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Schlagwort: Jan Ullrich

Der Ronaldo ist rund

Das „Pummelinho“, wie er einst von JBK tituliert wurde, stapft gerne in Jan Ullrichs Spuren, das weiß man ja schon länger. Wenn er rastet, dann rostet er nicht, legt aber ordentlich auf den Rippen zu. Nun sind endlich auch Zahlen bekannt geworden von dem Manne, der immer noch die WM-Torjägerwertung mit einem Treffer vor Gerd Müller anführt und theoretisch auch noch an seiner fünften WM 2010 in Südafrika teilnehmen und dort seine Position weiter ausbauen könnte:

11kg nahm er in der aktuell letzten Verletzungsphase zu.

Normale Menschen würde man bei einer solch enormen Gewichtszunahme in so kurzer Zeit zum Arzt schicken und sie auf Depressionen, Drogenmissbrauch oder Schilddrüsenstörung untersuchen lassen, doch „il fenomeno“ ist nun mal Teilzeit-Leistungssportler (und somit ohnehin jeden Tag beim Arzt). Da kommt bei Abebben der Trainingsaktivität eben ein solch dickes Stück Bauchfleisch heraus, das für eine ganze Fußballmannschaft beim Grillabend reichte.

8kg dieser 11 soll er angeblich schon wieder verloren haben, Augenzeugen seines Trainings und seiner Auftritte bei Spielen müssen daran aber berechtigte Zweifel haben. Immerhin gibt es Hoffnung für alle nicht ganz austrainierten Amateurfußballer: Auch mit mehr als nur ein paar Gramm zu viel kann man noch in einem Profikader etwas reißen.

Freuen dürfen wir uns auch auf die Zeit nach seinem endgültigen Karriere-Ende, wenn er nicht mehr in Jan Ullrichs, sondern in Diego Maradonas Fußstapfen treten wird. Da werden wir uns an 11kg als kleinen Klacks erinnern, der wie ein bescheidenes Dessert wirkt.

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Tour d‘Allemagne

Es gibt auch noch andere Sportarten neben dem Fußball. Tatsächlich? Ich muss zugeben, dass mich andere Sportarten kaum interessieren. Ich bin sozusagen Nonfußball-blind. Leichtathletik, in den 1980er Jahren noch einer der größeren Publikumsmagneten, darbt kurz vor der Nichtexistenz in der öffentlichen Aufmerksamkeit. Handball, das sind die Jungs in den miefigen Turnhallen, die sich ständig verletzen. Eishockey, mag sein, dass es das noch gibt, ich habe lange nichts mehr davon gesehen. Formel 1 – gut, dieses Grundübel unserer Gesellschaft (hoho) erhält noch ein bißchen Aufmerksamkeit vom großen zu verteilenden Aufmerksamkeitskuchen. Zum Glück nur noch so lange, bis der Doofe mit dem langen Kinn endlich sein Lenkrad an den Nagel hängt.

War da sonst noch was? Tennis, da muss ja wohl ein jeder kurz lachen. Tennis gibt es noch, aber nur in Form von Boris Becker als Interviewer von Miroslav Klose („Wie fühlen Sie sich jetzt?“) beim Fußball. Alles, wie allseits bekannt, nur so lange interessant, wie ein Deutscher dort Erfolg hat. Oder würde sonst jemand ernsthaft Rodeln bei Olympia schauen?

Deutscher? Erfolg? Da gibt’s doch noch einen… richtig, Jan Ullrich. 27 Mal wurde er Zweiter bei der Tour de France, das hat noch keiner vor ihm geschafft. Und jedes Jahr drücken ihm alle die Daumen, aber jedes Jahr ist es auch dasselbe. So auch dieses Jahr wieder: Meldungen von seinen Verletzungen und der deshalb unterbrochenen Vorbereitung haben uns erreicht, wahrscheinlich haben die Journalisten einfach die alten Meldungen genommen und die Jahreszahl auf 2006 geändert.

Fußball und Tour de France konkurrieren also wie jeden zweiten Sommer um die Aufmerksamkeit der Sportinteressierten, und wer schon mal länger als 5 Minuten Tour de France geschaut hat, kennt auch den als Teufel verkleideten Spinner Edelfan der Tour de France, der mit seinem Dreizack in der Hand hinter den Fahrern herklabautert. In diesem Sommer geht selbst dieser besondere Fan wegen des Fußballs auf Abwege: Er hat ein Fußball-WM-Dreirad gebaut.

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