. Also, genauer gesagt der Motorsport, aber dieser ist ja kein Sport, sondern Motorsport, weshalb man das Wort „Sport“ weglassen muss, um nicht zu lügen, übrig bleibt das Wort „Motor“, wenn Motorsport gemeint ist. Verbesserungsvorschläge bitte in die Kommentare.

Nun, ganz andere Möglichkeiten eröffnet der Motor, welcher hier ausnahmsweise einmal stilbildend für den Fußball sein kann. Denn im Motor benennt man nicht einfach eine gesamte Rennstrecke nach besonderen Helden des Motors, sondern einzelne Teile von ihr. Seit kürzerer Zeit existiert auf dem Nürburgring beispielsweise das Michael-Schumacher-S. Das ist ziemlich bescheuert, dass man einfach Buchstaben nach Rennfahrern benennt, aber so bringt man eben mehr von ihnen in einer Rennstrecke unter. Außerdem steht das S für etwas, was sogar noch mit einem echten Wort bezeichnet werden könnte, Doppelkurve nämlich, macht man aber aus Gründen nicht. In Zolder gibt es die Jochen Rindtbocht, in Interlagos das Senna-S, in Estoril die Curva Alex Criville.

Schaut man in den Fußball und auf dessen Markierungen, hätte man drei, insgesamt sogar fünf weitere Möglichkeiten. Halt, es sind sogar neun. Ach, was red ich, elf, man kommt sogar auf 13.

Der Armin-Störzenhofecker-Mittelkreis.
Der Thomas-Brdaric-Strafraum (2x).
Der Manfred-Kaltz-Elfmeterpunkt (2x).
Der Andreas-Menger-Fünfmeterraum (2x).
Der Mario-Basler-Eck-Viertelkreis (4x).
Der Andreas-Zeyer-Tellkreis (2x).

13 Räume auf dem Rasen könnten also nach ehemaligen, verdienten Spielern benannt werden. Dann müsste man auch nicht auf so merkwürdige Regelungen zurückgreifen, wie dass z. B. Ottmar Walter der Gesäßeingang von Fritz Walter im gleichnamigen Stadion ist. Mit nur wenig Phantasie kommen dann noch Torlatten, -pfosten, diverse Linien und Bereiche des Spielfeldes hinzu.

Hätte bei Benennung bestimmter Bereiche des Spielfeldes nach Spielern auch den Vorteil, dass man bei einer Radioübertragung sofort wüsste, wo sich ein Geschehen abspielt. Allerdings lautete dafür die berechtigte Frage, wer heute eigentlich noch Radio hört, wenn er ein Fußballspiel verfolgen will. Krankenschwestern oder Pförtner vielleicht.

Ob jeder Verein überhaupt genügend Leute fände, die solch eine Ehrung wert wären, steht dann allerdings wieder auf einem ganz anderen Blatt.

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Paninis kleiner Bruder: Knibbelbilder

Als man sich noch die Mühe machte, für Produkte auf deutschen Märkten deutsche Wörter zu erfinden — oder zumindest neu zu kombinieren — warf Coca-Cola so genannte Knibbelbilder (Plus: Fotos davon) auf den Markt, die bei den vom Panini-Sammeln bereits weich geklopften Hirnen sehr junger Menschen sofort einschlugen wie eine Bombe.

Da machte es nicht mal etwas aus, dass das Einstiegsthema aus heutiger Sicht etwas dröge war („Meilensteine der Verkehrsgeschichte“), denn erstens hatten damals Verkehrsmittel wie dicke Dampfer und laszive Lokomotiven durchaus einen Glamourfaktor und zweitens war schon die folgende Serie mit 40 internationalen Musikstars auch für weniger technisch Interessierte addiktiv. Zugegeben, der Begriff „internationale Musikstars“ wurde bei einer Liste, in der Roger Whittaker neben The Byrds oder Joe Cocker auftauchte, etwas gedehnt, aber das war damals natürlich egal.

Leider ist die Quellenlage im Weiteren nicht mehr allzu rosig. Es folgte in jedem Falle auch noch eine Serie an Knibbelbildern mit Fußballern, denn gerade die Knibbelbilder mit Manfred Kaltz und Uli Stielike erscheinen hier vor dem geistigen Auge, als sei es erst gestern gewesen. Gestern, als man darauf wartete, dass dieser oder jener Erziehungsberechtigte endlich nach seinem Feierabend mit einer oder zwei oder drei neuen Flaschen Cola anrückte, auf dass man weiterknibbeln könne und sein Sammelplakat vollbekäme.

Eine Edition gab es also wohl (Kaltz, Stielike) zur WM 1982. Oder auch zur EM 1984, schließlich scheint diese Seite einigermaßen über die Termine im Bilde zu sein, und da ist von einer WM-1982-Knibbelbilder-Serie nichts zu lesen. Allerdings schreibt man auf der selben Seite auch etwas von Panini-Bildern auf Cola (!)-Flaschen zur EM (!) 1982. Vielleicht doch nicht so seriös wie gewünscht, diese Seite.

Wikipedia (s. o.) wiederum spricht von einer Serie zur EM 1988. Nichts Genaues weiß man nicht, außer dass auch da eigentlich ein enormes Tauschen eingesetzt haben musste. Nur ist im Gegensatz zum Bildchen von Manni Kaltz von Tauschorgien auf Schulhöfen und Vorstadtstraßenasphaltinseln nichts in Erinnerung geblieben. Könnte am Ergebnis des deutschen Auftaktspiels der WM 1982 gelegen haben, aber auch daran, dass schlicht nicht getauscht wurde und das nie komplett gefüllte Plakat einfach irgendwann achtlos entsorgt wurde. Anders als Panini-Alben, die schon damals ausstrahlten, später einmal viel wert zu sein, und deshalb nie entsorgt wurden.

(Nein, dieser Beitrag handelt nicht hiervon.)

(PS: Auch ker0zene war damals angefixt. So angefixt, dass er sogar Straftaten beging, um an die Bilder zu kommen. Erinnert an diese eine Anekdote bei der zufälligen Entdeckung von Viagra …)

Eigentliches Anliegen des Beitrags: Findet jemand ein Bild von einem Nationalspieler-Knibbelbild?

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Gewinnspiel: Eigentorschützen der Nationalmannschaft

„Wer Trainer Baade kennt, weiß, dass“ es bei diesen Gewinnspielen nichts zu gewinnen gibt außer Freude. Und natürlich Erkenntnis, vor allem.

Die DFB-Frauen erzielten in 345 (!) Länderspielen gerade mal ein einziges Eigentor, dies war dann aber ein besonders bitteres, wie es den Männern noch nicht passiert ist. Tina Wunderlich war im Olympia-Halbfinale 2000 gegen Norwegen die schwarze Krähe, die das Spiel für Gegner Norwegen entschied.

Bei den Männern fielen, auch relativ zur höheren Anzahl Spiele gesehen, deutlich mehr Eigentore. Da es insgesamt aber trotzdem eine überschaubare Zahl bleibt, gehe ich diesmal nicht in Vorleistung.

Welcher DFB-Spieler schoss wann ein Eigentor in welchem Länderspiel?

Jahr Spieler Anlass Gegner Tor Ergebnis
1908 Ernst Jordan (Langmeier) Test Schweiz 1:2 3:5
1910 Walter Hempel Test Niederlande 2:3 2:4
1912 Max Breunig Test Niederlande 5:3 5:5
1923 Henry Müller Test Finnland 0:1 1:2
1924 Hans Lang Test Ungarn 0:2 1:4
1931 Reinhold Münzenberg Test Frankreich 0:1 0:1
1932 Hans Stubb Test Schweden 4:3 4:3
1939 Hans Klodt Test Jugoslawien 1:2 3:2
1941 Hans Rohde Test Schweiz 4:2 4:2
1951 Jupp Posipal Test Irland 0:1 2:3
1955 Karl Mai Test Italien 0:1 1:2
1958 Herbert Erhardt Test Tsch’slowakei 2:2 2:3
1961 Willi Giesemann Test Dänemark 5:1 5:1
1978 Rolf Rüssmann Test Schweden 1:1 1:3
1978 Berti Vogts WM 2. Finalrunde Österreich 1:1 2:3
1981 Manfred Kaltz „Mini-WM“ Argentinien 1:1 1:2
1988 Eike Immel Test Jugoslawien 0:1 1:1
1993 Thomas Helmer „US-Cup“ Brasilien 0:1 3:3
1995 Thomas Helmer EM-Quali Wales 1:1 2:1
1997 Jürgen Kohler WM-Quali Albanien 0:1 4:3
1998 Oliver Kahn EM-Quali Türkei 0:1 0:1
2002 Oliver Kahn Test Israel 0:1 7:1
2002 Arne Friedrich EM-Quali Färöer 1:1 2:1
2007 Christoph Metzelder EM-Quali Slowenien 1:1 2:1
2011 Arne Friedrich EM-Quali Österreich 1:1 2:1
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Alle EM-Gewinner-Spieler als Karikaturen

[photopress:fussballspieler_karikaturen.jpg,full,alignleft]Es ist nie zu spät, sich gelungene Karikaturen aller bisherigen EM-Gewinner anzusehen. Auf der UEFA-Seite zur EM 2008 gibt es diese. Mir gefallen die aus dem Urlaub geholten Dänen am besten, aber auch die Russen Sowjets von 1960 wissen zu gefallen. Alle dabei, Otto Rehhagel, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und sein Intimus Jürgen Klinsmann, Horst Hrubesch, Matthias Sammer, Berti Vogts, Klaus Allofs und ja, auch Jupp Heynckes. Offensichtlich bringt es einen im deutschen Fußball recht weit, mal eine Europameisterschaft gewonnen zu haben. Gerne hätte ich allerdings alle deutschen Spieler im Stile der Spanier von 1964 gesehen.

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Kaltz: Rekord ist möglich

Sicher, es sei durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Rekord fallen könnte, wird Manni Kaltz vernommen. Kaltz, derzeitiger Halter des Rekordes an Eigentoren im deutschen Fußball — insgesamt 6x traf er ins eigene Netz — machte auch keinen Hehl daraus, dass er diesen unrühmlichen Rekord lieber jetzt als gleich los wäre. Und wenn, dann doch an jemanden, der sich wirklich des Spieles unwürdig erwiesen habe. Da wäre der aktuell Führende doch ein guter Kandidat.

Sicher, es sei schade, wenn man durch so ein Negativ-Ereignis wie ein Eigentor in die Schlagzeilen komme, und dann noch gleich so viele in so kurzer Folge. Aber, so Kaltz, mit der Gefahr dessen müsse man eben allzeit rechnen, wenn man den Platz betritt. Dass der Rekord überhaupt noch mal in Gefahr geraten konnte, wundert Kaltz schon: „Früher hatten wir ja keine Berater, die mal von außen eingegriffen hätten, mal ein bisschen Überblick bewiesen hätte. Heute ist das doch ganz anders, da hat jeder seinen Berater und die meisten kriegen doch auch so ein Medientraining.“ Dass das nicht für alle gelte und der aktuell ein Eigentor nach dem anderen Erzielende nicht längst mal ausgewechselt oder intern eine Bedenkzeit bekommen habe, könne er auch nicht nachvollziehen. „Aber das muss eben jede Mannschaft selbst wissen.“

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Korrektiv bei der Arbeit

Einer der wenigen Momente, in denen ich gerne über Premiere verfügen würde, ist justament jetzt: Die — man lernt nie aus — sogar zweite Neuauflage des WM-Finals von 1982 wird angepfiffen, wie wir in der WELT lesen.

Offensichtlich befand sich in den Zeilen dieses Beitrags vor einigen Minuten noch ein Fauxpas, wie den Kommentaren zu entnehmen ist, den ich aber nicht mitbekommen habe: Jupp Derwall lässt sich nicht „vertreten“, weil er doch kürzlich entschlummmert ist. Dass er sich vertreten lässt/ersetzt wird von Ribbeck/Vogts lässt einen schon ein wenig gruseln. Ribbeck/Vogts, das klingt wie Kohl/Genscher, Bohlen/Anders oder Klaus und Klaus. Jedenfalls nicht nach Vergnügen.

Bezogen auf die Spieler wäre es mir allerdings sehr wohl ein Vergnügen, Hans-Peter Briegel, Manni Kaltz, Breitner, Rummenigge und Fischer mal wieder zusammen auf dem Platz zu sehen. Nicht zufällig ist das so, denn das Spiel damals war das erste WM-Finale, das ich sah und an das ich mich erinnern kann: Geprägt.

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Wenn der Dummschwätzer mal nicht Erster ist (XVII)

Es gibt da diesen Newsletter. Eigentlich mache ich nicht gerne Werbung für solche Produkte und erst recht schreibe ich nicht gerne einfach etwas ab. Da ich das mit dem Kaiser aber ohnehin schon wusste, könnte ich das jetzt auch als „selbst recherchiert“ verkaufen, was ja im Endeffekt dann ohnehin wieder nur abgeschrieben wäre, nämlich von der eigenhändig gefundenen Quelle. Also schreibe ich einfach ab und gebe es zu, auch wenn ich es sonst, wie gesagt, äußerst ungerne mache, wie man auch an der äußerst geringen Zahl an externen Links in diesem Blog erkennt.

Besagter Newsletter liefert dem geneigten Abiturienten Abonnenten jedenfalls freitäglich einen kleinen Appetithappen aus dem Buch „Fast alles über Fußball“ von der Fußballberichterstattungskoryphäe Christoph Biermann, der mir alleine schon deshalb sympathisch ist, weil er a) Fan des VfL Bochum ist und b) sich heute noch darüber ärgert, bei einem Auswärtsspiel in Gladbach zu früh das Stadion verlassen zu haben und deshalb den Ausgleich verpasste. Letztens ereilte mich aber auch bei ihm das tödliche Schicksal, dass ich sein Gesicht sah. Wer hat eigentlich diese Marotte erfunden, dass jeder, der mir einige seiner Artikel verkauft/zur Verfügung stellt, auch gleich seine elendige Fratze dazu stellen muss?

Damit sage ich nicht, dass Biermanns Fratze elendig ist, und selbstredend weiß ich auch von diesen tollen Bloggertipps, dass man doch „persönliche Nähe“ schaffen soll, damit der Kunde/Rezipient es leichter hat, eine Bindung zu dem Blog aufzubauen, was dann wohl in ähnlicher Weise auch für Zeitungen oder Radiosendungen gelten soll. Was aber, wenn ich das Gesicht gar nicht sehen will? Ein wirklich elendiges Gesicht hat Raimund Hinko von der Sport-FOTO, und auch der Typ, der immer die „Editorials“ auf der ersten Seite schreibt, ist nicht wirklich sympathischer als René Hiepen. Das mit Raimund Hinko ist für mich wohl eine so traumatische Erfahrung gewesen, dass ich von dort an einfach keine Gesichter respektive Körper (wobei ich besonders an Bilder von Interviews in der Reviersport denke) der Journalisten mehr sehen möchte.

Aber zurück zu Biermanns Newsletter und damit endlich mal wieder zu einem Beitrag für die Rubrik „Der Dummschwätzer“: Der Dummschwätzer spielte ja lange Zeit in der Abwehr. Zu Beginn seiner Karriere ward er noch im Mittelfeld eingesetzt, später dann nur noch als Libero. Und wer 500 Spiele lang hinten spielt, der wird schon dann und wann mal angeschossen, so dass der Ball von dort ins eigene Tor tropft, trudelt oder tränt: Eigentor.

So ging es auch dem Dummschwätzer und deshalb liegt er in einer eher unrühmlichen Rekordliste der Bundesliga ganz weit vorne, wenn auch nicht an erster Stelle. Erster ist Manni Kaltz, der sich noch öfter für ein Eigentor anschießen ließ. Allerdings hat Manni Kaltz auch knapp 100 Spiele mehr als der Dummschwätzer gemacht. Hier also die ersten drei dieser Liste:

1. Manfred Kaltz (Hamburger SV) 6
2. Per Rontved (Werder Bremen) 5
3. Franz Beckenbauer (Bayern München) 4

Fairerweise muss man dazu sagen, dass es noch zehn weitere Spieler gibt, die ebenfalls vier Eigentore in ihrer Karriere schafften. Dass der Gladbacher „Eigentorgott“ Michael Klinkert dabei ist, verwundert nicht, eher schon, dass auch Thomas Helmer dort zu finden ist. Noch mehr verwundert, dass es gar keinen Torhüter in dieser Liste gibt. Diese werden doch in aller Regel noch öfter angeschossen.

Eine besonders schöne Anekdote soll Euch nicht vorenthalten werden: In seinem Abschiedsspiel traf der Dummschwätzer in Reihen des Hamburger SV gegen die deutsche Nationalmannschaft erneut — ins eigene Tor. Der Stadionsprecher und die Chronisten waren aber so gnädig, das Tor jemand anderem zuzusprechen. Der Dummschwätzer war alt geworden und das war im Jahre 1982 nicht mehr zu übersehen.

Seit seinem Abschiedsspiel schießt er nur noch verbale Eigentore, die sind in dieser Liste aber nicht erfasst.

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Zahl der Woche – Folge II

Die aktuelle Zahl der Woche lautet: 53.

Bei dieser Zahl liegt der Rekord an Toren an einem einzigen Bundesligaspieltag.

Einzig Waldhof Mannheim blieb ohne Tor.

Die ersten fünf Tore für Borussia Mönchengladbach erzielten in dieser Reihenfolge:

Frank Mill
Ewald Lienen
Lothar Matthäus
Ewald Lienen
Lothar Matthäus

Rudi Völler traf an diesem Spieltag, Pierre Littbarski gar zwei Mal. Alle drei Tore beim 3:7 von Kickers Offenbach gegen Werder Bremen erzielte ein gewisser Uwe Bein.

Die Metapher schlechthin für einen überflüssigerweise gekauften Spieler, Kalle Del‘Haye, erzielte eins seiner insgesamt 7 Tore für Bayern München in seinen insgesamt 5 Saisons dort auf der Bank.

Für Bremen traf auch Klaus Allofs.

Für Stuttgart traf Klaus Allgöwer, während Thomas Berthold im selben Spiel ein Tor für Eintracht Frankfurt erzielte.

Thomas von Heesen traf für den HSV — zusammen mit Manni Kaltz, ein weiterer Torschütze für den HSV war Wolfgang Rolff, während Dieter Schatzschneider die Tore 5 und 6 erzielte.

Bei Bayern traf neben dem zweimaligen Torschützen Karl-Heinz Rummenigge („Rummenigge, Rummenigge“) auch Sören Lerby ins Netz. Für Kaiserslautern erzielte eins der zwei Tore ein gewisser Wolfgang Wolf.

Eins der zwei Tore für Arminia Bielefeld erzielte Frank Pagelsdorf. Das andere schoss Gregor Grillemeier, der einfach wegen seines genialischen Namens hier erwähnt werden muss.

Für den BVB erzielte Rolf Rüssmann die Führung im Spiel beim 1. FC Köln.

Für Bochum traf Martin Kree.

Weiterhin trafen für Bremen Michael Kutzop, Benno Möhlmann, Frank Neubarth und Uwe Reinders.

Einzig beim Spiel Braunschweig — Düsseldorf traf mit Gerd Zewe nur ein Spieler, der wenn überhaupt ein wenig im Gedächtnis geblieben ist.

Herrlich auch die Aufstellung von Bayer 05 Uerdingen: neben van der Loo spielt auch Loontiens mit, Werner Vollack im Tor, neben Werner Buttgereit verteidigt Mathias Herget und Friedhelm Funkel ist auch irgendwo auf dem Spielfeld zu finden.

So, genug geschwelgt.

Tore am vergangenen Spieltag übrigens: 19 in 9 Spielen.

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Uli Stielike bleibt einsam

Uli Stielike, der Mann mit den schrecklichsten Sakkos der deutschen Werbefernseh-Geschichte, bleibt weiter ein einsamer Mann. Ob ihn seine Frau verlassen hat, weiß ich nicht. Nach dem vierten deutschen Elfmeterschießen bei einer WM bliebt er aber der einzige deutsche Spieler, der je einen Elfmeter bei einem WM-Elfmeterschießen verschossen hat.

Im Detail waren es die folgenden Spieler, die ihn so einsam wirken lassen:

2006 im Elfmeterschießen gegen Argentinien, 4:2

Oliver Neuville
Michael Ballack
Lukas Podolski
Tim Borowski

1990 im Elfmeterschießen gegen England, 4:3

Andreas Brehme
Lothar Matthäus
Karl-Heinz Riedle
Olaf Thon

1986 im Elfmeterschießen gegen Mexiko, 4:1

Klaus Allofs
Andreas Brehme
Lothar Matthäus
Pierre Littbarski

1982 im Elfmeterschießen gegen Frankreich, 5:4

Manfred Kaltz
Paul Breitner
Ulrich Stielike verschießt
Pierre Littbarski
Karl-Heinz Rummenigge
Horst Hrubesch

Vielleicht kommt im Halbfinale ein deutscher Spieler hinzu, um Stielike aus dieser Rolle zu erlösen, hoffen wollen wir es aber nicht.

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