Während ich so durch die Gegend rumliege, dräut es mir, dass doch heute Fußball in irgendeiner Form stattgefunden haben soll. Klar, auf zahllosen Fußballplätzen und Wiesen ohnehin, aber auch der Profifußball hat sein erstes „Pflichtspiel“ abgehalten. Die Bundesliga ruft, und die Massen strömen. Schlappe 15.000 Menschen konnten das nötige Interesse aufbringen, sich heute den Doppelspieltag des „Ligapokals“ in Düsseldorf anzusehen. Beim zweiten Spiel waren es ein paar mehr, denn um 18h kamen die ersten schon vom Schwimmen am See zurück.
[photopress:16_030.jpg,full,centered]
Hätte genauso gut auf dem Vorplatz der LTU-Arena neben den ganzen Freizeitfußballern stattfinden können: der Ligapokal
Passend zur sommerlichen Atmosphäre im Lande demonstrierten die Fußballer dann, dass sie das Spiel nicht wirklich ernst nahmen und legten eine Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit ein. Ich will mich (mal wieder) nicht zum Gralshüter der Sportlichkeit aufschwingen, aber so ein Signal kommt eben an beim Publikum: Hey, das ist gar kein richtiges Spiel. Es ist nur so. Wir kicken ein bißchen rum, nach dem Spiel gehen wir vielleicht noch am Rhein grillen. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass unmittelbar nach 90 Minuten das Elfmeterschießen folgte, Verlängerung, nein, es ist wirklich zu heiß heute für 120 Minuten.
Am Reglement sind die Spieler zwar nicht schuld. Dass sie für solche Spiele nicht höchstmotiviert sind, ist ebenfalls nachvollziehbar. Warum aber muss man diesen Partien die offensichtlich sportlich wertlos sind und nicht mal von den Beteiligten selbst ernst genommen werden dann einen offiziellen Anstrich verpassen und solche lächerlichen Rumknickereien „Ligapokal“ nennen? Ah, okay, hört sich besser an. Der Fußball wird dadurch aber nicht spannender. Nennt das Kind doch bitte einfach wieder beim Namen: „Vorbereitungsspiel“.