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Schlagwort: Karl-Heinz Heimann

Erhörte Geschichte

Mit rund 25 Minuten wohl gerade noch so in der meisten Menschen Pendel-Dauer zum Arbeitsplatz, fragt WDR5 in seiner Reihe „Erlebte Geschichte“ ausschließlich Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren, die Erhörenswertes erlebt haben und davon berichten, zu ihrem Leben und Wirken.

Keine Interviews, es redet allein der jeweilige Protagonist der Ausgabe. Ein angenehmes Format. Denn die Leute wissen jeweils, was sie erzählen wollen. Da braucht es keine Fragen.

Für diese Seite hier relevant je die Ausgaben mit Jack White (29.08.2010), Karl-Heinz Heimann (20.06.2010) und Willi Schulz (4.7.2010).

Jack White ist nur bis ungefähr zur Hälfte des Beitrags fußball-relevant, aber Musik mag ja auch den einen oder anderen interessieren. Horst Nußbaum, wie er eigentlich heißt, vermag aber so Einiges zu Hennes Weisweiler, den Trinkerrunden im Fußball und auch seiner Zeit bei PSV Eindhoven zu erzählen. Als Musiker dann verrät er, dass Franz und Co. diese Nationalmannschaftssongs nur so teilweise wirklich selbst sangen. Aber man höre selbst.

Karl-Heinz Heimanns Stimme hatte man vorher kaum einmal gehört. Er schlief bei der WM 1954 in der Schweiz als Reporter auf dem Teppich eines Bekannten, weil es keine freien Hotelzimmer mehr gab. „Don’t mention the war“, war dann das Motto seines Aufenthalts in England 1966, als er in Birmingham die WM betreute. Das Wembley-Tor aus Heimanns Sicht. Entwicklung der Bundesliga, dass es auch 1939 schon eine Reichsliga geben sollte. Wie es um die Kohle schon vor der Bundesliga stand, also jene, die an die Spieler ging. Auch wenn er kein angenehm zu hörender Sprecher ist, anders als Jack White, sollte man Heimann diese 22-irgendwas Minuten widmen. Ein Urgestein, erst kürzlich verstorben. Und auch wenn er trocken bis auf die Knochen war: Für ihn war Fußball kein Boulevard.

Willi Schulz, der Wattenscheider, der „O-Bein-Willi“, „World-Cup-Willi“, ebenfalls 1966 dabei. Seine Stimme auch nicht unbedingt sympathisch, aber als Ruhri geht das schon runter wie Ohrenschmalz. Adolf Tegtmeier grüßt aus dem Hintergrund. Wie Straßenbahnfahrtzeiten Vereinsauswahlen determinierten. Was ne Hackordnung ist, und wie das ist mit dem Koffertragen. „Jeden Tach traniert, ab und an sogar zwei mal am Tach“, weshalb Schalke, Köln und Dortmund keine Probleme mit der Einführung der Bundesliga hatten – im Gegensatz zu den anderen Klubs im Land. „Vorne werden die Spiele entschieden, ob dat Messi ist oder Robben. So iss dat.“ Heute sollte die Bundesliga eigentlich 20 Vereine haben. Der HSV sei bis zum heutigen Tage ein dominierender Verein gewesen. Es muss wohl an der Defensive gehapert haben, beim HSV, auch damals. Auch bei ihm: das Wembley-Tor. Und die Sprachprobleme damals. WM 1970, etc. Gordon Banks hatte Montezumas Rache, damals. 3:4 gegen Italien. Usw.

Naja, selber hören.

Jack White/Horst Nußbaum, Karl-Heinz Heimann und Willi Schulz.

Old school, aber Geschichte.

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