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Schlagwort: Jens Lehmann

Idole aus der Jugend treffen sich selbst bzw. – II

Letztens schrob ich während des Wechselimprovisationstheater von Jens Limän und Preußen Dortmund vorschnell in diesem Beitrag:

Wenn mich nicht alles und Jens uns alle nicht täuscht, wird Manuel Neuer am 10. Februar 2008 gegen sein altes Idol in Personalunion mit dem Torhüter der Nationalmannschaft spielen. Schöne Geschichten, die der Fußball schreibt, so es denn stimmt, dass Manuel Neuer damals immer früher ins Stadion ging, um Jens Lehmann beim Aufwärmen zuschauen zu können.

Da ist das ja nun doch wieder aktuell geworden. Heute steht die Partie zwischen dem Vater und dem Sohne an, für den Vater nur eben nicht in Farben des BVB 09, sondern in jenen des VfB Stuttgarts. Früher konnte man nicht verstehen, was an so einem Treffen („Hatte mein Zimmer voll mit Postern von xy“) so besonders sein soll. Heute, mit fortgeschrittenem Alter, versteht man es dann doch. Auch wenn es wahrscheinlich nicht mal Dino Lehmanns letzte Saison ist, das hat schon was, dass der kleine Manuel Neuer heute zum ersten Mal als Profi gegen sein Idol spielt.

One steamy night in November.

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It wasn’t a classic

Es ist ja nicht erst seit gestern so, dass solche Freundschaftsspiele irgendwann zwischen den Jahren und ohne den Anreiz, um Punkte oder Trophäen zu sein, fast immer Prototypen sind, die ohnehin nie dazu gedacht waren, in Serie zu gehen.

Selten allerdings war der Impuls so groß wie gestern, sich das spannungsfreie und humorlose Spiel nicht bis zum Ende anzuschauen und stattdessen etwas wirklich Unterhaltendes zu tun, wie die Fenster zu putzen oder noch am Abend den Zahnarzt rauszuklingeln, ob er nicht Lust hätte, hier oder da mal ein bisschen zu bohren. Gebohrt wurde auch im deutschen Spiel, gar der Nerv getroffen, jedoch jener Geschmacksnerv, der Fußball für ein ansehnliches, interessantes und dramatisches Spiel hält und dem Genüge tragende Handlungsweisen auf dem Spielfeld erwartet.

Die Fünf Weisen des Sportbeobachtens hatten schon am Morgen gewarnt, sich besser mit Ausweichkost zu versorgen. Die wäre nötig gewesen, allein, als eigentlicher Anhänger der DFB-Elf steht die Option, nicht zu schauen, nicht zur Verfügung. Man hätte gewarnt sein dürfen, dass im Spiel nicht allzuviel Kreativität folgen würde, als schon vor dem Anpfiff ein nie zuvor gehörter Song bei einem Fußballspiel kredenzt wurde: „You‘ll never walk alone“.

Philipp Lahm walkte aber alone irgendwo, nur nicht auf dem Platz. Das war schlecht fürs deutsche Spiel, weil Compper so beeindruckt davon war, dass er jetzt Nationalspieler ist („100.000-Euro-Mann“), dass er vergaß, mitzuspielen. Und weil Friedrich sich erinnerte, dass er schon vor Klinsmanns Zeiten mal Nationalspieler war und eine kleine Querpassreminiszenz an selige Völlerzeiten zelebrierte.

Podolskis Rolle als Edelreservist scheint sich inzwischen auch bei der Nationalelf herumgesprochen zu haben. Da revanchierte sich der spät eingewechselte Podolski mit einer Leistung, wie er sie auch im roten Bayern-Höschen nicht schlechter hinbekommen hätte. Und scheint nicht in der Lage zu sein, dem an ihm vorbeiziehenden P“ä“trick Helmes Paroli zu bieten.

Bei René Adler stellte sich der Effekt ein, den man gemeinhin „Vorführeffekt“ nennt: Da bleibt man zwei Jahre lang ohne größeren Bock, aber genau dann, wenn wirklich alle zugucken, 75.000 im Stadion und auch der Rest der fußballinteressierten Welt — immerhin der Weltmeister von 1966 gegen den dreifachen Weltmeister — will die Wiederholung des Kunststücks „fehlerlose Leistung“ einfach nicht gelingen.

Testspiele ohne Erinnerungswert: Sogar Michel Platini hatte bereits vor Anpfiff in den Amnesiemodus geschaltet, behauptete er doch steif und fest, das letzte Spiel der Deutschen, welches er gesehen habe, sei das Spiel um Platz 3 bei der WM gewesen. Da fragt man sich, ob die EM 2008 noch gar nicht stattgefunden hat. Und falls doch, wer dieses teuflisch nach Platini aussehende Double war, das den EM-Pokal überreichte.

„Taktikfuchs Capello“. Man hört läuten, dass Capello plant, Kahn wegen dieser Betitelung zu verklagen. Capello sieht in der Bezeichnung eine „unzulässige Gleichmacherei“ mittels eines Attributes, das eigentlich jedem Trainer gebührt, dessen Herz noch schlägt. Mehr als das, die Worte „Taktikfuchs“ und „Erfahrung“, davon allerdings reichlich, fiel unserem gebührenfinanzierten Experten Kahn zu Capello nicht ein. Tagsüber hatte er keine Zeit gehabt, sich auf seine abendliche Tätigkeit in irgendeiner Form vorzubereiten, weil er gerade an einem neuen Ssachbuch schreibt. Es bleibt dabei: Nur weil er unfallfrei sprechen kann (sieht man von kleineren grammatikalischen Holperern und seinem ständigen „Du“, wenn er „man“ meint, ab), bedeutet das noch lange nicht, dass er seinen Job zufriedenstellend ausfüllt. Ein bisschen mehr Inhalt, ein bisschen mehr Präzision, ein bisschen mehr überhaupt irgendetwas an Information. Wirklich, nur ein bisschen mehr („aber sprich nur ein Wort“), so würde meine Experten-Zuhörer-Seele gesund. Selbst am sprichwörtlichen Elfmeter mit Adlers Fehler, der zum 0:1 führte, ging er vorüber. Motto: „Wenn Du als Torwart rausgehst, musst du ihn haben.“ Ach?

Und: Ja, da darf man sich gerne ein bisschen in den Arsch beißen, wenn man als Zuschauer für so ein Spiel 80 Euro Eintritt bezahlt hat; auch wenn das In-den-Arsch-Beißen schwerfällt in einem reinen Sitzplatzstadion.

So wie überhaupt alles, was mit Fußball zu tun hat, im Berliner Olympiastadion schwer fällt: Jens Lehmann wird froh sein, dass man ihm nicht ein solch vergiftetes Geschenk zum Abschied gemacht hat; gegenüber Adi Katzenmeier war das jedoch eine Unverfrorenheit.

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Alter schützt vor Torheit nicht

20. September 1971.

Die Rede ist weder von Oliver Kahn noch von Jens Lehmann, sondern von Henrik Larsson.

Alter schützt also vor Torheit nicht.

Offensichtlich besonders nicht vor schräg in der Luft „liegend“ — wie man so schön sagt, doch runter kommen sie immer — erzielten Toren.

Solche außerirdischen, im Ausland erzielten Tore natürlich wie immer via 101greatgoals. Wenn man ganz ehrlich ist, ist jener Bart allerdings auch eine Torheit.

Dennoch: manche Spieler sollte man auch vier oder fünf Mal zum Rücktritt vom Rücktritt überreden.

Zu 2% vielleicht auch deshalb, damit immer noch Spieler aktiv und Torheiten-erfolgreich sind, die älter sind als man selbst. Aber höchstens 2%. Der Hauptanteil geht doch an die Liebhaberei.

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Gewinnspiel: Torhüter

Hallo lieber Leser,

darauf hast Du schon lange gewartet.

Endlich gibt es was zu gewinnen bei www.trainer-baade.de und zwar Ruhm. Ähre nicht, die ist verhagelt. Also, lass ihn schon raushängen, den echten Experten.

Googlen gilt nicht, ist auch irgendwie was für Feiglinge.

Wer stand seit dem Krieg (diese Formulierung ist ausnahmsweise ernst gemeint) im deutschen Fußballtor — nicht der Theodor, das ist sicher.

Noch mal gesagt: googlen gilt nicht, dann bist Du raus, aber ich lege vor mit den einfachsten der einfachen:

Jens Lehmann, Oliver Kahn, Harald Schumacher, Sepp Maier.

Und sonst so?

Los.

Bilanz:

Jens Lehmann
Oliver Kahn
Harald Schumacher
Sepp Maier
Bodo Illgner
Hans Tilkowski
Eike Immel
Andreas Köpke
Toni Turek
Timo Hildebrand
Uli Stein
Raimond Aumann
Oliver Reck
Robert Enke
Norbert Nigbur
Wolfgang Kleff
Heinrich Kwiatkowski
Hans-Jörg Butt
Dieter Burdenski
Karl Adam
Horst Wolter
Bernd Franke
Manfred Manglitz
Rudi Kargus
Frank Rost
Wolfgang Fahrian
Fritz „schulpflichtig“ Baumgarten
Fritz Herkenrath
Günter Sawitzki
Karl Bögelein
Fritz Ewert
Helmut Roleder

Nadine Angerer
Silke Rottenberg

Jörg Weißflog
Jürgen Croy
Bodo Rudwaleit
Perry Bräutigam

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Grateful Jens — Now, I‘ve had the time of my life

Kurz bevor er seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird — ein Abschiedsspiel wird er wohl noch bekommen — hören wir noch mal jenem Manne zu, den Klinsmann als besser als den Welttorhüter des Universums erachtete, womit er mir, uns und den Zeitungen eine lange Diskussion um die „T-Frage“ vor der WM ermöglichte. Eine schöne Zeit, in der man sich die Finger wund tippen konnte, wer warum besser ist und wieso. Apropos Zeit.

Wer ein bisschen Zeit mitbringt — die ja nicht nur ohnehin, sondern ganz besonders hierzulande sehr rar geworden ist — kann sich knappe 10 Minuten Mad Jens Lehmann anschauen, wie er auf englisch (nein, es heißt nicht „in englisch“) über die WM, das Elfmeterschießen gegen Argentinien, den Horst-Eckelesk-unvermeidlichen-Zettel und überhaupt parliert, wobei unbekannt bleibt, wer der Fragesteller eigentlich ist.

Leider nicht als Pottcast erhältlich, in dem Falle wäre es dann aber auch nur halb so interessant. Und trotz des hammerharten accents muss man sagen: so relatively guud englisch hat man schon lange keinen deutschen Fußballer (und wohl auch nicht Kanzler/in) sprechen hören. Was daran liegen könnte, dass PISA nicht lügt, wenn die schulische Ausbildung in Deutschland international nur als mittelmäßig betrachtet werden kann. Und ob jetzt Migrantenkinder, wie jene von Jens es für die Zeit bei Arsenal waren, haupt-ursächlich für das schlechte PISA-Ergebnis sind oder nicht: dieses schlechte Englisch ist immer noch das beste, was man seit Langem von einem deutschen Emmigranten auf einem Schirm oder sonstwo zu sehen bekam.

Achso, es geht übrigens um die WM 2006, nicht um die EM, insbesondere ums Elfmeterschießen. Wir erfahren zum Beispiel, dass Jens Lehmann bei jedem Elfmeter tatsächlich in die richtige Ecke geflogen ist, dass er nach dem Spiel zusammen mit Oliver Kahn als erster in der Kabine war und somit von der kleinen Boxerei mit den Argentiniern nichts mitbekommen hat, dass er einen kleinen Check von dem argentinischen Torwart bekam, und dass er angeblich keine Ahnung hat, wie er es schafft, sich 90 Minuten lang zu konzentrieren. Aber nach dem Sehen und Hören weiß man das ja dann auch.

Außerdem erfahren wir, dass englischsprachige Zungen „ahdíhdas“ sagen statt „áddidass“. Funny.

Und ganz außerdem bekam ich beim zweiten gehaltenen Elfmeter mit dem jubelnden, geradezu orgiastisch anmutenden Olympiastadion im Hintergrund eine Gänsehaut und das ist selten. Bin ich etwa Fußballfan?

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Und immer diese hohen Managergehälter (bei geringer Leistung)

Zeit-Management, keine Ahnung, ob das auch zu Olli Bierhoffs Aufgabengebiet gehört, wenn er nicht gerade Seminare im Uhrenzusammenbauen oder vorläufige-Kader-Verkündungs-Zelebrierungen auf der Zugspitze organisieren muss. Wäre aber schön, schließlich ist ein Manager gemeinhin dazu da, zu managen. Das mit dem Zeitmanagement hat er aber noch nicht so wirklich heraus, vor allem — Skandal für einen Manager — setzt er gerade dabei die falschen Prioritäten.

„Um Standardsituationen zu trainieren, fehlte bislang die Zeit.“

So wird Jogi Löw irgendwo zitiert und man darf anfügen: Kein Wunder, wenn man dauernd mit der Familie rumhängen darf, Basketball spielt oder ansonsten unmotiviert freie Nachmittage ausschenkt.

Bei der WM 2006 hatten — damals noch — Jürgens Jungs schon keine Zeit gehabt, Standardsituationen zu üben, angeblich, weil die taktischen Defizite so groß waren. Das mag damals gestimmt haben, wenn man sich Metzelder und Podolski anschaut, mag das auch heute noch stimmen. Dennoch halte ich mal abends ne halbe Stunde Freistoß- oder Eckstoßvarianten üben, zumindest mal besprechen, für keinen so arg schlechten Grund, die Playstation, die Freundin oder die Skatkarten (Skat? Klingt ein bisschen nach 1982, dabei war Mertesacker da noch gar nicht geboren.) wegzulegen und sich auf die eigentliche Aufgabe vorzubereiten. Aber nun gut, so ein freier Nachmittag, das ist ja speziell für die Herren Lehmann, Podolski, Metzelder, aber auch Schweinsteiger und Frings oder Odonkor etwas total Neues in dieser Saison und so ist ein solcher nun mal wichtiger als eine erfolgreiche Standardsituation beim „großen gemeinsamen Ziel“.

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Jens Lehmanns Flutschfinger

Hier das Video vom entscheidenden Tor im EM-Finale 2008. Jens Lehmann im Tor macht keine gute Figur.

Viele Stimmen hatten vorher schon behauptet, dass mal wieder in guter deutscher Tradition ein Stammtorwart in der Nationalmannschaft zu spät abgelöst wurde und noch ein Turnier spielte, das er eigentlich gar nicht mehr hätte spielen dürfen, weil die Jüngeren schon viel besser waren.

Darüber kann man nur spekulieren. In Jens Lehmanns Haut möchte man an diesem Abend dennoch nicht stecken.

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Liebe Oma

Ich habe mir ein Gedicht ausgedacht, und das versuche ich nun fehlerfrei von einem Blatt abzulesen, welches jemand neben der Kamera hochhält. Leider kann ich nicht so gut vom Blatt ablesen wie Tore verhindern oder Rote Karten kassieren, deshalb klingt es so, als würde ich von einem Blatt ablesen. Ich hoffe, Du freust Dich trotzdem.

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Hattrick-Rekordhalter Kahn

Wenn er in Kürze abtreten wird, werden die Zeitungen wieder überquillen vor Lobpreisungen des Herrn (hier: Kahn) und vor gezolltem Tribut an seine Lebensleistung. Gespickt mit Titeln und anderem Brimborium werden wir alles darüber erfahren, was der werte Oliver in seiner ganzen Karriere so erreicht hat.

Eins wird allerdings an den meisten Orten und in den meisten Artikeln fehlen: Dass Oliver Kahn immer noch der Rekordhalter in der Rubrik „schnellster kassierter Hattrick aller Zeiten in der Bundesliga“ ist. Am 27. August 1991 bekam er nämlich noch in Handschuhen des Karlsruher SC drei Stück von Michael Tönnies — wie man so schön sagt — eingeschenkt. Eins in der 11., eins in der 12. und eins in der 16. Minute. Schnellster Hattrick der Bundesliga-Historie und Bananen-Olli war dabei. Insgesamt summierten sich die Gegentore an jenem Tage auf 6, von welchen immer noch 5 ebenjener Michael Tönnies erzielte. 6 Gegentore für Oliver Kahn und man kann sich vorstellen, dass der Busfahrer auf der Rückfahrt die ganze Zeit mit einem komischen Gefühl im Nacken fuhr, man möchte es fast ins DSM-IV aufnehmen und mit dem Etikett „heikoherrlichitis“ versehen. Geht aber nicht, denn um Krankheiten zu definieren, muss man erstmal wissen, was eigentlich der gesunde Zustand ist. Unmöglich bei Oliver Kahn.

Lizas Welt geht voran mit dem Abgesang, allerdings in ordentlich Dur.

PS: Als noch fehlendes i-Tüpfelchen auf seiner Karriere bezeichnet Kahn selbst übrigens ein erzieltes Tor. Klar schimmert hier das Vorbild Lehmann, aber auch das Vorbild Rost durch, und wenn Kahn nicht so ein Rumpelfüßer wäre, hätte er auch damals den Strafstoß gegen Chozebus verweichselt. Hat er aber nicht, weshalb er immer noch auf sein erstes Bundesliga-Tor warten muss und derena Gelegenheiten werden immer weniger. Dieser Druck, unmenschlicher. Kann sich ja keiner vorstellen.

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Das Lächeln der Mona Lisamoah

Wir sehen drei Nationalspieler, teilweise Ex-, teilweise nicht. Zwei von dreien lachen, doch der, der nicht lacht, ist noch aktueller, während der, der am überzeugendsten lacht, zur Zeit Ex- ist.

Bastian Schweinsteiger, vom Kolumnisten-Beckenbauer-Double zuletzt hart kritisiert, lacht scheinbar aus dem Bild heraus. Lacht er überhaupt? Lacht er vielleicht den Fragenden, den Fotografen aus? Gab es vorher eine böse, eine naive Frage? Ist ihm gar jemand auf den Fuß getreten? Wenn es kein Lachen ist, ist es dann die Reaktion des Wahnsinns, in den einen ständige Beckenbauer’sche Tiraden zwangsläufig irgendwann treiben müssen? (Schweinsteiger ist seit 10 Jahren beim FC Bayern.)

[photopress:bastian_schweinsteiger_gerald_asamoah_timo_hildebrand.jpg,full,centered]

Warum lacht Gerald Asamoah wie ein Honigkuchenpferd? Ist es vielleicht sein ganz normaler, eigentlich neutraler Gesichtsausdruck? Ist der Afrikaner so? Liest er keine Zeitung, zu viel Zeitung? Ist er wirklich so geschmeidig, wie sein Lachen verspricht? Interessiert es ihn gar nicht, ob er noch Nationalmannschaft spielt? Und warum lacht Patrick Owomoyela viel weniger, wenn auch nicht auf diesem Bild?

Warum lacht Timo Hildebrand nicht? Weil Torhüter einen an der Klatsche haben? Weil ihm die Freundin weggelaufen ist? Wegen Jens Lehmann? Jogi Löw? Geld mal wieder knapp? Zu viel youtube mit eigenen Fehlern geschaut? Hat er eine Ahnung, dass da doch noch was mit Oliver Kahn im Busch sein könnte?

Wir wissen es nicht, aber gerade das macht Fußball ja so spannend.

Originalfoto mit irgendwie gearteter Genehmigung von Daily Ivy, der sich wiederum bei dem ursprünglichen Aussteller bedient hatte, bzw. auch nicht. Fotos also von Daily Ivy, aber nur die Fotos von den Fotos. Herrgottsakra.

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Spielpraxis, fehlende

Wir hatten das schon mal, es sei mir trotzdem noch einmal erlaubt:

Natürlich merkte man Jens Lehmann die fehlende Spielpraxis an. So wie man letztens Timo Hildebrand die fehlende Spielpraxis bei seinem Fehler zur 0:1-Niederlage seines FC Valencias anmerkte, so wie man auch Oliver Kahn im WM-Finale 2002 die fehlende Spielpraxis deutlich anmerkte, ebenfalls beim Durch-die-Beine-Roller nach Roberto Carlos‘ Freistoß im Spiel gegen Real Madrid in München. Man merkte es auch Harald „Toni“ (nein, der Spitzname ist nicht seltsam) Schumacher im WM-Finale 1986 an und man merkte es sogar Toni „Fußballgott“ Turek im WM-Finale 1954 an: so ein paar Turnierspiele in wenigen Wochen sind einfach zu wenig.

Macht ein Torhüter einen Fehler, ist es ein Fehler. Macht ein Torhüter, der nicht jede Woche spielt, sondern nur trainiert, einen Fehler, ist es ein Fehler wegen mangelnder Spielpraxis.

Genauso wird es morgen regnen, weil ich heute meinen Teller nicht aufgegessen habe.

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Taktik, Technik, Strategie und Konzepte: in die Tonne damit

Schließlich weiß Alain Sutter, worauf es wirklich im Fußball (und auch im Leben) ankommt: auf die Freude, schöner Götterfunken.

Während wir uns mit Fußballförderinternaten, hochbezahlten und qualifizierten Jugendtrainern, einem Gesamtkonzept, Gegnerbeobachtung und Ernährungsexperten mühsam an die Spitze des Weltfußballs zurückgekämpft haben, hätten wir das alles auch viel leichter haben können. Für Bernd Schneider immer Zugang zur Play Station, für Christoph Metzelder Burschenschaftsabende allenthalbe und für Jens Lehmann Kaugummis frei Haus, so dass alle immer höchst erfreut ihrem Beruf nachgehen.

Problematisch wird es erst dann, wenn sich der Gegner genauso auf das Spiel freut wie man selbst oder, o Gott, sogar noch mehr. Was dann zu tun ist, verrät Sutter leider nicht.

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