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Schlagwort: Klaus Fischer

Update! „Tor des Jahres“ — alle auf einen Klick-Blick

[Update 2023] Neu dabei: Lukas Podolski mit seinem zweiten Tor des Jahres nach 2017 im Jahr 2022 und Florian Wirtz mit seinem Tor des Jahres 2023.

[Update 2021] Marcel Risse 2016 mit einem überaus sehenswerten Freistoßtor, Lukas Podolski 2017. Nils Petersen mit schönem Weitschuss 2018, Marcel Hertel mit Fallrückzieher 2019 und – selbstverständlich – Valentino Lazaro mit seinem Hacken-Akrobatik-Tor 2020, bei dem sofort feststand, dass es das Tor des Jahres werden würde. Alle Videos siehe unten.

[Update 2016] Das Tor des Jahres 2015 erzielte Carsten Kammlott. Das wird hier extra noch mal erwähnt, weil man sich den dazugehörigen Beitrag der Sportschau ruhig geben sollte, sofern man sehen möchte, wie ein Profi der 3. Liga so lebt. Jeden Sonntag bei den Eltern zum Essen (wobei das der eine oder andere Weltmeister ja ebenso pflegen soll) und derlei mehr. Nicht prickelnd, aber erhellend. Und das Tor an sich natürlich: hier der Beitrag (der obere), sicher nicht lange online. (Außerdem erfährt man so, dass Reinhold Beckmann immer noch die Sportschau macht. Dachte, der spielt jetzt Gitarre.) Und für die Jüngeren vielleicht interessant, dass dieses Tor einen weltbekannten Vorfahren hatte. Das Tor, nicht Kammlott.

[Update 2013] Dass ein Schwede mit bosnischen Wurzeln in einem Freundschaftsspiel in Schweden gegen England das Tor des Jahres in Deutschland erzielen kann, bleibt eines dieser Geheimnisse des professionellen Sportjournalismus. Ein fantastisches Tor erzielte Ibrahimovic mit seinem Fallrückzieher natürlich unbestritten, aber die Frage, was das bei den deutschen Toren des Jahres zu suchen hat, bleibt offen — vielleicht mal bei der Sportschau nachfragen.

[Update 2012] Heute gibt es dann den Neuzugang für 2012 2011: Señor Raúl. Ein schön anzusehender Lupfer beim hohen Sieg gegen den 1. FC Köln. Was der FC Schalke übrigens auch ohne Raúl schafft, wie gestern gesehen.

[Update 2011]

Ein Schuss aus 60 Metern. Kreativ. Gab es erst seit 2007 nicht mehr.

[Update 2009]

Ich hab dann mal eine nur wenig Voraussicht benötigende Änderung vorgenommen, siehe Ende der Liste. Sollte ich mich getäuscht haben, werde ich mich damit bestrafen, selbst so ein Tor wie das von Grafite erzielen zu müssen und es so lange zu versuchen, bis es klappt — allerdings ohne Gegenspieler. Schwer genug.

Aber ich werde mich ohnehin nicht täuschen.

Und wie profan Ballacks Tor von 2008 plötzlich wirkt …

Aus aktuellem Anlass, da Diego mit seinem Tor aus 60m Entfernung gegen Alemannia Aachen gerade Tor des Monats wurde, ein Überblick über die bisherigen Schützen des „Tor des Jahres“ seit der Einführung dieser Wahl im Jahr 1971.

1971 Ulrik Le Fevre
1972 Günter Netzer und Gerd Müller
1973 Günter Netzer
1974 Erwin Kostedde
1975 Klaus Fischer
1976 Gerd Müller
1977 Klaus Fischer
1978 Rainer Bonhof
1979 Harald Nickel
1980 Karl-Heinz Rummenigge
1981 Karl-Heinz Rummenigge
1982 Klaus Fischer
1983 Jürgen Wilhelm
1984 Daniel Simmes
1985 Pierre Littbarski
1986 Stefan Kohn
1987 Jürgen Klinsmann
1988 Jürgen Wegmann
1989 Klaus Augenthaler
1990 Lothar Matthäus
1991 Andreas Müller
1992 Lothar Matthäus
1993 Augustine „Jay-Jay“ Okocha
1994 Bernd Schuster
1995 Jean-Pierre Papin
1996 Oliver Bierhoff
1997 Lars Ricken
1998 Olaf Marschall
1999 Giovane Elber
2000 Alex Alves
2001 Kurt Meyer
2002 Benjamin Lauth
2003 Nia Künzer
2004 Klemen Lavric
2005 Kasper Bögelund
2006 Oliver Neuville
2007 Diego
2008 Michael Ballack
2009 Grafite
2010 Michael Stahl
2011 Raúl
2012 Zlatan Ibrahimovic
2013 Raúl und Julian Draxler
2014 Mario Götze
2015 Carsten Kammlott
2016 Marcel Risse
2017 Lukas Podolski
2018 Nils Petersen
2019 Marcel Hartel
2020 Valentino Lazaro
2021 Gerrit Holtmann
2022 Lukas Podolski
2023 Florian Wirtz

Mit Nia Künzer immerhin schon eine Frau als Gewinnerin dabei, sowie mit Jürgen Wilhelm und dem damals 80-jährigen Kurt Meyer auch zwei Amateure. Rekordsieger bleibt Klaus Fischer mit 3 Toren, vor Günter Netzer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Karl-Heinz Rummenigge mit je 2 Toren des Jahres.

In den meisten Fällen braucht man nur auf die Jahreszahl und den Namen zu schauen, schon ist klar, welches Tor es gewesen sein muss. Beispiele:

Lothar Matthäus 1990
Nia Künzer 2003
Lars Ricken 1997
Klaus Fischer 1982
Oliver Bierhoff 1996

Was an dem wurschtigen, glücklich abgefälschten, kraftlosen, unplatzierten Torschuss Bierhoffs von 1996, der dem armen tschechischen Torhüter durch die plötzlich nur noch mit der Konsistenz unaufgeblasener Luftballons funktionierenden Hände glitt, Tor-des-Jahres-würdig gewesen sein soll (außer eben seiner Wirkung), wird sich uns nie erschließen. Klaus Fischers Tor von 1982 begeistert da schon eher, so wie alle seine Tore des Jahres es vermögen.

Ich persönlich hätte auch diesmal eher auf Christoph Preuß‘ Fallrückzieher gesetzt als auf diese dann doch irgendwie gar nicht so schwierigen Tore der Marke Augenthaler 1989, Alves 2000 oder eben Diego 2007, aber ich bin ja auch nicht die Masse.

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Fußballschule Vorname Nachname

Nein, keiner dieser mal mehr, mal weniger spannenden „Was macht eigentlich …?“-Beiträge. Stattdessen ein Blick auf die Namen, die sich die Herren Fußballer für ihre Fußballschulen nach der aktiven Karriere haben einfallen lassen. Naja, was heißt „einfallen“ lassen.

Es wäre schließlich dumm, das größte Pfund, mit dem die Betreiber dieser Fußballschulen wuchern können, nicht auch in die Bezeichnung der Fußballschule aufzunehmen: ihren eigenen Namen. So hält sich die Kreativität (wie man weiß, ist das bei allem rund um Fußball ohnehin immer ein heikles Thema) hier nachvollziehbarerweise in Grenzen. Schema siehe Titel des Beitrags.

Fußballschule Vorname Nachname.

Betreiber Name
Alexander Schur Fußballschule Alexander Schur
Uwe Wegmann Fußballschule Uwe Wegmann
Uwe Bein Fußballschule Uwe Bein
Manfred Kaltz Fußballschule Manfred Kaltz

Gerne natürlich auch das Schema „Vorname Nachname Fußballschule“.

Betreiber Name
Klaus Fischer Klaus Fischer Fußballschule
Hans Dorfner Hans Dorfner Fußballschule
Armin Eck Armin-Eck-Fußballschule

Oder nur „Fußballschule Nachname“ bzw. „Nachname Fußballschule.

Betreiber Name
Thomas Allofs Allofs Fußballschule
Karsten Surmann Fußballschule Surmann
Thomas Kastenmaier Kastes Fußballschule

Einige wenige haben sich dann doch zu etwas anderem entschlossen.

Betreiber Name
Bernd Hobsch/Marc Arnold/Jörg Dittwar Profi Soccer Team
Ingo Anderbrügge Fußballfabrik
Dietmar Schacht Didi’s mobile Fußballschule
Dietmar Hirsch Dietmar Hirsch – „Trainieren wie die Profis“
Kai Michalke Junior Soccer Club
Frank Mill Kidsactive

Wohltuende Ausnahmen sind Kai Michalke und Frank Mill, von dem man das aber ohnehin erwartet hätte. Nur Armin Eck versteht das mit den Bindestrichen, Dietmar Schacht das mit dem Apostroph hingegen nicht.

Zum Abschluss ein Beispiel, wie es auch sein könnte. Nicht ganz in die Liste passt die Fußballschule von Patrick Zoundi, denn in diesem Fall ist er nicht der Betreiber, sondern war Mitglied dieser Fußballschule, ehe er Profi wurde. Lyrischer geht’s allerdings kaum und im ehemals französisch kolonialisierten Burkina Faso heißt diese Fußballschule dann dementsprechend auf französisch:

Planète Champion.

Herrlisch!

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Pixel für Pixel Qualitätstore

Aus noch nicht näher beleuchteten Gründen verspüre ich immer wieder eine ganz große Affinität zu dieser komischen Pixelart. Nicht, dass ich dafür ein Experte wäre oder jemals — von selbst designten, aber nie wirklich zu Leben erwachten C64-Sprites abgesehen — etwas eigenverantwortlich mit dieser Pixelart zu tun gehabt hätte. Doch diese erfreut hier immer wieder.

Schön, wenn es da etwas Neues in Sachen Fußball aus dieser Richtung gibt. Dann ist es auch zu verschmerzen, dass es von England aus betrieben wird und recht wenige Exemplare mit Relevanz für den deutschen Fußball vorhanden sind. Einige Bekannte sind dann aber auch zu finden, so Paul Gascoignes Tor 1996 für England gegen Schottland [Links leider tot, Seite existiert wohl nicht mehr] oder Marco van Bastens Tor 1988 gegen die UdSSR oder Michael Owens Solo 1998 gegen Argentinien.

Wenn ich es richtig gelesen habe, kann man sich dort auch bestimmte Tore wünschen, die in dieser Pixelart dargestellt werden. Wahrscheinlich war es nicht allzu clever, die Seite erst hier zu erwähnen, und dann einen Wunsch an die dortigen Macher zu richten, aber ich werde dann mal nach Klaus Fischers Fallrückzieher 1982 fragen — oder jenem Tor von Trainer Baade zum 3:3 gegen den OSC Rheinhausen aus ähnlicher Zeit. Wobei von Letzterem wohl kein Video mehr existiert.

Am Besten schaut man sich aber ohnehin die gesamte Seite an: Pixelreplay. [Wie gesagt, leider tot.]

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Jeder nur ein Jahrhundert

Ein Unglück kommt selten allein. Nicht nur, dass die FAZ glaubt, dass ein in einem Konsolenspiel geschossenes und als Video bei youtube hochgeladenes Fallrückziehertor, welches aus noch größerer Entfernung als jenes von Zlatan Ibrahimovic erzielt wurde, im Offlineleben geschehen sei, wie das Bildblog berichtet.

Die ganze Einleitung zu diesem Text fusst auch noch auf einem weiteren Fehler. Denn zunächst geht es darum, dass Klaus Fischer seine Auszeichnung für das „Tor des Jahrhunderts“ losgeworden wäre, wenn Ibrahimovic Deutscher wäre:

[…] was dem damaligen Schalker gleich fünf Auszeichnungen einbrachte: Tor des Monats, des Jahres, des Jahrzehnts, die Vierteljahrhunderts, des Jahrhunderts. Die letzte Auszeichnung hätte am Mittwochabend anderweitig vergeben werden müssen, eben an Ibrahimovic.

Zur Erinnerung: Klaus Fischers Tor datiert vom 16. November 1977, also aus dem 20. Jahrhundert. Zlatan Ibrahimovic fabrizierte seinen famosen Fallrückzieher vorgestern, und somit im 21. Jahrhundert. Dass man für eine Auszeichnung in diesem Jahrhundert dem Preisträger des letzten Jahrhunderts seine Auszeichnung entreißen müsse, wäre nicht nur schlechter Stil, sondern auch neu.

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Ein Tag auf Schalke

Allerdings nicht in der Arena, das heißt: doch, aber eben ohne ein Spiel, stattdessen im Schalke-Museum. Ein Museum eines Fußballvereins — keine ganz neue Idee, in Deutschland dennoch nicht besonders verbreitet bislang. Inzwischen werden es langsam mehr. Die Frage, ob eine solche Einrichtung sinnvoll ist, darf dennoch erlaubt sein.

Denn als mein Begleiter und ich an jenem Nachmittag im Schalke-Museum eintrafen, waren wir die einzigen Menschen dort. Die einzigen überhaupt, was bedeutete, dass auch kein Mitarbeiter an der Kasse zu finden war. Blauer Teppich und ein paar Sessel sowie von etwas Weiterem schon erkennbare Vitrinen waren zu sehen, aber niemand, der uns in diese vermeintlich heilige Halle des Schalke-Museums Eintritt gewähren wollte. Nach circa zwei Stunden (Anmerkung für Rechtsanwälte: Eine subjektive Einschätzung von objektiv etwa fünf Minuten, in denen allerdings die Zeit stillstand.) bemühte sich dann doch die Kassenfrau an ihr Arbeitsgerät und ließ uns für im Nachhinein horrende fünf Euro pro interessiertem Kopf eintreten.

Der Beginn des chronologisch sortierten Rundgangs wartete mit einem vermeintlichen Schätzchen auf: Ein Video der Meisterprämie der Schalker Mannschaft von 1934. Dieses war erst vor Kurzem im dunklen Keller eines verstorbenen Amateurfilmers aufgetaucht. Diese Meisterprämie der Schalker bestand damals aus einer Reise ins Sauerland. Wo man dann auch artig trainierte, weitgehend ohne Schaulustige, zusammen Herrengesänge schmetterte und allerlei merkwürdige Trimm-Dich-Handlungen vornahm, neben den heute noch bekannten Bocksprüngen über die Rücken der Schalker Spieler auch die etwas obskur anmutende Handlung des gegenseitigen Arschversohlens.

Ein Spieler musste sich dabei nach vorne beugen, auf dass die anderen, teils sogar mehrere von ihnen zugleich, ihm auf den Hintern respektive Arsch hauten. Das geschah offensichtlich zum Vergnügen aller Beteiligten. Nicht aber zum Vergnügen des Betrachters des Films, denn das Machwerk ist wohl selbst für hartgesottenste Schalke-Fans nur von begrenztem Wert. Einzig, dass damals — wie ja ebenfalls im 11Freunde-Sonderheft der 1950er Jahre zu sehen — junge Menschen um die 30 aussahen wie ihre eigenen Großväter, sowohl in Bekleidung und Haarfrisur, vor allem aber in ihren zerfurchten und gegerbten Gesichtern, nimmt man aus dem Film mit.

Nach diesem sicher als Schmankerl zum Einstieg gedachten Video — Versuch leider misslungen — geht die Reise weiter an den einzelnen Vitrinen entlang. Den Beginn machen etliche Ansichtskarten, Fotos und Zeitungsausschnitte aus jenem (fußballerisch) glorreichen Jahrzehnt der Schalker, dem die gesamte Anhängerschaft wohl heute noch nachtrauert. Der „Völkische Beobachter“ wird ausgestellt, wie er von diversen Finalspielern der Schalker berichtet, Ehrenmedaillen und -bürgerschaften der Schalker Spieler liegen neben den vielen Fotos aus jener Zeit. Womit wir beim Thema wären: Zeitdokumente. Daraus besteht das Museum, was eigentlich keine Überraschung sein sollte. Nur Überraschungen an sich fehlten gänzlich im Museum. Und das, obwohl der Autor kein Schalke-Fan ist.

Denn wenn auch die Auf- und Auszeichnungen der „Deutschen Fußballkriegsmeisterschaft“ wohl allen Besuchern neu sein dürften: Es werden keine Geschichten erzählt und so wird weder diese Zeit etwas plastischer noch erhält man einen umfassenderen Eindruck der Ereignisse jener Hochphase des Schalker Fußballtums.

Stattdessen geht es in all den Vitrinen im selben Stil weiter, nur die Formen der Erinnerung an die Höhepunkte der Schalker Spielhistorie ändern sich. Waren es eingangs alte Zeitungsausschnitte und auch — sehenswerterweise — mal ein paar Fußballschuhe aus jener Zeit sowie die typische Bekleidung von Bergleuten, so wandelt sich die Darreichungsform später zu den Mitbringseln der Gegner aus auf europäischem Terrain geschlagenen Spielen. Den Wimpeln, den „Ehrentellern“, aber auch den die Spiele ankündigenden Plakate („Flutlichtspiel“). Wieso man in Kopenhagen seinem fußballerischen Gegner Eisbären auf Holztellern schenkt, bleibt im Dunkeln, dies Manko wird aber vom Anblick des schönen Geschenks des FC Porto — einem stilvollen alten Vollschiff (vielleicht war’s auch eine Galeone …) — wieder wettgemacht.

Schließlich kommen weitere Perlen dieser Art zum Vorschein, weil es in den Vitrinen für die 1970er Jahre etwas popkultureller wird: die obligatorischen Sammelbilder, ein BRAVO-Starschnitt der Kremers-Zwillinge, von selbigen besungene Single-Platten und dergleichen mehr. Ein Teil der privaten Foto-Sammlung von Klaus Fischer liegt sinnigerweise auf einem Haufen übereinander unter Glas, so dass man nur das erste dieser sicher etwas selteneren Bilder beglotzen kann. Erfährt somit aber immerhin, dass Klaus Fischer eine Art früher Sepp Maier war und während seiner Karriere fleißig selbst fotografierte. Erstaunlich, dass Klaus Fischer überhaupt etwas mit mehr als einem Knopf dran bedienen kann, ein Buch hat er schließlich noch nie gelesen. Vielleicht macht er bei Handbüchern eine Ausnahme.

Einen der beste Teile des insgesamt 600 Qudratmeter großen Museums stellen neun Audiofiles dar, in denen von Ernst Kuzorra über Berni Klodt bis zu Youri Mulder ehemalige Schalker Spieler in jeweils knapp 2 bis 3 Minuten eine Episode der Schalker Historie beleuchten. Das reicht von nicht mal für Fans interessanten Äußerungen, wie man früher mit dem Mofa zum Schalker Training fuhr, bis zu Amüsantem, welches Youri Mulder über seine ersten Spiele beim FC Schalke 04 zu berichten weiß:

“Anekdotenspoiler“

Als sein Berater ihn von Holland nach Deutschland vermitteln wollte, hatte er geantwortet, das er überall hingehe, nur nicht nach Wattenscheid. Kaum spielte er für Schalke, war das erste Pflichtspiel prompt gegen jenes Wattenscheid und ging noch prompter gar mit 0:3 im Ruhrstadion verloren. Viele Schalker Anhänger weinten darob hemmungslos, worauf Mulders extra angereister Vater seinen Sohn fragte, bei was für einem Verein er denn hier gelandet sei. Die Antwort auf diese gar nicht rhetorische Frage bleiben sowohl Mulder als auch das Museum leider schuldig.

 
 

Gelandet sind auch viele Fanutensilien im Schalke-Museum, die etwas zusammmenhangslos in der Mitte des Museums in einem stilisierten Wohnzimmer mit TV — zum Fußball Schauen gedacht, wohl — ausgestellt werden. An den Wänden hingen sie und pisten, hier gibt es nichts weiter zu tun, als sich Aufnäher, Wimpel und Kutten genau anzuschauen. Erklärung, Einordnung, Erläuterung: Fehlanzeige.

Leider wird der oben beschriebene Fernseher im weiteren Verlauf nicht dafür verwendet, fünf je etwa zehnminütige Videos über die schalker fußballerischen Miss- und Erfolge pro Jahrzehnt seit dem Zweiten Weltkrieg zu zeigen. Stattdessen steht man sich vor fünf verschiedenen Monitoren für diese kanpp fünfzig Minuten ohne Sitzmöglichkeit die Beine in den Bauch und bekommt doch nur Hausmannskost: Sowohl inhaltlich als auch vom Format her sind die Videos durch die Bezeichnung „mit Liebe gemacht“ noch sehr wohlwollend umschrieben. Möglicherweise müsste man „mit Liebe gemacht“ auch durch „im Jahr 2000 gemacht“ ersetzen. In jenem Jahr öffnete das Schalkemuseum nämlich erstmals seine Tore, und im Jahr 2000 befand man sich schließlich noch 5 Jahre vor der Gründung von youtube.

Naturgemäß gibt es nur wenige bewegte Bilder aus den frühen Zeiten, und das, was stattdessen gezeigt wird, kennt man auch als Nichtschalker meist schon zu Genüge. Heruntergefallener DFB-Pokal, der Hundebiss, die Meisterschaft der (unverständliche Laute), etc. pp. ad lib. Fad und auch technisch schlecht gemacht.

Der Höhepunkt des Museums folgt am Ende, allerdings nur physisch und nicht dramaturgisch. Im letzten Eckchen des Museums steht eine Mini-Tribüne à la Arena auf Schalke zur Besteigung frei. Man setzt sich also in die vierte, fünfte Reihe von unten in einigen Metern Höhe hin und schon startet ein Video über die verschiedenen Spielstätten, in denen der nicht ganz so ruhmreiche FC Schalke 04 je zu Hause war und ist. Glückauf-Kampfbahn, Parkstadion und schließlich Arena auf Schalke, neuerdings mit Sponsorennamen.

Kurz vor Ende des Videos dann ein überraschendes Gimmick, was möglicherweise nicht immer eingesetzt wird, eilt eine Mitarbeiterin zur Mini-Tribüne herbei und teilt mit, dass man jetzt schließen würde. Da waren für uns knapp zweieinhalb Stunden gespielt und was noch gefehlt hätte und worauf die Zuschauer nun verzichten mussten, war der Trikottausch. Der hätte im Schalke-Museum in Form von ausgestellten Trikots aus den verschiedenen Jahrzehnten stattgefunden, an denen man nun nur vorbeihuschen konnte, im Rücken die Museumsobfrau, die mit ihren Blicken Beine machte und sich auf dem Weg zu ihrem Feierabend keine Nachspielzeit abringen ließ.

Und schon wäre man wieder draußen, in luftiger Gelsenkirchener Höhe, an der Außenwand im x-ten Stock der Arena auf Schalke und wüsste nur wenig mehr über den FC Schalke 04 als zuvor. Für ein erstes selbst besuchtes Fußballmuseum aber durchaus einen Trip ins schöne Gelsenkirchen wert.

Fazit: Bissken teuer, ansonsten für ein Museum zumindest in der ersten Hälfte genauso aufbereitet, wie man sich ein Museum vorstellt. Die zweite Hälfte mit den Videos hätte man sich lieber komplett zu Hause auf youtube angesehen, dann wäre man auch nicht wegen so etwas Anachronistischem wie Öffnungszeiten von dannen gejagt worden.

Empfehlenswert? Die Jury verteilt zweieinhalb von fünf möglichen Schüppen Kohle. Plus einen langen Dödel, nech?

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Das Ende des Unaussprechlichen

[photopress:kuranyi_axe_2.jpg,full,alignleft] Ich weiß nicht, ob man das lustig finden soll. Als Mensch tut er mir ja leid. Was soll er da rumlaufen auf dem Fußballlplatz, wenn er doch offensichtlich nicht besser Fußball spielen kann als irgendein Oberligaspieler? Ich habe ohnehin nie verstanden, warum Kevin Kuranyi (dieses letzte Mal sei mir gegönnt) überhaupt jemals einen Profivertrag bekommen hat. Selbst im untersten nahezu-Amateurbereich sind mir diverse Spieler untergekommen, die eine Ballbehandlung wie von einem anderen Planeten hatten. Es mag da seine/ihre Gründe geben, warum diese begnadeten Spieler es nicht weitergebracht haben als in diverse Stadtmeisterschaften. Außerdem hat man dieserorts ohnehin nicht den Funken einer Ahnung davon, wie schnell Fußball heutzutage überhaupt geworden ist. Dass jemand dribbeln kann wie ein Fummelmeister bedeutet noch lange nicht, dass er späterhin dann ins Arsenal-Fußballcamp gedraftet würde. Er kann einfach (nur) gut Fußball spielen.

Well, gut Fußball spielen. Das kann Kevin Kuranyi definitiv nicht. Man mag mir auch vorwerfen, dass die ganze Kampagne, die ich hier gefahren habe, etwas mit Ausländerfeindlichkeit zu tun habe. Dem ist nicht so. Von mir aus kann Kevin-Future nicht so, wie es ist, aus Panama-Brasilien stammen, sondern aus Neuseeland-Vietnam. Das ist mir vollkommen egal und ich denke, das ist auch den Schalkern egal, die ihn jedes Mal auspfeifen. Hoffe ich jedenfalls.

Was nicht egal ist, ist, dass er kein Fußball spielen kann. Kevin Kuranyi ist eine Karikatur eines Fußballspielers, und deshalb versteht auch niemand, wieso er überhaupt jemals einen Profivertrag erhielt. Er kann eigentlich nur eins, außer Köpfen, wie ein Idiot bei gegnerischem Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte rumlaufen.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass genau das selbst die letzte Frimpe aus meinem eigenen Team auch kann: Beim Gegner so ein bisschen rumlaufen, bisschen Action machen, die aber eh keinen stört, so lange kein anderer mithilft. Dafür, dass sonst keiner mithilft, kann Kevin nix. Das ist klar. Aber hat man je Manni Burgsmüller, Rudi Völler oder Jupp Heynckes daran gemessen, wie viel sie „nach hinten arbeiten“, wie viel sie sich damit beschäftigen, „der Mannschaft zu helfen“? Das sind zugegebenermaßen andere Zeiten jetzt. Es hat ja auch niemand etwas dagegen, wenn ein Stürmer ein längeres, mittleres Loch hat, doch muss man ernsthaft fragen dürfen: Warum so?

Nein, bei Jupp Heynckes oder Gerd Müller hat nie jemand gefragt, wie viel diese „nach hinten arbeiten“ und dann muss man auch einfach froh sein, als Kevin, dass es neuerdings diese Kategorie gibt. „Arbeitet gut mit“. Nicht umsonst hat der Pöbel Uwe Spies aus dem Duisburger Stadion gejagt, weil er nun mal nie getroffen hat. Victor Agali, blabla, etc. pp. jeder Club hat solche Würstchen in seinen Reihen.

Kevin Kuranyi aber ist keine Wurst, er ist ein Nichts. Er kann überhaupt nichts.

Und deshalb ist es auch gut so, dass er endlich erkannt hat, dass er nicht in die Nationalmannschaft gehört.

Heute hat er von selbst gekündigt. Das hätte er schon Anfang 2006 tun sollen. Nun hat er es getan. Wir warten erwartungsfroh darauf, dass er auch endlich seinen Vertrag bei Schalke zurückgibt, mit den Worten „kann ich nicht erfüllen“, und dass Schalke womöglich dann endlich der Weg freigemacht wird zu einem neuen Klaus Fischer, zu einem neuen Mittelstürmer, der die Dinger dann auch macht. Ob Schalke so einen findet, ist mir herzlich egal, klar ist nur: Kuranyi hat höchstens Zweiliga-Niveau, und warum dieser Knilch überhaupt knapp 50 Länderspiele gemacht hat, ist allerorten unklar.

So jung war P“ä“trick Helmes damals doch gar nicht mehr. Und der kann, z. B., Fußball spielen.

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Geduld überwindet Holzäpfel

— und niemand braucht klare Definitionen der Anforderungen an die Zielperson.

Mirko Slomka ( 4. Januar 2006 – 13. April 2008)
Oliver Reck (12. Dezember 2005 – 4. Januar 2006)
Ralf Rangnick (28. September 2004 – 12. Dezember 2005)
Eddy Achterberg (15. September 2004 – 28. September 2004)
Jupp Heynckes (1. Juli 2003 – 15. September 2004)
Marc Wilmots (26. März 2003 – 30. Juni 2003)
Frank Neubarth (1. Juli 2002 – 26. März 2003)
Huub Stevens (9. Oktober 1996 – 1. Juli 2002) *
Jörg Berger (11. Oktober 1993 – 3. Oktober 1996)
Helmut Schulte (18. Januar 1993 – 10. Oktober 1993)
Udo Lattek (1. Juli 1992 – 17. Januar 1993)
Klaus Fischer (1. Mai 1992 – 30. Juni 1992)
Aleksandar Ristic (1. Januar 1991 – 30. April 1992)
Klaus Fischer (14. November 1990 – 31. Dezember 1990)
Peter Neururer (11. April 1989 – 13. November 1990)
Diethelm Ferner (20. September 1988 – 10. April 1989)
Horst Franz (29. Dezember 1987 – 18. September 1988)
Rolf Schafstall (1. Juli 1986 – 7. Dezember 1987)
Diethelm Ferner (1. Juli 1983 – 30. Juni 1986)
Jürgen Sundermann (24. Januar 1983 – 30. Juni 1983)
Siggi Held (1. Juli 1981 – 20. Januar 1983)
Rudi Assauer (27. Mai 1981 – 30. Juni 1981)
Fahrudin Jusufi (21. April 1980 – 26. Mai 1981)
Dietmar Schwager (5. Dezember 1979 – 22. April 1980)
Gyula Lóránt (19. März 1979 – 4. Dezember 1979)
Ivica Horvat (1. Juli 1978 – 17. März 1979)
Uli Maslo (21. Dezember 1977 – 24. Mai 1978)
Friedel Rausch (10. März 1976 – 20. Dezember 1977)
Max Merkel (1. Juli 1975 – 9. März 1976)
Ivica Horvat (1. Juli 1971 – 30. Juni 1975) *
Slobodan Cendic (8. September 1970 – 30. Juni 1971)
Rudi Gutendorf (22. November 1968 – 7. September 1970)
Günter Brocker (18. November 1967 – 17. November 1968)
Karl-Heinz Marotzke (1. Juli 1967 – 13. November 1967)
Fritz Langner (26. April 1964 – 30. Juni 1967) *
Georg Gawliczek (1. Juli 1963 – 25. April 1964)

* Die einzigen Trainer, die länger als drei Jahre tätig waren, zwei davon vor über 30 Jahren.

Aus der Wikipedia.

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Aber bitte mit Sahne

Man musste schon genau hinschauen, um Klaus Fischer nicht mit Udo Jürgens zu verwechseln.

Heute ist das — wie alles — anders.

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Korrektiv bei der Arbeit

Einer der wenigen Momente, in denen ich gerne über Premiere verfügen würde, ist justament jetzt: Die — man lernt nie aus — sogar zweite Neuauflage des WM-Finals von 1982 wird angepfiffen, wie wir in der WELT lesen.

Offensichtlich befand sich in den Zeilen dieses Beitrags vor einigen Minuten noch ein Fauxpas, wie den Kommentaren zu entnehmen ist, den ich aber nicht mitbekommen habe: Jupp Derwall lässt sich nicht „vertreten“, weil er doch kürzlich entschlummmert ist. Dass er sich vertreten lässt/ersetzt wird von Ribbeck/Vogts lässt einen schon ein wenig gruseln. Ribbeck/Vogts, das klingt wie Kohl/Genscher, Bohlen/Anders oder Klaus und Klaus. Jedenfalls nicht nach Vergnügen.

Bezogen auf die Spieler wäre es mir allerdings sehr wohl ein Vergnügen, Hans-Peter Briegel, Manni Kaltz, Breitner, Rummenigge und Fischer mal wieder zusammen auf dem Platz zu sehen. Nicht zufällig ist das so, denn das Spiel damals war das erste WM-Finale, das ich sah und an das ich mich erinnern kann: Geprägt.

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Die große ZDF-WM-Gala

Wenn ich einen Fernseher hätte, hätte ich heute Abend die WM-Gala im ZDF geschaut. Da hätte ich dann unter Anderem gesehen:

- den unvermeidlichen Horst Eckel, Weltmeister von 1954. Zeit für ihn, langsam abzutreten, sonst muss er noch die nächsten 10 Jahre in komischen WM-Galas und bei WM-Auslosungen auftreten. Zu sagen hatte er jedenfalls nix.

- Paul Breitner, wie er seine Rolle als fiese Möpp bestätigt, indem er in Anwesenheit von Johann Neeskens Moderator Kerner widerspricht, dass die Holländer eigentlich die beste Elf der WM 74 waren. „Nein, das waren die Polen!“ – Arroganter Sack.

- Toni Schumacher, wie er beim Anblick der Gegentore im Finale 1986 (fast) anfängt zu weinen.

- Klaus Fischer, wie er im hohen Alter von ca. 50 Jahren noch Fallrückzieher beherrscht und von Manni Kaltz zugeworfene Bälle in einem Tor versenkt. Respekt. Ich konnte Zeit meines Lebens keinen Fallrückzieher. Grätschen kann ich übrigens auch nicht.

- Oliver Pocher, der versucht, Lukas Podolski zu imitieren, was total in die Hose geht. Niemand erkennt es. Peinlich.

- Ingolf Lück. Was hat Ingolf Lück bei einer WM-Gala zu suchen? Okay, als Showgast mal kurz, aber er saß den ganzen Abend auf dem Sofa neben Kerner. Versteh ich nicht, zumal er auch zum Thema nix zu sagen hatte, außer der falschen Information, dass Schnellinger ja in der 90. Minute gegen Italien bei der WM 1970 das 3-3 erzielt hätte. Natürlich war es das 1-1.

Weitere Erkenntnisse:

- Berti Vogts hat schon 1978 genauso wehleidig und verunsichert in die Kamera gesprochen wie heutzutage auch.

- Kerner lässt selten jemanden aussprechen. Hat er das bei der WM-Auslosung auch schon so gemacht?

- die beiden Typen, die Goleo und Pille sprechen, sind ungefähr so schlagfertig wie ein Stück Holzkohle.

- ob Miroslav Klose bei so einer Gala auftaucht und Belanglosigkeiten in seinen Hemdkragen nuschelt oder nicht, ist Jacke wie Hose.

- Kerners Frage ist immer „Wie haben Sie sich da gefühlt?“ und es geht im Fußball immer um „Emotionen“. Ich dachte, beim Fußball geht es in erster Linie um Fußball. Mein Gott, dieses Geschwaller ist echt nicht auszuhalten.

Wie gut, dass ich die Sendung nicht geschaut habe.

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