Das Logo zeigt die Arena Deutschland. Ebenfalls zum Ausdruck gebracht werden die weibliche Seite des Fußballs und die Ästhetik des Frauenfußballs.
Die Vision des Frauenfußballs ist nach vorne ausgerichtet, wie auch die Aktion der Spielerin. Ihr getretener Ball fliegt aus der Arena Deutschland – Symbolischer Ausdruck für die weltweite Beachtung der Frauen-WM.
„Arena Deutschland“. Habt Ihr alle Euer rotes Tuch bereit und schon ordentlich Schiss vor dem in wenigen Sekunden freigelassenen Stier? Das Suspensorium sitzt sicher? Sollte es besser.
So wie das Logo der Frauenfußball-WM 2011 (hierauf fußt dieser Beitrag, also besser dann doch mal anklicken, trotz genereller Klickfaulheit) gestaltet ist, sieht es eher so aus, als sei die stilisierte Frau zu blöd, ins Tor zu treffen und schösse stattdessen in Uli-Hoeneß-Manier in den zu viel zitierten Nachthimmel, der im Frauen-WM-Finale-2011 dann ein Frankfurter wäre.
Apropos Frankfurter, was sollen die drei komischen Würstchen unter dem Logo, die in schwarz-ketchup-senf gestaltet sind? Ketchup und Senf, das versteht man ja noch, aber will da irgendjemand behaupten, man ließe in Deutschland per se das eigentliche Würstchen ständig anbrennen, schwarz werden, bis zur Verkohlung (welche in Deutschland eigentlich seit 1998 abgeschafft ist) oder soll es doch eher heißen „Wie auch immer du die schwarze Wurst halten wirst, der Ketchup und der Senf werden unten raustropfen“? Man weiß es nicht, vielleicht will man diesen Trippel-Burger an Würstchen, die ja auch Würstchen sein könnten, auch gar nicht verstehen bzw. zum Verstehen freigeben.
Man darf auch nicht nachfragen, ob man in Bad Kapstadt oder in St. Petersburg überhaupt versteht, was diese Würstchen-Alliteration in irgendwie schmierig geratenen Farben bedeuten soll.
Esprit fehlt diesem Logo genauso wie Wiedererkennungswert. Obwohl Franz Beckenbauer sagte, dass dieses Logo „wenigstens etwas mit Fußball zu tun“ habe, während das Logo „seiner“ WM 2006 auch für eine Schwimmweltmeisterschaft hätte stehen können: Es ist fast so austauschbar wie das grotesk schlechte Logo der neuen 3. Liga.
Jaja, sehr preiswert, immer nur zu nörgeln, nie etwas gut zu finden, zu mögen, gutzuheißen, mal Begeisterung zu zeigen, aber: Ich hab’s ja versucht. Wer Begeisterung für dieses Logo aufbringt, der ist auch begeistert, wenn er ein Fanpaket von Firma XYZ mit einer Rassel und einem Aufkleber gewinnt. Nicht zu vergessen die beigelegte Schminke, um sich bundesdeutsche Stammesrituale auf die Backe schmieren zu lassen: verkohlte Wurst – Ketchup – Senf. Wer so ein Logo bzw. die angehängte Schminke gut findet, lässt sich auch davon mitreißen, dass morgens die Sonne aufgeht. Und zwar jeden Tag.
Aber nun gut, nehmen wir es halt so hin. Aus unbekannten Gründen können Deutsche keine guten Logos gestalten jedenfalls nicht im Sport und dann hat es eben doch einen Wiedererkennungswert. „Ach, das Nichtssagende, klar, das muss in Deutschland sein.“ Die Welt ist uns dankbar dafür, dass wir so unverwechselbar schlechte, nichtssagende Logos gestalten, um in der Flut der modernen Informations- (siehe weiter vorne) eben Orientierung zu bieten, Halt, auch psychischer Natur.
Deutschland, einig Scheißlogoland.
Und dann fällt dem Schlaumeier-Experten auf, dass es das Logo der Bewerbung war, jenes für die WM hat dann doch ein Schlückchen mehr Pepp. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.
Ganz oben im Text muss man doch noch mal ansetzen und feststellen: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Gibt es in Hoffenheim überhaupt einen Hausarzt, bei den 3000 Einwohnern? Eine Postfilialie sicher nicht mehr.