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Schlagwort: Kirchturmmentalität

Besser die Schnauze halten

In der SZ von heute, rhabarberrhabarber, geht es natürlich auch um die „Kulturhauptstadt 2010″, welche das Ruhrgebiet sein soll. Also Kultur jetzt im Sinne von Hochkultur, nehm ich jedenfalls an. An einer Trinkhalle oder Pommesbude habe ich noch keine Werbung als Veranstaltungsort für das Ruhrdingen 2010 gesehen. Aber vielleicht ist es auch besser so, wenn ich und auch andere, die hier leben, sich mal endlich von der vermeintlichen Identität lösen, die es ja gar nicht gibt, jedenfalls nicht so bemerkenswert anders als woanders, außer vielleicht im Ausdruck. Und genau der geht ja manchmal mit mir durch und wird dann höchstens in Berlin (so die Legende) noch als normale Meinungsäußerung, in Österreich aber schon als Ordnungswidrigkeit und in der Schweiz gar als strafbar empfunden.

Umso schöner (für mich), wenn andere genau das in den Mund nehmen, was hier schon länger tabu sein sollte, und dabei kein Blatt vor den jenen. Denn zum Thema „Ruhrstadt“ und dass die Bildung einer gemeinsamen, einheitlichen Verwaltung des Ruhrgebiets (welches bislang von drei verschiedenen Regierungsbezirken aus geleitet wird) an der hiesigen Kirchturm- und nämlich ganz und gar nicht einem einheitlichen Ruhrgebiet entsprechenden Mentalität scheitert, zitiert die SZ wunderbar und herrlich:

„Seit die CDU/FDP-Landesregierung im Jahr 2005 beschlossen hat (aus dem Ruhrgebiet einen Verwaltungsbezirk zu machen), rangeln die Revierstädte über die Führungsrolle. Als etwa der Essener Oberbürgermeister-Kandidat Franz-Josef Britz (CDU) im Februar 2009 seine Stadt als künftige Zentrale des Ruhrgebiets aufs Schild hob, keilte der Dortmunder CDU-OB-Kandidat Joachim Pohlmann gleich derb zurück: ‚Eine Stadt, die nicht mal einen ordentlichen Fußballverein hat, sollte besser die Schnauze halten.‘

Hach, ich liebe diese nicht existente Mentalität. So, und jetzt weiter mit gesamtdeutsch-adäquaten Beiträgen, denn die sicher stilechte Replik von Birtz ist leider nicht übermittelt.

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