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Schlagwort: Kasey Keller

Danke

Ich vergaß, Danke zu simsen, zu sagen. Es tut mir leid, Mrs. englisches Wort für Geschoss unter dem Erdgeschoss, ein Nachname, den auch der Gladbacher Stammtorwart lange trug. Die Nachricht erreichte mich spät am Abend, eigentlich nicht zu spät, um darauf zu reagieren. Ich war aber zu jener Zeit nicht ansprechbar.

Die nette Dame sagte:

Die Deutschen haben wirklich sehr gut gespielt und sie haben es nicht verdient, im Halbfinale auszuscheiden, nach so einer guten Leistung.

Sie sagte das alles natürlich auf Englisch, ihr Deutsch war nicht so gut, Recht hatte sie aber trotzdem. Ich sicherte die Pistole und überlegte mir, dass es vielleicht doch Sinn machen würde, noch eine weitere WM zu erleben. Danach stieg ich vom Höckerchen, lockerte die Schleife um meinen Hals und betrachtete die vor mir ausgebreiteten Landminen nur noch als Scherz. Was so eine SMS doch alles bewirken kann.

3 Kommentare

Ein Bratwust, bitte

In diesem Interview in der Welt spricht die Welt (das ist eine Zeitung) mit Kasey Keller (das ist ein Torwart). Kasey Keller wurde hier schon des öfteren erwähnt und auch diesmal lohnt es sich, das Interview zu lesen, in dem er u. a. zur ebenfalls schon hier diskutierten Sprachproblematik sagt:

„Frustrierend, im positiven Sinne natürlich, ist folgendes: Immer, wenn ich mit meinem gebrochenen Kinder-Deutsch um die Ecke komme, antworten mir die Menschen in Englisch. Ich denke, genau das werden unsere Jungs auch erleben: Bestell dir auf deutsch eine Wurst und die Leute werden sagen: „Excuse, what would you like?‘.

Das kann einem leider nur passieren, wenn man englischer Muttersprachler ist. Ich fürchte, wenn ich in Argentinien Österreich Holland Kroatien Rumänien Portugal jemanden in seiner Landessprache anspreche, dann kann dort niemand auf deutsch antworten.

Außerdem trifft Kasey Keller es ganz gut, dass er gebrochenes Kinderdeutsch spricht. Welche Assoziation weckt dieser Ausdruck bei uns? Genau: Lodda Maddäus, der auch nur gebrochenes Kinderdeutsch spricht. Wie gut, dass er jetzt in Österreich bei Red Bull Salzburg von seinen Spielern verstanden wird. Schließlich schickte der Torwart von Rapid Wien Lodda nach dessen Zeit als Trainer dort hinterher: „Das war der schlechteste Trainer, den ich je hatte.“

„Als Spieler war er fantastisch, aber gäbe es ihn nur als Trainer, würde ich sagen, dass ich keinen größeren Tölpel gesehen habe. Alle bei Rapid – von der Putzfrau angefangen – atmen auf, dass er verschwunden ist.“

Lodda konnte offensichtlich seine Vorstellungen von der Spielweise klar und verständlich darlegen. In den anderen Ländern, in denen er Trainer war, hatte er jeweils einen Dolmetscher, der verhinderte, dass sichtbar wurde, dass Lodda keine Ahnung hat.

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Der Schloßherr

Ich muss zugeben, angesichts der dritten Reform der Rechtschreibreform weiß ich nicht mehr, was man wie zu schreiben hat. Ob Schlossherr oder Schloßherr, Kasey Keller ist jedenfalls einer, wie berichtet. Jetzt gibt es ihn auch als solchen zu sehen. Auf seinem Schoß: Berti Vogts, der nicht weit von ihm entfernt in Korschenbroich-Kleinenbroich lebt und auf einen Knochen vorbeikam.

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Ich verstehe.

Es hat lange gedauert. Lange war ich auf dem Sprung, ein ganz Großer in unserem geliebten Volkssport zu werden. Bei nur 1,73m kann das natürlich nur metaphorisch gemeint sein — und das ist es auch. Immerhin klopfte der eine oder andere Oberligist mal an. So wie natürlich jeder, der früher mal Fußball gespielt hat, eigentlich zu Höherem berufen war, so auch ich. Ich wusste lange Zeit nicht, woran es gescheitert sein sollte. Mangelnden Trainingseinsatz konnte ich mir nicht vorwerfen, ich war mir auch als Linksaußen für Drecksarbeit nach hinten nicht zu schade, wenn es mal wieder 0:9 stand und ich auf der Linie retten musste.

Aber irgendetwas stand einer richtigen Karriere im Fußball im Wege. Heute habe ich endlich verstanden. Im äußerst interessanten Interview mit dem Tagesspiegel [Link leider tot.], in dem man noch einiges andere Wissenswerte erfährt, antwortet Kasey Keller auf die Frage, wie der US-amerikanische Nationaltrainer Bruce Arena den Zapfenstreich im amerikanischen Nationalteam handhabt, unter anderem:

„Und mal ehrlich: Welcher Idiot würde das ausnutzen und sich am Abend vor einem Spiel besaufen?“

Bingo.

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Cologne — die Scheiße vom Dom

Wie die RP Online berichtet, müssen Kasey Keller und Jeff Strasser je €3.000 Geldbuße bezahlen, weil sie nach dem Sieg ihrer Gladbacher Borussen gegen den FC Köln einen Schmähgesang angestimmt haben.

Geht’s noch?

Die Fans singen das den ganzen Tag lang (na, okay, wohl nur etwas mehr als 90 Minuten lang) — und jetzt sollen Spieler dafür bestraft werden, dass sie mitgesungen haben? Diese überbordende political correctness geht mir wahrlich auf den Keks. €3.000 Strafe für ein Lied, das zum allgemeinen Kulturgut gehört. Lächerlich.

Bei der Gelegenheit ist mir übrigens aufgefallen, dass die Seite der Borussia ein neues Gewand hat. Ich bin da nicht so oft, denn meist sind die offiziellen Vereinsseiten so spannend wie der Rheinische Merkur.

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Ein bißchen Tratsch

[Paparazzimode on]

Kasey Keller lebt in einem Schloß. Das Schloß liegt am Niederrhein; am Niederrhein liegt auch Mönchengladbach. Kasey Keller arbeitet in Mönchengladbach. Kasey Keller hat zwei Kinder, die auch in dem Schloß wohnen. Kasey Keller stammt aus den USA und hat bis vor kurzem noch in England gearbeitet. Da ist es nur logisch, dass seine Kinder nur Englisch sprechen.

Kasey Keller ist Torwart und seine Kinder gehen zur Schule. Nun hätte mich meine alte Deutschlehrerin für diesen letzten Satz zwar übel bestraft („Mein Vater hat Glatze und eine Metzgerei.“), man muss es aber so sagen, weil das hier der Kern der Geschichte ist:

Wie ich heute so bei meiner Arbeit sitze, plaudere ich mit einer meiner Klientinnen und sie erzählt, dass sie ja an so einer Schule unterrichte, in der man hauptsächlich auf Englisch unterrichtet, in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens. Und in dem Artikel über Kasey Keller, der mir das mit dem Schloß verraten hat, war auch die Rede davon, dass Kasey Kellers Kinder eine Schule in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens besuchen.

Da es nicht allzu viele Schulen gibt, in denen vornehmlich Englisch gesprochen wird, musste ich also nur Eins und Eins zusammenzählen und schon konnte ich meiner Klientin eine heiße Information über zwei ihrer Schüler erzählen. Dass sie nämlich die Kinder des Nationaltorwarts der USA sind, was sie — auch wenn sie sich ungefähr so viel für Fußball interessiert wie Tobias Lischka — zumindest deshalb interessieren sollte, weil sie auch aus den USA ist. Und das Klischee sagt uns ja, dass man dort besonders patriotisch ist. Kasey Keller ist nicht nur Nationaltorwart, er ist sogar Spieler des Jahres in den USA. Und ein guter Rückhalt der einzigen Borussia.

Ob meine Klientin das nun beeindruckt hat oder nicht, ist irrelevant, denn mich hat es beeindruckt, dass ich nun quasi Zugriff auf die Zwillinge von Kasey Keller habe. Wer weiß, vielleicht geht da ja was mit WM-Eintrittskarten.

Wenn das nicht klappt, bleibt mir immer noch einer meiner anderen Klienten, S. aus England, der mal mit Rudi Völler Mittagessen war…

[Paparazzimode off]

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