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Schlagwort: Liechtenstein

Auswertung der Prognosen der EM-Qualigruppen

Mit Aufstockung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Teilnehmer fragten wir uns zu Beginn der Qualifikation dazu, ob diese Qualifikation wörklöch so schröcklöch öde werden würde, wie nach allgemeiner Einschätzung zu befürchten stand. 25 Menschen teilten ihre Tipps für die jeweils drei ersten Plätze mit.

So endete die EM-Qualifikation schließlich:

A: Tschechien, Island, Türkei, Niederlande, Kasachstan, Lettland
B: Belgien, Wales, Bosnien-Herzegowina, Israel, Zypern, Andorra
C: Spanien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland, Luxemburg, Mazedonien
D: Deutschland, Polen, Irland, Schottland, Georgien, Gibraltar
E: England, Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen, San Marino
F: Nordirland, Rumänien, Ungarn, Finnland, Färöer, Griechenland
G: Österreich, Russland, Schweden, Montenegro, Liechtenstein, Moldawien
H: Italien, Kroatien, Norwegen, Bulgarien, Aserbaidschan, Malta
I: Portugal, Albanien, Dänemark, Serbien, Armenien

Dabei fallen vor allem drei Gruppen heraus, die nicht das Erwartete brachten: Gruppe A mit dem Scheitern der Niederlande, der Direktqualifikation Islands, Gruppe F mit dem schwachen Abschneiden von Griechenland und Finnland sowie dem überraschenden Gruppensieger Nordirland und Gruppe I, in der weder Serbien noch Dänemark erreichten, was man allgemein erwartet hatte oder hätte.

Das Gegenteil stellten vor allem die Gruppen E (England – Schweiz – Slowenien) und H (Italien – Kroatien – Norwegen) dar, in der fast alle Teilnehmer sogar die endgültige Platzierung korrekt voraussagten. Ebenso wenig überraschen die Gruppensiege von Spanien und Deutschland, wobei es da bei den weiteren Platzierungen schon variabler zuging.

Nun also zur Auswertung.

Korrekt getippe Platzierungen

Ingesamt gab es 9 Gruppen à 3 Platzierungen zu tippen, macht 27 Tipps pro Teilnehmer. 25 Personen nahmen teil. Macht 675 Tipps. Davon waren – unten im Datenteil grün gekennzeichnet – 205 völlig korrekt. Dies entspricht einer Quote von 30,4 Prozent richtiger Tipps. Die Zahl der völlig richtigen Tipps schwankte dabei zwischen 7 (26 Prozent) und 14 (52 Prozent) von 27.

Direktqualifikanten

Interessanter als die Frage nach den genau richtig getippten Platzierungen war ja aber die Frage, wie genau man vorhersagen könne, welche Teams sich schließlich qualifizieren bzw. die Playoffs erreichen. Der Ausgang der Playoffs wurde in der gesamten Auswertung nicht berücksichtigt, weil deren Teilnehmer damals natürlich nicht bekannt waren und dementsprechend auch nicht eingeschätzt werden konnten.

Im zweiten Schritt wird also die Zahl der richtig getippten direkt Qualifizierten betrachtet. Hier gab es 9 Gruppen à 2 Qualifikanten, also 18 Tipps von 25 Teilnehmern, macht 450 Tipps. Davon waren 265 Prognosen korrekt, womit sich ein Prozentwert von 58,9 Prozent als zutreffend erwies. Die Zahl der richtigen Tipps variierte hier zwischen 12 (67 Prozent) und 8 (44 Prozent).

Korrekt getippte Qualifikanten

Doch im Kern war ja die Frage, ob man ahnen könne, welche drei Teams in einer Gruppe die für die Qualifikation relevanten Plätze erreichen würde. Hier waren also wiederum 675 Tipps nötig gewesen. Allein danach ausgewertet, wie viele dieser drei Teams, egal auf welcher Position die Qualfikation bewältigten, waren nicht weniger 534 Tipps von 675 zutreffend, somit 79,1 Prozent. Der Zahl der korrekten Tipps schwankte dabei zwischen 17 (63 Prozent) und 24 (89 Prozent). Im Schnitt wurden also nur 20,9 Prozent von 27 zu prognostizierenden Qualifikanten nicht korrekt prognostiziert.

Ob man das noch interessant nennt, muss trotz des unerwartet schlechten Abschneidens von vor allem Griechenland und den Niederlanden jeder für sich selbst entscheiden.

Hier würde man auch trotz der unerwartet spannenden Gruppe mit Deutschland darauf plädieren, die Eingangsfrage, ob die EM-Quali „schröcklöch öde“ werden würde, in Bezug auf die Ergebnisse mit ja beantworten.

Die Daten im Detail – vor allem interessant für die, die teilnahmen – folgen hier jetzt in drei Versionen, entsprechend der obigen drei Auswertungsverfahren. Kann man durchscrollen oder jeweils mit diesen Links ansteuern (funktioniert nur in der Komplettversion des Textes).

1. Platzierung genau richtig
2. Direktqualifikanten korrekt
3. alle sich überhaupt Qualifizierenden richtig

Unzweifelhaft natürlich, dass alle Werte noch wesentlich günstiger ausgefallen wären, wenn ein gewisser „Trainer Baade“ nicht mitgetippt hätte.

PS: Was hier erstmals auffiel, ist, dass eine solche Qualifikation gerade mal 13 Monate dauert – in diesem Fall von September 2014 bis Oktober 2015, also nicht annähernd die zwei Jahre, die die Pause zwischen zwei großen Turniere beträgt.

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Äpfel und Quoten

Rekord, Rekord, Rekord, lechzt es aus den Spalten.

Ein Rekord steht vor der Tür. Und wo Rekord draufsteht, da ist natürlich auch Rekord drin, oder?

Wenn die deutsche Mannschaft am Mittwoch gegen Finnland gewinnen sollte, hätte sie das beste Rekorder… Entschuldigung, das beste Ergebnis aller Zeiten in einer WM-Qualifikation erreicht: 9 Siege, so viele gab’s noch nie.

Der Vergleichswert hinkt aber, wie man unschwer erkennen kann: Zur WM 1982 waren es 8 Siege in 8 Spielen*. Nun also wären es 9 Siege aus 10 Partien. Es ist absolut ein Sieg mehr, aber ist es nicht eine schlechtere Quote, 9 von 10 Spielen zu gewinnen als 8 von 8? Das ist jetzt keine rhetorische Frage, es ist eine ernste: Ist das dann wirklich ein neuer „Rekord“, wenn die Verhältnisse aka Zahl der Gruppenspiele nicht identisch sind?

* Darunter 2 allerdings nur gegen Österreich, nicht wie heuer gegen Liechtenstein!

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Ene-mene-mu und raus bist du

Aber nur du. Die anderen bleiben drin.

Die Zahl der Woche lautet — die Spatzen pfiffen es schon länger von den Lostrommeln:

45%.

Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 werden rund 45% aller zur Zeit 53 UEFA-Mitgliedsverbände in Zukunft an einer EM-Endrunde teilnehmen.

Nehmen wir mal die anhand der Ergebnisse der letzten Jahre tatsächlich als Kleine zu identifizierenden Mannschaften raus: Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Färöer, Georgien, Kasachstan, Liechtenstein, Luxemburg, Mazedonien, Malta, San Marino, Weißrussland (über Mazedonien in dieser Liste kann man genauso streiten wie über die Abwesenheit Montenegros in dieser Liste, aber Pi mal Daumen dürften das jene Mannschaften ohne Chance auf eine Qualifikation sein, plus evtl. Nordirland). Zieht man diese 12 Nationen von den 53 ab, bleiben noch 41, von denen sich 24 qualifizieren. Somit stiege der Wert auf: fast 59% und somit fast zwei Drittel aller Starter. Nur einer von drei ernsthaften Konkurrenten scheidet also überhaupt noch aus. Da kann man sich die Qualifikation in diversen Gruppen mit x Spieltagen auch gleich schenken und zwei kleine Vorturnierchen durchführen, die man pro Gruppe auch an zwei Wochenenden abgehandelt hätte. Noch ist natürlich nicht klar, wie der Modus schließlich aussehen wird. Wahrscheinlich ist, dass er an Spannung verliert und es deutlich weniger Partien oder zumindest Termine als zur Zeit geben wird.

Das zweite Problem stellt der Qualifikationsmodus für ein dann zusätzlich durchzuführendes Achtelfinale dar: 4 der 6 besten Dritten einer jeweiligen EM-Vorrundengruppe wären ebenfalls qualifiziert. Zu welch nervigen, intransparenten Rechner- und Schiebereien das auf und neben dem Platz führt, ist Zeitzeugen noch von den WM 1986 bis 1994 in Erinnerung. Einen solchen Modus kann niemand ernsthaft wollen, dem an einem sportlichen und nach einem schlüssigen System gestalteten Wettbewerb gelegen ist. Dass es trotzdem so kommt, wird ähnliche Gründe haben wie jene, dass in der Bundesliga die Relegation wieder eingeführt wurde: Den Großen die größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer langen Verweildauer im Turnier zu ermöglichen. Je länger Nationen wie England oder Frankreich im Rennen sind, desto länger rollt der Euro und das Pfund bei der UEFA. Mehr Spiele, mehr Zuschauer, mehr Reichweite in den beteiligten, jetzt eben 24 Ländern.

Dass Platini bzw. die UEFA sich mit solchen Maßnahmen bei den „kleineren Verbänden“ beliebt macht, kommt natürlich noch dazu, ist für das sportliche Desaster dieser Änderungen aber eher irrelevant.

Jeder zweite ist demnächst qualifiziert. Goodbye Großkampftage in der europäischen Qualifikation, hello sportlich irrelevante Scheinqualifikation.

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Klose feiert neuen Neuzugang

Beim FC Bayern München haben sie endlich etwas von Aufsichtsratmitglied Boris Becker lernen können: Eine Ballmaschine. Man muss sich das in ungefähr so vorstellen wie beim Tennis. Eine Ballmaschine ist nicht etwa Christoph Metzelder, der die allermeisten ihm zugespielten Bälle wieder an den Gegner zurückspielt, bzw. sie gar nicht erst erobert. Eine Ballmaschine ist tatsächlich eine Maschine, was jetzt wiederum Assoziationen bezüglich Carsten Jancker erweckt, die aber ebenso falsch sind.

Miroskloff Klose arbeitet neuerdings beim FC Bayern mit einer solchen, von Boris Becker empfohlenen, Ballmaschine und damit scheint er sehr zufrieden zu sein, auch wenn angesichts der Privatheit des Bayerntrainings keine Bilder davon existieren:

Zusatzschichten förderten Kloses Sicherheit im Abschluss unter Zuhilfenahme einer Ballmaschine, die den Bayernstar begeistert: „Diese Ballmaschine ist eine Sensation.“

Ob Klose selbst damit auch (wieder) zur Sensation wird, werden wir heute Abend ab 20.45h und — gottseidank — mit und von Günter Netzer und Gerhard Delling erfahren. Und nicht von Oliver Fregatte. Liechtenstein hingegen ist keine Maschine, schon eher ein Stolperstein. Miroskloff Klose.

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Tickets für die WM-Qualifikation (außer Deutschland)

Tickets kauft man hierzulande beim Veranstalter. In anderen Kulturkreisen verfährt man gänzlich anders. In Liechtenstein zum Beispiel gibt es die Karten für das WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland nicht beim Fußballverband, sondern, na klar, bei der Post [Link zur Liechtensteiner Post leider tot].

Und dass man in Liechtenstein ganz gut mit SchwarzGeld umzugehen weiß, ist ja auch nicht neu. Wenn also die meist eben wegen jenes SchwarzGeldes gut betuchten Nachbarn aus dem Norden anrücken, dann werden, na klar, mal eben die Preise erhöht.

Preise Einzeltickets

alle Spiele (ausser Deutschland) Deutschland
Kategorie 1 50,00 70,00
Kategorie 2 40,00 60,00

Als guter Geschäftsmann muss man sich natürlich fragen, ob überhaupt jemand aus Aserbaidschan anreisen wird, insofern ist man gezwungen, beim Spiel gegen den fußballerischen und zahlenmäßigen Riesen Deutschland zuzuschlagen, um den Verband überhaupt am Leben zu halten. Nur 7000 Zuschauer fasst das Rheinparkstadion in Vaduz, und so wäre ich doch sehr überrascht, wenn hier in Kürze jemand kommentierte, der selbst vor Ort anwesend war — für nur 60 oder 70 Europa-Dollar.

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Taxifahrer und Lehrer: Wird Waterloo Liverpools Waterloo?

Zu hoffen wäre es ja.

Morgen spielt der große Liverpool FC gegen den wirklich verdammt kleinen Sechstligisten Havant & Waterlooville FC. In Deutschland bedeutete sechste Liga Landesliga, also so etwas wie der TSV Heimaterde Mülheim, der SV Thalexweiler oder der VfL Grün-Gold Güstrow.

Die schönen Geschichten, welche der Fußball mit seiner im Vergleich zu anderen Sportarten immensen Zufälligkeitsanfälligkeit immer wieder schreibt, wären um ein Kapitel färingischer Qualität erweitert, sollte Liverpool zu Hause verlieren. Leider spielen bei Liverpool kaum noch Engländer, so dass das In-die-Hose-Scheißen vor dem möglicherweise stattfindenden Elfmeterschießen wohl entfällt, sollten die „Taxifahrer und Lehrer“, wie SPON schreibt, ein 0:0 oder nach einem frühen, überraschenden Tor ein 1:1 über 120 Minuten halten können. Demgegenüber steht ohnehin noch, dass es in England kein Elfmeterschießen im ersten Spiel einer Pokalrunde, sondern ein Wiederholungsspiel auf des Gegners Platz gibt. (Dazu könnte man in Deutschland auch wieder übergehen, somit hätte man wesentlich mehr Gelegenheiten, Geld zu verdienen, als an zwei läppischen Relegationsspielen. Außerdem gäbe es wieder mehr Anstoßzeit-bedingte Flutlichtspiele.)

Wikipedia weiß über die Namentsentstehung des Örtchens „Waterlooville“ Folgendes zu berichten:

„Einer lokalen Überlieferungstradition zufolge ist der Name des Ortes auf ein örtliches Pub mit Namen Heroes of Waterloo zurückzuführen; dieses Pub befand sich an einem Waitland End genannten Ort und wurde 1815 von Soldaten besucht, die soeben vom letzten Feldzug gegen Napoleon zurückgekehrt waren, der mit dem Sieg bei Waterloo endete. Diese Soldaten wollten den Sieg nun nach ihrer Landung im nahen Portsmouth gebührend feiern, kehrten im genannten Pub ein und sollen sich anschließend rund um dieses Pub angesiedelt haben, dass dem Anlass entsprechend in Heroes of Waterloo umbenannt wurde.“

Waterloo liegt demgemäß in der Nähe von Portsmouth und auch in der relativen Nähe von Southampton, wie man bei Google Maps erkennen kann.

„Heroes of Waterloo“, das klingt schon mal viel versprechend und lässt hoffen, dass die Taxifahrer den schwerreichen und schwertrainierten Herren Profis ein Bein stellen. Meistens geht so etwas schief oder gar derbe in die Hose, aber alle Jubeljahre mal klappt es ja. Drücken wir also die Daumen, auch wenn wir den Liverpool FC noch so in unser Herz geschlossen haben sollten (The Kop, Ian Rush und jenem ausgelutschten Fangesang sei es geschuldet), dass es morgen eine echte Fußballsensation zu bestaunen gibt, although chances are little.

Hier noch ein bisschen Musik zum Thema, viel Spaß damit und dann möchten wir als echte Liebhaber der Underdogs sagen:

Auf geht’s, Ihr lieben, tapferen, kampfgeistigen und herzblutigen Taxifahrer und Lehrer, alle beiden thumbs are crossed. Was Färöer gegen Schottland schafft, was Liechtenstein gegen Portugal schafft, was der FV Weinheim oder die SpVgg Vestenbergsgreuth gegen Bayern schaffen, was die USA damals gegen England schafften, das sollte Euch doch morgen auch gelingen:

Ein Waterloo an der Anfield Road.

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Qualifikationsgruppengegnerrevuepassierenlasserei

Sagte ich schon, dass ich obige Eigenschaft des Deutschen sehr mag? Sicher schon, wenn nicht hier, dann an anderer Stelle. Zum Beispiel damals in Wales, als wir in diesem auseinanderfallenden Gebäude, das so etwas wie ein Jugendzentrum darstellen sollte, ein Konzert gaben, womit wir schon beim ersten Gegner wären:

Wales

Wales ist immer für eine Überraschung gut.

Finnland

Es gibt keine Kleinen mehr.

Aserbaidschan

Auch in Aserbaidschan dauert ein Spiel mittlerweile 90 Minuten.

Russland

Kurz vor Moskau, mein Opa, und so weiter.

Liechtenstein

Für Liechtenstein gilt: die Schweden sind keine Holländer.

So, damit wisst Ihr jetzt, was uns erwartet; denn schließlich beginnt die Qualifikation schon in einem knappen Jahr und wie es im Fußball gang und gäbe ist, passiert in dieser Zeit überhaupt nichts. Wales bleibt immer Wales, egal wer spielt. Es werden sich auch keine Mannschaften entwickeln, neue Talente entdeckt und eingebaut oder Trainer gefeuert und geheuert werden, weshalb es so außerordentlich sinnvoll ist, jetzt darüber zu sprechen, wie einfach oder schwierig ein Gegner zu besiegen sein wird, gegen den man eventuell erst im Herbst 2009 spielt, wobei man natürlich auch berücksichtigen muss, dass die Spielstärke der eigenen (hier: deutschen) Mannschaft bis dahin unverändert, wie in Stein gemeißelt, zur Salzsäure erstarrt, tiefgefroren, paralysiert und völlig frei von Verwerfungen bleiben wird.

Für präzisere Kaffeesatzleserei und Tipps aus dem Bierbauch heraus befrage man das Orakel von Stralsund.

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Behinderten-EM 2008

Die EM der geistig Behinderten findet kurz vor der EM der nur anderweitig Behinderten in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Deutschland statt.

Dort werden ingesamt sechs verschiedene EM-Titel vergeben, da die Teams nach Behinderung in Gruppen aufgeteilt werden, die dann jeweils einen eigenen Europameister küren.

Das legt nahe, für Österreich bei der EM eine solche Regelung zu übernehmen. Österreich in einem gesonderten Wettbewerb mit Granaten wie San Marino, Luxemburg oder Armenien und schon sieht der österreichische Ausblick auf dieses Turnier nicht mehr ganz so düster aus.

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Extra-Ausgabe! Luxemburg gewinnt!

Extra-Ausgabe! Extra-Ausgabe!

Nie für möglich gehaltene Szenen spielten sich gestern im Nationalstadion von Luxemburg ab. Luxemburg, laut dem World Fact Book „slightly smaller than Rhode Island“ und mit 474.000 Einwohnern sogar mit weniger Einwohnern als Duisburg, war bislang eine echte Fußballgroßmacht in Europa. Selbst gegen Liechtenstein konnte Luxemburg in der vergangenen WM-Quali zwei Mal nicht gewinnen, mehrere Jahre ist der letzte Sieg her und insgesamt gibt es seit den 1970ern kaum Erfolgreiches zu berichten. Wie eine Bombe schlug die Nachricht des letzten Abends dementsprechend in der internationalen Fußballszene ein: Luxemburg schlägt Gambia mit 2:1. Und allen aktuell bekannten Informationen zufolge spielte Gambia das Spiel auch mit 11 Spielern zu Ende.

Daran hat wirklich niemand mehr geglaubt, dass Luxemburg noch mal ein Spiel gegen eine fußballbezogen „echte“ Nation gewinnt und nicht nur gegen einen Inselstaat mit weniger als 20.000 Einwohnern.

Wir (das bin ich) sagen: Herzlichen Glückwunsch, Luxemburg. Möglicherweise geht jetzt ein echter Ruck durch den luxemburgischen Fußballverband und in 10-12 Jahren müssen wir uns vor diesem neuen Fußballriesen fürchten. Ein 2:1 gegen Gambia, was danach alles möglich sein kann.

Vielleicht meldet sich Luxemburg einfach in Afrika zum Bewerb an. Australien hat schließlich entgegen aller geographischen Vernunft zuletzt auch den Kontinentalverband gewechselt. Und seitdem seit geraumer Zeit Israel und seit weniger geräumiger Zeit auch Kasachstan UEFA-Mitglieder sind, braucht man sich eigentlich nicht mehr an Kontinentgrenzen zu halten. All unser Geld also auf Luxemburg als Afrikameister 200x.

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Luxemburg also – II

Ich hatte schon davon gesprochen. Luxemburg wird der Gegner für das zusätzliche Testspiel der Deutschen, Liechtenstein war ebenfalls im Gespräch. Zum selben Thema äußert sich jemand in der FR. Dem Urheber dieses Beitrags, in welchem die deutschen Kantersiege der letzten Jahre gegen Liechtenstein und Luxemburg aufgezählt werden, scheint aber etwas durchgegangen zu sein: Liechtenstein ist im Gegensatz zu Luxemburg kein Kanonenfutter mehr.

Deshalb hat Oliver Bierhoff ja auch Luxemburg für das zusätzliche Testspiel der Deutschen ausgewählt und nicht Liechtenstein.

Die Liechtensteiner Ergebnisse in der WM-Qualifikation 2006 verdeutlichen dies:

18.08.2004 Liechtenstein – Estland 1:2 (0:1)
08.09.2004 Slowakei – Liechtenstein 7:0 (2:0)
09.10.2004 Liechtenstein – Portugal 2:2 (0:2)
13.10.2004 Luxemburg – Liechtenstein 0:4 (0:2)
17.11.2004 Liechtenstein – Lettland 1:3 (1:1)
26.03.2005 Liechtenstein – Russland 1:2 (1:2)
04.06.2005 Estland – Liechtenstein 2:0 (1:0)
08.06.2005 Lettland – Liechtenstein 1:0 (1:0)
17.08.2005 Liechtenstein – Slowakei 0:0 (0:0)
03.09.2005 Russland – Liechtenstein 2:0 (1:0)
07.09.2005 Liechtenstein – Luxemburg 3:0 (1:0)
08.10.2005 Portugal – Liechtenstein 2:1 (0:1)

Eine einzige Klatsche ist mit dem 0:7 gegen die Slowakei dabei, was die Liechtensteiner aber nicht daran hinderte, sich im Rückspiel gegen eben jene Slowaken mit einem 0:0 einen Punkt zu sichern. Überhaupt verloren sie nur vier (!) von zwölf Partien gegen so Gegner wie Russland, Portugal oder die Slowakei mit mehr als einem Tor Unterschied. Gleichzeitig ließen sie Luxemburg mit insgesamt 7:0 Toren (Grüße an Jeff Strasser) bei zwei Siegen in zwei Partien reichlich alt aussehen.

Ich verstehe nicht, warum Journalisten unfähig sind, aktuelle Ereignisse in ihr von Klischees scheinbar nur so vollgestopftes Hirn einzubauen. Liechtenstein ist sicher ein „Kleiner“, um mal auf den Einwurf von Anita Bezug zu nehmen, aber genauso sicher kein Kanonenfutter mehr.

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(EM-) Showtime

Da wir hier ja keinen Bundesliga- oder Kleintalentblog haben und Werder Bremen dann doch angetreten ist und auch keinen Protest einlegen wird, kommen wir zurück zu den wichtigen Dingen im Weltfußball. Heute ist die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur EM. Vor der Auslosung der WM-Gruppen lag ich mit zwei richtigen von drei Gegnern noch ganz gut, einen Tipp versage ich mir dies mal aber. Schließlich werden heute der deutschen Mannschaft sechs weitere zugelost und wenn ich mich aus meiner kurzen Zeit der Lehre der wirtschaftswissenschaftlichen Statistik richtig entsinne, ist das ein sogenanntes „Ziehen ohne Zurücklegen“ (mit dem Zusatz, dass nur aus bestimmten Töpfen gezogen wird) und das bedeutet Möglichkeiten in Höhen, die ein Tippen fast verunmöglichen. Die Töpfe schauen wir uns aber trotzdem mal an:

Topf 1:
Griechenland
Niederlande
Portugal
England
Tschechien
Frankreich
Schweden

Topf 2:
Deutschland
Kroatien
Italien
Türkei
Polen
Spanien
Rumänien

Topf 3:
Serbien/Montenegro
Russland
Dänemark
Norwegen
Bulgarien
Ukraine
Slowakei

Topf 4:
Bosnien-Herzegowina
Irland
Belgien
Lettland
Israel
Schottland
Slowenien

Topf 5:
Ungarn
Finnland
Estland
Wales
Litauen
Albanien
Island

Topf 6:
Georgien
Mazedonien
Weißrussland
Armenien
Nordirland
Zypern
Moldawien

Topf 7:
Liechtenstein
Aserbaidschan
Andorra
Malta
Färöer
Kasachstan
Luxemburg
San Marino

Als Veranstalter qualifiziert:
Österreich
Schweiz

Dem geschulten Leser wird auffallen, das in Topf 7 acht Mannschaften sind. Das bedeutet, dass es sechs Gruppen mit sieben Mannschaften geben wird und eine Gruppe mit acht Mannschaften. Die pro Gruppe besten zwei sind für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Wer dann Bundestrainer sein wird, steht noch in den Sternen.

Da es mich aber doch wieder in den Fingern juckt und mich mein Geschwätz von vorhin (ich war zwischendurch auf der Toilette) nicht kümmert, tippe ich folgende Gruppe für Deutschland:

Portugal, Deutschland, Russland, Slowakei, Wales, Mazedonien, Andorra und als Sahnehäubchen, falls wir in die Achtergruppe kommen, San Marino.

Es wird ohnehin Zeit, dass wir mal gegen San Marino spielen müssen. Die Spiele gegen Färöer fand ich schon schick, San Marino wäre ähnlich fein.

Glücksfeen bei der Auslosung werden zwei ehemalige Bundesligaprofis sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Na dann man tau.

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Sándor Kocsis

Wer glaubt, dass Gerd Müller der Spieler mit der besten Quote aller Zeiten an Toren in Länderspielen ist, der irrt. Gerd Müller brachte es auf 68 Tore in 62 Spielen. Beeindruckend und heutzutage auch wohl kaum noch zu wiederholen, es sei denn man spielt ständig gegen Amerikanisch-Samoa. In den 70ern gab es allerdings noch wesentlich mehr „Kleine“ als heute, heute verlieren sogar Liechtenstein oder San Marino selten zweistellig, somit gibt es auch insgesamt weniger Möglichkeiten, sein Torekonto in Länderspielen ordentlich aufzustocken.

Der Iraner Ali Daei, der letztens Welttorschützenkönig wurde, profitierte z. B. davon, dass seine Gegner Afghanistan, Pakistan oder Nepal hießen. Ein paar der wenigen verbliebenen Nationen, bei denen man kaum von einem geregelten Spielbetrieb oder auch nur annäherndem Profitum in dieser Disziplin sprechen kann.

Legenden — ich denke, das darf man so sagen — wie Rudi Völler oder Jürgen Klinsmann, die in den 80ern und 90ern in Länderspielen aktiv waren, trafen in ihren um die 90 Spielen gerade mal 47 mal und somit knapp in jedem zweiten Spiel — und das ist für die aktuellen Verhältnisse schon eine Weltklasseleistung.

König der Länderspiele aber ist ein Ungar aus den 50ern: Sándor Kocsis traf in 68 Spielen 75 mal und übertrifft damit Gerd Müller an Toren pro Spiel. Der Größte der Großen ist also ein den meisten völlig unbekannter Ungar. Jetzt wissen wir’s.

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