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Schlagwort: Jürgen Klinsmann

Poldi und Flipper oder Was halt grad so da war

Bei Stefan Niggemeier und auch bei wirres.net gibt es immer wieder diese Beiträge zu besonders gelungener Bebilderung von Beiträgen im Internet, gerne vor allem bei den „Symbolbildern“.

Es wird jetzt keine Serie draus — was die Berliner Zeitung hier illustriert, wird mir aber auch nach Längerem In-Mich-Gehen nicht klar.

Weder ist im Text von einem „Untergang“ die Rede noch sehe ich irgendeine Verbindung zwischen einem Delfin, einem kleinen Jungen und der Löwschen Nationalmannschaft — auch nicht nach dem gestrigen unsanften Zurückgeholtwerden auf den Boden der Realität.

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Meine Theorien reichen von einer möglichen Therapieform für den kleinen Lukas Podolski, auf dass er sich endlich weiter entwickele, bis zu der eindrucksvollen Leichtigkeit, mit der Jens Lehmann durch den Strafraum schwebt, auch wenn im Hintergrund schon die Meute der neuen, jungen Torhüter lauert, hier verkörpert durch einen scheinbar übergroßen Delfin.

Bezogen auf das Trainerteam sehe ich vorne den wiederum kleinen „Hansi“, der noch wirkungslos, langsam sinkend, hilflos mit seinen Ärmchen um sich plantscht, während der Schatten des in seiner Rolle als Co-Trainer überaus erfolgreichen Jogi Löw als unüberwindbares Hindernis die Chancen auf Erfolg für Hansi gen Null schwinden lässt.

Oder ist es eine Anspielung auf „Flipper“, was bekanntlich einst Jürgen Klinsmanns Spitzname war, und es ist doch das Leichtgewicht Jogi gemeint, welches vorne zu sinken beginnt?

Vielleicht ist es aber auch ganz anders und Ihr alle versteht es, nur ich sehe die geheime Botschaft nicht, die für Eingeweihte klar ist wie, nun ja, Taucherbrillen eben klar sind.

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Kuranyi schwer verletzt — Denkversuch gescheitert

Als Kevin Kuranyi bei der Nationalmannschaft plötzlich und für ihn überraschend wieder in Kontakt mit intellektuellen Herausforderungen kam, wie es dort seit Jürgen Klinsmann üblich ist — ein Vorgang, den er aus seinem persönlichen Alltag nicht kennt — hat er sich beim Versuch, nachzudenken, sofort den Nacken schwer verspannt. Der gesamte Oberkörper Kuranyis war auf diese ungewohnte Belastung nicht vorbereitet. Wie man liest, ist sein Einsatz gegen Tschechien aber nicht gefährdet. Wir als Trainer Baade bedauern diesen Aspekt.

Ich sagte, ich schreibe nichts mehr über den großen Philosophen mit der perfekten Ballannahme und ich halte mich auch dran.

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Arbeitslosengeld II — Uli Hoeneß, übernehmen Sie

Ein neuer Fall für den selbst ernannten Gutmenschen Uli Hoeneß, der neben Gerd Müller ja auch schon den FC St. Pauli und diverse Ostvereine in seinem Büchlein stehen hat, in das er all jene hineinprotokolliert, die er mal gerettet hat. Wie die WELT über Sven Scheuer, der hier mit seinen glänzenden Karrieredaten auch schon Thema war, schreibt, ist es um Sven Scheuer zur Zeit nicht gut bestellt:

„‚Im Moment lebe ich von meinem Eltern und dem Arbeitslosengeld II‘, offenbarte der gebürtige Böblinger dem Richter, der das eigentlich gar nicht fassen konnte: ‚Dass ein ehemaliger Profi des FC Bayern kein Geld mehr hat, ist zwar nur schwer nachzuvollziehen, aber durchaus möglich.‘“

Vor den Richter musste Sven Scheuer wegen Sachbeschädigung und anders als Klinsmann, der mit seinem Werbetonnentritt in die Annalen einging, geht Scheuer eher ins Register der Vorbestraften ein. Da Uli Hoeneß sich ja so sehr rühmt, keinen fallen zu lassen, der mal zur FC Bayern-Familie gehörte, sollte er so langsam aktiv werden; und präventiv sollte er Michael Rensing einen Anlageberater zur Seite stellen, bevor dieser die Bayern in Richtung fußballerisches Niemandsland verlässt.

Mit ähnlicher Thematik beschäftigt sich übrigens Herr Wieland, bei dem ich meinen Honig dazu auch schon abgegeben habe.

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Spekulationen um Klinsmann

Diese Spekulationen, die es laut google um Klinsmann geben soll, würden mich auch interessieren.

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Auffällig, wie dramatisch Klinsmann gealtert ist, seit er nur noch Privatier ist. Es hat noch niemandem gut getan, nichts zu tun zu haben.

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Beckham needs another challenge

I think that now I need another challenge.

sagt David Beckham zu seinen Zukunftsplänen. Warum dann nur geht er zu L. A. Galaxy? In meiner Wahrnehmung ist das immer noch weniger als Servette Genf. Und wer geht schon freiwillig nach Litauen oder Rumänien, um „eine neue Herausforderung“ zu suchen, wenn er zuvor bei Manchester United und Real Madrid gespielt hat?

Jay Goppingen hat mit ungefähr 38 noch dort mitgespielt und konnte locker auf dem Niveau mithalten. Auf dem Niveau, welches eigentlich gar keins ist. Wer das als „neue Herausforderung“ bezeichnet, hat das Marketingsprech vollkommen verinnerlicht. Schön für ihn und seine Werbeverträge, schlecht für ihn und alle Fußballinteressierten, die versuchen, ihn weiter als Fußballer ernst zu nehmen.

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Don Jupp !

Zufälligerweise war er in letzer Zeit öfter Thema hier. Jupp sagt, dass Zidane sehr liebevoll den Ball streichelt, ist selbst ein Roboter und vor Saisonbeginn gab er Seitenwahl ein Interview.

Dort gibt Don Jupp ausführlich Auskunft über seine Gedankenwelt und über das, was er plant, um der Borussia wieder zu alten Erfolgen zu verhelfen.

So äußert er sich mit Blick auf die WM zum Punkte Mannschaftsgeist und der Frage danach, welche Maßnahmen man ergreifen muss, um diesen zu stärken.

„Früher war das überhaupt nicht notwendig, denn das war eine Selbstverständlichkeit !“

Früher war alles besser. In England werden Diver ausgebuht. Die Deutschen sind keine Brasilianer und in Gladbach gibt es noch Tradition. Der Franz hätte die auf einem Bierdeckel nass gemacht und Torhüter und Linksaußen sind bekloppt. Lothar Matthäus weiß alles über Fußball und Trainer Baade ist Trainer. Ich kann diese Floskeln wirklich nicht mehr hören. Es ist doch wirklich jämmerlich, dass uns Jupp Heynckes einen vom Pferd erzählen will. Er hat natürlich insofern recht, als früher die Mannschaften a) nicht so schnell durcheinandergewürfelt wurden und b) die Spieler häufig noch aus derselben Region stammten und dadurch tatsächlich eher ein Zusammengehörigkeitsgefühl (neudeutsch: Teamgeist) entwickelten. Aber das ist nun auch schon seit 15 Jahren nicht mehr so. Die Erfindung von Jürgen Klinsmann war doch keine Erfindung, sondern im Gegenteil, eine Rückbesinnung auf jene Dinge, die Sportler schon immer motiviert haben: Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie für eine Sache spielen, kämpfen, darten oder Tontaubenschießen, die sie zu motivieren in der Lage ist. Dabei ist es doch völlig sekundär, ob die Sache nun „eigene Stadt“, „eigene Region“, „eigenes Land“ oder „eigene Ehre“ heißt. Sobald ein Mensch die Kognitionen hat, für mehr als nur den Sieg in diesem einen Spiel, sondern als Teil einer größeren Mission zu agieren, wird er motivierter sein als sonst. Nicht umsonst sagt man, dass die größte Angst von Soldaten nicht ist, im Krieg ihr Leben zu lassen, sondern einen Fehler zu machen, der der restlichen Truppe Probleme bereiten könnte.

PS: Ja, ich weiß, dass man vor Satzzeichen kein Leerzeichen setzt. Der Autor des Interviews aber anscheinend nicht.

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Wortmann. Ein Schlummerlied

Hatte ich ursprünglich noch ein wenig Angst verspürt, mir das Wiedererleben des Halbfinalaus bei der WM anzutun, muss ich jetzt zugeben, dass alle Angst völlig unbegründet war.

Der Film von Wortmann, den ich gestern Abend erst sah, versprüht ungefähr so viel Emotionalität und bewirkt Anteilnahme wie die Aufkleber auf den Mülleimern der Stadt, die darum bitten, Abfall doch bitte dorthinein zu werfen.

Die ersten 50-60 Minuten plätschern so dahin; man fragt sich, warum es je eine Diskussion über ein paar offensichtlich angebrachte Fitnessübungen gegeben haben kann und muss gleichzeitig konstatieren, dass es in deutschen Medienlanden immer noch ziemlich einfach ist, einen Aufhänger zu finden, um sich über irgendetwas lustig zu machen. Sicher, es gibt wohl keine Großstadt in Deutschland, in der nicht eine Kneipe namens „Oberbayern“ steht, und trotzdem existiert die Republik noch.

Die ersten 50-60 Minuten plätschern so dahin und Neues erfährt man überhaupt nichts. Könnte daran liegen, dass ich dummerweise vor dem Kinogang bereits den Trailer zum Film sah, der eigentlich alles Wesentliche erzählt: Arne Friedrich hat Geburtstag, Lukas Podolski kann weder sprechen noch einen klaren Gedanken äußern (was aber als Fußball-Stürmer auch selten förderlich war, siehe Uwe Seeler, Gerd Müller oder Fritz Walter, der Jüngere), Schweinsteiger ist der legitime Nachfolger Sepp Maiers in der Nationalmannschaft und „Metze“lder war nicht beim Bund. So weit, so langweilig.

Gegen Ende der Dokumentation nimmt das Ganze dann doch noch mal Fahrt auf, was aber auch nur daran liegt, dass durch den Charakter der Playoff-Spiele jederzeit das Aus droht. Das kommt bekanntlicherweise auch irgendwann. Einzig wirklich prägnante Szene ist jene, in der vor Einlauf der deutschen und der italienischen Mannschaft ins Westfalenstadion ein paar deutsche Spieler auf ihre Gegner gemünzt rufen: „Die haben Angst! Die haben Angst!“, was eine sonore Stimme eines italienischen Betreuers auf deutsch mit den Worten „Wir haben keine Angst.“ beantwortet. Daraufhin schaut Philipp Lahm völlig verstört in Richtung Kamera, bevor er ins Stadion einläuft. Ich möchte den Film nicht auf diese eine Szene reduzieren, es gab sicher noch mehr Atmosphärisches zu sehen: Frings im Bild nach seiner Sperre, die Diskussion der Frage, ob Berlin oder Stuttgart richtig seien, um sich von den Fans zu verabschieden (neben Lehmanns Widerworten in der Halbzeit des Italien-Spiels übrigens der einzige Moment, in dem der Film mal wenigstens einen Funken Authentizität vermittelt), der jubelnde Andy Köpke nach dem 1:0 gegen Polen, Borowski, wie er von seinen Gefühlen beim Fußballspielen in großen Stadien spricht.

Schließlich und endlich aber sieht man hier das Leid eines Fußballprofis ausgedehnt auf 110 Minuten: Langeweile, Langeweile, Langeweile. Ein bißchen Fußball spielen, sich bejubeln lassen, das auch mal genießen. Dann wieder Langeweile, Langeweile, Langeweile. Warum es Oliver Bierhoff so wichtig war, dass die Jungs auch mal „von ihren Zimmern runter kommen“, nur um dann so hochtrabende Dinge zu tun wie Playstation zu spielen, zu darten oder Bogenschießen zu üben, hat sich mir nicht erschlossen. Teamgeist bilden, klar. Aber muss man dafür unbedingt drei überdachte Zelte in einem Hotelgarten aufstellen? Okay, das war früher anders. 1974 — und somit vier nicht nur gefühlte, sondern echte Dekaden vor der WM 2006 — mussten die Spieler noch in einer Art Internierungslager hocken, in dem es außer Strom und fließendem Wasser keine Annehmlichkeiten gab.

Inzwischen ist man weiter mit der Psychologie, deshalb ist Derartiges nicht mehr sinnvoll. Warum ich aber extra ins Kino gehen muss, um Oliver Bierhoff über Playstation-Zock-Möglichkeiten dozieren zu hören, oder um Angela Merkel ein miserabel ausgesprochenes und miserabel passendes „Good Luck!“, welches Podolski („Translator, Translator!“) eh nicht verstanden haben kann, wünschen zu hören, weiß ich leider nicht. Negativ übertroffen wird das Ganze nur noch von Horst Köhlers grinsender Visage, mit der er nach dem Halbfinalaus durch die deutsche Kabine schlurcht und alle Spieler beglückwunscht. Dieser Mann macht aber auch wirklich alles falsch, was man falsch machen kann, insofern — da ich dieses Urteil schon vorher gefällt hatte — auch nichts Neues.

Von der viel zitierten guruhaften Einpeitscherei sehe ich ebenfalls nichts. Auch nicht davon, dass sich ein Jürgen Klinsmann (schrob ich gerade „ein Jürgen Klinsmann“? Schriftführer, bitte streichen sie das „ein“) nach seiner einen WM als Teamchef schon verbraucht haben könnte. Weder ist Klinsmann ein begnadeter Rhetoriker, den die Massen sofort auf den Diktatorenstuhl heben würden, wenn er seine Künste in den diversen Bierkellern dieser Stadt ausübte, noch ist das, was er da so schwadroniert, für eine Fußballkabine so ungewöhnlich, dass man diesen Sermon nicht noch länger hören könnte — zumindest als Fußballer in dieser Kabine. Als Zuschauer möchte man das natürlich nicht länger ertragen, weil es schon irgendwie peinlich wirkt. Nichtsdestotrotz redet man doch so schon seit jeher in Fußballerkabinen: Dass man konzentriert sein soll, diszipliniert, aber gleichzeitig auch aggressiv und in letzter Konsequenz den „Gegner weghauen“ soll. Was ist daran neu? Was ist daran Guru-haft?

Dass Klinsmanns Methoden neu sind, sonst wäre ein Bernd Schneider nicht noch Monate nach der WM vollkommen angefixt und in Bestform, ist unbestritten, wird aber im Film — gesehen im Oktober 2006 — nicht mehr deutlich. Darin liegt wohl Klinsmanns Verdienst: Dass man Besprechungen des Gegners durch Urs Siegenthaler, Taktikbesprechungen mit Jogi Löw, Fitnesstrainings mit Mark Verstegen und für gute Laune sorgende Spielerfrauen und Geburtstagsfeiern als selbstverständlich hinnimmt.

Es ist einfach ermüdend, dass die wenigen Spielszenen und die noch wenigeren Fanszenen nicht dazu geneigt sind, den Zuschauer mitzunehmen; dass das Ganze eben nur ein Dokumentar- und kein Spielfilm ist. Ich bin selbst schuld, ich hatte das „Dokumentar-“ irgendwie aus meinen Erwartungen gestrichen.

In erster Linie macht der Film klar, wie rückständig Rudi Völler und Erich Ribbeck waren. Somit dann doch sehenswert: als Zeitdokument. Beim nächsten Film, der mir glorreiche Einsichten in Fußballerkabinen und in den Teamzusammenhalt verspricht, warte ich aber auf den Sendetermin im Fernsehen.

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Mit Jürgen ist nicht gut Kirschen essen — mit Olli schon

Dass Jürgen wahrlich kein schlapper Urlauber ist oder gar ein netter Herr, den ja noch nicht mal der Rudi 24h am Tag schafft, wissen wir alle, spätestens seit dem Film „Deutschland — ein Sommermärchen“. Dass wir das aber auch gewusst hätten, wenn es den Film nicht gegeben hätte, erzählt uns diese Anekdote vom Training vor dem Länderspiel in Nordirland.

„Kurz vorm Confed-Cup gab es ein Länderspiel in Belfast gegen Nordirland, und da lag so ein Ball. Und wenn da so ein Ball liegt, da fällt es mir schwer, den einfach so liegen zu lassen. Und dann habe ich ein bisschen mit Oliver Bierhoff hin und her gekickt und dann abends erfahren, dass Jürgen das gar nicht gut fand.“

wird Sönke Wortmann zitiert und man muss doch sehr bitten. Es geht nicht an, dass einfach ein dahergelaufener Filmfuzzi die auf WM-Mission befindlichen Kicker beim Training vor einem Testspiel stört, indem er mit demselben ständigen Plöp-plöp nervt, das man neben einem Tennisplatz stehend hört. Da kann sich wahrlich kein Mensch konzentrieren und fast hätte unser Sönke Wortmann durch diese Gedankenlosigkeit noch das ganze Projekt gefährdet. Seinen Film meine ich jetzt, nicht das Projekt „WM-Titel“. Aber da haben wir noch mal Glück gehabt. Abends hatte Klinsmann sich schon wieder abgeregt und Sönke die Nachricht zukommen lassen, dass er in keinster Weise daran gedacht habe, das Filmprojekt abzusagen. Nur beim nächsten Mal solle er, Sönke, doch bitte Jürgen auch mitspielen lassen.

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Endlich Neues zum Dummschwätzer (XV)

Der indirekte-Freistoss bringt es mal wieder ans Tageslicht. Es gibt noch immer Menschen, die den Kaiser, in hiesigen Regionen auch Dummschwätzer genannt, verehren. Manche Menschen verehren den Kaiser so sehr, dass sie sogar eine Webseite zu dessen Ehren online stellen.

Toll finde ich diesen Text zu des Dummschwätzers Leistung als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft:

„Von 1986 bis 1990 war der Kaiser Trainer der Deutschen Nationalmannschaft und bis 1996 Trainer beim FC Bayern München. 66 Länderspiele liefen unter seiner Regie. Davon hat die Nationalmannschaft 36 Siege, 17 unentschieden und nur 13 Niederlagen gehabt.“

Lassen wir mal das schlechte Deutsch bei der Formulierung außer Acht, so fragen wir uns, wie man bei einem deutschen Bundestrainer/Teamchef überhaupt zu solch einer Formulierung kommen kann: „nur 13 Niederlagen.“ Also bitte.

Erstens sagt die FAZ doch eindeutig in ihrer Auflistung der Bilanzen der deutschen Bundestrainer, dass der Dummschwätzer nur 12 Spiele verloren hat.

Zweitens hat der Dummschwätzer mit seinen 12 Spielen doch massig Spiele verloren. Relativ gesehen tut sich folgende Rangordnung an Prozent der verlorenen Spiele auf:

1. Erich Ribbeck 33,3%
2. Sepp Herberger 27,5%
3. Dr. Otto Nerz 25,7%
4. Rudi Völler 24,5%
5. Franz Beckenbauer 18,1%
6. Jürgen Klinsmann 17,6%
7. Jupp Derwall 16,4%
8. Helmut Schön 15,1%
9. Berti Vogts 11,8%

Natürlich ist das bei den jeweiligen Epochen und Anzahl der Länderspiele nicht unbedingt vergleichbar, aber Franz Beckenbauer auf Platz 5 von 9 Bundestrainern auch noch mit der Bemerkung „nur 13 Länderspiele“ verloren zu loben, wenn diese Information a) falsch und b) nicht besonders beeindruckend ist, das zeugt doch arg von dem Stil, in welchem ich hier manches Mal die Informationen beuge, damit eine Pointe dabei rauskommt. Schlimm, dass es überhaupt Leute gibt, die ihre freie Zeit damit verbringen, Webseiten nur zum Zwecke der Würdigung des Kaisers online zu stellen.

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Spiel um Platz Drei — Portugal kampflos Sieger

Man stelle sich das vor: Da gibt es ein von der FIFA angesetztes WM-Spiel, und eine der beiden Mannschaften erscheint einfach nicht. Nicht, weil sie im Stau steckt oder zwei Drittel der Spieler von einer Magen-Darm-Grippe heimgesucht wurden, nö, einfach keinen Bock mehr.

Jürgen Klinsmann war ja auch kurz davor, nach dem Halbfinalaus hinzuschmeißen. Dankenswerterweise konnte Jogi ihn überreden, die läppischen drei Tage auch noch weiterzumachen. Am Samstag also das Spiel um Platz Drei und am darauffolgenden Dienstag nahm Jürgen dann seinen Hut.

Nicht so die Engländer, die hielten es nicht mehr aus, nachdem sie ein Mal verloren hatten und nicht mehr Weltmeister werden konnten:

„Unmittelbar nach dem Viertelfinal-Aus sei die englische Nationalmannschaft abgereist und werde nicht an den Spielen um die Plätze fünf bis acht teilnehmen, teilte der Weltverband INAS- FID am Montag mit. Die Engländer sollten an diesem Dienstag im Kölner Franz-Kremer-Stadion gegen Nordirland in die Platzierungsrunde starten. Die Partie fällt aus. Die Nordiren wurden zum Sieger erklärt und ziehen damit ins Spiel um Rang fünf ein.“

PS: Wo zur Hölle ist das „Franz-Kremer-Stadion“? Ah, hier. Der richtige Rahmen für ein Weltturnier.

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Kein Joga, keine Gummibänder

Neulich, an der Litfaßsäule.

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„Einfach nur Fußball“ — ob das ausgerechnet bei Fortuna zutrifft, wage ich zu bezweifeln.

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Unhöflicher DFB

Der DFB wollte Malik Fathi für das Länderspiel gegen Schweden nachnominieren. Das stellte sich nicht ganz so einfach dar, denn der Anrufende wollte sich nicht identifizierbar machen:

„Ich wurde gegen 15 Uhr angerufen. Ich bin ein paar Mal zuvor nicht rangegangen, weil die Nummer unterdrückt war.“

Seine Rufnummer am Telefon zu unterdrücken, wenn man nichts zu verbergen hat, ist eine dieser Unarten, die für gewöhnlich nur noch älteren Herren wie denen vom DFB passiert, die von dieser Technik keinen blassen Schimmer haben. Somit kann man davon ausgehen, dass das Jürgen Klinsmann nicht passiert wäre.

Uli Hoeneß schon, der hat bekanntlich nicht mal eine Email-Adresse.

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