Heute beginnt — wie üblich bereits vor der Eröffnungsfeier — das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 2012 in London, mit dem ersten Spiel des Wettbewerbs der Frauen. Großbritannien tritt als Ausrichter zufällig gegen ein Land an, in dem die Queen weiterhin Staatsoberhaupt ist: Neuseeland. Wäre die Queen nicht Staatsoberhaupt von beiden Nationen, sondern Besitzer, wäre diese Paarung also in der Champions League so nicht möglich. Morgen folgen die Männer mit der Partie Honduras — Marokko, welche bereits um 12h angestoßen wird.
Doch eigentlich, wenn man ehrlich ist, ist Fußball bei Olympia bei den Männern ein ganz merkwürdiges Surrogat, schmeckt nicht so richtig und die Zusammenstellung der Teams ist auch fragwürdig. Nur Spieler unter 23, damit die FIFA-WM nicht entwertet wird, gleichzeitig dürfen aber 3 Spieler über 23 im Kader stehen, damit dann wohl doch der eine oder andere namhafte Spieler teilnehmen kann.
Doch Surrogatgeschmack und Farblosigkeit, das muss nicht immer für Fußball bei Olympia gelten. 1984, jene großen* Olympischen Sommerspiele in Los Angeles, bei denen der komplette Ostblock außer Rumänien** nicht teilnahm, sahen ein ebenso großes Fußballturnier mit einem Finale, das ausgerechnet in den USA über 100.000 Menschen in der Rose Bowl, Endspielort der WM 1994, verfolgten. Welche einen Vorgeschmack auf eines der besten Spiele der WM 1986 bekommen sollten, denn es trafen sich zum Spiel um die Goldmedaille(n):
Frankreich und Brasilien.
Hier ein viel zu kurzes Video, das die Atmosphäre von dieser Finalpartie dennoch ganz gut transportiert. Erstaunlich übrigens, dass der Vater von Ben Redelings mal in Brasilien als TV-Moderator arbeitete.
Hier die selben Tore mit jubelndem französischem statt brasilianischem Kommentar.
Wesentlich mehr interessante Details zum Olympia-Finale im Fußball 1984 bei Pitch Invasion.
** Welches prompt Platz 2 des Medaillenspiegels hinter den USA und vor der Bundesrepublik Deutschland erreichte.
* Groß natürlich aus zwei Gründen.
PS: Was ich immer schon mal angemerkt haben wollte: Auch wenn das bei Videos aus den 1980er Jahren oft so wirkt, als hätte damals noch jemand auf dem Fahrrad neben dem Fernseher für Strom sorgen müssen: Die Bildqualität war nicht so schlecht, wie es derartige Videos vermuten lassen. Man konnte auch damals schon ganz normal Fernsehn gucken, ohne Schnee, ohne Rauschen. Sogar aus LA.
(Fang ich jetzt an wie Opa ausm Krieg zu klingen? Dann bitte das PS einfach streichen.)
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