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Schlagwort: Kevin Großkreutz

Gewinnspiel: Der langsame Tod des Laufwunders

Respektive der Pferdelunge.

Nach dem mit echten Preisen versehenen Tippspiel zur EM 2012 heute wieder eins der klassischen Gewinnspiele bei Trainer Baade: Ein Gewinnspiel ohne Gewinn, außer an Erkenntnis. Oder Arsenal für die diversen Fußballquizze dieser Welt:

Der langsame Tod des Laufwunders hat in den Fußball Einzug gehalten, weil sich kaum ein Spieler noch erlauben kann, konditionell unterdurchschnittlich schlecht zu sein, über mehrere Spiele hinweg. Die Anforderungen der heutigen Spielweise machen es nötig, das beinahe jeder Spieler auf dem Platz seine 10, 11 oder 12 Kilomter abreißt.

Jene Spieler, welche es auf 12,5 Kilometer bringen, im Vergleich zu jenen, welche „nur“ 10 Kilometer gelaufen sind, als „Laufwunder“ zu bezeichnen, diesem Vorgang fehlt in gewisser Weise die Berechtigung.

Weshalb die Laufwunder aussterben, heute sind beinahe alle Spieler Laufwunder und die Unterschiede werden marginalisiert. Natürlich gibt es immer noch laufbereitere und weniger laufbereitere Spieler, das scheint aber eher eine Frage der Motivation und nicht des Laufvermögens zu sein.

Und da die Laufwunder respektive Pferdelungen aussterben, wollen wir doch noch mal schnell vor ihrem endgültigen Dahinscheiden sammeln, welche Spieler einst als Laufwunder galten.

Ein Inbegriff eines Laufwunders respektive einer Pferdelunge ist aus meiner Wahrnehmung immer noch Wolfgang Rolff, weshalb ich ihn hier als ersten in den Ring werfen möchte.

Ein Laufwunder definiert sich darüber, dass es von vielen so genannt wird oder wurde und dies auch über das Umfeld des eigenen Vereins hinaus Konsens ist oder war. Es definiert sich also nicht über die tatsächlich gelaufenen Kilometer in einem Spiel.

Wie man weiß, haben sich die Maßstäbe da doch ziemlich verschoben. Wer die Laufleistung eines Spielers aus den – beispielsweise – 1930er Jahren mit der heutigen eines durchschnittlichen Torwarts vergleicht, wird den damals sportelnden Menschen Unrecht tun. Zu ihrer Zeit waren sie damit eben, je nachdem, einige der besten ihrer Epoche. Es werden nur nicht mehr viele hinzukommen, und wenn doch, dann nur aus dem Wunsch der Legendenbildung heraus, und nicht, weil die reinen Zahlen dies erlauben würden. Wobei zugegebenermaßen auch früher, als man gar keine Zahlen zur Verfügung hatte, nicht nach Zahlen, sondern nach Augenmaß entschieden wurde, wem man dieses Etikett des Laufwunders oder der Pferdelunge anklebte.

Der erste also soll Wolfgang Rolff sein, der übrigens in seiner Karriere ganz schön rumkam. Wer galt oder gilt noch als explizites Laufwunder?

Laufwunder Mannschaft(en)
Lars Bender TSV 1860 München, Bayer Leverkusen
Sven Bender TSV 1860 München, Borussia Dortmund
Daniel Bierofka TSV 1860 München, Bayer Leverkusen, VfB Stuttgart
Uli Bittcher FC Schalke 04, Borussia Dortmund
Hans-Peter Briegel 1. FC Kaiserslautern, Hellas Verona, Sampdoria Genua
Wolfgang Dremmler Eintracht Braunschweig, FC Bayern München
Ralf Falkenmayer Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen
Clemens Fritz Werder Bremen, Bayer Leverkusen, Karlsruher SC, Rot-Weiß Erfurt, VfB Leipzig
Ryan Giggs Manchester United
Jürgen Groh 1. FC Kaiserslautern, Hamburger SV, Trabzonspor
Kevin Großkreutz Rot-Weiß Ahlen, Borussia Dortmund
Andreas Lambertz Fortuna Düsseldorf
Willi Landgraf Rot-Weiss Essen, FC Homburg, FC Gütersloh, Alemannia Aachen
Lucio Bayer Leverkusen, FC Bayern München, Inter Mailand, Juventus
Herbert Lütkebohmert FC Schalke 04
Thomas Müller FC Bayern München
Hermann Ohlicher VfB Stuttgart
Ivica Olic Hertha BSC, NK Marsonia, NK Zagreb, Dinamo Zagreb, ZSKA Moskau, Hamburger SV, FC Bayern München, VfL Wolfsburg
Franz Raschid Bayer Uerdingen
Wolfgang Rolff Fortuna Köln, Hamburger SV, Bayer Leverkusen, Racing Straßburg, Bayer Uerdingen, Karlsruher SC, 1. FC Köln
Hasan Salihamidzic Hamburger SV, FC Bayern München, Juventus, VfL Wolfsburg
Hartmut Schade Dynamo Dresden
Burkhard Segler Borussia Dortmund, Rot-Weiß Oberhausen
Dietmar Sengewald FC Carl Zeiss Jena
Wolfgang Sidka Hertha BSC, TSV 1860 München, Werder Bremen
Peter Stark Blau-Weiß 90 Berlin
Jörg Stübner Dynamo Dresden
Jens Todt SC Freiburg, Werder Bremen, VfB Stuttgart
Christian Träsch VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg
Herbert Wimmer Borussia Mönchengladbach
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Die grünsten Debütanten (hinter den Ohren)

Grün war man als Debütant in der Nationalmannschaft früher oft, wenn man nämlich im Auswärtstrikot der Nationalmannschaft sein erstes Länderspiel absolvierte. Dann war man in diesem Fall eine gewisse Zeit lang rot, mal schwarz, jetzt wäre man wieder grün, meistens allerdings weiß.

Weil es gerade bei Twitter aufkam, Anlass war die Tatsache, dass Jogi Ebenau Löw heute verlautbarte, dass Ron-Robert Zieler jetzt bereits zu seinem Debüt im Tor der Nationalmannschaft kommen werde. Zunächst war die Frage, ob er damit der Torhüter mit den wenigsten Bundesligaeinsätzen ist, der zu seinem Nationalmannschaftsdebüt kommt, diese war schnell beantwortet. Bodo Illgner hatte ebenso wie Ron-Robert Zieler 27 mal in der Bundesliga gespielt, bevor er in der Nationalmannschaft eingesetzt wurde. Eike Immel aber kam noch früher zum Einsatz: Erst 18 mal hatte er in der ersten Bundesliga gespielt. Danach weitete sich die Suche auf die folgende Frage aus:

Welcher Nationalspieler debütierte mit den wenigsten Erstliga-Bundesligaspielen in der Nationalmannschaft?

Dabei sammelten wir die folgenden grünohrigen Sammelbilder, bislang noch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste ist also noch „offen“, Ergänzungen willkommen.

Frischling 1.-Bundesliga-Einsätze
Arne Friedrich 2
Marko Marin 4
Reinhard Libuda 5
Werner Krämer 5
Wolfgang Overath 5
Franz Beckenbauer 6
Gerd Müller 7
Lukas Sinkiewicz 7
Rudolf Nafziger 7
Günter Netzer 7
Fredi Bobic 8
Zoltan Sebescen 8
Michael Rummenigge 12
Patrick Helmes 13
Oliver Neuville 13
Marco Engelhardt 14
Jan Schlaudraff 15
Mario Götze 16
René Schneider 16
Olaf Thon 17
Patrick Owomoyela 17
Eike Immel 18
Lukas Podolski 19
Heinz Gründel 19
Christoph Metzelder 20
Per Mertesacker 20
Paul Breitner 21
Marcell Jansen 21
Bernd Schuster 22
Miroslav Klose 24
Roberto Hilbert 26
Ron-Robert Zieler 27
Stefan Reinartz 27
Bodo Illgner 27
Ludwig Kögl 27
Thomas Strunz 27
Lothar Matthäus 28
Karl-Heinz Rummenigge 30
Hansi Müller 30
Mustafa Dogan 31
Marvin Compper 31
Paulo Rink 31
Tobias Weis 31
Kevin Großkreutz 32
Rudi Völler 33
Bernd Schneider 33
Holger Badstuber 33
Jörg Heinrich 33
Herbert Waas 34
 
Thomas Hitzlsperger* 0
Robert Huth* 0
 

Der Dummschwätzer gehört mit seinen gerade mal 6 Bundesliga-Einsätzen insbesondere in diesem Blog hier natürlich auch in die Liste, fast ganz oben dabei.

Offen ist zur Stunde noch, wie man mit jenen Debütanten rund um die Einführung der Bundesliga 1963 verfahren werden sollte. Wolfgang Fahrian z. B. feierte sein Debüt Wolfgang Fahrian feierte sein Länderspieldebüt vor Einführung der Bundesliga. Aber andere Fälle sind ja denkbar.

* Wie soll man jetzt mit Thomas Hitzlsperger (et al) verfahren? — Jugend und Profidebüt in England, somit schon massig Erstligaeinsätze vor ihren Nationalmannschaftsdebüts. Diese modernen Zeiten, in denen Kinder zum Fußballspielen (!) auf die Insel wechseln, ts, ts.

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Fußball mit kakaohaltiger Fettglasur

Wüsste der Autor es nicht selbst besser, dann würde er annehmen, dass er gestern den Anbruch einer neuen Ära gesehen hat. Denn eine Saison wie die vorige von Borussia Dortmund mag immer mal drin sein, ein Ausrutscher nach oben, bei dem sich mehr Glück als Verstand mit dem psychologischen Moment paart, weil man ständig gewinnt und demgemäß wie ein Duracell-Häschen und ganz von selbst eine Saison lang durchläuft. Und im Notfall sogar jene 90 Prozent des Gehirns anzapft, die der Mensch angeblich normalerweise nicht nutzt. Um den entscheidenden Schritt früher als der Gegner am Ball zu sein, der weiter auf seinen üblichen 10 Prozent daherdümpelt.

Eine Saison lang mag das gut gehen. Wenn das selbe Spektakel nun aber auch nahtlos in die nächste Saison übernommen werden kann, dann ist es wohl mehr als nur der günstigen Konstellation der Sterne über dem Westfalenstadion geschuldet, dass der (zugegeben nicht mehr als mittelmäßige) Gegner erneut über 70-79 Minuten lang keinen Ball bekommt. Stattdessen selbst zum mit heraushängender Zunge umherrennenden Häschen wird, dem der Igel Borussia stets zuvorkommt.

Nicht allein jene Tatsache war so überwältigend, dass Borussia Dortmund mal wieder Torchancen für sich und seine zweite Mannschaft zusammen herausspielte, sondern dass dem Hamburger SV zu keinem Zeitpunkt auch nur ein Hauch von Zugriff auf das Spiel gelang. Obwohl mit Michael Oenning jemand an der Seitenlinie saß, der Jürgen Klopps Methoden sicher besser kennt und demgemäß auch Gegenmittel hätte entwickeln können, als die meisten seiner Bundesliga-Trainer-Kollegen.

Bei kakaohaltiger Fettglasur denkt man zunächst an brasilianische Einflüsse auf das Spiel, in dieser Partie war aber gar kein Brasilianer dabei. Sieht man von Felipe Santana ab, der schließlich „nur“ verteidigte und somit nicht in erster Linie für jenen kakaohaltigen Glanz zuständig war, den die 3G-Connection „Götze, Großkreutz und KaGawa“ ganz ohne brasilianische Wurzeln verbreitete. Denn glänzend war die Glasur gestern, wenn 60-Meter-Pässe mit der Hacke nicht mal angenommen, sondern direkt weitergeleitet werden, und wenn jede scheinbar bereits geklärte Situation dazu geeignet ist, aus dem Nichts wieder Gefahr fürs HSV-Tor zu bedeuten.

Leider ist auch diesem Autoren bekannt, dass Prognosen die starke Neigung besitzen, falsch zu sein, besonders jene für die Zukunft. Weshalb das mit der „Ära“ erstmal noch in der Schublade bleibt. Erst mal abwarten, wer wen ansonsten heute und morgen noch auf welche Weise beherrscht oder eben nicht beherrscht.

Der letzte Deutsche Meister, der seinen Titel verteidigte, der nicht Bayern München hieß, war übrigens 1996 Borussia Dortmund.

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Katrin Müller-Hohenstein redet sich um Großkopf und Kragen

Kleiner Service der Redaktion, da sich die Zahl der Testspielzuschauverweigerer angesichts der Kaderzusammenstellung von Jogi Löw sicherlich drastisch erhöht hat, es aber trotzdem ein kleines Versprecherchen gab, das man nicht verpasst haben sollte:

Hier das Video von Katrin Müller-Hohensteins Moderation nach dem Spiel gegen Dänemark.



Beim zweiten Mal sagt sie übrigens tatsächlich Großkreutz, auch wenn es sich wie Großkotz anhört, was den Spitznamen des kleinen Kevin auf Jahre hinaus manifestieren wird — in Schalker Kreisen.

Bei 5:07 sagt sie übrigens noch: „Die U21 — die hotte heute Abend ein EM-Qualifikationsspiel …“. Allerdings nicht bei den Hottentotten, sondern bei den Isen.

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