Lange kann man darüber sinnieren, warum es so ist, dass es noch nie einen Bundesligisten aus Schleswig-Holstein gab. Selbst aus dem Saarland, mit 1,5 Millionen schließlich das bevölkerungsärmste Flächenbundesland, gab es schon einen Bundesligisten. Aus Schleswig-Holstein gab es noch nie einen, und man sollte diese Tatsache besonders jenen Menschen ans Herz legen, die immer wieder von „der Region“ schwadronieren, um die es angeblich bei einem Ab- oder Aufstieg eines Fußballclubs geht.
Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass Holstein Kiel bereits Deutscher Meister war. 1912 war es Kiel vergönnt, den Titel zu erringen. Wer kann das schon von sich behaupten? Wie die Umstände des Finales gegen den Karlsruher FC waren, weiß ich nicht, aber eine gelungene Revanche für das 1910 verlorene Finale gegen eben jenen Gegner war es allemale.
Noch unbekannter als die Tatsache, dass Holstein Kiel überhaupt mal Deutscher Meister war, ist, dass Holstein Kiel 1930 noch einmal im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand, dort allerdings mit 4:5 gegen Hertha BSEC verlor. Und 1943 stand Holstein Kiel sogar erneut im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Damals, 1943, war das aber nur noch die Meisterschaft der Unentbehrlichen, was kaum die Meisterschaft der Besten der Besten gewesen sein kann.
Fritz Walter holte sich schließlich auch TBC, als er Soldat war. Und das mit „dem Fritz sein Wedder“ ist laut der Legende nur darauf zurückzuführen, dass er mit dieser Erkrankung bei feuchten Luftverhältnissen besser atmen konnte als bei trockener Luft. War also nix mit Maßnahmen für gute oder schlechte Technik. Die Gesundheit war’s.
Ich merke, dass meine Liebe zum Fußball, insbesondere zu seinen Daten etwas krude wird vergleichbar mit Männern, die trotz fortgeschrittenen Alters noch mit Modelleisenbahnen spielen. Aufgeben werde ich deshalb aber nicht.
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